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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1920
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 348, 3, November 1920. Wahl -Hamburg: Anzeichen von Hilfe sind vorhanden, zu- > anal bei den Deutschen im neutralen Auslande. Nom Reiche ist ebenfalls eine Subventionierung der zahlreichen wissenschaft lichen Vereine zu verlangen, die ihre Veröffentlichungen mit dem Auslande kostenlos tauschen, z. B. die historischen und geo graphischen Gesellschaften. Die Noigemeinschaft mutz diese Ver eine unterstützen, damit sie den Druck ihrer Publikationen fort setzen können. Unerhört sind die Sonderbesteuerung und die Schikanen der Außenhandelsnebenstelle. Bei der Arbeitsteilung zwischen den Bibliotheken ist nicht nur Preußen, sondern das ganze Reich zu berücksichtigen. Hepding -Gießen fordert die Organisation zum Austausch von ausländischen Dubletten, evtl, das Wiederaufleben des Du blettenanzeigers. D i e s ch «Berlin: Die Kontingentierung der ausländischen Literatur wird zu einer starken Vermehrung des Leihverkehrs sichren, aber die Portofreiheit dürfte sich nicht verwirklichen lassen. In Preußen koste der Versand jedes Buches 10 oder 20 H, außerhalb Preußens aber 5—0 -kk. Verlagsbuchhändler vr. F. Meiner -Leipzig sprach über seine Erfahrungen im Gebrauch amerikanischer Bibliolhekskala- loge. Seminarbibliotheken dürften nicht eingeschränkt werden. Das Clearingsystem scheine ihm einleuchtend zu sein. P r i n tz-Frankfurt a. M.: Der Wert der Seminarbiblio theken ist nicht zu unterschätzen. Bei Ausfüllung der Lücken an vuslkndischer Literatur seien die betreffenden Fachgelehrten zu befragen. Schulz -Dortmund weist erneut auf die Notwendigkeit der Portosreihett im Leihverkehr hin. Weber -Berlin betont, er habe nicht nur von den preußi schen Bibliotheken gesprochen, sondern von allen deutschen. Auch halte er nicht nur die Anschaffung ausländischer Zeitschriften für notwendig, sondern auch ausländischer Bücher für ebenso wichtig. Die am folgenden Tage vom Direktor der Universitäts-Biblio thek Berlin vr. Naetebus verlesene Resolution wurde «tnstimmig angenommen. Sie lautet: Die aus Anlaß der Ausstellung »Das deutsche Buch« in Frankfurt a. M. zusammengekommenen Bibliothekare, Bücher freunde und Buchhändler haben auf Grund der Referate über die Lage der wissenschaftlichen Forschung in Deutschland ein mütig die folgenden Entschließungen gefaßt: 1. Durchdrungen von der Not der großen öffentlichen Bibliotheken und der Forschungsinstitute in Deutschland, de- grüßt die Versammlung dankbar die Einstellung von 20 Mil lionen Mark in den Reichshaushalt, eines Betrages, der aller dings nur den unmittelbarsten Bedürfnissen des Augenblicks «ntgcgenzukommen geeignet ist, und gibt der Erwartung Aus druck, daß der Reichstag seine Zustimmung nicht versagen und für eine dauernd« Bewilligung zum mindesten in dieser Höhe «intreten wird. Die Versammlung dankt aufs wärmste der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft für die kraftvolle Vertretung der Interessen der deutschen Bibliotheken und For schungsinstitute, und sie hat mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß an den verschiedensten Stellen des Auslandes, besonders auch in Amerika, Bestrebungen im Gange sind, der deutschen Wissenschaft zu helfen. 2. Die durch die Notlage geforderte Beschränkung in der Anschaffung ausländischer Literatur und ihre Verteilung auf eine größere Zahl von Bibliotheken mutz durch einen allge meinen deutschen Leihverkehr ausgeglichen werden. Zu diesem Zwecke werden der preußische Beirat für Bibliothsksangelegen- heiten und die Münchener Staatsbibliothek gebeten, die er forderlichen Schritte einzuleiten. 3. In voller Würdigung der besonderen Schwierigkeiten, unter denen die Wissenschaft in Österreich leidet, spricht die Ver sammlung den Wunsch aus, daß den österreichischen Biblio theken der Bezug der deutschen Literatur in jeder möglichen Weise erleichtert wird. Den ersten Erörterungstag schloß ein Vortrag von vr. Lüdtke, dem Herausgeber der »Minerva. Jahrbuch der ge- lchrten Welt«, Berlin, über »DieVerbreitung deutscher wissenschaftltcherLiteratur im Auslande«. Der Vortragende betonte, daß das deutsche Buch durch die schlechte Ausstattung, die ihm in der Not der Zeit gegeben sei, in seiner Verbreitung schwer leide. Weite Kreise des Aus landes hielten sich zurück. Erste Notwendigkeit sei, das deutsche Buch wieder in der Qualität der Ausstattung zu heben. Es sei Sache der Behörden, in dieser Richtung nachdrücklich zu helfen. Die erhöhten Preise für deutsche Bücher, die das Ausland zu zahlen hat (Valutazuschlag), sind notwendig, soweit es sich darum handelt, wertvolle, unersetzliche Bestände zu schützen. Da aber das jetzt hergestellt« Buch im Preise sich dem Weltmarkt preise nahezu angeglichen habe, sei es Wohl notwendig, hier einen Abbau der Valuiaordnung eintretcn zu lassen, namentlich aber in der Handhabung der Ausfuhrbestimmungen jeden Bu- reaukratismus zu vermeiden. Es ist Aufgabe der »Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuch handel«, alle Vorgänge, die mit dem deutschen Buche im Aus lände Zusammenhängen, zu beobachten und die Gesellschaft zu einer Zentrale dafür auszubauen. Die Übersetzungen deutscher Werke müßten auch beobachtet und gefördert werden, auch die Besprechungen deutscher Bücher. Man müsse sich in einer solchen Zentrale rasch über ausländische Zeitungen und Zeitschriften nach ihrer Stellung zum Deutschtum orientieren können. Auch könnte es Aufgabe dieser Zentrale sein, die Preise und Verbrei tung ausländischer Werke zu studieren und zu sammeln, um dem deutschen Verleger Handhaben für die Vergleichung und ent sprechende Maßnahmen zu bieten. Besonders befürwortete der Redner die Zusammenfassung unserer Bücherschätze für die Auslanddeutschen zu einer Art Aus- landbüchereß die jedem Verleger seine volle Freiheit lassen, aber doch in der Ausstattung usw. als geistige Sendung der Heimat an die Brüder im Auslande kenntlich zu machen sei. Ferner wies er auf die Notwendigkeit hin, die Ergebnisse deutscher wissen schaftlicher Arbeit in fremdsprachlichen Rcferatzeitschristen zu sammenzufassen, wie cs z. B. Professor Brauer in Hamburg in der ksvista msckiea äs vamburM für di« spanisch sprechenden Länder getan habe. Das Buch einer Nation kennzeichnet deren Charakter. Der englische Lebensstil finde z. B. in dem englischen Buche seinen markantesten Ausdruck. Wir liebten die Mannigfaltigkeit, dürf ten darüber aber den Einheitsgedanlen, der nach einer typischen Form des deutschen Buches strebe, nicht wieder vergessen. Dem Chronisten sei es gestattet, hier auch die Besichtigung der Frankfurter B t b l i o t h e k e n*> zu erwähnen, die den teilnehmenden Bibliothekaren und Bücherfreunden viel Interes santes boten. Am Nachmittag des 8. Oktober führten Geheimrat Prof. vr. Ebrard und Prof. vr. Traut durch die Stadt« bibliothek an der »Schönen Aussicht« am Main. Die etwa 400 000 Bände zählende Bibliothek, die besonders reich an Frank furter Lokalliteratur und an alten hebräischen und orientalischen Schriften ist, hatte erst vor wenigen Tagen einen neuen Lese saalanbau der Benutzung geöffnet. Das Hauptinteresse aber bot die Ausstellung der Zimelien der Bibliothek, die in geschickter Auswahl und Gruppierung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht sind, und die Geheimrat Ebrard erläuterte. In Schaukästen sah man einen Querschnitt durch das ganze Hand- und Druck schristentum von den ägyptischen Papyri und seltenen hebräischen Handschriften an bis zu den Form- und Kupferschnitten des 15. Jahrhunderts und den Druckwerken und Einblattdrucken des 15. bis 20. Jahrhunderts, in besonders reichem Maße die Frank furter Drucke des 15.—18. Jahrhunderts, auch eine intcres- *> Zur Orientierung über die Bibliotheksverhältnisse an der Universität Frankfurt a. M. vgl. Zentralblatt f. Bibl. 83. Jg. ISIS, S. ISS. 13 36
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