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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1883
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1883
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- Deutsch
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C. Schmidt in Döbeln ferner: Richter, G-, der geographische Unterricht in der Volksschule, erläutert durch Vortrag u. Lektionen. 2. Hst. Deutschland u. die angrenz. Länder, gr. 8°. * 1. 80 Richter, H., kleineres Lesebuch f. Fortbildungsschulen in Stadt u. Land. 4. Aust. gr. 8". * —.80 Kassel, 4'Ii., ^tituü b. sLedsis eüs Volkssodolso. ^usA. 1. 1. sinkuabs Volksseliulsu. L —I). Ar. 4". ü * —. 75 H. W. Schmidt in Halle. Koukal^, ki. V., LeobuobtunASn, LllAkstsIlt. NM nstroxpxsiirnlisdieii Obesrvntorium in OOxalls.. 5. Lä., sntb. LsovnebtunAsn vom 1. 1882. 4°. ' * 10. — L. Timion in Berlin. Keriedt üb. dis VsrbnnätunASu ä. 21. KovArssses äsutscbsr Volks- virtbs in WnixsliörA i. ?r, 1883. KrsA. v. N. Lrosmsl. gr. 8". * 4. — W. Spemann in Stuttgart. 1 Schcrr, I., Germania. Zwei Jahrtausende deutschen Lebens, kultur geschichtlich geschildert. 4. Ausl. Pracht-Ausg. 27. u. 28. Lsg. Fol. L * 1. 50 D-rlagSanstalr f. Kunst u. WisstnsUiuft in Münst>«n. KataloA, illastrirtsr, äsr intsrnnbionnlsn LunstnnsstsUunA im köniAl. 61s.sps.lo.sts in Nünobsn 1883. 4. ^.uti. Ar. 8°. * 2. — Pccht, F., die moderne Kunst auf der internationalen Kunstausstellung zu München 1883. 19 Briefe, gr. 8°' * 3. — Winklcr'S Dnchb. in Drü .n. LandeS-Gescyc, mährische. Taschen-Ausg. 1883. Nr. 5. Landes-Schul- gesetze f. die Markgrasschaft Mähren. 8°. * 1. — Kiovliaslra, 6-, I-isäerdusll k. äsn LirokssAsdrsuod nn Volks- u. LnrASrsvlmlsn. 2. ^.uü. 16". * —. 32; Asb. * —. 40 Stephani, A. v., offene Fragen f. die österreichische Woll-Jndustrie. Bortrag. 8". * —. 30 E. F. Wintcrlche Bu»er. in Darmstadt. Iliainant-Ksleucler t. 1884 16" GcschästS-Kalender s. 1884. Fol. Gustav-AdolfS-kalendcr f. 1884. Hausfreund, der hessische, f. 1884. Kalender f. 1884. 4". Miniatur-Kalender f. 1884. 8". Notiz-Kalender s. 1884. Fol. ^uk Osrtcm * —.8 * 12 4". ** —. 25 4°. . 25 —. 6 * 4 * —. 7 Nichtamtlicher Theil. Luther und der Buchhandel. „Die Buchdrucker bekommen zu thun" — schrieb Hutten am 3. April 1518 an den Grafen Herman von Neuenar, als er vom ersten Auftreten Luther's gegen den Ablaßkram hörte. „Es werden Streitsätze und Corrolarien, Schlüsse und, was Manchem übel bekommen ist, Artikel verkauft. So hoffe ich, werden sie sich gegenseitig zu Grunde richten." In diesem letz teren Punkte täuschte sich Hutten damals gründlich, wenn auch die Drucker mehr zu thun bekamen, als vielleicht der Hoffnungs reichste von ihnen zu erwarten gewagt hatte. Wie Luther's Streit mit Tetzel mehr als ein verächtliches Mönchsgezänk war, über welches die Humanisten schadenfroh jubelten, so entstand aus dem tapfern Angriff Luther's sehr bald ein Weltbrand, der das mittelalterliche Rom niederstreckte, Päpste, Kaiser und Fürsten Jahrhunderte lang ängstigte und noch ängstigt, und die Pressen aller Völker in Bewegung setzte. Die Seele des deut schen Volkes war bis in die tiefsten Tiefen aufgeregt: Leiden schaft, Hoffnung auf bessere Zeiten und das Streben nach ihrer Herbeiführung, selbstlose Hingabe an die von Luther zuerst an geregten Ideen und todesmuthiges Wagen bildeten die Signatur der Zeit. Der unscheinbare Mönch, dem Hutten gewünscht hatte, daß er seine Gegner fresse, damit sie Alle zuletzt von einander gefressen würden, trat an die Spitze der täglich mehr anschwel lenden Bewegung und wurde gleichsam über Nacht ein gewal tiger Volksmann, ja, eine europäische Macht, mit welcher die größten Herrscher rechnen mußten. Wie und warum Luther sich zu solcher Bedeutung auf schwingen konnte, darüber haben die in den letzten Monaten über ihn veröffentlichten Festschriften, ernste Geschichtswerke und populäre Aufsätze so ausführlich geredet, daß es überflüssig er scheint, die schon hoch genug gehende Fluth schriftstellerischer Thätigkeit um einen neuen Beitrag zu bereichern. Dagegen sei eS gestattet, nachträglich in den Ehrenkranz, welchen das deutsche Volk seinem Reformator zum 10. November von Neuem wand, noch eine Blume zu flechten, welche in keiner der bisherigen Festschriften die ihr gebührende Beachtung gefunden hat. Es ist dies die Bedeutung, welche Luther als der eigentliche Schöpfer der deutschen volksthümlichen Literatur auch für die Buchdrucker kunst und den Buchhandel gewonnen hat. Wenn man die Ausbreitung der ersteren in den Anfang des letzten Drittels des fünfzehnten Jahrhunderts setzt, so war sie bei Luther's erstem öffentlichen Auftreten gerade ein halbes Säculum lang in Thätigkeit gewesen, indessen immer noch dem Volke ziemlich fremd geblieben. Die Drucker und Buchhändler hatten sich bisher auf die Befriedigung des Bedürfnisses der Gelehrten und Klöster beschränkt, deren Sprache die dem Volke unverständliche lateinische war. Deutsche Bücher gab es so gut wie gar keine, höchstens daß ein paar Kräuterbücher, Laienspiegel, Arzneibüchlein oder satirische Erzählungen und Dichtungen sich auch einmal ausnahmsweise ans Volk wandten. Nach Panzer's Annalen, welche von 1788 bis 1802 erschienen, seitdem vielfach ergänzt worden sind, aber im Wesentlichen aus dem von ihm aufgestellten Verhältniß nicht verändert hervorgehen werden, zählte man in den Jahren 1513: 35, 1514: 47, 1515: 46, 1516: 55, 1517: 37 deutsche Drucke. Bis dahin hatten in der Literatur die Humanisten fast die ausschließliche Herrschaft; sie schrieben nur ausnahmsweise deutsch. Das Lateinische galt ihnen als vornehmer, zog es doch zwischen ihnen und dem prokannm vulZus eine unübersteigbare Scheidelinie! Luther aber war gerade in der größten Zeit seines Lebens (1517—1524) der demokratische Agitator, der sich auf die große Masse des Volkes stützen mußte, wenn er siegen wollte. Darum schrieb er auch deutsch und was für ein Deutsch! Gerade weil er der Ausdruck des deutschen Volksbewußtseins war, vermochte er die Menge in ihrem dunklen Drange aufzurütteln, anzuregen und zu heben. Fesselnder, ergreifender und packender hat kein Deutscher unsere Sprache geschrieben, ja, er hat sie eigentlich erst geschaffen. Aber er kannte auch seine Kraft und die Macht seines Wortes. Mit Luther's Auftreten entsteht erst eine deutsche Literatur und steigt natürlich auch die Zahl der deutschen Drucke. Es er schienen deren 1518 bereits 71, 1519: 111, 1520: 208, 1521: 211, 1522: 347 und 1523: 498. Das kleine Wittenberg wird in wenig Jahren der bedeutendste Verlagsort Deutschlands, den vor Allem Luther durch seine schriftstellerische Thätigkeit mächtig fördert. Es finden sich unter dessen Namen neue Drucke aus dem Jahre 1518: 20, 1519: 50, 1520: 133, 1521: 40, 1522: 133 und 1523 sogar 183. Im letztgenannten Jahre gehören von allen literarischen Erscheinungen vier Fünftel der Luther'schen Richtung an, während höchstens 20 verschiedene katholische Schriften sich gegen dieselbe erklären. Bis auf Luther waren die Bücher in der Regel aristo kratisch große und theuere Folianten gewesen, die man bequem
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