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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. den Meßhänscrn beschlossen. Bisher betrug der Sah etwa 100 .// pro Quadratmeter und Jahr für allgemeine Plätze und 200 Mark pro Quadratmeter Tischplatz und Jahr. Künftig soll dieser Satz 140 bzw. 260 Mark betragen. In'den anderen Meßstädten sind diese Mieten noch bedeutend höher. Aus den Kreisen der Leipziger Mieter, be sonders solchen mit lausenden Verträgen, haben bereits Ablehnungen der erhöhten Mieten stattgefnndcn. Uber die hohen Preise der Metz- adreßbücher war lebhaft gellagt worden; in Zukunft sollen drei Bände erscheinen; die ersten beiden sollen nicht mehr als 20 Mark und der dritte Band nicht mehr als 10 Mark kosten. Die Verbilligung wird durch eine Umarbeitung erzielt, wodurch verschiedene Teile in Wegfall kommen. Ganz energisch war während der letzten Messe sei tens der Aussteller und Käufer über die Übervorteilungen (»Neppe- rcien«) durch Wirte und sonstige Geschäftsleute gelingt morden. Diesem Unfug geht das Meßamt ganz energisch zu Leibe. Es hat mit den Leipziger Hotels bereits ein Abkommen getroffen, durch das der Va lutazuschlag für Ausländer nicht mehr erhoben wird. Hoffentlich wer ben noch weitere Erfolge erzielt, damit der gute Nus der alten Messe stadt Leipzig auch bezüglich einer einwandfreien Preisbemessung ge genüber den Meßsremden gewahrt bleibt. Bücher, die bessern. — Das sächsische Justizministerium hatte im Herbst 1919 Sachkenner und Menschenfreunde gebeten, eine Auswahl von 30 Büchern vorzuschlagen, die zur Anschaffung für Gcfangenen- anstalten und Gerichtsgefängnisse besonders geeignet erscheinen, und den fünf besten Vorschlägen Preise von je 100 zngesichert. Die ernannten Preisrichter, zu denen eine Dame, ein Staatsanwalt, ein dichter, ein Geistlicher, ein Gefangenenanstaltsdirektor und ein Ge fangenenanstaltsarzt gehörten, haben unter Vorsitz des Justizministcrs ihr Gutachten abgegeben. Es sind 38 Vorschläge eingegangen, durch die nicht weniger als 834 verschiedene Werke empfohlen wurden. Je einen Preis von 100 ^ konnten erhalten der Vorschlag von Oberjnstiz- sekretär Emil Hübschmann in Königsbrück, von Lehrer B. Mannheim an der Strafanstalt Waldheim, von 1)r. Lydia Eger in Dresden, von Buchhändler Franz Schädcr in Dresden und von Rechtsanwalt Justiz rat I)r. Cohen in Hannover. Außerdem ist besonders lobend zu er wähnen der Vorschlag des Lehrers W. Zschiedeich in Nossen, der nur deshalb keinen Preis erhalten konnte, weil er entgegen den Bedin gungen des Preisausschreibens mehr als 30 Bücher enthielt. — All gemein interessieren dürste, daß am häufigsten folgende Bücher empfoh len wurden: 15mal: Th. Carlyle, Arbeiten und nicht verzweifeln! 15 „ M. Eyth, Hinter Pflug und Schraubstock. . 14 „ W. Naabe, Der Hnngerpastor. 12 „ H. Popert, Helmut Harringa. 11 „ H. Seidel, Lebcrecht Hühnchen. 10 „ G. Freytag, Soll und Haben. 9 „ Kiigelgen, Jugcnderinnerungen eines alten Mannes. 8 „ M. Ebner-Eschcnbach, Das Gemclndekind. 8 „ I. Gotthelf, Uli, der Knecht. 7 „ CH. Bischofs, Amalie Dietrich. 7 „ G. Keller, Der grüne Heinrich. 7 „ E. Zahn, Das zweite Leben. 6 „ C. Jen sch, Grundbegriffe und Grundsätze der Volkswirt schaft. 6 „ H. Kleist, Michael Kohlhaas. 6 „ O. Ludwig, Zwischen Himmel und Erde. 6 „ F. Neutcr, Ut mine Stromtid. 6 „ W. v. Siemens, Lebenscrinnerungen. 6 „ Smiles, Pflicht und Selbsthilfe. 6 „ E. Zahn, Helden des Alltags. handlungstage früh zu getrennter Sonderberatung zusammen, um zur Lage wiederholt Stellung zu nehmen. ! Eine Klärung der Situation erfolgte aber auch durch diese Son- derbcratung nicht. Infolgedessen traten am Nachmittage desselben Tages die Kommissionen wieder zu gesonderter Beratung der ihnen gestellten Aufgaben zusammen. Kurz vor Schluß des Verhandlungs- tages war jedoch in der Hanptkommission eine völlige Stockung in oer Beratung eingctrcten, die zu einer entscheidenden Stellungnahme drängte. Die Folge davon wav, daß die Vertreter beider Parteien gegenseitige Erklärungen abgaben, aus denen mit Bestimmtheit zu ent nehmen war, daß nach Ansicht der Prinzipalität eine Einigung über die Höhe der Teuerungszulage nicht möglich sei, weil nach ihrer Auf fassung die Voraussetzungen dafür nicht vorhanden seien. Die Go hilfcnvertretcr erklärten demgegenüber, daß dann auch eine Fortbera- tnng in den Kommissionen zwecklos wäre. Das Plenum wurde hierauf sofort zusammengerufcn und demselben von der Sachlage Kenntnis gegeben. Im Verlauf der Verhandlung wiederholte der Geschäfts führer des Tarifamtes nochmals seinen bereits früher gemachten Ver mittlungsvorschlag, begründete denselben eingehend und ersuchte die l Parteien, die Verhandlungen noch nicht als abgebrochen zu betrachten, ! sondern am nächsten Tage nochmals zur Beratung zusammenzutreten. > Das ist zwar geschehen, aber zu einer Verständigung ist es nicht gekommen. Die Gehilfenvertrcter erklärten deshalb, daß sie nunmehr das N e i ch s a r b e i t s - M i n i st c r i u m zu einem Schiedsspruch über Festsetzung einer Er höhung der Teuerungszulage anrufcn werden, nachdem prinzipalsseitig abgclchnt worden war, dem Gehilfen-Antrage, das Tarifamt mit der Anrufung des Arbeitsamtes zu beauftragen, zu ent sprechen. Damit sind die Verhandlungen zunächst bis , nach Fällung des Schiedsspruchs unterbrochen. ! Wie aus vorstehenden Mitteilungen zu ersehen ist, befinden sich die Verhandlungen in einem sehr kritischen Stadium. Über das Ergebnis der Besprechungen vor dem Neichsarbeits-Ministerium lagen . bei Nedaktionsschluß dieser Nummer noch keine Mitteilungen vor. Die Verhandlungen des Tarifausschusses der Deutschen Buch drucker, der am 25. Oktober zur Beratung eines neuen Lohntarifs und sonstiger Einrichtungen im Bnchdrnckgewerbc znsan,mengetreten ist, gestalten sich äußerst schwierig. Nach dreitägiger Plenarverhandlnng, in der keinerlei Verständigung zwischen den Partcivertretern erzielt wurde, kam es zur Bildung von drei paritätischen Kommissionen, zu sammengesetzt aus den Vcrhandlnngstcilnchmern. Ans diese Kommis sionen ist das gesamte Bcratnngsmaterial zwecks Vorberatung verteilt worden. Die Kommissionen haben am 4. Verhandlungstage ihre Ar beit ausgenommen, aber am Abend desselben Tages lagen irgend welche, die Verständigung wesentlich fördernde Resultate nicht vor. Namentlich in der Hanptkommission, die über Lohn fragen, Ar beitszeit u. dgl. zu verhandeln hatte, wurde irgendein Ergebnis, das dem Plenum als weitere Bcratungsunterlage vorgelegt werden könnte, nicht erreicht. Infolgedessen traten beide Parteien am 5. Ver- Dcr dritte Band von Bismarcks »Gedanken und Erinnerungen«. — Vor der vierten Zivilkammer des Landgerichts I Berlin stand am 28. Oktober Termin in der Klage an, die der ehemalige König von Preußen gegen die Cottasche Buchhandlung angestrengt hatte. Es handelt sich um die Streitfrage über die Veröffentlichung des dritten Bandes der Gedanken und Erinnerungen von Bismarck. Der ehe malige Kaiser hat gegen die Veröffentlichung dieses Bandes eine einstweilige gerichtliche Verfügung erwirkt. Das Berliner Gericht sollte nun über dieselbe Sache im Hauptvcrfahren entscheiden, be sonders darüber, ob dem früheren Kaiser das Urheberrecht an seinen im dritten Bande enthaltenen Briefen zustehe. Der Termin mußte jedoch verschoben werden, da die Kläger eine weitere Vorbereitung des Akten- und Bcweismaterials für erforderlich halten. Luxusstcucr und handgc,chöpftcs Büttenpapier. — In Nr. 227 des Börsenblattes (Seite 1216) hatten wir einer Zuschrift Raum gegeben, die besagt, daß ans Grund eines Bescheides des Neichsfinanzntinisters Papierwaren aus handgeschöpstem Büttenpapier beim Erzeuger luxnssteucrpflichtig sind. Werden diese Papiere bedruckt, also weitcr- bcarbeitet, so ist nicht eine Umsatzsteuer von 15°/», sondern nur die allgemeine Umsatzsteuer von 1^°/» zu zahlen. In der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker« (Nr. 44, Seite 514) wird nun berichtet, daß von einigen Umsatzstcuerämtern die von mehreren Buchdrnckercibe- sitzern vorgenommene Berechnung der Umsatzsteuer beanstandet wor den sei. Ans diesem Grunde hatte der Hanptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins das Ncichsfinanzministerium nochmals um Auf klärung ersucht. Dieses teilte dem Vorstände auf die cruenie Anfrage mit, daß der erwähnte Erlaß zu Recht bestehe und inzwischen im Rcichssteuerblalt für 1920 (Seite 509) veröffentlicht worden sei. Der Hauplvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins empfiehlt seinen Mitgliedern, unter Bezugnahme auf diese Rechtslage, die betreffenden Umsatzsteuerömter bei etwaigen Beanstandungen ans diesen ministe riellen Erlaß aufmerksam zu machen. ! Deutscher Schriststellcrvcrband. — Der Deutsche Schriftstellerver- lband, die älteste derartige Vereinigung, die in kurzer Anfeinander- > folge ihren Ehrenvorsitzenden Viktor Blüthgen und ihren Vorsitzenden 14r. Storck verloren hat, wählte in einer in Berlin abgehaltenen Tagung den Schriftsteller vr. Diercks zum Vorsitzenden, zum stell vertretenden Vorsitzenden den Redakteur Max Bäckler. Zur Be- ! ratung über die den freien Schriftstellern zu gewährenden Gebühren ' wurde ein Ausschuß eingesetzt. 1340 .: Richard Albert i. — Verlag: DerBkrsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche- Buchhündlerbaus. Seemann Sämtlich tn Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig. Gerichtsweg 2« lBuchhändlcrhau-1.
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