Suche löschen...
                        
                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.06.1920
- Strukturtyp
 - Ausgabe
 - Band
 - 1920-06-19
 - Erscheinungsdatum
 - 19.06.1920
 - Sprache
 - Deutsch
 - Sammlungen
 - Saxonica
 - LDP: Zeitungen
 - Zeitungen
 - Digitalisat
 - SLUB Dresden
 - PURL
 - http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200619
 - URN
 - urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192006193
 - OAI-Identifier
 - oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200619
 - Nutzungshinweis
 - Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
 - Lizenz-/Rechtehinweis
 - Urheberrechtsschutz 1.0
 
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel 
- Jahr1920 
- Monat1920-06 
- Tag1920-06-19
 
 
 - Monat1920-06 
 
 - Jahr1920 
 
- Links
 - 
            Downloads
            
- PDF herunterladen
 - Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
 - 
                              Volltext Seite (XML)
                              
                              ; 6>)K°>,?t°>«5»SglIch.lS-zugspr-!s im Wltg>l<!dsb-itr-,g>!in-r:M- ga«zc-s-»- umsapt 3S0 vi-cg-Ipstt-n-P-!It;<-U-n. di« ! I L°lch,>?i!-N. ,w-U^r-^L^m^5ar« MM lr«> oder d-r-o «oum kost-t 2.2S Mk.^ MilpN-d-^ d-s ! I .. >-»c»v ^c. 01« e>sne berechnet. 2n dom iNustr?T'stt: j. MUgi. 8 tnhcUch. «ach dem Ausland-«folgt riesecung nber Lemzcg N d.Dörl-nn-reins >,,S. N0 M-, o.S. SIS M.. »/, S- »00 M.. kl oder durch «reuzvnnd. on «Ichtmitglc-d-r m diesem Fülle :r s. Alchtmltgl. ,so M.. LS» M.. eso M. D-ilag-n werden nicht 8 I gegen 1.S0 Merk Sulchlag sSr >edes Lr-mplar. r; nngenommen. ^ D-Id-rs-ltig-c Erfüllungsort Ist r-lpzlg. ^ j Dntldnierung d.Dörs-nblnttrnum-s. sowie prolsst-ig-runqen, euch ohne b-sond.Mitteilung Im Linzslsall s-d-rz. vorkehniteu. Nr. 13S M. 80). Leipzig, Sonnabend den 19. Juni 1920. 87. Jahruasft. Redaktioneller Teil. Berliner Briefe. ii. «I siehe «bl. Rr. 40.) Wahl. — Das neue Geld. — Siebzig Pfennige für eine 30 Psg.-Brief marke! — Der Pfennig ist tot — die Welt will leben I — Kubistische Volksbelustigung. — Stagnation. — Das Ende grosser Druckereien. — Kommunalisierung des Berliner Adreßbuches? — »Berliner Bahn- hofSbuchhündlcr fordern menschenwürdig« Löhne!« — Ablehnung eines wirtschaftlichen Rätesystems durch einen buchhändlerischen Augestelltcn- oerband. — StinneS und die Deutsche Allgemeine Zeitung. — Die neuen Löhne der Markthelfer. — Anerkennung neuer Lohntarife für ZcitungSangestclltc. — Die erste Hochschule für Leibesübungen. — Den Kopf hoch! Wieder steht Gewitter über Berlin. In den Blättern raschelt der Vorwind. Putschgerllchte. Wahlmanöver. Alarmrufe. Widersprüche von rechts nach links und umgekehrt. Ein scharfer Wind geht. Es mag heiß hergehsn an dem Wahltage zunt ersten deutschen Reichstage nach der Revolution .... Von allen Litfaßsäulen, von Bauzäunen und Straßenecken rufen bunte Wahlplakate. Aus dem Sommergrün leuchten sie in grellen, scharfen Farben. Man sieht mancherlei Gutes. Der Plakatkünstler hat gelernt; die Kriegsplakate haben Schule ge macht, in den Novembcrtagen haben sie sich hcrangebildet. Alle Formate sind vertreten: von der Briefmarke bis zum 10 Meter plakat, und noch darüber. Die Straße muß hergeben, was die Zeitungen nicht mehr erreichen — der Papier Überfluß feiert Orgien. Den Verleger packks ans Herz. Und die Redaktionen staunen. So viel Papier gibt es also in Berlin .... Das Porzellangeld wird nicht kommen. Nur in den Witzblättern spukt's umher. Schlecht war die Idee nicht. Aber man hatte seine Bedenken. Und amtliche Bedenken sitzen immer näher am »Nein«, als am »Ja». Inzwischen begnügt man sich weiter mit dem Briefmarkengeld. Wieviel Krankheits keime dadurch verbreitet werden (denn das »Ablecken» grassiert immer noch) — das wird sich auch einmal feststellen lassen: später —! Neben der Anklebekraft haben Briefmarken auch Anziehungskraft. Diese oft dauernder als jene. Der Brief- markensammelsporthat seinen Höhepunkt. Alles sammelt, die meisten, um Geschäfte damit zu machen. Geschwindelt wird auch. Man greift zu den primitivsten Mitteln dabei. Zum Beispiel hat eine Briefmarkenhandlung die entsetzliche 30 Pfg.- Nationalversammlungs-Briefmarke, die man in jedem Postamt bo genweise kaufen kann, zum Preise von sage und schreibe 70 Pfen nigen in den Aushang gebracht, »weit's die Leute ja kaufen«! Es wäre bedauerlich, wenn der so sehr auf Vertrauen gegrün dete Briefmarkcnhandel durch solche Gcschäftsmache in Mißkredit käme. Bezeichnend für unfern Wirtschaftsstand ist die Begründung einer Verordnung des Reichsministers der Finanzen, nach der Ein- und Zweipfennig st ticke nicht mehr geprägt werden sollen. In dieser Begründung heißt es, daß die Perteue rung aller Rohstoffe und die Steigerung der Arbeitslöhne die Herstellung dieser Münzen so teuer machen, daß sie ihren Nennwert weit übersteigt, selbst wenn man das geringwertigste Metall oder einen andern Stoff verwenden würde. Für die staatlichen Kassen hat der Preußische Finanzminister angeordnet, daß die von den Staatskassen zu zahlenden Beträge auf volle fünf oder zehn Pfennige nach oben abgerundet werden sollen, ebenso soll auch bei der Reichsverwaltung verfahren werden. Nun, was im Staatsbetriebe recht ist, das wird im Privatbetriebe billig sein. Das heißt also auf gut Deutsch: in unserm ganzen Wirtschafts leben haben wir nichts mehr, was weniger als fünf Pfennig wert ist. DerPfennigisttot — die Welt will leben! Die Welt will leben! Der »Lunap ark« — vor dem Kriege der »größte Vergnügungspark Europas», dann Lazarett, Lager platz usw. — hat seinen Betrieb wieder am Halensee eröffnet. Das gehörte nicht hierher, wenn man nicht gerade eine Abhand lung über die weitere Entsittlichung des deutschen Volkes schrei ben wollte. Etwas anderes gibt die Veranlassung, den »Luna park« gerade hier zu nennen. Durch ihn ist nämlich der Versuch gemacht worden, die kubistische Kunst in die Volksmasse zu bringen. Man hat eine riesige Gebirgs- und Talbahn nach kubistischen Höhenrisscn aufgebaut. Die Wirkung ist nicht schlecht. Aber vielleicht auf die meisten Besucher des Lunaparks deshalb nur, weil die Bahn »modern» ist. Jedenfalls ist dieser erste Versuch interessant: wie seine Nebenwirkungen ausfallen werden, bleibe dahingestellt. Bei dieser Gelegenheit sei es mir auch gestattet, aus nahmsweise auf einen Film hinzuweisen, der — ebenfalls ku- bistisch gehalten -- soeben von Berlin aus seine Reise in die Welt angetreten hat. Ich meine den Film »Das Cabinet des vr. Caligari». Man mutz sich ohne Zweifel der Gesamtkritik anschließen, die in diesem Film einen erheblichen Aufstieg des Kinowesens erblickt. Der Kubismus hat hier Wirkun gen erreicht, an die eine natürliche Szenerie für Filmwerke von der Art dieses Stückes nicht im entferntesten heranreicht. Wer die Bildwirkung des Kubismus einmal in einer geschlossenen Form erleben will, dem kann ich sehr empfehlen, sich diesen Film anzusehen. Ich habe seine Wirkung in Berliner Kinos verschie denster Grade beobachten können und habe immer feststellen müs sen, daß das verschiedenartigste Publikum die eigenartige Bild reihe mit großem Interesse verfolgte. Man kann weiteren Film werken mit knbistischcn Bildaufnahmen erwartungsvoll cntgegcn- schcn. Die Kaufkraft der großen Masse des Berliner Publikums ist weiter herabgesunken. Die Kauf l u st ist auch da abgeebbt, wo genügend Mittel noch vorhanden wären. Die Preissenkung ist fühlbar nicht eingetreten, nun rechnet man mit dem Preis sturz. Die Valuta ist der Götze, zu dem man Tag für Tag aufschaut; »Valuta» ist das Zauberwort, das der Berliner ge heimnisvoll als jedes dritte Wort spricht. Mit zunehmender Zurückhaltung sieht die Geschäftswelt der Weiterentwick- lung entgegen. Die Kommunen, die sich zum Teil mit riesigen Vorräten überlastet haben, beginnen angstvoll abzustoßen. Die Preissenkungen aber bleiben mehr in den Zeitungen als in den Geschäften. Die Kleinhandelspreise sind den Preisherabsetzungen des Großhandels nicht annähernd gefolgt. Für uns ist es be sonders interessant, zu beobachten, wie lange sich Bilder aus 828
 - Aktuelle Seite (TXT)
 - METS Datei (XML)
 - IIIF Manifest (JSON)
 
 - Doppelseitenansicht
 - Vorschaubilder