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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-14
- Erscheinungsdatum
- 14.09.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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VSrs-nbl»,, s. d. Dlsch^ Suchhand-l. Redaktioneller Tel X- 207, 14. September 192g. genügend Platz für eine handschriftliche Eintragung der Ord nungswörter gelassen worden, die ebenfalls im Aufnahmetext selbst zweckmäßig unterstrichen werden können. Eine weitere Besonderheit bei jeder Aufnahme ist die An« gäbe der systematischen Marken auf der letzten Zeile, links für die regionale Gliederung, in der Mitte nach dem sachlichen In halt der Karte und rechts die laufende Nummer mit dem Sigel »Deutsche Kartentiteldrucke«. Diese systematischen Marken ent sprechen dem neuen systematischen Kartenkatalog der Deutschen Bücherei. Die Bibliotheken, die sie nicht benutzen wollen, können sie einfach ignorieren, abschneiden oder durchstreichen. Da ich in dem erwähnten Aufsatze ausführlich über die systematische Gliede rung gesprochen habe, möchte ich hier auf ein Eingehen verzichten. Erwähnen möchte ich nur noch, daß diese sogenannte systematische Zeile auf den Zetteln stets "an den unteren Rand auf die Höhe des Loches hinunterrutscht, also das Bild der Aufnahme möglichst wenig stören soll. Mit der Ausgabe dieser Karteutiteldrucke und Zettel könnte jederzeit begonnen werden, zumal da nach keiner Seite hin Kompe- tenzschwierigkeiten eintreten können. Die Berliner Titeldrucke be rücksichtigen bekanntlich niemals Kartenwerke, sodatz also etwas ganz Neues und Geschlossenes an die Öffentlichkeit treten würde. Wie steht es nun mit den Kosten und der Rentabilität des Unternehmens? Wenn eine etwa monatlich erscheinende Heft ausgabe auf dünnem Papier, die zum Einkleben in Bandkata loge geeignet ist, sowie ein« Zettelausgabe in dem internationalen Format herausgegeben würden, so wären Druck, und Papierkosten natürlich sehr hoch. Andererseits ist der Abnehmerkreis naturge mäß beschränkt, aber ich glaube doch, optimistisch sein und be haupten zu können, daß er größer sein wird, als der der Berliner Zetteldrucke; denn di« geplanten Kartentiteldrucke kommen, indem sie ans bestimmte Ordnungswörter verzichten, den süddeutschen und österreichischen Bibliotheken entgegen; außerdem werden sie, soviel habe ich schon feststellen können, zum mindesten als bequemes bibliographisches Hilfsmittel in den geographischen Universilätslnstituten, die auf dem laufenden bleiben wollen, in den zahlreichen kartographischen Privatanstalten, die aus geschäft lichem Interesse über die Neuerscheinungen der Konkurrenz unter richtet sein müssen, und bei sonstigen Jnteressenten, vielleicht auch im Auslände, lebhaft begrüßt werden. Immerhin darf der Abonnc- mentspreis nicht zu teuer sein. Auf der Basis von zunächst jähr lich 12 Heften mit etwa IVO Seiten wird das Abonnement etwa 20—30 »kl betragen, und der einzelne Zettel müßte mit 5 bis 8 Pf. zu berechnen sein. Jedenfalls mutz, wie bei allen derartigen Un ternehmungen, besonders bei der heutigen Terierung damit ge rechnet werden, daß es sich nicht völlig selbst bezahlt macht, son dern wenigstens di« ersten Jahre mit einem Defizit arbeitet. Wenn also die Versammlung den Plan der Herausgabe der Kar- tentiteldrucke überhaupt gutheißt und die Deutsche Bücherei damit beauftragt, dann müßte sie gleichzeitig die Bitte daran knüpfen, daß die Deutsche Bücherei im Interesse der Wissenschaft und aller interessierten Bibliotheken eventuelle finanzielle Opfer, die ja im Vergleich zu ihren Gesamtausgaben sehr geringfügig sein werden, zu bringen sich bereit erklärt. Es ist nun noch ein zweiter Punkt zu erörtern, der eng da mit in Verbindung steht und gleichzeitig mit der Herausgabe der Kartentitcldruckc in Hestform zu lösen ist: ich meine die Frage der Kartenbibliographie. Insbesondere die Geographen klagen seit langem darüber, daß das Kartenwesen in den Nach schlagewerken meist stiefmütterlich bedacht ist, und daß es keine ausreichende Möglichkeit gibt, neu erschienene Kartenwerke zu verfolgen, obgleich das Studium und die Benutzung der Karten (denken Sie nur an den Aufschwung der Morphologie!) das Rückgrat der geographischen Wissenschaft ausmachcn. Früher ist es in dieser Beziehung zeitweise besser gewesen, und ich habe über die historisch« Seite dieser Frage viel Material gesammelt, auf das ich gelegentlich einmal zurückzukommen gedenke. Heute interessiert uns nur der gegenwärtige Stand der Karten- bibliographic. Das Bedürfnis des Zusammenschlusses aller derjenigen, die der rüstig fortschreitenden Aufgabe einer Mappierung der Erd-^ 10S2 oderfläche ihre Kräfte oder ihr Interesse widmeten, empfanden schon um die letzte Jahrhundertwende die Internationalen Geo graphenkongresse, denen der bekannte Geodät und Geograph, der russische Generalleutnant AlexandervonTillo Vorschläge unterbreitete, die als nächstes Ziel die Begründung einer »Lsso- ciatioa csilogi-aptuqns iutsrnsUollsIe« nach Art der internationalen Organisationen für Geodäsie und Statistik im Auge hatten. Da die Angelegenheit jedoch nicht über die Ernennung-einiger Kom missionen hinauskam, beschloß nach einem Ausruf bekannter Geo graphen Neujahr 1908 die Geographische Anstalt Justus Perthes in Gotha ihrer Zeitschrift Petermanns Geogr. Mit teilungen, ein Organ anzugliedern, das die Neuerscheinungen auf dem Gebiete der Kartographie in ihrem weitesten Umfange den Kartographen und kartographisch interessierten Geographen aller Länder schnell und zuverlässig zur Kenntnis bringen sollte. So entstand ab Januar 1908 als Beilage zu der genannlen Zeit schrift der »Kartographische Monatsbericht« unter-der trefflichen Leitung des Prof. vr. H e r m a n n H a a ck. Er brachte biblio graphisch genaue Aufnahmen einzelner Karten und solcher aus Büchern und Zeitschriften des In- und Auslandes, aber nur die, welche der geographischen Anstalt eingeschickt worden waren. Mo natlich umfaßte er 4 Quartseiten neuer Titel, wurde 1909 sogar durch selbständige kartographische Aufsätze und später durch kurze Referat« bereichert, wurde dann aber leider von Jahr zu Jahr magerer, schon vor dem Kriege, besonders natürlich während des Krieges, als die ausländischen Karten ausblieben. Heute führt der Monatsbericht als Opfer des Krieges nur mehr ein Schein dasein, alle zwei Monate nur eine Druckseite mehr zufällig als systematisch gewonnener Kartenneuheiten. Die Zahl der Titel ging von insgesamt 1227 im Jahre 1908 auf nur 138 Titel 1919 zurück, weniger durch Nachlassen der tatkräftigen Leitung des Redakteurs bedingt, als durch Papiermangel und die allgemeine Ungunst der wirtschaftlichen Lage im Bereiche des wissenschaft lichen Zeitschriftenwesens. Man kann füglich nicht mehr be haupten, daß der »Kartographische Monatsbericht« von Perthes die Bedürfnisse zu befriedigen vermag, geschweige denn nach irgend einer Äite hin Vollständigkeit erstreben kann. Daß das Bedürfnis nach Orientierung über kartographische Neuerscheinungen vorhanden ist, davon legt ein neues Unter nehmen in gewisser Beziehung beredtes Zeugnis ab. Der Tü binger Geograph Professor C. Uhlig hatte erstmalig im August 1919 in den -Mitteilungen des Deutschen Auslandinstituts« in Stuttgart eine Liste von 16 neuen Karten zur gegenwärtigen politischen Lage mit kurzen Referaten versehen. Diesen Gedanken griff der neue Leiter der Kartcnsammlung des genannten Insti tuts, vr. E r i ch W un d e r l i ch, auf und steuert seit Ende vori gen Jahres aller vier Wochen der Zeitschrift »Der Ausländs deutsche« eine geschickt redigierte und systematisch geordnete Kar tenbibliographie mit Referaten bei, die satzung-gemäß allerdings nur Karten enthält, die dem Studium des Äuslanddeutschtums irgendwie dienen können. Alle sonstigen geographischen Fachorgane, selbst die eigentlich zu bibliographischer Arbeit berufene »Kartographische Zeitschrift« von Frehtag L Berndt in Wien, bringen nur gelegentlich Refe rate oder Listen neuer Karten und sind vom Zufall des Einlaufs abhängig. Auch das Ihnen allen bekannte »Wöchentliche Ver zeichnis- der Buchhändler enthält in der Gruppe Erdkunde Neu erscheinungen des Kartenwesens, ist aber leider sehr lückenhaft, besonders auf dem Gebiete der amtlichen Kartenwerke, die gerade hauptsächlich für die wissenschaftlichen Benutzer in Frage kom men. Es ist ja möglich, daß durch Übernahme der Landesauf nahmen in die Zivilämter nach und nach eine Annäherung an die buchhändlerische Organisation erfolgt; es war mir z. V. sehr interessant, die einst durch und durch militärisch« Preußische Landesaufnahme auf der letzten Kantaie-Bugramesse erstmalig durch einen eigenen Verkaufsstand vertreten zu sehen. Aus dem Gesagten werden Sie immerhin erkannt haben, daß es eine ausreichende oder gar nach Vollständigkeit strebende Kar tenbibliographie bei uns nicht gibt. Mit der Herausgabe der geplanten Kartentiteldrucke seitens der Deutschen Bücherei in monatlichen Heften würde also gleichzeitig der Anfang mit einer
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