Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.06.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-06-03
- Erscheinungsdatum
- 03.06.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19200603
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192006032
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19200603
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1920
- Monat1920-06
- Tag1920-06-03
- Monat1920-06
- Jahr1920
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 119, 3. Juni 1920. Redaktioneller Teil. sei hier nach einem Zeitungsbericht wiedergegeben: »Bei der ge waltigen Verteuerung aller Literatur — die autzerdeutsche ist ja kaum mehr zu beschaffen —, sowie aller Stoffe und Instru mente, bei der Schwierigkeit, wissenschaftliche Arbeiten an die Öffentlichkeit zu bringen, da die Herstellungskosten allmählich den Fortbestand von immer mehr Zeitschriften bedrohen und die Ver öffentlichung selbständiger Werke immer mehr erschweren, bei diesen außerordentlichen Schwierigkeiten, mit denen zurzeit die deutsche Wissenschaft zu kämpfen hat, ist cs von um so größerem Wert, daß die Gesellschaft durch die Stiftungen, die ihr aus den verschiedensten Kreisen zugeflossen sind und hoffentlich noch weiter zufließen, in den Stand gesetzt ist, den Notstand wenig stens einigermaßen zu lindern. Möchte ihr auch ferner die Un terstützung derer nicht fehlen, die für ihre Aufgaben Sinn und Mittel haben!« Wenn hier mit Recht von der Notlage der Wissenschaft gesprochen wird, so darf mit dem gleichen Recht die Frage aufgeworfen werden: Wissen die Schriftsteller, die wissenschaft lichen sowohl wie die schöngeistigen, weiß der Sortimentsbuch handel etwas von der Notlage des Verlagsbuchhandels in jetziger Zeit? Weiß man etwas von den Opfern, die der deutsche Ver leger jahraus, jahrein für die Literatur gebracht hat? Man hat immer nur auf die gangbaren Bücher gesehen, von den ungang baren haben die wenigsten gesprochen. Die Verlustposten führen in den Hauptbüchern des Verlegers ein verschwiegenes Dasein; es ist seine Sache, sich damit abzufinden. Wäre es nicht an der Zeit, die Verlagsverträge und das Verlagsrecht zu revidieren? Die Zeiten, wo ein Verleger mehr an einem Buche verdiente als der Urheber, sind längst vorbei. Gewiß, es gibt eine große Schriftstellernot, weil es eben zu viele Schriftsteller gibt und die Konkurrenz aus geistigem Gebiete sehr stark ist. Aber es gibt auch genug Schriftsteller, die glänzende Renten aus ihren Werken beziehen, nachdem der Verleger seine Arbeit für ihre Erfolge getan hatte. In der Musik- und Theaterwelt ist das erst recht der Fall. Das Klno hat ihnen weitere Erwerbsquellen eröffnet. Der Wert wissenschaftlicher Quellenwerke soll nicht unterschätzt werden. Ist aber die mühsame Arbeit einmal getan, hat sich ein Buch eingeführt, so bleibt es für den Autor meist in neuen Auflagen eine Quelle reichlichen Gewinns. Die weitere Ver folgung der hier aufgeworfenen Frage ist gewiß der Mühe wert. Wenn es gelingt, hier neue Lebensformen zu finden, so hat auch diese schlimme Zeit ihren Nutzen für das Gemeinwohl gehabt. N e s e n b ä ch l e r. Schaufensterkunst. Lehrsätze von Elisabeth von Stephant-Hahn nebst Bearbeitung der vom Verlage L. Scholtlaender L Co. G. m. b. H. Berlin 6., ge sammelten praktischen Anregungen und Ratschläge für den Dekorateur. Mit 442 Abbildungen, hiervon 182 ganze Schaufenster und 290 Einzelheiten. 4». 200 S Berlin, Verlag L. Schctllaender L Co. G. m. b. H. Ladenpreis steif broschiert 18.—. »Dieses Buch geht mit dem Wnnsche in die Welt, ein Lehrmeister für junge Künstler des Dekorationsberuss zu werden«, heißt es in der Einleitung des vorliegenden umsangreichen Fachwerkes. Der Wunsch ist zugleich ein Versprechen. Prüfen wir, ob es gehalten wird! Zunächst müssen wir feststellen, daß die beiden Voraussetzungen, genaueste Kenntnis des Gegenstandes und langjährig« praktische Er fahrungen, der Verlagsfirma als Herausgeberin des »Konfektionär« zur Verfügung stehen. Die ganze Pionierarbeit, die diese Zeitschrift auf dem Felde der Schausensterbekoration seit geraumer Zeit geleistet hat, ließen sic geradezu als bestimmt für die Herausgabe dieses Buches erscheinen. Kein Wunder, daß der textliche Teil so gut wie allen Fragen der modernen Schaufenstcr-Dekorationskunst gerecht wird. Folgende Gegenstände werden mehr oder weniger ausführlich be handelt: Das künstlerische Schaufenster und sein kultureller Wert — Künstler und Dekorateur — Was muß der Künstler, was der Deko rateur für die gemeinsame Arbeit in der Schansensterdekoration wissen? — Wie fall ein Schaufenster beschaffen sein? — Was ver-j stehen wir unter einer künstlerischen Schausensterbekoration? — Schau- : fenster mit Einzelware und Stapclfeuster Farbenharmonie In^ Schaufenster — Phantasie im Schaufenster — Stoss-Dckoration im Schaufenster — Konscktion im Schaufenster — Dekoration von Blusen — Kleiderröcke, Unterröck«, Korsetts im Schaufenster — Dameuputz im Schaufenster — Pelze im Schaufenster — Herrenartikel, Schuhwaren, Handschuhe und Strümpfe im Schaufenster — Damen-Wäsche im Schau- senster — Tischwäsche, Bett- und Kiichenwäsche im Schaufenster — Handarbeiten, Spitzen, Weißwaren im Schaufenster — Sport und Reise im Schaufenster — Schirme im Schaufenster — Porzellan-, Kristall-Galanteriewaren im Schaufenster — Bücher im S ch a u s e n st c r, Inventur-, Saison-, Total-Ausverkauss-Schau- senster und Weihnachts-Schaufenster — Die Schauscnstcr-Beleuchtung. In zwei Anhängen werden noch eine Reihe von Nebenfragen behandelt, z. B. Der Handwerkskasten des Dekorateurs, Ter Eingang zum Schau fenster, Das Schaufenster, der beste Verkäufer, Regeln siir die Schau fenster kleinerer Geschäfte, Sollen die Schaufenster während des Teko- rierens verhängt sein oder nicht? Schausensterschutz gegen Sonnen strahlen, Das Beschlagen und Gefrieren der Schansenster, Das Spie geln der Schaufensterscheiben, Die Instandhaltung der Stellagen und Inneneinrichtungen, Das Photographieren von Schaufenstern, Das rich tige Stellen der Dclorationsständer, Waren-Ausstclltische und Schränke aus Glas, Eiuzeldekorationen von Stoffen, Putz, Wäsche usw. Ebenbürtig dem textlichen ist der illustrierte Teil, der nicht weni ger als 442 Abbildungen, also ein Anschauungsmaterial von ungeahn tem Umfange, umsaßt. Hier kann der Buchhändler allerlei vom Kauf mann lernen. Manche Gruplerungcn, bzw. Ausbauten lassen sich sicher auch ins Buchhändlcrische übersetzen. Wenn man bedenkt, daß das Buch so gut wie allen Ladengeschäften dienen will, so braucht man nicht dar über erstaunt zu sein, daß der Raum, den man dem Blichcrschanfenstcr zugcbilligt hat, nicht eben groß und demgemäß dl« textliche Behand lung des Gegenstandes nicht erschöpfend ist. Unter den fünf bei- gegebcnen Schauscustcrbildern befinden sich einige sehr schöne De korationen. Für die kaufmännische Kundschaft des Buchhändlers wird das Buch künftig das Schaüfcnstcrbuch sein. Kurt Loele. Kleine Mitteilungen. Anmeldungen beim Rcichsansgleichsamt. (Vergl. Bbl. Nr. 111 n. 113.) — Durch Bekanntmachung des Wiederanfbanministeriums vom 25. Mai 1020 ist die siir die Anmekduna deutscher Forderungen beim Neichsansgleichsamt bis zum 1. Juni 1020 bestimmte Frist bis zum A b l a u f d e s 3 0. Juni verlängert worden. Die Verlängerung ist ausnahmsweise bewilligt mit Niicksicht auf die Schwierigkeiten für manche Gläubiger, ihre nicht ganz geklärten Forderungen bis zum 1. Juni anznmelden. Es sei aber erneut darauf hingewiesen, daß eine «machende Anmeldung der Fordernnaen im Interesse der deutschen Volkswirtschaft dringend erforderlich ist und daß es daher vaterlän dische Pflicht jedes Gläubigers ist, seine Forderungen so bald als mög lich anznmelden und nicht erst die Beendigung der Frist abzuwarten. Verbot der Geschichtsbücher im Unterricht. — Zn dem Erlaß des preußischen Unterrichtsministers Haenisch vom 0. Dezember 1019 über den Gebrauch der Geschichtsbücher, die danach für den Unterricht nicht mehr benutzt werden sollen, ist folgende Ergänzung herausgcgcbcn worden: »Ans dem Wortlaut des Erlasses geht deutlich hervor, daß Geschichtslchrbücher im Unterrichte in der Klasse nicht mehr gebraucht werden sollen und ihre Anschaffung von Schülern und Schülerinnen nicht mehr verlangt werden darf. Ein Kanfverbot ist mit dem Erlaß nicht ausgesprochen: auch ist selbstverständlich der Gebrauch der Bücher bei der häuslichen Vorbereitung nicht unterlagt. Ich sehe mich gegenwärtig nicht in der Lage, den Erlaß vom 6. Dezember 1010 znrückznzichen, zumal da die Gründe, die ihn veranlaßt haben, auch heute noch fortbestehen.« Berliner Bibliophilen-Abcnd. — Am Dienstaa, den 8. Juni 1020, abends Uhr findet im Heidelberger, Friedrickftrxiße. Ecke Dorothcenstraßc, eine Zusammenkunft dieser Vereinigung statt, in der Herr Verlags- und Antiqnariatsbuchhändler Wilhelm Innk in Berlin einen Vortrag über den »Betrieb des Antiquariats« halten wird. Dazu werden Gäste aus den Kreisen des Buchhandels will kommen geheißen. Zur Papierfrage. Die »Deutsche Verlegerzeitung« schreibt ln ihrer Nummer vom 1. Juni: Es empfiehlt sich äußerste Zurückhaltung bei der Bestellung von Papier bzw. Anschaffung nur des unbedingt notwendigen. Die Lager der Händler sind gefüllt, von Druckereien wird auffallend viel Papier anaebotcn. Begr«iflick?ermeise wollen aber Händler und Fabriken von billigeren Preisen heute und für die Zukunft noch nichts wissen. Sie werden sich aber auf die Dauer dem allgemeinen Preisrückgang nicht verschließen können. Das müssen nn§ können wir nur durch größte Zurückhaltung fördern. b63
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder