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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1920
- Strukturtyp
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- 1920-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^'2 209, 15. September 1920. nicht vorliege. Da das aufgefundene Gedicht in Alexandrinern und nicht in Prosa abgefaßt ist, ergibt sich ein unlösbarer Widerspruch mit Goethes bestimmter eigener Angabe. Soweit die Schriftprobe erkennen ließ, ergab sich für uns auch inhaltlich kein Grund für die Annahme Goethescher Verfasserschaft. Ob wir daher berechtigt sind, Goethes Be richt von der Verbrennung des Werkes in Zweifel zu ziehen, wird sich nach Erscheinen des angekündigtcn .Joseph' ergeben.« Massnahmen gegen das Stillegeu von Betrieben. — Die zahl reichen Fälle, in denen leistungsfähige industrielle Betriebe (beson ders auch Buchdruckereien) stillgelegt wurden, um Maschinen zu den derzeitigen hohen Preisen zu veräußern, haben wegen der bannt ver bundenen sozialen und wirtschaftlichen Gefahren schon vor längerer Zeit die Aufmerksamkeit des Neichswirtschaftsministeriums erregt. Es ist infolgedessen allgemein angcordnct, das; die Ausfuhr gebrauchter Maschinen in Zukunst nur genehmigt werden soll, nachdem im Beneh men mit den zuständigen örtlichen Stellen, insbesondere den Gewerbe- aufsichtsbeamten, festgestellt ist, das; durch die Ausfuhr wesentliche wirtschaftliche Interessen des Landes nicht beeinträchtigt werden. Neuerdings ist im Neichsmirtschaftsministerium der Entwurf einer Verordnung fertiggcstellt, die ungerechtfertigten Stillegungen und Ab bruchen der Betriebe Vorbeugen soll, soweit dies auf Grund der zurzeit geltenden gesetzlichen Bestimmungen angängig erscheint. Die Veröffentlichung der Verordnung, die durch eine Ausführungsanwei sung für die mit ihrer Durchführung befaßten Behörden ergänzt wer den soll, steht in nächster Zeit bevor. (Nach »Industrie- und Handels-Zeitung«.) Abbau der Kriegsgesellschaftcu. — Der Volkswirtschajtliche Aus schuß des Reichstages beschäftigte sich mit der Aufhebung der Zwangs wirtschaft in der Industrie u»H dem Antrag der Tcutschnationalcn auf Aushebung sämtlicher Kriegsgesellschaften und der Aus fuhrabgaben. Der Neichswirtschaftsminister gab zunächst eine Über sicht über die noch bestchenbleiben sollenden und die in Auflösung und Liquidation befindlichen Kriegsgesellschaften. Wenn auch schon ein Teil der Angestellten entlassen und einem anderen Teil gekündigt worden sei, so seien doch in verschiedenen- Kriegsgesellschaften noch sehr- hohe Angestelltenzifsern vorhanden. Er beabsichtige unter Vermei dung von Härten gegenüber den Angestellten mit der im Gange be findlichen Auflösung der Kriegsgesellschaften nachdenklichst weiter vor zugehen. Von rechtsstehender Seite wurde gewünscht, hier energischer vorzugehcn und den zu Kündigenden lieber ein Dreimonatsgehalt bei der Entlassung zu bewilligen, als sie ohne Bedarf weiter zu beschäftigen. Von den »Behörden oder Organisationen behördlichen Charakters« sol len vorläufig bestehen bleiben: 1. Neichskommissar für die Kohleuver- teilung; 2. Neichskommissar für Aus- und Einfuhrbewilligung; 3. Neichsbeauftragte für die Überwachung der Ein- und Ausfuhr (Ver waltungs-Abteilung); 4. Neichsstelle für Zement. Die Auflösung ist verzögert bei der Neichslederstelle. In Auflösung beßriffen sind: 1. Neichsbekleidungsstelle lAbwicklungsstelle); 2. Neichsstelle für Schuh versorgung; 3. Baumwollabrechnungsstelle; 4. Neichsstelle für Druckpapier. Von den Aktiengesellschaften oder Gesellschaften mit beschränkter Haftung bleiben vorläufig bestehen: 1. Zentralstelle für die Pctroleum- verteiiung G. m. b. H.; 2. Textil-Notstandsversorgung G. m. b. H.; 3. Neichsschuhversorgung G. m. b. H.; 4. W t r t s ch a f t s st e l l e für das deutsche Z e i t u n g s g e w c r b e G. m. b. H.. 5. Devisen- Beschaffungsstelle G. m. b. H.; 6. Neichsbeauftragte für die Über wachung der Ein- und Ausfuhr, Geschäftsstelle G. m. b. H. geboten, jedoch immer noch zu viel zu hohen Preisen. Die oft nachge suchte Genehmigung zur Ausfuhr von Papierholz wurde non den Aus fuhrbehörden verweigert. Mit der allgemeinen Absatzstockung hängt es zusammen, daß Holzschliff, der noch im Juni knapp war. im Ver hältnis zum Bedarf so reichlich erzeugt wurde, daß die Schleifereien zum Teil kaum ihre Pflichtlieferungen für Zeitungsöruckpapier los wurden. Die Versorgung mit Zellstoff war ausreichend. Das An gebot in Altpapier, welches zeitweilig sehr stark war, ist kleiner ge worden. Vereinzelt werden sogar wieder höhere Preise verlangt. Die Hilfsstoffe, Farben und Chemikalien hielten ihre hohen Notierungen. — Der gesetzliche Steuerabzug in Höhe von 10 Prozent des Arbeits lohns hat zur Folge gehabt, daß die Arbeitnehmer in vielen Betrieben Lohnerhöhungen verlangten. — Im allgemeinen deuten noch mancher lei Anzeichen darauf hin, daß die Papierpreise nichb wieder steigen, sondern langsam weiter fallen werden. C. Zur Illustrierung des Kapitels Papierpreise dürfte die nachsteheno veröffentlichte Bilanz der A.-G. Papierfabrik Hegge- Kempten ein lehrreicher Beitrag sein. Der im verflossenen Jahr erzielte Reingewinn erreicht beinahe die Höhe des Aktienkapitals. Wenn man solche Bilanzen veröffentlicht sieht, dann drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf, ob die jetzt eingesührte minimale Herab setzung der Papierpreise in dem richtigen Verhältnis zu den vorher er zielten Gewinnen steht. Die Tageszeitungen melden: Der Aufsichtsrat beschloß, von dem nach Abzug der Amortisationen von 507 056 (i. V. 725 148 ->i) und der statutarischen Lasten verblei benden Reingewinn von 2 279 773 ./i (1101199 .//) einschließlich des Vortrages von 06 198 ./i (103 236 .>/) dem Delkrederesonds zur Anf- rundung 88 663 (0), dem Wasserkatastrophenfonds 400 WO (0), dem Beamten- und Arbeiter-Unterstützungsfonds 400 000 (0) zuzu> führen, einen Maschinen- und Gebäude-Erneuerungsfonds von 500 000 zu errichten und für llberteuerung projektierter Arbeiter- wohuhäuser 300 000 zurückzustellen (im Vorjahre für Kriegssteuer- 720 000 Als Dividende sollen auf das alte Aktienkapital 20 Prozent und auf die neuen Aktien die anteiligen 10 Prozent in Vor schlag gebracht werden. Zum Vortrag sollen 146110 ^ gelangen. Außerdem wurde beschlossen, mit Rücksicht auf die großen Geldbedürf- nisse, insbesondere veranlaßt durch die veränderte Zahlungsweise der Kundschaft, das Aktienkapital weiter um 1.3 auf 4 Millionen Mark zu erhöhen. Die neuen Aktien sollen zu pari im Verhältnis 9: 4 ausgc- geben werden. In der papicrcrzeugenden Industrie Deutschlands war der Ge schäftsgang im Monat August außerordentlich schleppend und die Nach frage sehr gering. Die im Monat Juli eingetretene Stockung auf dem Papier- und Pappenmarkt hielt auch im August an. Auch das Aus landsgeschäft, insbesondere in Fcinpqpier, lag darnieder. Der Papier- großhandcl und die Papicrverarbeitungsindustrie hielten mit der Er teilung von Aufträgen zurück, trotzdem bereits ein gewisser Rückgang der Papierpreise slattgefundcn hat. Noch immer werden feste Bestel lungen zurückgezogen, wodurch die Papierfabrikanten in eine sehr schwierige Lage kommen. Die Produktion der meisten Fabriken mußte auf Lager gehen. Die Kohlenzuteilung gestaltete sich infolge des Spa- Abkommens unsicher und war in vielen Fällen gänzlich ungenügend. Der Stand der Wasserkräfte war im Berichtsmonat infolge der reich licheren Niederschläge günstiger als im Juli. Die Versorgung der papiererzeugenöen Industrie mit Rohstoffen war im allgemeinen zu friedenstellend, wobei aber nicht übersehen werden darf, das; die Be schäftigung zurzeit sehr gering ist. Papierholz wurde reichlicher an- Aufhebung der Guthabeusperre in Deutschösterreich. — Durch eine Reihe von Verordnungen war auf die Guthaben und Konti Reichs deutscher bei deutschösterreichischeu Geldinstituten eine Sperre verhängt, durch welche eine Verfügung über die gesperrten Beträge unmöglich gemacht wurde. Neuerdings ist, wie der Deutsch-Oesterr.-Ungar. Wirt schaftsverband, Berlin, mitteilt, die Möglichkeit gegeben, eine Freigabe der gesperrten Guthaben und Konti zu erreichen, und zwar auf Grund eines Antrages und unter Erfüllung einer Reihe von Formalitäten. Es wird ferner die Möglichkeit gegeben, Effekten, die bisher nicht zur Abstempelung gebracht werden konnten, einer Nachabstempclung zu zuführen. Die Frist für die Stellung solcher Anträge läuft bis Anfang Oktober. Interessenten erfahren Näheres bei dem Deutsch- Lslerreichisch-Ungarischen Wirtschaftsverband. Abteilung Österreich, Berlin W. 35, Am Karlsbad 16. . (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 203.) Aus Rußland. — Maxim Gorki hat erreicht, daß 180 Gelehrte und Schriftsteller in Petersburg als besondere Monatsrate einige Kilo Fleisch, Grütze und Schokolade erhalten. — Um die Spekulation in Büchern zu verhindern, ist der Buchhandel verst ad Nicht wor den. Au jeden Käufer wird nur ein Werk fiir höchstens.1000 Rubel auf einmal verkauft. Jenny Lind-Gedächtnisausstcllung in Frankfurt a. Main. Der Besitzer des Manskopfschen Musikhistorischen Museums in Frankfurt am Main wird anläßlich des 100. Geburtstages von Jenny Lind (6. Oktober 1920) eine große Gedächtnisausstellung veranstalten. Die Eröffnung findet am 19. September statt. Beethoven-Gedächtnis-Geldmünzen. — Anläßlich bes 150. Ge burtstages Beethovens beabsichtigt die Stadt Bonn für etwa 400 000 Mark (Zehn-, Fünfundzwanzig- und Fünfzigpfennigstücke) Gedächtnis münzen mit dem ausgeprägten Beethovcnkopf und den Jahreszahlen 1770—1920 als Notgeld Herstellen zu lassen. Verantwartl. Red. t. V.: Richard A l b e r t i. — Verla«: DerBdrsenveretn der Denttchen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche- Buchhändlerhau». Druck: Ramm L Seemanu. Sämtlich tu Leipzig. — Adresse der Redaktion und Erpedttiou: Leipzig, Gerichtsweg LS lBuchhäudlerhaugt. 1104
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