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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1855
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1855
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- Deutsch
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1796 ^ 130 thien cinc ziemliche Menge vor 1848 und nachher verbotener Schriften ausgenommen, und Niemand hat's ihm verübelt. 4) Es scheint bei ihm Manie zu sein, freisinnige Schriften aufs Gcrathewohl als „Neue Titel-Ausgaben zu verketzern", z. B- auch K. Nauwerck's „Ein Dutzend Artikel". 1848. 5) Im Ganzen sind von 1848—52 nur circa 40—50 Schrif ten mit singirter Firma erschienen, und gerade meist unschuldige, darunter viele Prophezeiungen. Die übrigen Hunderte, die im Kayser fehlen, tragen den richtigen Druckort und Drucker auf dem Titel: wonach auch hier die Angabe Z.'s als unrichtig sich erweist. Herr Z. gibt vor, die „Schmähliteratuc", worunter er doch wohl die demokratische versteht, in den Bann gethan zu haben; aber dcmistnichtso. Er hat ganz ruhig den Verlag von Rüge, Hoff, Blum, Weller, Gerhard rc. ausgenommen, blos weil zufällig diese Herren so freundlich waren, 1 Ex. an Hinrichs zu adressiren. Mit derselben Aufrichtigkeit wirft Herr Z. die große Masse der von ihm nicht aufgenommcnen Schriften zur „Schmähliteratur", obgleich sich ihm Nachweisen läßt, daß es großcntheils monarchische, constitutio- nelle, industrielle rc. waren, die er angeblich verwirft, weil er sie nicht kannte. Der eigentliche Grund, warum er so viele Schrif ten aller Farben und Lokalitäten (die specisisch österreichische und schweizerische vermissen wir fast gänzlich) wegließ, ist also die Unbe kanntschaft mit der Literatur von 1848—1850- Die von Ver legern eingesandten Piecen stehen im Lexikon, die im Buch handel nur stellenweis versandt gewesenen fehlen darin. Die lliblio- Krspkis lle Is Li-snos geht etwas gründlicher zu Werke: sie nimmt auch das im Selbstverlag Erschienene auf. Das erwähnte historische Buch H. Jellinek's (dieser eminente Kopf wird von Z. ein „Scriblcr" genannt, weil er keines natürli chen Todes gestorben; denn wer nur eine Seite von Jellinek liest, wird nicht absprechend urtheilen) wurde seiner Zeit an die österrei chischen Buchhändler versandt, ebenso sein „Kritischer Sprechsaal" und vieles Andere, was im Kayser fehlt, aber nicht verboten ist. Bis 1852 waren die „Europäischen Geheimnisse" 2. Aust, in Sach sen nicht verboten;, auch von einem spätern Verbot, außer in Oester reich, ist mir nichts bekannt. Schließen wir! Das Kayser'sche Bücherlexikon ist eine Aus- hü lfe für den Buchhandel, aber keine Bibliographie. Um nur das Wichtigere zu nennen, es fehlen darin: Neun Zehntel der antijcsuitischen Schriften von 1760—1775; Drei Viertel derer aus derJosephinischen Periode von 1781—84 ; Ziemlich die meisten der von Ersch citirten historisch-polemischen von 1785—1800; Mehrere Tausende der ganzen schweizerischen Literatur von 1786 (seit Haller) bis 1852; Drei Viertel der antinapolconischen von 1813—15; Sammtliche konstitutionelle von 1831—36; Die meisten der politischen und historischen von 1848—50. « Ist das genug? Ich habe nur das Auffallendste bemerkt. Man wird fernerhin das Lexikon von Kayser keinAllgemei- ne s Bü ch er lexiko n und Herrn Zuchold kei ncn B i b liog ra- phcn nennen. Nicht einmal die Sammlungen von Gatterer, Ni colai, Ersch, Meusel rc- wurden früher von Kayser benutzt, sowenig als der Lorck'sche Zeitungskalalog und der Wienerische vom Fortsetzer. Zürich, im August 1855. E. Weller. Die geehrte Redaction wird mir bezeugen, daß vorstehender Ar tikel schon im August in ihren Händen war, aber Umstände halber nicht zum Abdruck gelangte. *) Ich beging allerdings die Unbesonnenheit (da ich den Erfolg vorauswissen konnte), dem Herrn T- O- Weigel bibliographische Nachrichten über diespecifisch schweizerische und über die po litische Literatur der Jahre 1848—50 anzubieten, in der guten Meinung, daß ihm etwas an Vollständigkeit seines Lexikons läge. Die Ausfälle des Herrn Z. (auch Mitarbeiter am Centralblatt?) be lehrten mich eines Bessern. An die Verleger Dcutschland's. Trotz des überall sich kund gebenden Nothzustandes ist der Sortiments-Buchhändler, welcher genöthigt ist, Neuigkeiten anzu nehmen, beim Auspacken eines jeden Ballens in der Lage zu denken, daß die Herren Verleger einen guten Beutel voll Geld zum unnützen Verschwenden haben müssen. In diesem Jahre, wo der bei weitem größere Theil der Bücher käufer gar nichts anschafft oder doch sich auf das Allernottz- wendigste beschränkt, kommen Bücher auf den Markt, von denen man wohl allenfalls begreifen kann, daß es Menschen giebt, welche sie schreiben, nicht aber, daß sich Buchhändler haben willig finden lassen, sie zu drucken. Es wird in nächster Ostermesse ungemein viel Remittenden geben. Darum halten Sie ein, meine Herren, und »ersparen Sie Ihre Kräfte auf bessere Zeiten! ^Ir. *) Wird bestätigt. Die Redaktion. III. Mitgetheilt von I. Eggers, lieber die amerikanischen Cincinnati, 2i. September 1855. Ich bin bereits seit 13 Jahren im Buchhandel thätig, kann mich aber nicht erinnern, jemals etwas in diesen Blättern über die amerikanischen Irsäo-ssles gelesen zu haben- Darum komm', liebe Goldfeder, und schreib' auf das weiße Papier, was von den amerika nischen Irsäo-ssiss zu sagen ist. Obgleich unsere herrliche Muttersprache nicht weniger denn 80,000 Wörter besitzt, die im gewöhnlichen Gebrauche gang und gäbe sind — die zusammengesetzten Wörter ungerechnet — und obgleich ihr, was Reichthum und Biegsamkeit anbetrifft, von allen lebenden europäischen Sprachen nur die russische Sprache ebenbürtig zur Seite steht, so giebt es dennoch in den viel ärmeren romanischen Sprachen manche Wörter, die wir in unserer Sprache nicht wieder geben können. Wenn nach den Behauptungen eines italienischen Gelehrten die italienische Sprache 50,000, die englische 40,000, die spanische 30,000 und die französische gar blos 28,000 u »zusam mengesetzte Wörter in gewöhnlichem Gebrauche zählt, so ist es jedem Unbefangenen klar, daß die deutsche Sprache sich hinsicht lich Uebertragungen aus einer Sprache in die andere entschieden im Vortheile befindet. Allein es giebt eine Menge Wörter im Engli schen, namentlich viele juridische Ausdrücke, die unübersetzbar sind. Möge man immerhin Wörter, wie attsolunent, luror, ciekeiuiant, plsintikk, verdeutschen können, man würde sich vergeblich bemühen, Wörter wie skliäsvit, msnäsmns, »vor (in seinem juridischen Sinne), Ksrniskee, mittimus, inäiotmenl, äemurrur, replsvin, anders als durch Umschreibungen wiederzugeben, so wenig, wie man im Stande ist, Wörter, wie Pedant und romantisch, zu übersetzen. Wenn nun sich auch Jeder der Reinheit der Muttersprache befleißigen sollte, so giebt es doch manche Ausdrücke in unserer Sprache, die sich nicht unge straft die Thüre weisen lassen. Die deutsche Sprache besitzt nicht die Fähigkeit wie die russische, ein Wort ganz und gar sich einzuverlei ben, so daß man den fremden Ursprung nicht mehr erkennt. Als zu Ende des vorigen Jahrhunderts gewisse Sprachreiniger das Wort Haarmacht für Perrücke substituicen wollten, so war das doch selbst unserm alten Campezu toll, und er erklärte, lieber ein französisches
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