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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1855
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1855
- Sprache
- Deutsch
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1718 125 Springer in Berlin. 6994. Kletke, H>, neue Reisebilder. Skizzen aus der Natur u. dem Men schenleben. br. 8. Cart. Stiller'sche Hofbuchh. in Schwerin. 6995. Kliefoth, Tb-, Predigten in der Domkirche zu Schwerin gehalten. 4. Sammlung. 2 Abth. gr. 8. Geh. * Beit Co. in Berlin. 6996. Meyer, C. G. L., die Schrift in ihrer Bedeutung nach preußi schem Rechte, gr. 8. Geh. * T. O. Weigel in Leipzig. 6997. Dörster, H., Oenlemale ckeutscber Luulcunst, Lilänerei u. »Inlerei. 35. u. 86. I-kA. Imp.-4. ü * Nichtamtlicher Theil. Ein Mahnruf. Von Tag zu Tag mehren sich die Klagen im deutschen Buch handel, und es wäre endlich wohl an der Zeit, anstatt zu klagen, zu — handeln. Gehen wir zuerst aus den Grund jener Klagen, so dürften die selben zumeist in zwei Ursachen zu suchen sein: 1) in der massenhaften und über alles Bedürfniß schaffenden Production und 2) in dem überhäuften Entstehen von Sortimentshandlungcn und dem dadurch hervorgerufenen Proletariat des Buchhandels. Uns Punkt 1 einer spätern speciellen Besprechung vorbehaltend, wollen wir heute den 2.Punkt einer nähern Betrachtung unterwerfen. Es läßt sich nicht leugnen, daß das vermehrte Entstehen von Sortimentsbuchhandlungcn in Summa auch eine Vermehrung des Absatzes zur Folge gehabt hat, und daß, wenn auch der Sortiments handel dabei nach und nach ein weniger rentables Geschäft wurde, er doch bestehen und den Verlegern gerecht werden konnte. Aber schon seit Jahren ist in fast allen Städten die Zahl der Sortiments- Handlungen sicher so groß, daß ein Mehr nicht im Stande ist, einen vermehrten Absatz zu bewirken, sondern nur dahin führen muß, den in der Stadt bereits bestehenden Handlungen zu schaden- Einer oder der andere Concurrent wird zahlungsunfähig zu machen ge sucht, oder aber, wie meistentheils, daS neue Geschäft geht nach kurzem Bestehen zu Grunde, da die sanguinischen Hoffnungen des neuen Principals sehr oft nicht in Erfüllung gehen- In jedem Falle büßt der Verlagsbuchhandel dabei ein! Möchten die Verleger doch endlich die Ueberzeugung gewinnen, j daß das Publicum unmöglich noch mehr als bisher zum Bücherkaufe veranlaßt werden kann; denn die Art und Weise, wie für den Ab satz der Neuigkeiten bei der bestehenden übergroßen Eoncurrenz ge- i wirkt wird, überschreitet häufig schon die Linie des Schicklichen. Man frage jeden Lehrer, jeden Arzt, ob er nicht, wenn 4! Handlungen? im Orte bestehen, jede Neuigkeit ziemlich in 4 Exem plaren zur Ansicht in's Haus geschickt erhält, man frage jeden Bücherkäufer, und wohne er meilenweit vom Orte, ob er nicht, trotz Sebastopol, von Bücherpacketen mit „Neuigkeiten" bombardirtwird- Wahrlich die Verleger, welche an Unthätigkeit der Sortimenter glau ben, sind kurzsichtig; die Menge der Sortimentshandlungen ist es, die die Thätigkeit des Einzelnen lähmt, den Absatz verringert, die Einnahmen der Verleger schmälert und unsicher macht. Gewiß erkennen dieß die meisten Verleger, aber immer ge schieht in der Thal ihrerseits noch zu wenig. Die Production von Büchern übersteigt in Deutschland, das wird Niemand leugnen, den Bedarf, und cs ist dem Sortimenter rein unmöglich, auch nur annähernd den Absatz zu erzielen, wel chen die Producenten (Verleger) für möglich halten. In neuerer Zeit haben nun mehrere Verleger als Bedingung der Eontoführung eine bestimmte Höhe des Absatzes ihrer Artikel be liebt, ob mit Erfolg, ist zu bezweifeln, da überhaupt diese Maxime praktisch gar nicht durchzuführen ist, wenn nicht die Tätig keit einer Verlagshandlung Jahr aus, Jahr ein in gleichem Niveau bleibt- Wie die Sachen stehen, muß sich jeder Sortimenter für so viele Verleger interessiren, daß er in kurzer Zeit der reichste Mann sein würde, wenn er es jedem Verleger zu Danke machen könnte; aber nur ein Minimum des Erscheinenden bildet schon des Sorti menters bescheidenen Absatz und entspricht der Kauflust seines Kun denkreises. — Wäre es nun nicht zweckentsprechender, wenn die Ver leger die Kundenkreise der einzelnen Sortimenter vergrößerten oder wenigstens nicht noch immer mehr durch neue Etablissements ver kleinern ließen; die Erkenntniß, daß durch ein neucntstehcndcs Ge schäft der Absatz von Büchern nicht gesteigert werden kann, muß praktische Folgen erzeugen. Es mag Fälle geben, in denen ein neues Etablissement eine Berechtigung hat, aber diese Fälle sind selten, sehr selten! Es kann uns nicht einfallen, die gerade jetzt bestehende Zahl der Sortimenter als ein Fixum hinzustellen, aber die Verleger sind es sich und ihren alten Kunden schuldig, daß sie einem neuentstehenden Geschäfte nur dann Credit geben, wenn ge wichtige Gründe das neue Etablissement als ein nothwendiges er scheinen lassen. Was helfen die Floskeln in den Etablissemcnts- circulären: „genügende Mittel", „meine vielfachen Bekanntschaften", „die reiche Umgegend des Orts" rc. rc.? Alle diese Sachen mögen recht schön sein, aber nützen sie, den Absatz in jener glücklichen Stadt nur um 1/10 zu steigern? Warum nehmen die Verleger nicht bei Empfang eines Etablissements-Eirculärs ihre Listen zur Hand und berathen sich mit einigen befreundeten Collegen, um zu der Ueber zeugung zu kommen, ob die an dem Orte des Creditsuchenden be reits bestehenden Handlungen als thätige und solide zu betrachten sind oder nicht? Ist Ersteres der Fall, so müßte der neuen Hand lung von vornherein kein Credit eröffnet, und es müßten außerdem die erforderlichen Schritte gethan werden, um jenen Entschluß zur allgemeinen Nachahmung zu bringen! Nur so kann und wird es mit dem Buchhandel im Allgemeinen besser werden. L- Miscell c n. Zur GcschäftScrlcichtcriiiig. Die Anzeige des Herrn A- Decken in Neapel über die Komi- ments öpixrspliieg ?o,npvjsnr, im Börsen blatte, wie andere An zeigen lheurec Werke, die wegen geringer Auflage nur gegen baar oder in feste Rechnung gegeben werden, wird von Wenigen benutzt werden, denn auf eigenes Risico wird sich solche Bücher nicht leicht ein Sortimentshändlcr anschaffen, und sehr wenige werden Zeit und Mühe daran wenden, die ganze lange Empfehlung eines solchen Buches abzuschreiben und dem muthmaßlichen Käufer mitzuthei- len. — Würden dagegen Titel und Empfehlung auf ein besonderes Blättchen gedruckt mit einer kurzen Angabe der Bezugsbedingungen drunter zum Abschneiden, auch nur in 1 — 2 Exemplaren, an die einzelnen Buchhandlungen verschickt, so würde diesen erleichtert, ihren Abnehmern das Dasein eines solchen Buches zur Kunde zu bringen und der Absatz befördert werden. Spo nääus. Aus der deutschen Colonie Blumen au (Brasilien) wird ge meldet (AUg- Ausw.-Ztg. vom 10. Septbr.): „Kladderadatsch wird hier in 2 Exemplaren gelesen, außerdem 2 Zeitungen und jetzt ist auch die Jllustrirte Zeitung verschrieben worden."
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