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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1853
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1853
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- Deutsch
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1421 1853.^ Uebcrhaupt führt derselbe ein ruhiges Gcschäftslcbcn, wenn er cs accurat betreibt, und er die Feder gut führen kann; er hat seine Geschäflsstundcn von 7 bis 12 Uhr und von 2 bis 7 Uhr in der Woche. An den Sonn- und Feiertagen betritt kein Markthelfcr das Gewölbe und da häufig Festtage eintrctcn, so drängen sich die Arbeiten am folgenden Tage etwas, fällt der Festtag auf einen Post tag, so wird am Tage vorher gepackt. Von unserem Personale da gegen muß, außer der Kirchzcit, an Sonn- und Festtagen jederzeit Jemand im Geschäfte sein, um jeden Groschen in Empfang zu nehmen. Wie klar der Leipziger Commissionair jeden Stand der Dinge angiebt, beweist: I) ein Brief über die Annahme der Cassen-Anwcisungen vom Jahre 1850, das darin Gesagte gilt noch. Er lautet: „Um Ihnen Nachtheil zu verhüten, erlaube ich mir, Sic darauf aufmerksam zu machen, daß von den circulircnden Pa piersorten viele hier gar nicht, andere nur mit Verlust ge nommen werden, bloß folgende werden unweigerlich acceptirt: Preußische Cassen-Anwcisungen, Sächsische Cassen- Anwcisungen, Leizigcr Bank-Notcn, Cassenschcine der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Alle anderen, als: Kurhessische, Cöthen-Bcrnburgsche, Gothaische, Anhalt-Dessau, Rudolstadt, Braunschweigschc, Hannoversche, Altenburger, Greiz-Schleiz, Breslauer und Potsdamer Stadtscheine, und wie das bunte Papiere heißt, werden entweder gar nicht, oder nur mit Einbuße genommen. „Ich bitte Sie recht sehr, obige Mitthcilung genau zu beachten, damit nicht durch deren Nichtbeachtung ein unabwendbarer Ver lust für Sic entstehe. Hochachtcnd w/' 2) Ein Brief vom Jahre 1851, über die Auszahlungen außer der Oster-Messe, giebt ein umfassendes Bild dieser Abgaben. Er lautet: „Der Buchhandel hat schon seil mehreren Jahren eine so wesent liche Wendung erfahren, daß ich es nicht für überflüssig halte, nachstehende kurze Mittheilung, welche Acndecungcn dadurch im Commissionsgcschäfte entstanden sind, an meine verehrten Ge schäftsfreunde zu richten. „Vor Allem sind es die unermeßlich vermehrten, und mit jeder Woche sich häufenden Baarpackete, welche einen völligen Um wurf, oft eine wahre Ueberstürzung der Arbeit, hervorgerufen haben. „In dem von den Leipziger Commissionairen vor mehreren Jah ren herausgcgebencn Memorandum, worin versucht wurde, den ganzen Leipziger Geschäftsgang in allen seinen Theilcn darzu- stellen, ist S. 21 u.f. auch dieser Baarpackete und der außerordent lichen Arbeiten, welche sich daran knüpfen, gedacht. Jedes Packet, was hier bezahlt wird, muß fünfmal, was man hier auslicfert, jedoch achtmal gebucht werden. Doch damit allein ist es nicht abgemacht; — denn wenn Baarpackete präsentirt werden, so ist in sehr vielen Fällen entweder keine Ordre oder kein Geld vorhan den und die Bezahlung wird verweigert. „Dann muß man an jeden einzelnen Besteller eine Anfrage fol gender Art richten: Von Herrn N. N. liegt bei mir ein Baarpackel, enthält: (folgt d. Spezis, der Bücher) d cssenEinlösung JhrHcrr Commisiionair verweigert. Ich bitte Sie dessen Bezahlung zu veranlassen, oder im andern Falle mir nähere Mittheilung zumachen. „Sehr oft bedarf es 2, 3 solcher Erinnerungen, und monatelang muß man diese Packete registrircn und controliren, denn giebt man sich diese Mühe nicht, so bleibt Vieles unverkauft lie gen, was nur durch jene Anregung endlich eingelöst wird. „Mit den Baarpacketcn welche wir einlösen, ist die Mühe nicht geringer; keine 5 Minuten vergehen, wo nicht dergleichen gebracht werden, und der Commis, welcher diese Arbeit unter Händen hat, kann nichts weiter sorgen und denken, als daran, jene zu zahlen und zu notircn, während andere diese Notizen auf das Cassa- Conto und die Auszüge bringen- „Vom 1. Juni 1850 bis 1. Juni 1651 habe ich an bezahlten und cincassirtcn Baarpacketcn **,"* Thlr. durch die Bücher laufen. Gcringstcns steckt darin die Arbeit, wie sic ein ähn licher Umsatz im Handverkäufe Hervorrufen würde. Bei einem nicht größeren Geschäfte habe ich mein Personal gegen früher verdoppelt, und die Handlungsspescn sind selbst viel mehr als doppelt, weil die jetzige Gcschäftsweise sowohl in obiger Be ziehung als wegen der Spedition und Auslieferung, ganz sichere, gewandte und tüchtige Assistenten erheischt, und ohne großen Verdruß und Verlust zu erleben, Lehrlinge gar nicht mehr im Commissionsgeschäft zu verwenden sind- „Daß, abgesehen von der großen und schwierigen Arbeit, ein Cassenvcrkchc der Art, kein Jahr ohne Verlust abgchct, glaube ich meinen Freuden gegenüber, welche das Maas eines so complicirken Verkehrs zu würdigen wissen, nicht erst hcrvorhcbcn zu müssen. „Auch was das Geschäft der Auslieferung betrifft, so ist dieses wegen der auswärtigen Concucrcnz und weil alles auf die Spitze getrieben ist, in sofern ganz anders geworden, als diese auf's Eiligste nur von den tüchtigsten Leuten betrieben werden muß. Wenn die Semester beginnen, oder zur Weihnachtszeit, wer den viele Bücher einzeln zusammcngeholt, so daß gar nicht selten der Auslicfercr, von dem man ein großes Maaß von Gefällig keit in Anspruch nimmt, 10—12 mal zur Erledigung der ein zelnen Zettel auf die Niederlage eines Committentcn gehen muß. „Früher waltete der Begriff, daß der Gewinn an Emballage zum größten Theil die vielen anderen Mühewaltungen des Com- missionais decke. Das ist aber nicht so der Fall, denn in Folge der allgemeinen Verhältnisse hat die Versendung nach Centnern gerechnet, durchschnittlich mehr als U abgcnommen, doch nicht allein darum ist der Gewinn von diesem Gebliebenen ungleich geringer als er früher war, sondern auch weil an größeren Collis mehr gewonnen wird als an kleineren, (weil diese nach Vcrhältniß einen viel bedeutenderen Aufwand von Material erheischen) und jetzt die, welche früher groß waren, mittelmäßig und die mittel mäßigen klein geworden sind. „Das Geschäft in Leipzig ist so arrangirt, daß man ziemlich ge nau wissen kann, aus welche Branche (Auslieferung, Casse, Baar- packetc, Spedition) die meisten Spesen fallen. Der Verkehr der auswärtigen Freunde bleibt sich nicht gleich, da wo früher das Sortimcntsgeschäst die alleinige Basis war, hat sich ein nun wach sender Verlag dazu gesellt, und unter allen Umständen ist wegen der Baarpackete das Castenverhältniß ein ganz anderes, — ein verdreifachtes geworden. „Aus oben Gesagtem bitte ich Sie, selbst die Folgerung zu machen, daß in allen den Bestimmungen, wo für sämmt- liche Arbeiten in Bausch und Bogen Commissionsgebühren be rechnet wurden, wclchcAlles decken sollten, als: Cassaführung, Auslieferung, Auslagen desMatcrials fürAuslie- ferung, wozu ich alle Jahr für einige 100 Thlr. M a- culatur und Bindfaden kaufen muß, ein Contrast zur jetzigen Geschäftsführung vorhanden ist. „Nach dem Systeme aller jetzigen College» gelten die Commis- sionsgebühcen als Entschädigung für die ganze Leitung, Beauf sichtigung und Repräsentation des auswärtigen Geschäfts, so wie für die Beförderung aller Papiere und Packete, für Correspondenz und alle die Tausende von Erläuterungen und Rcgulirungen, wie sie im Buchhandel stündlich vorfallen.
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