Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1873
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- Erscheinungsdatum
- 17.11.1873
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 266, 17. November. Nichtamtlicher Theil. 4259 noch immer anständig viel, aber die beunruhigende Erscheinung hat endlich aufgchört, daß cs jedes Jahr 1000 Bücher mehr schreibt, als im vorigen Jahr, woraus man den entsetzlichenSchluß zu ziehen berechtigt war, daß eine Zeit kommen würde, in welcher jeder Deutsche zu den Leuten, die „ihren Berns verfehlt haben", gehören würde. Und nun von der Arbeit zu ihrem Lohne: An Baarpacketen wurden bezahlt: 1. Quart. 2. Quart. 3. Quart. 4. Quart. Zusammen Thlr. Thlr. Thlr. Thlr. Thlr. 1865: 486,000 423,000 414,000 553,000 1,876,000 1869: 658,000 561,000 568,000 742,000 2,529,000 1870: 686,000 614,000 480,000 757,000 2,537,000 1871: 853,000 800,000 739,000 1,058,000 3,450,000 1872: 1,000,000 914,000 885,000 1,260,000 4,059,000 und die Summe der geleisteten Zahlungen zur Messe und an den Börsentagen ist: Rechnungsjahr 1865: 3,510,000 Thlr. 1869: 3,900,000 - — 1870: 3,706,000 - 1871: 4,165,000 - — 1872: 4,850,000 - einEndergebniß also von beinahe 9 Millionen im Jahre 1872 gegen noch nicht 5H Millionen amEndc des Jahres1865! — Tic Baar- packete haben in dieser Periode von 7 Jahren um 116 °/o, der Um satz in Rechnung aber nur um 38 <N zugenommen. Doch scheint auch in dieser Beziehung ein Stillstand eingetreten zu sein, denn die Zunahme der Baarpackete im letzten Jahre, so groß sie auch ist, übersteigt doch nicht die des Rechnungsumsatzes, sondern das Ver- hältniß der beiden zu einander ist unverändert geblieben wie im Jahre 1871, wie folgende Zahlen beweisen: Umsatz in Rechnung Umsatz gegen baar 1865: 1 0,53 1869: 1 0,65 1870: 1 0,68 1871: 1 0,83 1872: 1 0,83. Nach Proeentcn gerechnet ist das Vcrhältniß der Steigerung des Absatzes gegen die der Versendung, also mit andern Worten der Production, ungefähr dasselbe geblieben wie im Jahre 1871. Die Versendung ist um 6H, der Absatz dagegen um 17U> gestiegen. — Diese Zahlen, sowie die oben gegebene Uebersicht der Gesammtziffer der im Börsenblatt aufgeführten Novitäten beweisen besser als lange Reden die Unhaltbarkeit einer erst vor kurzem im Börsenblatt aus gestellten Behauptung: „daß schon seit vielen Jahren die Kon sumtion in keinem Vcrhältniß zur Production gestanden habe". Im Gegentheil hat sich jene eines viel bedeutenderen Aufschwunges als letztere zu erfreuen gehabt, freilich hat sich aber derAbsatz seit einigen Jahren seinen Weg in so vielen neuen Kanälen gesucht, es sind aller Orte» und Enden eine solche Menge neuer Geschäfte entstanden, daß gar mancher Sortimenter an seinem eigenen Leibe wenig von dieser erfreulichen Erscheinung wahrnehmen mag. Es sei schließlich noch gestattet, den Wunsch auszuspr 'chen, daß auch an anderen Mittelpunkten des buchhändlerischeu V>., hrs — l Berlin, Stuttgart, Wien, Zürich — sich Liebhaber derartiger stati stischer Arbeiten, wie die vorliegende, finden und ihre Notizen im Börsenblatt veröffentlichen möchten. Erst, wenn von allen diesen Punkten Uebcrsichten des Verkehrs vorlicgen, werden wir einen Ueberblick über die materiellen Resultate haben, welche unser Beruf alljährlich erzielt, und über die Stellung, welche er im Leben der Nation nach der wirthschaftlichen Seite hin cinnimmt. R. W. Zum Kalcndrrstrmprl in Preußen. Herr Johannes Weber brachte in Nr. 260 des Börsenblattes einen sehr dankcnswcrthcn Aufsatz: „Erneuter Appell an den preu ßischen Landtag in Sachen des Zeitungs- und Kaleuderstempels". Welch' unsäglichen Scherereien selbst die nichtpreußifchcn Kalendcrvcrlegcr durch diese unerhörte und durch nichts gerechtfertigte Steuer ausgesetzt sind, davon ein Beispiel aus den lctztenTagcn. Die ganze Auflage des bei mir erschienenen „Bau- und Ge- werbskalenders für 1874" wurde bei Hrn. H. Sperling in Leipzig gebunden und der für Preußen bestimmte Theil an die Bevoll mächtigten des Hauptsteueramtes, Gebr. Wolfs in Frank furt a/M., zur Besorgung der Abstempelung gesandt. Hr. Sperling hatte (wie das bei mir in Lahr auch seit Jahren so gehalten wird und noch nie beanstandet wurde) die Sendung „ohne steueramtlichen Verschluß und ohne Uebergangsschein fürs Ausland" (!) abgeschickt und bald daraus thcilteu mir Gebr. Wolfs mit, daß die Kalender zwar angekommen aber von der dortigen Steuerbehörde confiscirt worden seien, weil angenommen würde, die Stempelsteuer habe um gangen werden sollen. Ungeachtet der sofortigen Vorlage meines Briefes, worin ich die Gebr. Wolfs um Besorgung der Abstempelung ersucht hatte, welches also hinreichend bewies, daß die Kalender nur zu diesem Zweck überhaupt nach Frankfurt gesandt worden, daß also an eine beabsichtigte Defraudation gar nicht gedacht werden könne; ungeachtet des Umstandes, daß durch Gebr. Wolfs alljährlich für ca. 8bis 10,000fl.Stempel bei derselben Behörde für mich besorgt werden, wurden die Kalender durch die angestellte Unter suchung über einen vollen Monat in Frankfurt zurückgehaltcn und erst heute erhalte ich Nachricht von der endlichen Freigabe der selben. Daß mir die diesjährige verspätete Expedition nach Preußen nicht unwesentlichen Nachtheil bringt, ist leicht cinzusehen. Im Jahre 1871 ließ ich die preußische Ausgabe des „Hinken den Boten für 1872" zum Theil in Straßburg heften und von dort aus versenden; da kam cs in mehreren Fällen vor, daß die Sen dungen an der preußischen Grenze confiscirt und, ob gleich sämmtliche Exemplare bereits mit preußischem Stempel versehen waren (die Umschläge hatte ich vorher in Frankfurt stempeln lassen), so lange zurückgehaltcn wurden, bis die Bcrkausspcriode vorüber und dieKalcnder werlh- los waren. Bei den auf meine desfallsigen Beschwerden angestcll- ten Untersuchungen kam selbstverständlich für mich nichts heraus und blieb mir nichts übrig, als den durch widersinnige Maßregeln mir zugefügten Schaden ruhig zu tragen. Hoffen wir mit Hrn. Weber, daß der Zeitungs- und Ka lenderstempel mit dem Jahre 1873 seine Endschast er reicht und seine maßlos traurige Rolle ausgespielt habe! Lahr, 12. November 1873. Moritz Schauenburg. Misccllcn. Das 16. Stiftungsfest des „Krebs", Verein jüngerer Buchhändler in Berlin hatte am 8. d Mts. eine zahlreiche Ge sellschaft von Damen und Herren in den Räumen des Cas» Miclentz versammelt. Ein solennes Abendessen, gewürzt durch Toaste und Lieder sowie durch die humoristische Festzeitung „Der Modenkrebs" ließ die ersten Stunden schnell vorübereilen und fesselte die Anwe senden bis nach Mitternacht. Musikalische und Gesangsvorträge von Künstlern und Dilettanten bildeten dann den Uebergang zu den Freuden des Tanzes, der seine Anziehungskraft bis zum Anbruch des Tages übte, so daß der goldene Morgensounenschein bereits den Heimkehrenden leuchtete. Wie in früheren Jahren, so bewiesen auch diesmal die zahlreich eingehenden Telegramme von Vereinen und einzelnen Personen die allgemeine Theilnahme, der sich der Verein ersrcut. Hoffen wir, daß alle jene Wünsche sich in reichem Maße er füllen mögen! U. 577.*
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