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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1883
- Sprache
- Deutsch
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5166 Nichtamtlicher Theil. 264, 14. November. trauen auf den Verleger können wir es nur mit großer Aus nahme. Ist eine Aenderung solcher Zustände nicht dringend geboten? Wie aber kann hier geholfen werden? — Doch nur dann, wenn es dahin gebracht werden kann, daß der Verleger es wieder mehr in seinem Interesse findet, das Manuskript gegen Honorar zahlung, wie früher, zu erwerben. Das kann aber allein nur geschehen, wenn der Leihbiblio thekar in den Stand gesetzt wird, eine Auflage von tausend Exemplaren aufnehmen zu können, und das läßt sich durch meine Reform erreichen. Kann der Verleger für ein gutes Buch auf diesen Absatz an Leihanstalten rechnen, so kann er den Preis desselben statt heute auf 15, dann auf 10 M. stellen, und so auch wieder vom Publicum mehr Käufer gewinnen. Daß heute weder Schriftsteller, Verleger noch Leihbiblio thekar unter den gegebenen Verhältnissen bestehen kann, wird sofort klar werden, wenn man sich vergegenwärtigt, daß man einer seits vom Publicum etwas Unvernünftiges verlangt, anderer seits eine Lächerlichkeit begeht. Unvernünftig vom Publicum wäre 15 M. zu bezahlen für einen zweifelhaften Genuß, der sich außerdem nur auf höchstens drei Tage erstrecken kann. Lächerlich ist, für ganz denselben Genuß (wie es selbst der theuerste Leihbibliothekar thut), nur 20 Pf. zu begehren. 5 M. pro Tag für Lecture, wer will, wer kann das zahlen? — 6 Pf. pro Tag ist ein Scandal! Der Eigenbesitz eines gelesenen Romans ist nur in seltenen Fällen von Werth für den Käufer. Hier liegt also ein ganz schreiendes Mißverhältniß, welches ausgeglichen werden muß, sollen unsere Zustände überhaupt einer Besserung zugeführt werden. In der aufgetretenen Frage: Autorrecht und Leihbibliothek liegt die Handhabe dazu. Möchte das allseitig erkannt werden, und möchte auch der Verleger das erkennen und seine Hand zur ersprießlichen Lösung bieten. Wien. Albert Last. Generalversammlung des sächsischen Buchhändler-Verbandes. (Verspätet.) Am 12. August hielt der sächsische Buchhändler-Verband in Zwickau seine Generalversammlung ab. Sie war von 24 Mit gliedern besucht und erledigte die reichhaltige Tagesordnung im Zeitraum von 4 Stunden. Aus dem Jahresbericht sei zunächst erwähnt, daß in Folge der wiederholten motivirten Eingaben die sächs. Ministerien des Cultus, des Innern und der Justiz gestattet haben, daß die von diesen Ministerien ressortirenden Behörden sich in Zukunft mit einem Rabatt von 10°/, begnügen können, während derselbe seither in der Hauptsache in einer Höhe von 16^°/,, theilweis noch höher beansprucht wurde. Mit besonderer Freude wurde auch die Mittheilung entgegengenommen, daß der Bedarf der Volksbibliotheken, der seither, soweit die Subvention der königl. Staatsregierung in Frage gekommen war, ausschließlich nur von einer Leipziger Firma entnommen werden durste, nunmehr von jeder beliebigen Handlung bezogen werden kann, soweit dieselbe sich zu einem Rabatt von 10°/, versteht. Es wird die Aufgabe des Verbandes sein, für weitere Abminderung dieses Rabatts, wenigstens bei einer großen Zahl der in Frage kommenden Bücher bedacht zu sein. Leider scheinen in neuester Zeit von einigen Handlungen bedeutend weiter gehende Offerten an die Regie rung gelangt zu sein, und wird der Vorstand auf das Eifrigste bemüht sein, solchen Ausschreitungen einen Damm entgegenzu setzen. Die Mitgliederzahl beläuft sich gegenwärtig, nachdem zwei Firmen ihren Austritt erklärt haben, neun dagegen neu ausge nommen worden sind, auf 78. Erfreulich ist es, daß sich aus den benachbarten Herzogthümern Altenburg und Anhalt und dem Fürstenthum Reuß mehrere Firmen dem Verband angeschlossen haben, wie auch eine Firma aus der Provinz Sachsen ausge nommen wurde. Von einem Leipziger Commissionär, der dem Verband an gehört, wird die erfreuliche Mittheilung gemacht, daß er den eigenen, wie den Verlag seiner Committenten mit deren Zustim mung an notorische Schleuderer nur mit 15 resp. 20°/, gegen baar ausliefere. Einzelne interessante Fälle aus der Praxis des letzten Jahres werden durch den gedruckten Bericht, der den Mitgliedern im October zugehen wird, bekannt gegeben werden. Der Cassenbericht, der nach vorhergegangener Prüfung durch eine Commission einstimmig anerkannt wurde, weist einen Cassen- bestand von 265 M. 42 Pf. nach. Da die Ausgaben für das laufende resp. nächste Jahr nicht ganz unbeträchtlich sein werden, so beschließt die Generalversammlung, den Beitrag für das nächste Jahr auf 7 M. zu erhöhen. Es ist bestimmt zu hoffen, daß derselbe von 1885 ab wieder auf 5 M. herabgesetzt wer den kann. Zwei Aufnahmegesuche, die der Vorstand der Generalversamm lung zur Entschließung vorgelegt hatte, wurden vorläufig bean standet, und sollen vorher von den betr. Firmen bestimmte Er klärungen verlangt werden. Um den Firmen, welche sich dem Verband außerhalb des Königreichs Sachsen angeschlossen haben, deren Zahl sich jetzt auf 10 beläuft, eine Vertretung ihrer besonderen Interessen im Vor stand zu sichern, wurde beschlossen, die Zahl der Vorstandsmit glieder von 5 auf 6 zu erhöhen, mit der Bestimmung, daß ein Mitglied aus den dem Vorstande angehörenden Mitgliedern außer halb des Königreichs Sachsen gewählt werden müsse. Die durch schriftliche Abstimmung bewirkte Wahl fiel auf Hrn. Oscar Bonde in Altenburg. Der Resolution des Provinzialverbandes oft- und west preußischer Buchhändler, die Anerkennung der Kröner'schen Be strebungen betreffend, tritt man einstimmig bei und wird sich dementsprechend an Hrn. A. Kröner in Stuttgart wenden. Die Drucklegung der Stammrolle, die von der gewählten Deputation vorgelegt und nach eingehender Prüfung genehmigt wurde, soll unter der Beschränkung erfolgen, daß dieselbe zunächst nur für 1 Jahr gültig sein und nur in die Hände der Mit glieder gelangen soll. Die nächste Generalversammlung soll in Annaberg statt finden, und sicheren die dortigen Mitglieder freundliche Auf nahme zu. Als Vertreter des Verbandes für die nächste Delegirtenver- sammlung werden die Herren Bonde-Altenburg, G ensel-Grimma, I. Stettner-Freiberg gewählt. Etwa nöthig werdende Stell vertreter soll der Vorstand ernennen. Endlich beschließt man noch, den Vorstand zu beauftragen, der Frage einer Revision der Statuten nahe zu treten und sich dazu einige weitere Mitglieder zu cooptiren. Im Ganzen war eine außerordentlich lebhafte Theilnahme der Mitglieder zu constatiren, und darf die gegründete Hoffnung ausgesprochen werden, daß es im Verein mit dem Centralver band und den übrigen Provinzialvereinen gelingen werde, der Schleuderei kräftig entgegenzuwirken und dieselbe nach und nach zu beseitigen, damit aber wieder bessere Zustände und wahre Freude an der Berufsthätigkeit herbeizuführen. 8.
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