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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. Redatttoneller Teil. M 1S9, 26. Juni 1920. Eine große Anzahl Verleger berechnet bei Barsendungen nach. der Tschechoslowakei 8, 8, 18 unir mehr Prozent Neichsabgabe, welche ^ Beträge sofort mit nachgenommcn werden. Nicht nur daß diese Be rechnung vollständig ungerechtfertigt ist, da diese Abgabe doch von den Kommissionären bezahlt wird, so werden uns von diesen Mehrberech nungen noch S°/o Reichsabgabe durch den Kommissionär verrechnet, z.' B. Fakturabetrag ^ 15.— der Verleger berechnet 8°/» Reichsabgabe ./k 1.28 Rachgenommen wird -/< 18.20 Bon unserem Kommissionär kommt hierzu zur Verrechnung 8°/« — -L —.97 Sa. 17.17 Richtig ist: Fakturabetrag einschl. eventl. Ausfuhr bewilligung IS.— von unserem Kommissionär 8"/» — —.98 15.90 somit zu viel verrechnet -kk 1.27, demnach nahezu 18°/«. Aus vorstehendem Beispiel geht hervor, daß es recht und billig ist, von den Verlegern zu verlangen, daß dieselben zumindest den zuviel erhobenen Betrag zurückzahlen, jedoch bis heute hat sich erst eine Firma hierzu gemeldet. Eine Nachschau der betreffenden Verleger wäre ein abgekürztes Verfahren und würde den Sortimentern eine Menge Mehrarbeit und Korrespondenz ersparen. Eine Gutschristsaktur oder Einlösungsorber sllr den Betrag würde vollkommen genügen. Wir nehmen an, daß es sich nur um irrtümliche Auslegung der ungenauen Vorschriften handelt und die Verleger nicht anstehen wer den, di« zuviel erhobenen Beträge freiwillig zurllckzuzahlen. Ein tschechoslowakischer Sortimenter. Wege» der Doppelbelastung der Auslandssortimenter sei auch auf die Bekanntmachung des Reichsbevollmächtigten der Außenhandels- Nebenstelle in Nr. 135, S. 851 hingewiesen. Daß es Verleger gibt, die die falsche Berechnung der 8°/« Reichs abgabe von sich aus richtig stellen, zeigte »nS heute eine Faktur von Dnncker L Hnmblot in München, die uns als nachahmenswertes Bei spiel vorgelegt wurde. Red. Dalutazuschlag. «Vgl. Rr. 129., Es mehren sich die Anzeichen, daß die Auslanbdeutschen die Balutaaufschläge nicht bezahlen wollen; nicht weil sic uns das Geld nicht zukommen lasse» wollen, sondern weil die Ausstattung der Bücher minderwertig ist, die Preise aber sich dem Weltmarktspreise genähert haben. Ein Kunde von mir aus Guatemala schreibt: »Die dortige An nahme, daß man trotz des Balutaausglciches die Bücher doch noch um die Hälfte billiger kaufe als früher, ist meiner Rechnung nach nicht richtig. Das Werk von . . ., welches mich heuke 148 ./k kostet, stellt sich in Gold, die Mark zum Tiefkurse heute von 2 Cents berechnet, ans 3 Dollar ober zum Friedenskurse auf 12 -L. Nun entspricht das Werk weder in Ausstattung noch im Vergleiche zu den Preisen frühe rer Werke desselben Autors dem Betrage von 12 ./i Friedenspreis. Es läßt sich ja nichts dabet ändern, aber der Valutaausgleich ist zu hoch und läßt nicht viele Bestellungen zu, was ich bereits bei frühe rer Gelegenheit erwähnte.« Hamburg. C. Boysen. Systematische Unterdrückung der Bücherausfuhr? Nur ein Beispiel: Für 3 Lehrbücher unseres Berlages, die eine Buchhandlung in Budapest bestellte, ist der Rechnungsbetrag ./< 7.35. Die Autzcnhandclsncbenstelle in Leipzig erhebt durch Nachnahme: für die Ausfuhrbewilligung —.58 8°/> Aussuhrabgabe ./i —.40 Porto ./k 1.— 1.98 Dazu kommen unsere Porto auslagen für den Brief nach Leipzig und die Kosten der Vordrucke ./< —.58 2.48 Unsere Unkosten betragen also 83,1°^ des Rechnungsbetrages! 1. Warum muh der Verleger die Ausfuhrabgabe zahlen, da er doch keinen Valutaaufschlag erhebt? 2. Ist »Nachnahmesendung« nötig? Da unsere deutschen Brüder in Deutsch-Österreich, Ungarn usw. für deutsche Bücher insolge der lächerlichen Valuta schon gerade genug zahlen müsjen, können wir diese Unkosten doch nicht auf sie abwälzcn! Ist denn der Börsenverein mit solchen Mißstänben einverstanden? Hamburg, 9. Juni 1928. Gebr. Paustian. Der Börsenverein ist längst eisrtgst bemüht, bei den zuständigen Stellen di« Aufhebung der Ausfuhrabgaben sllr untervalutige Län der, wie Deutsch-Österreich, durchzusetzen, und er hat auch eine Herab setzung der Gebühren sllr die Ausfuhrbewilligung überhaupt be antragt. Solange di« Entscheidung in dieser Krage noch anssteht, hat er überdies seinen Mitgliedern empfohlen, die Gebühren und Ab gaben in solchen Fällen selbst zu tragen lBbl. Nr. 111) und sie nicht auf die Deutsch-Österreicher abzuwälzen, soweit dies irgend möglich ist. Red. Papierpreise. Folgendes Schreiben ging u»S zur Veröffentlichung zu: Im Sprechsaal einer der letzten Nummern <127, des Buch händler-Börsenblattes iuns liegt nur eine Abschrift vor, werden unter der sensationellen Überschrift: »Die Papierpreis« sinken!« Hoff nungen ausgesprochen, deren Optimismus die tatsächlichen Verhält nisse etwas gar zu sehr verkennt. Der Einsender scheint in seinen Gedankengängen von Erscheinungen beeinslußt, wie sie sich in den letzten Wochen in besonders krasser Weise in der Leber- und Eisen industrie gezeigt haben. Ein Vergleich diese.r Industrien mit der Papierindustrie muß notwendigerweise zu Trugschlüssen führen. Wer sich vergegenwärtigt, daß der Preis für Schreib- und Druckpapiere in der Hauptsache vom Holzschliff- und Zellstoffpreis, vom Kohlen preis und von den Löhnen abhängt, und wem zugleich bekannt ist, daß kein einziger dieser Faktoren auch nur die geringste Tendenz nach unten zeigt, der wird ohne Zweifel zu einem vorsichtigeren und sachgemäßeren Urteil kommen. Am Hadern- und vornehmlich an: Altpapiermarkt sind allerdings gewisse Preissenkungen cingetreten, die aber vielsach durch andere Betriebsbelastungen wieder wettge macht worben sind. Außerdem ist zu beachten, daß Altpapier ein Spekulationsobjekt wie wohl kein anderer Rohstoff in der Papier industrie gewesen ist. Die Preispolitik der Fachgruppen ist wesent lich durch den Umstand erschwert worden, daß es nicht möglich war, de» Papierbcdarf auch nur einigermaßen unter Zuhilfenahme deut scher Rohstoffe zu decken. Es mußten vielmehr ausländische Stoffe hcrangezogen werden, die oft um ein Vielfaches teurer waren, als einheimische Zellulose und einheimischer Holzschliff. Auch ist bekannt, daß insbesondere die süddeutschen Papicrfabisiken infolge außer ordentlichen Kohlenmangels zu amerikanischer Kohle und zu Heizöl ihre Zuflucht nehmen mußten, deren Einstandspreis zu den Preisen für inländisches Brennmaterial überhaupt in keinerlei Verhältnis mehr stand. Die Folge war, baß in vielen Fällen zu den Kon ventionspreisen, die sich auf inländischer Rohstoff- und Brennstoss- basis anfbauten, wesentliche Zuschläge HInzutratcn. Gegenwärtig ist sowohl die Kohlenbelicscrung als.auch die deutsche Rohstosferzeugnng besser geworden. Diese Besserung ist aber, wie gesagt, für den KonvcntionspreiS ohne Belang. Außer den berechtigten Überpreisen, die ihren Grund in ver teuerten Roh- und Brennstoffen hatten, haben sich leider, was von der Papierindustrie ebenso wie vom legitimen Handel und den Ver brauchern bekämpft worden ist, unter der Gunst der Konjunktur Preis auswüchse gezeigt, die schlechterdings durch nichts mehr zu recht fertigen waren. In dieser Hinsicht wird die augenblickliche Markt lage jedenfalls heilsam wirken, übrigens muß erwähnt werden, daß cS sich bei diesen Auswüchsen um vereinzelte Fälle handelte, deren Urheber vielfach der Staatsanwaltschaft übergeben werden konnten. Wir bitten, Ihren Lesern diese Darlegungen zur Kenntnis zu bringen, und hoffen, daß sic dazu beitragen, keine übertriebenen Er wartungen, die sich doch sehr bald als trügerisch Herausstellen wür den, aufkommen zu lassen. Hochachtungsvoll G e s a IN t a u s s ch u ß der Fachgruppen der Papier in b u st r t e. I. A.: Or. Clemens. 684
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