.X- 208, 15, September 1920, Künftig erscheinende Bücher, vörgnblaü s. d Dtschn, B»hh>n»bel, Avbü Ende September erscheint! s Ottmar vonMoht Fünfzig Lahre Veichs-ienst Geh. Mk. 24.-, vornehm geh. Mk. 30- Quartformat * « - - 22 Bogen ^H^Lvllcn wir wieder aufbauen drinnen und draußen, so müssen wir die letzten Gründe und Ursachen unsres Zusammenbruches kennen. Unter diesem Gesichtspunkt zieht Ottmar von Mohl in seinen Erinnerungen „Fünfzig Jahre Reichsdienst" die Summe feiner Beobachtungen. Nicht als Moralprediger mit warnend erhobenem Finger, sondern als lebendiger Erzähler seiner Erfahrungen als konsularischer und diplomatischer Vertreter des Reiches in New ?)ork, in Singapore, in Cincinnati, in Petersburg, am Hofe, in Tokio, im Auswärtigen Amte in Berlin und zuletzt als deutscher Vertreter in Kairo. / Keiner von den noch Lebenden kann uns heute von dem Mitwirken bei den Verhandlungen zur Gründung des Reiches erzählen, an denen Ott mar von Mohl als Mitglied der preußischen Gesandtschaft in München teilnahm. Kaum einer noch von dem Leben am Hofe des jungen Kaiserreiches, wo er als Kabinettsekretär -er Kaiserin Augusts im Brennpunkte des bunten Treibens stand. Wir fühlen den heißen Atem der Kämpfe um den ersten Kanzler uns anwehen. Dann der neue Kurs. Kostbares Erbgut geht achtlos über Bord. Warnende Schatten steigen auf, darunter der unheilvolle Hol stein. In seiner unmittelbaren Nähe, im Auswärtigen Amt, erlebt Ottmar von Mohl die damals in ihren Folgen nur von wenigen erkannte katastrophale Wendung unserer Auslandspolitik, als wir, gläubig zu Rußland aufblickend, in Shimonoseki miihalfen, Japan den wohlverdienten Siegespreis zu entringen und damit einen in jahrzehntelanger Arbeit gewonnenen Freund im Osten zu brüskieren, der uns dereinst in der Stunde der Gefahr fehlen sollte. / Ottomar von Mohls Erinnerungen sind eine unentbehrliche Ergänzung zu den zahlreichen Memoiren der Mithandelnden im Weltkriege, wie sie jetzt erscheinen. Lassen sie doch die Fäden erkennen, die, dem Auge der Masse unsichtbar, zu dem Kampfe gegen den „deutschen Emporkömmling" geführt haben. Sie geben Antwort auf manches Warum und Weshalb, das jene offenlassen. Vor allem aber zeigen sie, wie groß schon damals unfere deutscheSelbsttäuschung war, wenn sie meinte, im Ausland nur Freunde zu finden, wie kühl aber auch Bismarcks Realpolitik mit diesem Zustande rechnete. Bezugsbedingungen: Einzelne Exemplare mit vollen ZZV, Prozent; von IO Exemplaren an mit 40 Prozent unter Berechnung des Einbandes mit 33V, Prozent vom Ordinärpreis. — Bestellzettel anbei. Paul List Verlag Leipzig Auslieferungsstelle für Süddeutschlandt Südd. Großbuchhandlung G. Umbreit s Co., Stuttgart „ für Oesterreich und Randstaaten: Hermann Goldschmiebt, G. m. b. H., Wien „ für Rumänien: Jg. Hertz, Bukarest