X: 208, 1ä. September 1820. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 9951 Ende Septeniber erscheint: Ibsens Bühnentechnik i^Xas Buch packt das Idsenproblem dort, wo der Dichter über allen Streit des Tages hinaus un vergänglich bleibt: bei seiner Bühnentechnik. Nicht Ibsens Ethik, nicht seine Stellung zu den Kämpfen der Zeit wird geschildert, sondern seine Kunst, ethische Überzeugung und polemisches Temperament der Bühne dienstbar zu machen. Wie charakterisiert Ibsen, wie rollt er die Vorgeschichte auf, wie sättigt er seinen Dialog, wie steigert, spannt, überrascht und retardiert er, wie ängstlich und überängstlich motiviert er — nach Hebbels Wort „bis alle Mauslöcher zugestopft sind" ? Iarobs zeigt natürlich die technische Kunst des großen Norwegers nicht alH Fertiges, Starres, sondern als lebendigen Organismus: er schildert nicht, wie der Dichter ist, sondern wie er in allmählicher Entwicklung wird. Mit reicher Bühnenerfahrung und vielseitigem Wissen versaßt, hebt sich dieses Werk des ausgezeich neten Berliner Theaterkritikers aus der ungeheuren Ibsenliteratur imponierend heraus. dogen ürob-Oktsv suk bestem kolrlreien ?spier 18 tss.: tzebunrten LZ dl bis 15. Okt. 6. bsr mit 40"/, und 7 6 eirisckl. binbsnct Ende September erscheint: NOKirr K0IM57LIN Oer Wert des Zwecklosen /^Xiu neues Buch eines neuen Philosophen. Es zeichnet zunächst, eigene Wege gehend, mit aller Kraßheit die geistig-sittliche Krisis, in der sich das Abend land durch das Absterben der Religionen und durch den Verlust des Weltzweckes befindet. Die Untersuchung greift das ethisch-kulturelle Kernproblem an, die Gefahr des europäischen Nihilismus, wie sic Nietzsche genannt, beschrieben und zu bannen versucht hat. Die Zerbrech lichkeit von Nietzsches Werttafel wird gezeigt, aber auch Kants Bemühungen, den absoluten Zweck zu stabilieren, werden als unzulänglich nachgewiesen. Den Ausweg öffnet schließlich die überraschende Erkenntnis, daß Nietzsches Anschauung von der Gefahr des europäischen Nihtlismus auseinem Denkfehler beruhe. DieDarstellung der Krisis, die Kritik der Lösungsversuche und die Lösung selbst sind temperamentvoll und spannend gegeben. Oer Verfasser, der im letzten Winter mit einer Tragikomödie „Die Gabe Gottes" auf verschiedenen'großen deutschen Bühnen hervorgetreten ist, betrachtet diese Arbeit als die erste einer Reihe ähnlicher Untersuchungen von ungefähr gleichem ilmfang, in denen er sich mit andern Grundfragen der Gegenwart anseinandersehen will. . 8V- bogen Oktav Umscklsßreicbnunß von bi. I. bioyer 8.30 Hs.; oxbun6en 12,30 !K. bis 15. Okt. 6. s.: bar mit 40"/„ unri 7/6 cinscbl. Linbsnc!