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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.04.1886
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.04.1886
- Sprache
- Deutsch
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1921 ^6 84, 12. April 1886. Nichtamtlicher Teil. sind besser; besonders sind die Lssostori all' smo bei großer Ein fachheit ein höchst wirksames Bild. — Auch der Holzschnitt fehlt nicht in dieser mannigfaltig und reich ausgestatteten italienischen Weihnachtsnummer; er ist durch mehrere doppelseitige und Voll bilder vertreten, und wenn auch die Blätter Uns. Oonüäsniis, ksr II ksclra spirituale und Laut' Liens s Is No§lis äi 6on- stsntino nicht gerade als bedeutende Leistungen zu charakterisieren sind, so sind sie doch recht gut geschnitten und mit Verständnis gedruckt. Bemerkt zu werden verdient, daß die Farbenblätter des dlstsls, selbst die chromolithographische», nicht auf Separat beilagen gedruckt, sondern sämtlich mit Text auf ihrer Rückseite versehen sind. Von jenseits der Alpen führt mich diese Betrachtung jen seits der Belte: auch Skandinavien hat seine Weihnachts nummer gehabt, die als »lluls-Rossr« (Weihnachtsrosen) in Ernst Bojesens Kunstverlag zu Kopenhagen erschienen und auch daselbst gedruckt ist. In ihr ist, wie bei den französischen Blättern, mit denen sie in ihrer ganzen Mache große Verwandt schaft besitzt, wieder die Zinkographie so ziemlich die einzige Ver treterin der Illustration, und diese Vertretung ist eine recht glücklich durchgeführte. Der Umschlagstitel des im Formate von »Über Land und Meer« erschienenen Heftes ist ein höchst amüsantes, von Hans Tegner gezeichnetes und von F. Hendriksen geätztes Blatt. Es zeigt uns, gedruckt in nur wenigen Farben, eine urfidele Gesellschaft von rotbekappten Gnomen und dicken Gnominnen, an einer im Halbkreis ausgestellten Tafel sitzend und zechend, singend, Schmollis trinkend und kosend; das Mahl ist vorüber, der Wein hat die Zungen gelöst und die ungeheuerste Heiterkeit verbreitet, die sich unter ähnlichen Umständen selbst unter civilisierten Menschen etwas hinwegsetzen zu dürfen meint über die engen Schranken des Wohlanstaudes, so daß wir uns nicht wundern dürfen, wenn dies auch unter dem munteren Gnomenvölkchen vorkommt, über welches hier von drei Flaggenstangen der Danebrog und Schwedens und Norwegens Flaggen lustig dahinwehen gleich dem die ganze prächtigeKompositiondurchziehendenHauchegemütlicherKomik. Auch den eigentlichen Hefttitel zieren als Vignette drei Tegnersche Gnomen figuren, welche, wahrscheinlich als Repräsentanten der Sinnesgleich heit der drei nordischen Reiche, zu dritt Schmollis trinken; ähnliche Gestalten, hier vielleicht auch Bauer», stets rotbekappt und mit von ansteckender Heiterkeit strahlenden breiten Gesichtern, beleben die als Kopfleisten dienenden Darstellungen am Eingänge jeder der drei, Dänemark, Schweden und Norwegen gewidmeten Abteilungen. Eine beträchtliche Anzahl der Zinkographieen sind übrigens nicht dänischen Ursprungs; Angerer L Göschl in Wien und Goupil L Co. in Paris haben sie geliefert, und diese Namen sprechen genügend für deren Ausführung; einige von ihnen, wie auch die dänischen, würden im Farbendruck schöner sein, wenn — das Register besser stünde! Gelb und blau nebeneinander gedruckt geben keine grünen Zweige, sondern eben nur gelbe und blaue, die sich dann recht wunderlich ausnehmen und nicht recht motiviert erscheinen. Nicht ganz geglückt ist ferner die bereits bei dem „Figaro" er wähnte Anwendung des Unterdruckes von Zeichnungen unter den Text; man muß dafür eine von dessen Farbe durchaus verschiedene wählen, soll solcher Unterdrück ein willkommener Begleiter des selben und von angenehmer Wirkung sein; schwarz auzuwenden, selbst wenn es nur grau erscheint, ist ein entschiedener Miß griff; denn aller darüber gedruckte Text wird unklar und sieht aus, als habe er sich geschwitzt oder nach dem Druck abgezogen und die Gesamtwirkung beider Drucke ist dann natürlich eine gänzlich verfehlte. Auch der Druck eines von Hans Dahl ge zeichneten, von Angerer L Göschl fein geätzten Mädchenkopfcs als Rötelstiftimitatiou läßt zu wünschen; er ist zu rot geraten und seine grelle Färbung thut dem Auge weh. Ein sehr schönes Blatt ist indes das schwedische Lied Öknen von Jvar Hallström, mit Rand- und Unterdruckszeichnung von G. Stanlund, geätzt, gleich dem Umschlagstitel, von F. Hendriksen in Kopenhagen, und es würde noch schöner sein, hätte nicht auch hier der Drucker im Kampf mit dem Register sehr merkliche Schwächen gezeigt. Da es deren drei waren, welche diese Weihnachtsnummcr her stellten: I. Jörgcnsen L Co., Fr. G. Knutzon und die Ceutral- druckerei, sämtlich in Kopenhagen, so ist es nicht möglich, unsere Ausstellungen anders als allgemein zu halten; immerhin aber kann ihnen zum Tröste gesagt werden, daß der Gesamteindruck der ckuls-Rosor ein recht günstiger und um so mehr überraschender ist, als man derartige Unternehmungen, die eine bedeutende Auf lage erfordern, damit sie lohnen, bisher kaum auf skandinavischem Sprachgebiet entstehen zu sehen gewohnt war. Die »Weihnachts rosen« sollen den Vorläufer bilden zu einer illustrierten Monats schrift in ähnlicher Ausstattung und in gleichem Formate, »Norden« genannt, in welcher man Kunst und Wissenschaft der Heimat besonders zu pflegen beabsichtigt — mögen sie deren Weg ebnen und mit »Rosen« bestreuen. Mit der Betrachtung englischer Weihnachtsnummern wurde diese Abhandlung begonnen, die Betrachtung zweier Christfest gäste aus dem englischen Sprachgebiet jenseits des Ozeans möge sie schließen. Die »Orspbio kboto-sngrsvinA Oompsuz-« zu Cincinnati hat ebenfalls eine »Uolz-äsz- Nnmbsr« herausgegeben, die ein sehr reichhaltiges Material enthält, aber in den dein Texte beigedruckten Bildern uns recht viel schon Bekanntes bietet. Hermann Kaulbachs Engel der Geburt, geschnitten in M. Webers Lylographischer Anstalt als Vollbild (Format der Leipziger Illustrierten Zeitung), W. Böhms Cherubin, von R. Brenv'amour, das große Bild von Juan de Novicio »In der Arena« von Käseberg L Oertel, in braun auf gelbem Ton, aber nicht sonder lich schön gedruckt, Sichels Medea, ebenfalls von Käseberg L Oertel, dann noch weitere Schnitte von Bong, Knesing, Tegetnieyer u. a., füllen die meist in braunem oder in bläulichem Tone gedruckten, den Text begleitenden Bildseiten, wobei man nicht sparsam zu Werke gegangen ist; denn die Zahl der Illustrationen, welche man wirklich als solche und nicht als zu Inseraten gehörend, die sich natürlich hier durch das ganze Heft nach amerikanischer Art breit machen, betrachten kann, beträgt dreißig. Freilich befinden sich unter diesen auch einige Scenenbildchen zu einer Novelle von einer Erbärmlichkeit in Zeichnung und Ätzung, daß man sich erstaunt fragt, was solche Darstellungen in einer elegant angelegten und namentlich im Typensatz und Druck auch höchst elegant durchgeführten Weihnachtsnummer zu suchen haben. Zu dem Typenfatz fei bemerkt, daß seine Einteilung in vier Spalten eine sehr angenehme und das Lesen des Textes wesentlich er leichternde ist, — die beiden Spalten der französischen und der italienischen Weihnachtsnummern machen deren großes Format noch unbequemer. Dem LÜneinnstn Orspbio sind indes noch acht Separat beilagen in Holzschnitt, zum Teil aus getontem Papier und mit Tonvordruck, beigegeben; mehrere derselben sind auch durch einige Farben belebt, in der Mehrzahl aber sind es recht derbe Schnitte, deren fast allzu kräftige Linien zu mildern der Drucker kaum be strebt gewesen ist. Eins derselben jedoch, das mir in drei ver schiedenen Exemplaren vorliegt, verdient besondere Beachtung seines Schnittes und Druckes halber: der Kopf Garfields, wie ihn dessen zu Cincinnati zu errichtende Statue tragen soll. Er ist als Bronze- und als Gypsbüste gedacht; als letztere erscheint er weiß auf schwarzem Fond, in einfachen hellgrau gedruckten Strichlagen ausgeführt und nur mit etwas dunklerem Gratt
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