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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1920
- Strukturtyp
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- Band
- 1920-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1920
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- Deutsch
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Fertige und Künftig erscheinende Bücher. »Irlnwwn I. d. D««». 12493 Donäerp Zweifellos das geeignetste diesjährige Weihnachtsbuch für das deutsche Haus. 2000 Exemplare in 44 Tagen verkauft. -"Dieses Buch nimmt in der gegenwärtigen Literatur eine 7I 1 besondere Stellung ei». Man darf es wohl zu jenen unvergänglichen Bekenntuisbüchern rechnen, die durch die Fülle, Echtheit und Tiefe des Erlebens jeden Leser, ob alt oder jung, Mann oder Frau, tief berühre» und innerlich bereichern. Das ist das Eigentümliche deS Romans, daß jeder sich in ihm auf irgendeine Art selbst wiederfindet, da er an urälteste und ewige Menschheitsfragen rührt, die jedes Menschenherz einmal durchjitiert haben. Daß dies also ist, bezeugen viele Zuschriften aus dem Leserkreise der „Täglichen Rundschau", wo der Roman zuerst erschien, Briefe von jungen Mädchen und alten Räunern, von Soldaten aus dem Schützengraben, einfachen Laudfraueu und verwöhnten Welt damen. Das Buch schildert den Aufstieg eines Mädchens, das sich in der Einsamkeit eines weltfernen Dorfes durch eigene Kraft von niedriger Landarbeit emporringt zu den freien Höhen der Wissenschaft. Bunt und wechselvoll ist sein Lebensweg: Bilder aus der Kinderstube, dem Oorflebe» mit seinen landschaftlichen Schönheiten und den derben Gestalten von Knechten und Mägden wechseln mit Szenen aus dem akademischen Leben Leipzigs. Wir werden in die Studierstnbe eines Gelehrten geführt, in die Hörsäle der Universität, in die wissenschaftliche Bibliothek sowie in das bescheidene Stübchen der Heldin, die in Leipzig die philoso phischen Vorlesungen a. d. Universität hört und ihren Lebens unterhalt durch das Schreiben von Kindergeschichten erwirbt. Alles was sie zu einem solchen Leben und Streben befähigt, ist selbsterworbencs geistiges Gut — denn sie hat bis zu ihrem vierzehnten Jahre nur die Volksschule ihres Heimatortes besucht. Und wiederum verändert sich der Schauplatz der Handlung. Christine Holstein geht nach Berlin, das Berlin von 1914 entrollt sich vor unsere» Augen. „Von der Pflug schar in den Hörsaal" ist ein tiefernstes und doch fröhliches, lebenbejahendes, tapferes Buch und gerade in dieser Zeit wirlschaftlichen und politischen Elends und der bitteren Ent mutigung vieler Kreise besonders wert, gelesen zu werden. Denn cs erzählt die Geschichte einer inneren Befreiung, welche die äußere nach sich zieht; es erbringt den Beweis, daß ei» Emporringen ans Nacht zum Licht möglich ist für jeden ernst strebenden Menschen — und daher auch für ein Volk. Ein beständiges Suchen nach Licht, Wahrheit und Schönheit klingt hindurch. Es kann jedem Menschen sehr viel sein und geben. Es ist ein Buch, das jungen, ernst strebenden Menschen kindern in die Hand gegeben werden sollte, um sie zu stählen im Lebenskämpfe, aber auch ein Buch für ernste, reife Frauen und Männer — kurz, ein Menschheitsbuch. Verlagshaus Hermann Heck, Könitz i. Thür. unS Leipzig. Mitte November erscheint als echtes Thüringer Heimatbuch: ist die ZMd Eine Erzählung aus dem ThüringerLand e A von Zranz Paul öaege Der Verfasser schildert hierin mit behaglich-realistischem Erzählertalent, durchwürzt von köstlichem Humor den ersten Frühling und Sommer seiner höchst ergötzlichen, pädagogischen Wirksamkeit in einem verlorenen walbumrauschten Dörfchen des Thüringer Landes. Mit einem jungen Herzen voll hoher Ideale ist er hinausgezogen in das einsame Waldnest, dessen vielgestaltiges Natur- und Menschenleben er von Tag zu Tag immer mehr entdeckt. Mit seinem Eintritt in das Schulhaus bricht aber zugleich sein Liebesfrühling an; denn der ältere nervöse Kollege, welchen er zu vertreten berufen ist, nennt ein liebliches Töchterchen sein zu dem der junge An kömmling sogleich die herzlichste Zuneigung faßt. Die Anschauungen der beiden Männer aber gehen weit aus einander. Dennoch gibt der Jüngere beständig nach, um sein junges, herrliches Glück nicht zu verscherzen. Erst in dem Augenblick, wo der Altere dem Jungen gegenüber unüberbrückbaren Haß und Neid offenbart und ihn ver dächtigt, daß er im Bunde mit den Dorfinsassen gegen ihn wühle, trennt sich der Vikar schweren Herzens von dem Hause, in dem ihm zwei blaue Augen wie ein Paar hoff nungsfrohe Sterne stündlich leuchteten. Die Erzählung ist ein Werk echt Thüringer Heimat kunst; aber darüber hinaus bereichert sie den Schatz der deutschen Novellistik überhaupt; denn sie offenbart eine so reiche Fülle wirklich erlebter Geschehnisse und eine so große Summe idyllischer Natur- und Menschenbetrachtung, daß sie für jeden Freund anmutiger Erzählungskunst eine will kommene Gabe sein wird. Nicht zu vergessen sei auch, daß besonders für Lehrerkreise die rein pädagogischen Be trachtungen, welche in die Erzählung verflochten sind, von Bedeutung sein werden. Die Schriflleitung eines vornehmen Familienblattes urteilte bereits vor der Drucklegung folgendermaßen über das Manuskript: „Der behagliche Erzählerton und all die schlichte naturwüchsige Realistik sind sehr hübsch, und un zweifelhaft wird die Arbeit ein viel und gern ge lesenes Buch ergeben." Auslieferung durch Carl Fr. Fleischer, Leipzig.
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