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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.04.1925
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- 1925-04-04
- Erscheinungsdatum
- 04.04.1925
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Anlaß erzähle» englische Blätter den Lebcnsrvman des Gelegnen, der bei Ausdruck) des deutsch-sranzösischen Krieges von 1870 als löjährigcr Bursche weder lesen noch schreiben konnte. Heute ist dieser Analphabet ein hervorragender Sprachforscher, der zahlreiche Sprachen, darunter Französisch, Griechisch, Lateinisch, Sanskrit, Deutsch, die alt germanischen und keltischen Sprachen usw. beherrscht. Er ist niemals in seinem Leben in der Schule gewesen und verbrachte seine Jugend in einer kleinen Hütte bei Thackley in der Nähe von Bradford, wo seine verwitwete Mutter sich mit ihren vier Söhnen sehr ärmlich durchschlug. Schon mit sechs Jahren war der künftige Gelehrte der Kutscher eines Esclskarrens, der in den benachbarten Stcinbrllchen verwendet wurde. Dann wurde er zu einem Müller in die Lehre gegeben, bei dem er bei einem Lohn von 3.50 Mark die Woche bis zu seinem 15. Lebensjahre blieb. Der deutsch-sranzösische Krieg brachte eine Wendung in seinem Leben. »Ich erinnere mich noch», erzählt Wright, »wie aufgeregt die Leute damals waren, und wie sie aus die Zeitungen stürzten, um die Neuigkeiten vom Kriegsschauplatz zu er fahren. Da ich mir alles nur erzählen lassen konnte, so beschloß ich, »selbst lesen zu lernen, und ich brachte es mir ohne jeden Lehrer bei«. Der junge Müllerbursche zeigte so große Geistcsgaben, daß man sich für ihn interessierte und ihm ein Stipendium zum Studium in Oxsord verschaffte. Als evstie dafür ausgesetzten 300 Mark das Jahr erhielt, fühlte er sich, wie er selbst sagte, »als der reichste Mann der Welt». Er hatte zunächst die größte Vorliebe für Mathematik, widmete sich aber dann immer?''stiehl Sprachstudien, und seine Kenntnis des Dia lekts von Thackley» den er in seiner Jugend gesprochen hatte, kam ihm bei seinen Forschungen zustatten. »Ich habe mich mit sehr vielen Sprachen beschäftigt«, erklärt er bescheiden, »aber ich möchte nicht sagen, daß ich sie wirklich kenne. Die einzige Sprache, die ich von Grund auf beherrsche, ist mein Heimatdialekt». Das wichtigste Werk Wrights ist das »Wörterbuch der englischen Dialekte«, an dem er zehn Jahre zusammen istst seiner Frau gearbeitet hat. Buchhändlervercin »Rübezahl«, Breslau. — Am 28. März fand die diesjährige H a t v e r s a m m l u n g in dem Vereinslokal »Zum Stadtgraben«, Ncu^Gasse Nr. 29, statt. Nach den Berichten der Vor standsmitglieder würde zur Neuwahl des Vorstandes geschritten. Es gingen daraus herva'r: .1. Vorsitzender: Kon r ad Schneider, Expeditionsvorstehcr der Schlesischen Zeitung; 2. Vorsitzender: Carl Müller i. Fa. Victor Zimmer; Kassenwart: Gottlieb Riege r; Schriftführer: Borrmann; Bücherwart: Lerche; Zeitschriftcnwart: Schäfer. Nach dem offiziellen Teil, während dessen Herr Kollege Bernau noch eine Lanze für die Lehrlingsprüfung brach und auch der Schlesi schen Gesellschaft für buchhändlerische Fachbildung gedachte, wurde der 60. Geburtstag des langjährigen 1. Vorsitzenden Herrn Schneider gefeiert. Bereits Sonntag, den 22. März, hatte eine Abordnung unter Überreichung eines Blumenstraußes die Glückwünsche ausgesprochen, und nun wollte das Geburtstagskind seine Freude darüber ausdrücken. Reden wechselten mit Liedern, und auch ein von dem Vcreinssenior Herrn Prokurist Rohrmann gedichtetes Gcburtstagslted machte viel Freude. Es herrschte wieder die prächtige Nllbczahlstimmung, die Alt und Jung, Arbeitgeber und Arbeitnehmer ohne trennende Schranke vereinte. Wünschenswert wäre es, wenn der Jungbuchhandel recht zahlreich diesem Kreise Zuströmen und die Chcskollegcn ihre Mitarbeiter aus den Rübezahl Hinweisen würden. Carl Müller i. Fa. Victor Zimmer, 2. Vorsitzender. Die »Gesellschaft für Ästhetik und allgemeine Kunstivisscnschaste» <E. V.)«, die im Oktober 1924 neu gebildet worden ist, will durch weitere Kongresse, durch Förderung der seit 1906 erscheinenden »Zeit schrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft« und durch Ver anstaltungen der zu, bildenden Ortsgruppen die Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft fördern. Den Vorstand bilden: Prof. vr. Mar Dessoir (Berlin)^ als Erster Vorsitzender, Prof. vr. Emil 11 t l tz (Rostock) als Zweiter Vorsitzender; Erster Schriftführer ist De. Werner Wolfsheim (Berlin), Zweiter Schriftführer Prof. vr. Arthur Liebcrt (Berlin); öle Kassengeschäfte wird Dr. Alfred Enke jr. (Stutt gart) führen. Schwere Strafen wegen Auslagcnschwindcls. — 12 Monate Ar beitshaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf dis Dauer von drei Jahren verhängte kürzlich das Zürcher Obergericht über einen Auflagekikchwindler. Da dieser Prozeß von grundsätzlicher Bedeutung für dckA gesamte Zcitungs- und Fachzeitschriftenwese» — auch außerhalb der Schweiz — ist, so erscheint ein näheres Eingehen au> oe» Sacyveryalt angebracht. Der Angeklagte hatte im Jayrbuch der Schweizer Presse sowie in den Zeitungskatalogen die Auslage ieines Exportsachblattcs »Kontinent- und Ubersee-Exporttrade« un richtig angegeben und behauptete auch sonst, die Zeitung sei »in allen Teilen der Welt verbreitet«, sie erscheine »in riesiger Auslage in drei mehrsprachigen Ausgaben, nämlich in einer Europa-Nummer, einer Amerika-Nummer und in einer Kolontal-Nummer«, sie werde »an alle größeren Ein- und Verkäufer, an die Industrie, alle Berg- und Hütten werke versandt«. Infolge der Denunzierung eines entlassenen An gestellten, der das Gericht nachgtng, ergab sich aber, daß alle diese Angaben unwahr waren; die betreffende Zeitung erschien nämlich nie in einer größeren Auflage als 500 Exemplare und nur in einer einzigen Ausgabe. Vor Gericht wurde festgestellt, baß der Angeklagte, um Inserenten anzulocken und zur Ausgabe von Inseraten zu ani mieren, selbst Inserate fingierte oder Inserate angesehener Firmen aus anderen Zeitungen kostenlos abdruckte, ohne daß sie ihn dazu er mächtigt oder gar beauftragt hatten. Der Staatsanwalt wies in seiner Begründung der Anklage aus die Machtstellung hin, welche die Presse heutzutage ausübe, wovon selbst bas unscheinbarste, harmloseste Blätt chen einen gewissen Einfluß auf seinen spezifischen Leserkreis aus- zuübcn bestrebt und auch auszuüben in der Lage sei. Deshalb habe die Öffentlichkeit berechtigten Anspruch auf Schutz vor den schlimmen Wirkungen minderwertiger Pretzorgane, die cs mit der Wahrhaftig keit in ihrem Text- und Inseratenteil so »ernst nehmen«, daß sie sich nicht scheuten, mit unerlaubten Mitteln für ihren Inseratenteil zu arbeiten, weil er das finanzielle Alpha und Omega namentlich der kleineren Zeitungen mit beschränkter Abonnentenzahl bedeute. DeS weiteren führte der Staatsanwalt aus, daß der Angeklagte sich die Erlangung seiner Inserate noch dadurch erleichtert habe, daß er statt Geld auch Waren in Zahlung nahm, die er dann zu Schleuderpreisen veräußerte, wiederum zum Schaden vieler ansässiger Geschäftsleute. Auf diese Weise habe sich der Angeklagte Jnsertionsaufträge im Betrage von 18 000 Franken verschafft. Der Referent des schweize rischen Gerichtes bezeichncte die geschilderten Praktiken des Angeklagten als einen fortgesetzten, großangelegten Schwindel, der mit den be antragten 12 Monaten Freiheitsstrafe eigentlich nicht genügend ge sühnt sei. — Das Urteil des Zürcher Obergcrichts ist nur anzuerkennen. Hoffentlich gibt das Urteil Veranlassung, bei denen, »die es angcht« — auch cmßerhalb der Schweiz —, mit gewissen laxen Auffassungen über die anzuwendenden Konkurrcnzmittel aufzuräumen. Verzeichnis der regelmäingc,, Dnmvferverbinbnnaen nach Nord amerika im Monat April mit Leipzi-er Ansck'utzreiten. — Name des Sck iffcs Tag Sckilukzeit be>m Leiprioi r Post amt 2. Brandenburger Straße Olympic S 4 IO"" nachm. Pref. Rroseoelt 7 4. IO//" .. Maurrlnma 9/4. » Alb. Ballin 9 4. 8"" .. Homeric 13 4. I»"" Aguirania 16. 4 I0'"> L> vialhan 19 4 10" .. Piel Harbin i 21/4. 400 vorm. Manstrc 20. 4. IO^)nachm. Berenaana 21 4. w"" .. Dems bland 2S./4 „ George Washington 28'4 400 norm. Ochum c 28 4. Itw'nachm. Columbus SO 4. 4"0 nor». Muurnama 30 /4. 10" 'r achrn. Homenc 4./5. 1O00 „ Mil den nachstehend aulgesührten Schiffen: Weffphalia, ReOance, Lützow, Obio, Ttniringm. Sluilgaci, Rewluie, R pubuc, Mount Cwy, Bremen, werten Pustiendungen nur aus Verlange > des Abiendeis be fördert. Die Schlußzeilen können in Leipüq beim Postamt 2 Ausland- steile, Brandenburger ?tr. 2, Fernirnerer 710' 6, erfragl werden Peter Rosegger-Denkmal in Graz. — Dem Dichter des Walö- schulmeisters, Peter Rosegger, soll in der Hauptstadt seiner Berghetmat, in Graz, ein würdiges Denkmal errichtet werden. Die Landsleute des Dichters tragen in rührender Hingabe zu den Herstellungskosten des Denkmals bei. Der Denkmalsausschuh, der unter dem Ehren schutze des Bundespräsidenten, Herrn vr. Michael Hämisch, steht, und dem unter andern hervorragenden Persönlichkeiten auch Herr Alfred Staackmann in Leipzig angehört, wendet sich in einem Rund schreiben an den deutschen Buchhandel, den er ausfordert, zu den Kosten des Denkmals beizutragen. Jede, auch die kleinste Gabe ist willkommen und wird bestätigt. Etwaige Spenden sind auf das Post- schcckkonto Nr. 48 326 der Bayerischen Landesproduktenbank A.-G. in München, Rumsordstraße 2, unter genauer Bezeichnung des Zweck» einzuzahlen.
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