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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1925
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- 1925-04-04
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1925
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brauchbaren buchhändlerischen Verkaufsorganisation für ihre eige nen norwegischen Ausgaben regsam, energisch und auch erfolgreich bemüht. Damit war aber immerhin bloß ein Anfang gemacht, der noch lange nicht zum heißerstrebten Ziele führen sollte. Kaum waren einige Erfolge erreicht, so traten auch schon wieder Kapital mangel oder andere ungünstige Umstände ein, die sie zunichte machten. So mutzte z. B. einer der größten damaligen Verleger, Cammermeyer, seinen Verlag infolge Krankheit verkaufen, und alle Bemühungen, ihn im Lande zu behalten, scheiterten, sodaß abermals ein ansehnlicher Bestand einheimischer Literatur in dä nische Hände geriet. Dies geschah um 1890, als die spätere be lebende Kraft und Stütze der Unabhängigkeitsbewegung, William Nygaard, bereits mit einzugreifen begonnen hatte. In diese Zeit fällt auch die große nationale Bewegung und die Verjüngung des norwegischen Schrifttums, die eine bedeutungsvolle und nicht bloß für Norwegen wichtige neue Ära einleiteten. Bereits im Jahre 1893 konnten fast 700 norwegische Bücher als Jahresproduktion des einheimischen Verlags gezählt werden. Sowohl das Publikum als auch die jüngeren Autoren gewöhnten sich allmählich daran, auch den Verlagsbuchhandel des eigenen Landes zu beachten. Indessen kam abermals ein Rückschlag, in dem der inzwischen wieder aufgelebte Cammermeyersche Verlag im Jahre 1906 wieder verkauft werden mußte und in die Hände des dänischen Gyldendalschcn Verlags gelangte. Die Bemühun gen Nygaards, dies zu verhindern, waren vergeblich. Dieser neuer liche Verlust sollte aber zum Ansporn für eine fortgesetzte und be deutend energischere Verfolgung des ausgesetzten Zieles werden. Wieder war es Nygaard, der hier mit gutem Beispiel voranging. Er erweiterte seinen Verlag durch den Ankauf des Mallingschen Verlags und trat gleichzeitig an die Herausgabe großer norwegi scher Sammelwerke heran, die den norwegischen Buchhandel des weiteren stützen und festigen sollten. Es seien hier bloß eine große Geschichte Norwegens, ein illustriertes norwegisches Konversations lexikon, ein biographisches Handbuch, eine große illustrierte Ge schichte der norwegischen Literatur und eine Anzahl Schriften her vorragender norwegischer Dichter, wie Arne Garborg, Gunnar Heiberg, Bernt Lie, I. Moe, Hans E. Kinck u. a., und schließlich die Reisewerke von Fridtjof Nansen, Amundsen und Sverdrup ge nannt. Der Sortimentsbuchhandel erkannte seine Aufgabe ebenfalls. Er half seinerseits durch energisches Einsetzen für diese Werke zur Erreichung des allgemeinen Zieles mit und festigte so das An sehen des Gesamtbuchhandels. Nach kaum weiteren fünf Jahren verschärfte sich die Lage abermals, indem man von amtlicher Seite norwegische Werke, die mit staatlicher Unterstützung herausgegeben wurden, unter Umgehung des einheimischen Verlags in »fremdem Verlag« erscheinen ließ. Auch diesmal stellte sich Nygaard in die erste Reihe, obwohl sein, d. h. der Aschehougsche Verlag damals bereits eine vorherrschende Stellung einnahm. Als Gegengewicht stellte er dem immer noch einflußreichen dänischen Verlag eine Zweigniederlassung in Kopenhagen gegenüber, die seit 1914 be steht und auch ihrerseits ein Faktor für die Verbreitung des nor wegischen Buches wurde. Die großen Dichternamen, die Klassiker, verblieben aber immer noch in den Händen des dänischen Verlags, und der seit Jahrzehnten geführte Kampf um dieselben wurde erst kürzlich, zur Jahreswende 1924, durch die Heimbringung der nor wegischen Bestände des großen Gyldendalschcn Verlags von Er folg gekrönt. Damit hat auch der weitere Kampf seine Berechti gung verloren, denn was jetzt noch außerhalb Norwegens ver ankert liegt, ist von geringerer Bedeutung. Die gänzliche Unab hängigkeit bzw. Selbständigkeit des norwegischen Buchhandels, die Befreiung von fremdem Einfluß dürfte denn somit gesichert sein. Buch-, Kunst- und Mufik-Verlagskataloge. Für jeden Bücherliebhaber, Kunstfreund und Musikausüben den ist von jeher reichlich Gelegenheit geboten, über Neuerschei nungen des weiten deutschen Schrifttums, über bildliche Darstel lungen alter, neuer und neuester Meister oder über die Schöp fungen der Musik sich mühelos zu orientieren. Je nach Geschmack und Bedarf seine Eigenbücherei zu ergänzen, durch hübsche Bilder sein Heim zu schmücken oder durch den Erwerb von Musikstücken sich und anderen Freude und Genuß zu verschaffen, dazu bietet sich hundertfältige Gelegenheit. Denn das Bestreben der Buch-, Kunst- und Musikalien-Verleger war es stets, durch Herausgabe hochwertiger Werbemittel den Vertrieb ihrer Verlagserzeugnisse zu fördern und dadurch zum Kauf anzuregen. Das Durchblättern untenstehend in abecelicher Anordnung nach der Verlagsfirma aufgeführter Verzeichnisse zeigt deutlich, mit wieviel Liebe und Sorgfalt — ganz abgesehen von den hohen Herstellungskosten — die einzelnen Kataloge bearbeitet worden sind. Willkürlich wurde in nachfolgenden Zeilen dies oder jenes Verzeichnis herausgegriffen, um mit wenigen Worten gewürdigt zu werden. Es ist leider nicht möglich, alle Kataloge zu besprechen, sodaß ein Teil der bei der Redaktion des Börsenblattes eingelaufenen Verzeichnisse in unserer Gesamtübersicht nur titelmäßig aufgeführt werden kann. Ein Werturteil nach irgendeiner Richtung hin ist nicht damit verbunden. Die im Laufe der letzten zwanzig Jahre im Verlag des Art. Instituts Orcll Füßli in Zürich erschienenen Rechts- und staats wissenschaftlichen Bücher, die durch Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Politik und Volks wirtschaft ergänzt sind, zählt der vorliegende kleine Katalog (8°, 70 Seiten) auf. Die betreffenden über 400 in Frage kommen den Werke sind zuerst nach Materien gruppiert, um dann die Titel in abecelicher Ordnung nach Verfassern zu wiederholen. — Einen Gesamtüberblick über ihre Erscheinungen der letzten 15 Jahre gibt die Verlagsbuchhandlung Johann Ambro sius Barth in Leipzig mit dem werbetcchnisch gut auf gemachten Verlags-Katalog 1910 — 1924: Exakte Na turwissenschaften (Mathematik, Physik, Chemie und Technik). Das sehr übersichtlich gegliederte Bücherverzeichnis (8°, 56 Seiten) ist durch Bildnis-Wiedergaben bekannter Gelehrter wirkungsvoll be lebt. Da es in den unglücklichen Jnflationsjahren den meisten Bibliotheken, Behörden und Wissenschaftlern nicht möglich war, den Bücherbedarf so zu decken, wie es wünschenswert erschien, dürfte jetzt nach Eintritt der Stabilisierung allen in Frage kommen den Stellen der I. A. Barthsche Verlagskatalog bei Anschaffung fehlender Literatur aus dem Gebiet der exakten Naturwissenschaf ten ein wertvoller Ratgeber bedeuten. Auch dem Sortimenter, dessen Mithilfe bei der Ergänzung von Büchersammlungen in Anspruch genommen wird, ist damit ein wertvolles bibliogra phisches Hilfsmittel geboten. Von mehreren Verlagswerken dieser Firma liegen in Doppelpostkartenformat »Buchkarten» und »Buchschmetterlinge» vor. Von den Buchkarten sind die auf weißer Feinpappe gedruckten ausschließlich für den Sorti menter bestimmt, um ihn über die Neuerscheinungen zu orien tieren. Diese Karten sollen der Geschäftskartei eingeordnet wer den. Die grünen Buchkarten dagegen sind zur Versendung durch das Sortiment an die in Frage kommenden Interessenten ge dacht. Die mit »Buchschmetterling» bezeichneten Vordrucke sind zum Einlegen in die Werke selbst bestimmt und dienen der Lager ergänzung. Der Sortimenter dürfte es freudig begrüßen, daß der Verlag den Buchschmetterlingen Bestellzettel angehängt hat, wodurch die Aufgabe der Bestellungen erleichtert worden ist. — Der Kunstverlags-Katalog 1925 (gr. 8°, 96 Seiten mit Abbildungen), den Rich. Bong in Berlin als wertvolles Vertriebsmittel herausbrachte, führt in üblicher einfarbiger Auf machung über 280 Kunstblätter alter und neuer Meister auf. Neben Photo- und Faksimilegravüren sind Radierungen, Farben lichtdrucke, Vierfarbendrucke in verschiedensten Formaten ver treten. — Als stattlicher Handkatalog liegt vom Verzeichnis des gesamten Musikalien-Verlags von Alfred Coppenrath (H. Pawclck) in Regensburg der 1. Teil (8°, 300 Seiten) vor uns. Diese sorgfältige Zusammenstellung bietet in abecelicher Anordnung eine erstaunliche Fülle auf dem Gebiet der katholischen Kirchen-Musik im Sinne des »Ickotu proprio Papst Pius' X.». Aus dem reichhaltigen, etwa 50 enggedruckte Spalten umfassenden Sachregister mögen hier einige beliebig hcrausgegriffene Überschriften Platz finden, um die führende Be deutung des Coppenrathschen Musikverlags darzutun: Römische Choralbücher, Deutsche Singmessen, Requieme, Litaneien, Gra-
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