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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1883
- Sprache
- Deutsch
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11, 15. Januar. Nichtamtlicher Theil. 193 fassen.*) Ihn schreckte es nicht ab, daß die Verbindung Goethe's ihm anfänglich Verlust nach Verlust brachte. Er glaubte zuversicht lich, das treue Streben nach dem Idealen werde am Ende doch auch irdischen Gewinn bringen. „Trachtet am ersten nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird Euch solches alles zufallen." . , , ,, o ' (Schluß folgt.) „Mensch ärgere dich nicht!" Von einem mittelalten Sortimenter. Wenn der verehrte College „SiZma." in Nr. 1 d. Bl. der Meinung Ausdruck gibt, daß College etwas Vernünf tigeres hätte thun sollen, als den Schwank „Mensch ärgere dich nicht!" aufzubringen, so kann ich ihm in dieser Meinung nicht beistimmen und bin überzeugt, daß er es mir danken wird, wenn ich mir hierdurch erlaube, ihn auf die richtige Benutzung dieses kleinen vortrefflichen Placats aufmerksam zu machen. — Auch ich bin leider einer von Denen, die sich (ob mit oder ohne Ursache, muß ich dahingestellt sein lassen) viel d. h. leicht ärgern, obgleich ich das nicht gerade will, wie College „8ixma". Da habe ich denn nun, um die Wirkung obiger Worte auf mich zu erproben, seit etwa 1^—2 Jahren dieses Placat in einem neben meinem Geschäftslocal gelegenen Privatzimmer so aus die Thüre geklebt, daß es mir beim Betreten desselben jedesmal zu Gesicht kommt, und ich kann versichern, daß die einfachen vier Worte fast stets eine mehr oder weniger beruhigende Wirkung aus mein Gemüth ausüben. Je öfter und je länger ich den wohl gemeinten Rath lese, desto mehr finde ich, daß dem Erfinder desselben eher Dank als ein Vorwurf gebührt: der Aerger schwindet allmählich und macht dem jedenfalls vernünftigeren Gedanken Platz: „Der Mann hat wirklich und wahrhaftig Recht". Versuchen Sie es einmal ähnlich, geehrter College Sigma; vielleicht finden auch Sie nach einiger Zeit, daß doch ein tieferer Sinn in dem kindischen Spiele liegt, als Mancher denkt. In dem weiter von Ihnen beregten Artikel über Colportage bezw. Colporteure gebe ich Ihnen dagegen vollständig Recht. Ich kann denselben, vielleicht zum Nutzen des einen oder andern Sorti menters, der möglicherweise noch als Opfer ausersehen sein dürfte, sogar ergänzen und nehme aus diesem Grunde keinen Anstand, das hiermit zu thun, mich gern bereit erklärend, auf specielle Anfragen mit weiterer Auskunft zu dienen. Auch zu mir kam im vergangenen Sommer ein feiner, statt licher Herr, der sich als Premierlieutenant a. D. H. aus D. vor stellte und mir einige Abonnenten auf die große Generalstabskarte von Deutschland übergab. Er ließ sich für jeden Subscribenten, welch letztere fast nur aus solchen kaufmännischen Firmen bestanden, deren jüngere Vertreter dem Reserve-Officierstande angehören, 25 Mark zahlen (der Netto-Rabatt für Buchhändler beträgt pro Exemplar ü 225 Blatt zu 80 Pf. ord. exclusive Fracht rc. also 20 Mark) und wenn die mir übergebenen 5—6 Abonnenten mit Ausnahme eines einzigen auch die Blätter angenommen haben, so wurden doch von Allen Ausstellungen gemacht und erklärt, daß sie zum Unterzeichnen mehr oder minder gepreßt seien und daß ihnen von Hrn. H. die Karte als bedeutend weniger umfangreich ange boren worden wäre. Die Provision von der einen Firma, welche aus der letzteren Ursache entschieden die Annahme weigerte, habe *) Ueber Goethe's Beziehungen zu Cotta ist vor kurzem ein Vor trag von G. Kleinstück („Goethe und Cotta. Vortrag gehalten am 00. Todestage Goethes, den 22. März 1882 im Buchhandlungs-Ge- hilsen Verein ,Buchfink' zu Wien." (8. 40 S. Leipzig 1882. Scparat- Abdruck aus dem Leipziger Correspoudenzblatt. U. Jahrg.) gehalten worden. Wie sehr wäre es zu wünschen, daß auch der Briefwechsel zwischen Goethe und Cotta bald durch Vollmer's Meisterhand eine! würdige Ausgabe erfahren möchte. ! ich seit Monaten von genanntem Hrn. H., der mich trotz der liebens würdigen Warnung des Collcgen G. in B. außerdem gelegentlich noch um 30 Mark angepumpt, vergeblich zurückverlangt und so habe ich von dem Geschäft eigentlich weiter nichts gehabt als „Aerger". — Aber auch in diesem Falle hat die Betrachtung von „Mensch ärgere dich nicht!" ihre Wirkung bei mir gethan. R. ' H. K. Misccllen. Zur Beachtung bei Versendung von Recensions- Exemplaren. — Ich empfing soeben die nachstehende Zuschrift, aus der hervorgeht, daß nun auch die „Allgemeine Zeitung" nur die Werke besprechen will, welche gleichzeitig inserirt werden. Im Interesse des Verlagsbuchhandels halte ich die Veröffentlichung der Zuschrift geboten, da die Expedition der „Allgemeinen Zeitung" es unterlassen hat, die Neuerung bekannt zu machen; dieselbe lautet wie folgt: München, 11. Jan. Die Redaction unseres Blattes empfing eine Recension über das in Ihrem Verlag erschienene Werk: ... Bei dem überaus zahlreichen Einlaus von literarischen Neuigkeiten kann nur ein sehr geringer Theil derselben berücksichtigt werden und erhalten hiebei begreiflicher Weise diejenigen Verleger den Vorzug, welche unsere Zeitung regelmäßig zu Jnsertionszwecken benützen. Wir laden Sie deshalb ein, uns über vorgenanntes Werk ein Inserat zu senden, und können Ihnen in diesem Falle die baldige Veröffentlichung der Kritik zusichern.... Expedition der Allgemeinen Zeitung. Leipzig, 12. Januar 1883. Fues's Verlag (R. Reisland). Das Ende des Wiener Buchdrucker-Strikes. — Es wird jetzt ein Schreiben des Executiv-Comitäs der sinkenden Buch drucker Wiens veröffentlicht, aus welchem hervorgeht, daß einer der langwierigsten socialen Kämpfe, welche Wien auf diesem Gebiete erlebte, sein Ende erreicht habe. Die „Dtsche. Ztg." schreibt dazu: „Vor allem sei constatirt, daß die Strikenden bedingungslos die Waffen zu strecken gezwungen waren, daß die Erfüllung keiner ein zigen der von ihnen zu Beginn des Strikes — vor acht Wochen — gestellten Forderungen ihnen als Frucht des langen, mit Ent behrungen aller Art verknüpften Ringens in den Schoß siel. Den unmittelbaren Anlaß zum Beschluß des Comitäs auf Wiederauf nahme der Arbeit gab, wir wir hören, theils das Versiegen der Hilfsquellen der Gehilfen, theils das Zuströmen von Arbeitskräften von auswärts. Die Buchdrucker Wiens haben einen ähnlichen Kampf bereits zweimal früher gekämpft; das erste Mal vor zwölf Jahren, wo in sämmtlichen Buchdruckereien Wiens die Arbeit auf einmal eingestellt wurde, das zweite Mal im Jahre 1876, wo der Strike, ähnlich wie der eben beendete, ein partieller war. Der nun zum Abschluß gelangte Lohnstreit hat, wie alle derartigen Kämpfe, riesige Summen verschlungen. An etwa tausend Sinkende wurden in acht Wochen etwa 80,000 fl. ausgezahlt, die durch Beiträge der in Arbeit Stehenden, durch Sammlungen unter den Buchdruckern aller Länder und in anderen Arbeiterkreisen aufgebracht worden waren. Die Strikenden erhielten durch acht Wochen je 9 fl., in der Weihnachtswoche die Verheiratheten 11 fl., dazu kommen dann noch die Einbußen an Arbeitslohn, der Schaden, welchen die Buch druckereibesitzer durch gänzlichen oder theilweisen Stillstand ihrer Geschäfte erlitten, so daß der gesummte Verlust in diesem Lohn- kampf mit 150,000 fl. eher zu niedrig als zu hoch angeschlagen ist." Pcrsonalnachrichten. Am 2. ds. ist Herr Rud. Wagner in Berlin im Alter von 53 Jahren gestorben. Durch die Herausgabe der berühmten Hildebrandt'schen Aquarellen sowie der Menzel'schen Holzschnitte zu den Werken Friedrich's des Großen hatte sich der Verstorbene im Kreise des Kunsthandels besonderes Ansehen erworben.
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