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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.12.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-12-27
- Erscheinungsdatum
- 27.12.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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5928 Nichtamtlicher Theil, 298, 27. December. Mädchen sehr nöthig, daß ihnen in den Jahren, in welchen ihr Geist nnd ihr Gemüth so leicht unklarer Phantasterei und un gesunden Träumen zur Beute wird, eine gediegene und gesunde Kost geboten werde, eine solche, die positiven Wisscnsgchalt in sich schließt nnd die zugleich durch Vorführung von concretcn, dem wirklichen Leben und der Geschichte entnommenen Charakter bildern stählend nnd läuternd ans ihren Willen einzuwirkcn ver mag." (Zehender.) Nach der Confirmation weiche die Lectüre des Mädchens von derjenigen des Knaben in etwas ab. Das Mädchen werde auf seinen Beruf als Hausfrau vorbereitet, doch nicht dadurch, daß man demselben vorzugsweise Erzählungen aus dem Leben selbst noch junger Mädchen bietet. Das hieße einen Brunnen füllen mit dem, was man zuvor aus ihm geschöpft hat. Ihre Umgebung lernen die Mädchen zur Genüge aus der täglichen Anschauung kennen, und die Offenbarungen und Folgen ihres Denkens und ihrer Gesinnung sind nicht bedeutend genug, um zu einer Quelle anregender und geistig vertiefender Belehrung zu werden. Ihr geistiger Horizont werde erweitert durch die Vorführung und das Beispiel tüchtiger Frauen, an denen sie erkennen können, wozu ein Weib sich empor zu schwingen vermag, und wozu sie selber sich empor zu arbeiten haben. — Es sollte mich freuen, hätte der Leser aus dem Vorstehenden die Ueberzeugung gewonnen, daß es nothwendig ist, die Jugend literatur unter Aufsicht zu stellen(?? Red.), sobald sie als wirklich segensreicher Miterzieher in Dienst genommen werden soll. „Wir müssen den Zögling lesen lehren", sagt Herb art, „indem wir ihm das Gute nnd Schöne znführen, damit ihn künftig das Geschmacklose nnd Unsittliche durch sich selbst abstoße." Mittelmäßiges und Zweifel haftes werde ganz außer Acht gelassen, denn „nichts verderbt die Jugend mehr, als die Beschäftigung mit dem Mittelmäßigen, oder dem, was noch darunter steht; in seiner öden, dumpfen, beschränkten Weise verödet, verdumpft und beschränkt es auch das jugendliche Ge müth". (Rosenkranz.) Ein Handbuch der Papierkundc auf drin Princip der Anschauung bearbeitet.*) Unter diesem Titel konnten wir schon einmal die von der Firma Berth. Siegismund in Leipzig zusammengestellten Papierproben im Börsenblatte (1881, Nr. 263) anzeigen und besprechen. Die zweite Auflage des Probenbuches „Papier Siegismund", wie der osficielle Titel lautet, liegt jetzt vor uns, und man kann Wohl sagen, eine gründlich vermehrte und verbesserte Auflage; denn der elegante Band ist nicht nur dreimal so stark als der frühere, sondern weist in seiner inneren Ein richtung auch ganz bedeutende Verbesserungen und Erleichte rungen auf. Der Plan dieses Handbuchs dürfte bekannt sein. Es soll ein Probe-Sortiment aller möglichen, für Verleger und Drucker nothwendigen Papiere bieten. Was das heißt, wird Jedermann *) Probenbuch „Papier Siegismund." Ein starker Band 8". Leipzig, Berlin, Frankfurt a/M. 1883. — Inhalt: Praktische Winke für den Verkehr der Verlagsbuchhändler und Drucker mit der Papier handlung. — Lieferungsbedingungen. — Format-Tafel. — Preisverzeich- niß nach Nummern geordnet. — Proben von: Jllustrationsdruckpapier. — Notendruckpapier. — Werkdrnckpapier, holzfreier Stoff. — Werkdruck papier, Mittelstoff. — Holländisches Büttenpapier. — Farbiges Um schlagpapier. — Billiges farbiges Papier. — Farbiger Umfchlag- Carton. — Farbiges Affichenpapier. — Farbiges Circular- nnd Pro- spectpapier. — Hanfpapier. — Conceptpapier. — Schreib-(Kanzlei-) Papier. — Büchcrpapier — Weißes Postpapier. — Billiges farbiges Postpapier. — Feines farbiges Postpapier. — Weiße und farbige Cartons. erkennen, der weiß, wie lästig und zeitraubend das Probcnver- schreiben ist, und wie wenig doch manchmal zum Ziele führend, trotzdem man sich an verschiedene Lieferanten wendet. Dem Ver leger bietet das Handbuch vielfach Anregung zu neuer Ausstattung und dem Drucker zu neuen Druckversuchen und damit gewinn bringender Arbeit. Der Letztere kann, wenn er im Besitze dieser Sammlung ist, einem Besteller jederzeit ein geeignetes Papier vorzeigen und damit manches, sonst für ihn verlorene Geschäft retten. An den Verlagsbuchhandel wendet sich das Handbuch zuerst mit „praktischen Winken bei Herstellung von Werken, Musikalien, Zeitschriften ic." und gibt an der Hand einer Reihe von be kannten Büchern sehr dankenswerthe Rathschläge für Papier anschaffung und Ausstattung. Es werden vorgeführt: Schul bücher, schönwissenschaftliche Literatur, Werke aus verschiedenen Fächern der Literatur, Lexika, Prachtwerke, Zeitschriften und Musikalien, und bei jedem die einfache Bogengröße in Centi- nietern hinzugefügt. Daran knüpft sich dann eine Aufzählung der sogenannten Normalformate, d. h. derjenigen Größen, die bereits im allgemeineren Gebrauche sind, und von denen zu wünschen ist, daß sie im Verlagsbuchhandel immer mehr zur Anwendung kommen. — Man wird an diesen praktischen Winken kaum etwas von dem vermissen, was zur Thätigkeit bei der Her stellung und dem Vertriebe eines Buches gehört, soweit es die Papierfrage betrifft. Den Buch- und Steindruckereien werden dann ebenso werthvolle Rathschläge ertheilt, die allenthalben der größten Be achtung werth sind und sehr oft auch in die Verlagsthätigkeit hinüber greifen. Ein angefügtes alphabetisches Verzeichniß von Papieren umfaßt die ganze Papierindustrie, dem sich „Bemerkungen über Lager, Versandt, Lieferungsbedingungen u. s. w." anschließen, Bemerkungen, die in manches Verlags- und Druckereige schäft Nutzen und Gewinn tragen können, wenn sie Beachtung finden. Die dem Probenbuche beigegebene Preisliste, welche durch die Nummerbezeichnung genau mit jenem correspondirt, weist fast durchgehends ermäßigte Preise gegen früher auf, was manchem Verleger auch nicht unwillkommen sein wird. Wir müssen auf einen Gang durch die staunenswerth reichhaltige Proben-Sammlung verzichten. Diese Proben sind da zum Anschauen und Prüfen und können nicht beschrieben werden. Viele ruhmvolle Zeugnisse aus Fachjournalen über die erste Auflage, welche in der zweiten zum Abdruck gelangt sind, darunter auch die im Börsenblatt unter oben genannter Ueberschrift, liefern den Beweis, daß das Unternehmen der Firma Berth. Siegismund die wärmste Anerkennung bei Buchhändlern und Druckern gefunden hat, und das Handbuch zu den praktischsten Hilfsmitteln dieser Geschäftsbräuchen gehört, ja ganz einzigartig dasteht. Und wie vor zwei Jahren das Börsenblatt schon sagen konnte, daß Leipzig durch das Zusammenwirken bedeutender Kräfte immer mehr und mehr den Fortschritt des Buchhandels bedeutet, so kann das angesichts der zweiten Auflage, welche auch durch ihren Einband einem Prachtwerke gleich kommt, nur wieder holt werden. Ehre, dem Ehre gebührt. Miscellcn. Wie wir erfahren, wird der Verlag und die Buchdruckerei der Firma Julius Groos in Heidelberg am 1. Januar 1884 in den Besitz des Herrn Karl I. Trübner in Straßburg i/E. übergehen.
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