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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.01.1874
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 05.01.1874
- Sprache
- Deutsch
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Der Tarif selbst ist bekannt. Seine Hauptbedeutung liegt in der Gleichmäßigkeit der Gebühren für ein Packet im Gewichte bis 5 Kilogramm bei allen Entfernungen über 10 Meilen, im Gegen satz zu den Eisenbahn - und bisherigen Postporto-Tarifen. Fortan werden auf Entfernungen von 50 Meilen von Leipzig und darüber hinaus Postsendungen aus diesem Centralpuukt billiger sein als Eilgut, und als erster Vortheil für in dieser Zone liegende Handlun gen springt in die Augen, sich statt größerer Eilballen täglich kleine Postpackete L 10 Pfd. kommen zu lassen. Durch die in Aussicht stehenden directen Sendungen, ohne Vermittlung eines Commissio- närs, wird sich also eine vollständige Reform des Verkehrs zwischen Verleger und Sortimenter anbahucn. Bei dem jetzigen Expeditionsmodus theilen sich ziemlich gleich mäßig Absender und Empfänger — letzterer etwas mehr — in folgende Spesen (beide in 50 Meilen Entfernung von Leipzig gedacht): Fracht von 50 Kgr. Pr. Güterzug nach Leipzig 1 Thlr. — Ngr. Spesen dort a) Einschlag — „ 2K „ b) Wiederverpackung . . . 1 „ 2 K „ Fracht ab Leipzig pr. Güterzug nach dem Bestimmungsort* 1 „ — „ Rollfuhrc — „ 3 „ 3 Thlr. 8 Ngr. * Falls pr. Eilzug, mehr 1 „ — „ Dasselbe Quantum direct mit Umgehung des Commissionärs in ca. 14 Postpacketen (100 Pfd. werden sich nicht glatt in 10 X 10 Pfd. theilen) wird sich belaufen 4 Thlr. 8 Ngr. auf (14 X 5) 2 Thlr. 10 Ngr. Bestellgebühr ä 1 Ngr „ " „ 2 Thlr. 24 Ngr. Ersparniß also: gegen Frachtgut 14 Ngr., und gegen Eilgut 1 Thlr. 14 Ngr.; Dauer des Transports: früher mindestens 14 Tage, künftig 2—3 Tage. Es wird sonach, so sonderbar es auch klingen mag, eineErspar- niß sein, wenn der Verleger künftighin nicht allein hinreichend schwere feste Bestellungen, sondern auch seine Novitäten (der Sortimenter die Remitteuden) nicht über Leipzig, sondern direct pr. Post franco versendet und das halbe Portoantheil dem Empfänger belastet. Vereinigung mehrerer nach einer Stadt bestimmter kleiner Beischlüsse in ein Collo wird sich eventuell leicht bewerk stelligen lassen. — Dem Verkehr über Leipzig bleiben alsdann Vor behalten: Journale, kleine Packete und Beischlüsse der außer deutschen, sowie der in und nahe bei Leipzig ansässigen Firmen. Lohnen wird sich diese neue Art des Transportes (Schnellig keit unberücksichtigt) in 40 Meilen Entfernung von Leipzig und darüber. Angenommen, eine Handlung erhält wöchentlich 150 Pfd., davon 100 Psd. pr. Güter-, 50 Pfd. pr. Eilzug, so stellen sich die Kosten a) Auf 40 Meilen Entfernung von Leipzig: Heute: 100 Pfd. pr. Güterzug ab Leipzig ... — Thlr. 24 Ngr. ^0 ,, ,, Eilzug „ ... ,, 24 ,, Emballage 150 Psv. (10 Pfd. L 3K Ngr.) 1 „ 18U „ Rollfuhre — „ 5 „ 3 Thlr. 11k Ngr. Vom 1. Januar 1874 ab (75 Pfd. gehen in ca. 10 Packeten direct): 50 Pfd. pr. Güterzug ab Leipzig . . . — Thlr. 12 Ngr. 25 „ in 3 Postpacketen (statt Eilgut) ab Leipzig - 15 75 „ Emballage - „ 26 „ Rollsuhre - „ 2 ,, 75 Pfd. in ca. 10 Postpacketen direct (10X5-K) - „ 25 Localbestcllgebühr für 13 Packete . . . - „ 13 10 Büchcrbcstellzcttel extra - 3K 3 Thlr. 6K Ngr. Jährliche Ersparniß 9 Thlr. 11K Ngr.! b) Auf 75 Meilen Entfernung von Leipzig: Heute: 100 Pfd. pr. Güterzug ab Leipzig . . 1 Thlr. 15 Ngr. 50 „ „ Eilzug 1 „ 15 „ Emballage 1 „ 18k „ Rollsuhre - 5 Vom 1. Januar 1874 ab: 50 Pfd. pr. Güterzug ab Leipzig . . . 4 Thlr. 23K Ngr. — Thlr. 22k Ngr. 25 „ „ in 3 Postpacketen ab Leipzig . - „ 15 75 „ „ Emballage - „ 26 Rollsuhre - „ 2 75 Pfd. in ca. 10 Postpacketen direct (L5Ngr. — k) - „ 25 Localbestellgebühr für 13 Packete . . . - „ 13 10 Bücherbestellzcttel extra - „ 3k 3 Thlr. 16k Ngr. Jährliche Ersparniß 63 Thlr. 29K Ngr.! Bis der neue Verkehr feste Formen gewinnt, dürste es kaum ohne kleine Kämpfe und Reibungen abgehen. Der Verleger, als der weniger mit Commissionsspesen belastete, wird, wenn er nicht über 40—50 Meilen von Leipzig entfernt wohnt, einen son derlichen Vortheil (Schnelligkeit minder berücksichtigt) von directen Versendungen kaum haben; eine andere Sache aber ist es, ob der Sortimenter sich dazu verstehen wird, ca. 8 Ngr. für 10 Pfd. Frachtgut, incl. Emballage, (75 Meilen) zu zahlen, wo er das selbe Gewicht durch die Post für (zuzüglich 1 Ngr. Bestellgebühr) 3K Ngr. (K Kosten trägt der Verleger) erhalten kann. Vielleicht bürgert sich für gewisse Fälle die Formel ein: „Bestelle, falls Sie direct liefern und die halben Portokosten tragen rc."; mancher Ver sender von Novitäten dürfte sich hierdurch bestimmen lassen. Cs lag nicht in der Absicht des Einsenders, mehr als allge meine Grundzüge zu berühren; vielmehr soll eine ausführlichere Bearbeitung dieses interessanten Themas gewandteren Federn und — der Praxis überlassen bleiben. Nur eine Hoffnung wagt er noch zu äußern: Heute machen noch die meisten Verleger „unverlangte" Novasenduugen; mau darf annehmen, daß in nur seltenen Fällen der Empfänger, der in den ankommenden Centuerballen die Spesen jedes einzelnen Bcischlnsses so genau nicht ausrechnet, Veranlassung nehmen wird, das für ihn Unbrauchbare für die Folgezeit von sich abzuhalten. Kommen aber künftig fast für jedes einzelne Packet die Kosten zur gesonderten Berechnung, so ist damit die Anregung zu einer Oekonomie gegeben, welche, durchgeführt, den Segen der neue sten Reform des unermüdlichen General-Postdirectors noch ganz^ bedeutend erhöhen wird. —r.
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