SSL8 vSrMdlall s. d. «uch»andU. Fertige Bücher. X» 208, 15. September 1920. - - i i-H.E Niklaus Manuel / Urs Graf / Hans Holbein Tobias Stimmer u. a. Hecausgegeben von Or. Albert Baur Mit 36 Abbildungen ^ie Zeit, da der Schweizer Landsknecht die Kriege der Mächtigen ausfocht, jene Zeit, die Welschland heimweh und Rauflust so meisterlich zu verbinden verstand, war eine Epoche gesteigerten Lebcnsgefühls, wie sie nur selten einem Volke bcschieden ist. War es doch das Mailand Lionardos, das Rom Rafaels und Michelangelos, wohin diese Züge führten. Wir danken ihnen zwei große Graphiker von europäischem Gepräge: Niklaus Manuel und Urs Graf. Finden wir bei jenem weniger den iollen Landsknecht, als den Künstler, der die Botschaft der Re naissance verstand, und eine von mittelalterlicher Schwere ganz befreite Auffassung der weiblichen Schönheit, so lebt in den herrlichen Blättern des Urs Graf die Freude an der großen Gebärde und kecken Haltung des Krtegsmanns, am verführerischen Lachen der Lagerdirnen, an Kampf und Streit und Würfelspiel jeglicher Art. Auch der ruhigere Hans Holbein hatte am Kampffieber und am Leicht sinnsgepränge der Zeit seine Freude, wie der fröhlich he roische Tobias Stimmer von Schaffhausen. Mag der spätere Katzenjammer auch gewaltig gewesen sein: der herr liche Rausch einer kraftstrotzenden Zeit funkelt doch köstlich in diesen Blättern. Im Rhein-Verlag Gestochen von Merian Herausgegeben von Or. Albert Baur Mit 46 Abbildungen . ls der unermüdliche Kupferstecher Merian der Altere ^,von Frankfurt aus, wo er seine alten Tagen als kühner buchhändlerischer Unternehmer verbrachte, die Schweiz schil derte,war es ihm Heimwehlied und Iugendsehnsuchtsklang zugleich. Wir erblicken da ein Land von wundervoller Ver wandtschaft zwischen Natur und Menschenwerk/ noch schmie gen sich die Straßen in freien Krümmungen allen Doden- falten an, und ihren Linien folgen die Häuserinaffen, die auf natürlichem Wege wie strömendes Wasser über den ge wachsenen Boden hinfließen. Auch die alten Stadtmauer» sind von diesem Streben nach Einheit mit dem Naturbild beherrscht,, noch hat keine Vaubanschc Befestigungskunst die harte Mathematik ihres Liniensystems als einen Fremd körper in die Natur hineingelcgt. Heute nochhatdieSchweiz mehr als ein Rothenburg an der Tauber, das man überm Rhein nicht einmal dem Namen nach kennt,, das größte Ver gnügen hat man, wenn man es selber entdecken darf, und dabei leitet uns Merian besser als Baedeker. 2n Vorbereitung: Zeitgenossen Ehodowie^is Lose Blätter aus der Buchkunst des 18.Jahrhunderts Ausführliche Anzeige folgt Basel und Leipzig -->>» Ml.«