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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.06.1852
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- 1852-06-18
- Erscheinungsdatum
- 18.06.1852
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840 keit zu gewinnen. Eine Geschichte des Handschriftenhandcls ist daher auch gewissermaßen gezwungen, die statutarischen Bestimmungen der einzelnen Universitäten als Leitfaden zu wählen und hieran die wenigen anderen Bemerkungen zu knüpfen. Daß dabei Italien und Frankreich vorantrctcn müssen, erfordert nicht allein die vorwiegende Bedeutung des in ihnen am stärksten entwickelten literarischen Verkehrs, sondern auch die in Folge dessen statthabende größere Ausführlichkeit der gesetzlichen Bestimmungen. Die Statuten der anderen Universitäten waren über dies alle nach den der ihrigen gemodelt, so daß im späteren Verlauf der Darstellung zum Lheil auf das Vorausgehende Bezug genommen werden kann, zumal auch für Deutschland die Quellen viel dürftiger sind. — Nur ein Punkt läßt sich füglich im Allgemeinen betrachten, nämlich die Prcisverhältniffe im Handschriftcnverkehr. Daß dabei natürlicher weise nicht von der Angabe der Preise einzelner Bücher aus verschiede nen Zeiten, deren man mit Leichtigkeit eine große Menge herbcischaffen könnte, die Rede sein kann, versteht sich von selbst. Es würde ein Ver zeichniß derselben immer nur ein Conglomcrat unzusammcnhängender Notizen sein, aus dem sich gar kein eigentliches Resultat, eine gewisse Norm der Preisansätzc ziehen ließe. Es kann nur die ziemlich allge mein übliche Art und Weise der Berechnung in Betracht kommen. Auf die Preise im Einzelnen influirten zu sehr die mannigfachsten Umstände: Seltenheit, größere oder geringere Nachfrage, Alter, Schönheit, Aus stattung und Zustand der Handschrift. So standen z. B. die juristischen Handschriften außerhalb der Universitätsstädte der mangelnden Nach frage wegen in geringerem Preise/ wie dies aus einem Briefe des Am brosius Camaldulcnsis aus Florenz hcrvorgeht, indem cs heißt: 8extum sententiarum non ckespero Imbilurum, cum meckiocris vvluminis sit pre- tiique meckiocris quam venest apuck vos^. Uebcrdics beziehen sich die gewöhnlich und von Alters her in Betreff der Handschriftcnpreise citir- ten Beispiele meist auf besonders durch Schönheit und Ausstattung bc- rncrkliche Exemplare. Die große Masse der Handschriften war dagegen mit der größten Einfachheit ausgeführt. Eine Art von Usus in Betreff des Preises der häufiger verkommenden mochte sich aber doch wohl mit der Zeit gebildet haben; denn in den Universitätsstädten standen die Hand- schriftenhändlcr unter strenger Kontrolle und außerhalb derselben mußte sic auch die starke. Concurrcnz der Privatabschreiber nöthigcn, eine Art von Norm innezuhalten. So zeigt sich denn z. B. im 15. Jahrhundert in Oxford für die meiste» der gangbaren größeren theologischen Werke der fast stationäre Preis von 13 Schilling 4 Pence oder 20 Schilling; dafür spricht ferner die oft auf den leeren Schlußblättern der Hand schriften eingetragene Bemerkung: Ist« über valet.... In einem Exemplar von Innocentii IV. apparatus super ckecreto steht geradezu: Isre über valet Uackue libram et ckimickiam venetorum grossorum«. Bei der Anfertigung und dem Verkauf neuer Handschriften bestimmte fast nur der Umfang den Preis; anfänglich fand die Berechnung nach Ser- tcrnen, später nach Quaternen statt, letzteres namentlich in Italien. Ebert« führt aus den Handschriften der Wolfcnbütrler Bibliothek fol gende Beispiele derartiger Berechnungen an. In einem Bande mcdici- nischer Autoren (Avicenna, Averrocs, Rhascs, Serapion und Jsaac) steht die Bemerkung: Valet octv llorenvs prvpter maZnituckinem autorum, vel ack Minimum sexternus unus valet 4 soückos antiquae monetse Krüns- vicsnsis. In einem andern mcdicinischcn Mieccllaneenbande ist ein getragen : 8unt in isto übro sexterni 46 et valet sexternus unus ckuos soückos antiquos krunsvicenses, sock in consilüs valet sexternus unus tres soückos krunsvicenses. Eine 8umma kisani hatte laut der Inschrift einen Werth von 8 Gulden und jede Scxterne galt ckuos soückos antiquae monetae krunsvicensis Eine andere Handschrift, welche außer mehreren historischen Werken die Dialoge Gregors des Großen enthält, ist folgen dermaßen berechnet: Oontinet über totus 20 sexternos et valet sexternus unus 2 soückos antiquos monetae krunsvicensis. Noch ein anderes Bei spiel theilt das Serapeum mit: Item scienckum est quvck iste primus über kurt ultiinate scriptus. 8t in isto primo übro sunt 13 sisterni cum ckuobus loüis. In secuncko cum tabula 16 cum 8 loüis. In tertio et in quarto 18 cum semi unius. In quinto 14. 8t quilibet sexternus in scriptura constitit soückos 10 Irancorum per 16 soückos. 8t totum lecit scribere Irater 8teplisnus. 8t totum scripsit cks propria manu sua preckictus ckominus 6uil. cke Lruolio. 8t sic prockicti 62 sexterni cum semi unius constiterunt suste in scriptura 31 üb. cum 5 svück. sunt suste 39 Iranci cum 12 cken. Item luerunt ckecem bote cke per^ameno 5. Archiv d. Grsellsch. f. ältere deutsche Geschichtkunde. >0. Bd. p. 5s2. V. Zur Handschriftenkunde. I. Bdchn. Leipzig. I82S. 8. x. III->14. 57 vitulino cum semi unius posite. Ilncke qnelx bvta cum rasura et repa- ratura loraminum constitit 36 soückos. 8t sic constitit preckictus über in pergameno 23 Irancos cum 10 soückis. Item scienckum est quock quin- que ma^ne littore auree cke principüs 6 übrorum cum prima littera abule constiterunt 30 soückos. Item scienckum, quock tota aüa ilünaturs. cke ackuro et rubro constitit 3 Irancos cum 2 soückis. Item scienckum est quock exemplar tvtius übri constitit in locaxio IVIartino bickello Oar- meütarum quinque Irancos. Item pro lorsminibus reparatis in margini- bus «um tentione übri l 1 soückos. Item pro ligatura 2 Irancos. 8umma totalis cke vmnibus expensis lactis in preckictis ckuobus voluminibus 62 üb. cum 11 soückis que suste laciunt 78 Irancos cum 3 soückis. Hier ist die Rubricirung und der Einband schon mit verrechnet, während dies wohl nicht durchgehends geschehen zu sein scheint. Wenigstens führt Ebert a. a O- eine Stelle aus einem Briefe des Leonardo Dati vom Jahre 1443 an, in der cs heißt: koscit oxarstvr ex exemplo 5, cbar- tarius ex cbarta üvrenos ckuos; minus vero nibil; restabit et minius st üxatura. Auch in englischen Handschriften finden sich Beispiele dafür; so steht in einem Exemplar der Evangelien mit Gloffen-aus dem 13. Jahr hundert: 8umma ütterarum et paraxrspbvrum sine capitalibus ütteris, Isre viss., constant xxvs. cksnarüs, computatis ccc. pro i. ckenario, pro canonibus scribenckis viss. cke».; ack ponenckum in corrigiis i. ck.; in per- cameno, obol. 8umma tocius custamenti nostri iss soück. ob. minus In einer andern Handschrift aus dem 15. Jahrhundert steht vermerkt: Item cke ma^nis literis xlvss. prec. iss. ck. Item cke ksralüs x. cxü. prec. X. ck. ob.; xiss. ck. ob.« Zur bequemeren Uebersicht für Kauflustige wurde auch von den Handschriftenhändlern manchmal der Umfang der verkäuf lichen Werke an einer in die Augen fallenden Stelle kurz bemerkt, wie z. B. in einem Lucan: Ohartae bujus übri scriptae sunt cxliv. et non plures, et pro singulo latere cbartae versus xüi; in einem anderen: vi sesterni compiuti per me Kaurn 1412, Io wie in einem Horaz: 6ar- tas cxxvi continet über iste«. Neue Handschriften wurden übrigens selbst von wirklichen Händlern öfters in Quaternen, noch uneingebunden, verkauft. Oxonii. 1852. 4. I*om. II. (^oll. ^6§u. p. 35. 8. Ibill. I^m. I. OoII. b.ikicoIni6N8v. p. 22. rentiae 1775. bol. p. 251. 203. 150^ (Fortsetzung folgt.) Folgen dcS Sortiments-Betriebes. Herr Heine. Köhler in Stuttgart fordert das Publicum öffentlich auf, Aimmcrmann's Geschichte des Bauernkrieges von ihm direct zu herabgesetztem Preis zu beziehen, wogegen er Frankozuscndung zusichert, und eine Prämie dazu. — Eine nicht zu billigende Maßregel! Sind aber die Sortimenter nicht daran Schuld, daß dergleichen ge schieht, weil sie, selbst bei crhöhetcm Rabatt, sich um Absatz eines älteren Artikels gar nicht bekümmern, und doch wäre mit vielen älteren guten Büchern noch und stets ein erkleckliches Geschäft zu machen! Entgegnung, daS Berliner Conimissions- und Speditionsge schäft von Kaiser K Müller betreffend. Das Börsenblatt Nro. 55. vom 11. Juni d. I. bringt „zwei Berichte" über unser Unternehmen, einen über alles Maß hinaus anerkennenden und billigenden, aus der Vossischcn Zeitung abgc- druckl, einen zweiten ebenso verwerfenden. Was nun den ersten betrifft, so hat der Einsender des Artikels aus der Vossischen Zeitung demselben sofort ein Naisonncment bei gefügt, welches wir in allen seinen Punkten als unsere eigene Meinung erkennen- Zur Vervollständigung dieser Angelegenheit las sen wir noch zwei bezügliche Annoncen der Vossischen Zeitung in deren Nro's. 132. vom 9. Juni und 133. vom 10. Juni nachste hend folgen: „Der Artikel in dem gestrigen Handelsbericht dieser Zeitung über den Buchhandel Berlins als Central-Platz im nördlichen Deutsch land bedarf einer Erläuterung. Durch das neue Etablissement hier, dessen in demselben Erwähnung gethan, ist Berlin keineswegs erst zu
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