Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.06.1920
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- 1920-06-12
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- 12.06.1920
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 127, 12. Junt 1920. «edalNoncller Let^ Börsenblatt s. d. Dlschn. Buchhanbtt. Das Aussteller-Verzeichnis der Leipziger Herbstmesse (Technische Messe 15.—21. August und Allgemeine Mustermesse 29. August bis 5. September) wird am 20. Juni abgeschlossen. Die Anmeldung der Aussteller muß also bis dahin beim Meßamt eingegangen sein, und zwar auch von solchen Firmen, die bereits zur Frühjahrsmesse im Adreßbuch aufgeführt waren. Die einfache Aufführung ist bekanntlich kostenlos. Nach dem 20. Juni erfolgte Anmeldungen werden im Nach trag zum Meßadreßbuch ausgenommen. Da das amtliche Meßadreß- buch nicht nur als Führer durch die Messe, sondern überhaupt als Adressenverzeichuis der deutschen Industrie besonders im Ausland als Bezugsquellennachweis vielfach benutzt wird, so liegt es im Interesse aller au der Messe beteiligten Firmen, sich rechtzeitig für das Haupt verzeichnis anzumelden, zumal der Nachtrag die Firmen nur alpha betisch, nicht auch nach Waren verzeichnet. Anmeldungen von Auslandsforderungen. — Die Handels kammer Leipzig macht darauf aufmerksam, daß deutsche Aus landsgläubiger, die die Höhe ihrer Auslaudsforderungeu zunächst nicht augeben können, dennoch zur Wahrung ihrer Rechte eine Anmeldung, und zwar zunächst nur aus einem Anmeldebogcn, bei dem für den Frei staat Sachsen und Regierungsbezirk Merseburg zuständigen Neichs- a u s g l e i ch s a m t, Zweigstelle Leipzig, Nvßplatz (Meß- Halle), eiuzureichcu haben. Gleichzeitig ist eine an den Schuldner ge richtete Aufforderung zur Bekanntgabe der Höhe der Forderung in vierfacher Ausfertigung beizufügcn, damit durch Vermittlung der Ausgleichsämter die Höhe des Anspruchs festgestcllt und die ordnungs gemäße Anmeldung später nachgcholt werden kann. Ebenso ist zu ver fahren bei Forderungen unbestimmter Höhe, die in auswärtigen Zweig niederlassungen von deutschen Firmen entstanden sind, die hier ihren Hauptsitz haben. Schillerprcis. — Der Hannoversche Dichter B. C. Habicht ist der diesjährige Preisträger der Ehrengabe der Deutschen Schillcrstif- tung in Weimar. Der erste nordische Tuberkulosckongrcß. — Die nordische Vereini gung gegen die Tuberkulose, ein im Vorjahre gebildeter Verband der Vereine, die in den nordischen Ländern den Kampf gegen die Tuber kulose führen, hält vom 28. bis 30. Juni in Stockholm ihren ersten Kongreß ab, zu dem sich zahlreiche Teilnehmer angemeldet haben. An Vorträgen sind vorgesehen: »Die Tuberkulosegesetzgebung der nordi schen Länder, ihr gegenwärtiger Stand und die Wünsche zur Weiter führung«, »Tuberkulose-Rekonvaleszenten und Arbeit« und »Die chirur gische Behandlung der Lungentuberkulose«. Für das literarische Erbrecht des Staates sprach sich der Münche ner Journalisten- und Schriftstellerverein in seiner letzten Sitzungaus. Er forderte, daß nach Ablauf der dreißigjährigen Schutzfrist für die Werke verstorbener Autoren das Urheberrecht an den Staat übergehen und von diesem zu Zwecken, die der Förderung des deutschen Schrift tums dienen, verwertet werden soll. Einfuhrverbot Frankreichs. — Das Einfuhrverbot Frankreichs er streckt sich nach der Liste vom 28. April auch auf Lichtdrucke, Kupfer stiche, Lithographien und Farbdrucke. Wucher mit Altpapier. — Unter dieser Überschrift veröffentlichten die »Münchener Neuesten Nachrichten« in ihrer Nr. 214 vom 26. Mai folgende interessanten Mitteilungen: »Eine Münchener Alteisen- und Altpapicrhandlung lieferte kürzlich einer Papierfabrik Altpapier zum ungewöhnlich hohen Preis von 300 für den Doppelzentner ohne Fracht. Die Landeswucherabwehrstelle erhielt von der Lieferung Kenntnis und nahm im Geschäft eine Kontrolle vor, die zur Beschlag nahme von sechs Waggon Altpapier in der Fabrik und des ganzen Bestandes im Geschäft führte. Es wurde festgestellt, daß das Alt papier hauptsächlich aus staatlichen Betrieben, namentlich von der Post stammte und znm Preise von 47.50 für den Doppelzentner gekauft worden war. Nach den Berechnungen der Landeswucherabwehrstelle, die dabei dem Geschäft einen Gewinn von 80 v. H. zubilligte, sollte bei der einen Lieferung allein ein Übergewinn von 321 400 ^ erzielt werden. Der Firmeninhaber gab zu seiner Rechtfertigung an, daß die Unkosten bei einem Doppelzentner bis zum Versand 150 ^ be tragen. Die Landeswucherabwchrstelle berechnete diese Kosten mit 49 eine um ihr Gutachten ersuchte Firma mit 45 Gegen den Firmeninhaber wurde das Strafverfahren eingeleitet.« Daran interessiert zweierlei: nämlich außer den Angaben über die »Entwicklungsfähigkeit« der Altpapierpreise, die wohl bei der Ge staltung der Papierpreise überhaupt auch mitsprcchen, vor allem die Bemerkung, daß die Landcswnchcrabwehrftclle dem Geschäft einen Ge winn von 80°/, zubilligte. Das wird mau sich bei der Verteidigung der Tenerungszuschläge im Buchhandel merken müssen. Personaiuachrichleu. Ehrensold für Hermann Boßdors. — Ter hamb-urgische Senat teilte dem plattdeutschen Dramatiker und Balladcndichter Hermann Poßdorf mit, daß er in Übereinstimmung mit dem Bürgerausschuß beschlossen habe, ihm iu Anerkennung seiner Verdienste um die niederdeutsche Dichtkunst einen Ehrensold von 3000 ^ zu gewähren. Nach Detlev von Liliencron und Gustav Falke ist Hermann Boßdorf nun der dritte ham- burgische Dichter, der durch einen Ehrensold ausgezeichnet wurde. Bob dorf ist durch ein ererbtes Leiden seit Jahren au das Zimmer gefesselt. Gestorben: am 7. Juni nach längerem Leiden im 81. Lebensjahre Herr Otto H a m m e r s ch m i d t in H a g e n i. W. Ter Verstorbene gründete nach 13jähriger Gehilfentätigkeit am 1. Mai 1869 in seiner Vaterstadt Hagen i. W. eine Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung, die mit besonderer Genehmigung des Presbyte riums in dem damaligen Pfarrhaus am Markt eröffnet wurde. Der Krieg 1870, der den jungen Inhaber zu den Fahnen rief, gefährdete das neue Geschäft, das geschlossen werden mußte, aber nach der glück lichen Heimkehr des Gründers neu und kräftig auflebte. Schon im nächsten Jahre wurden die bisherigen Räume zu klein, sodaß Hammer schmidt ein neues Lokal in der Elberfelderstraßc, der Hauptverkehrs ader Hägens, bezog, wo das Geschäft sich kräftig entwickelte. Eine Eisenbahnbuchhandlung wurde eingerichtet, und bald gesellte sich auch ein Verlag hinzu, der aus der lebhaften Industrie Hägens seine An regung erhielt. Eine Umrechnungstabelle der Stllberwährung in Neichswährung, die Hammerschmidt selbst berechnet hatte, war der erste Verlagsartilel, dem bald eine stattliche Anzahl folgte: »Die amtlichen Vorschriften für Dampskesselüberwachung«, »Das Fabrikanten-Adrcß- buch für die Eisen-, Metallwaren- und Maschinen-Jndustrie«, das in der ganzen Welt bekannt geworden ist, u. v. a. Alle Zweige seines Geschäfts entwickelten sich so günstig, daß Hammerschmidt 1880 an die Errichtung eines eigenen Geschäftshauses in der Elberfelderstraße gehen konnte, in dem sich das Geschäft noch heute befindet. Im vorigen Jahre feierte der Verstorbene mit seinem 1900 cingetretenen ältesten Sohne, Paul, das 50jährige Jubiläum seines Geschäfts. Leider sind die damals an dieser Stelle geäußerten Wünsche, daß nach den schlim men Kriegszeiten nun bald wirkliche Friedensjahre folgen möchten, nicht in Erfüllung gegangen. Möge dem nach segensvoller Tätigkeit Dahingeschiedenen die Erde leicht sein! Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung dcö Bürsenblatts j Die Plipierpreise sinken! Von wohlunterrichteter Seite wird mir mitgeteilt, daß demnächst ein erhebliches Sinken der Papierpreise cintreten wird. Ich möchte daher alle Kollegen dringend warnen, zurzeit irgend welche Lager bestellungen aufzugeben. Alle Bücher, die wir jetzt auf das teure und schlechte Papier drucken, werden in wenigen Monaten unverkäuflich, weil alsdann Konkurrenzbllcher wesentlich billiger und dabei auf bes serem Papier gedruckt werden können. Alle Bücher, zu denen das Papier jetzt zu unsinnig hohen Preisen geliefert wird, sind in kurzer Zeit völlig unansehnlich, vergilbt und dann kaum mehr antiquarisch verkäuflich. Da ist es viel zweckmäßiger, die Erzeugung auf der gan zen Linie einzustellen, als die besten Werke zu übertriebenen Druck-, Papier- und Buchbinderpreisen aus minderwertiger Ersatzware her zustellen. Da es doch zum Zusammenbruch dieses unhaltbaren Zustandes kommen muß, wollen wir das unsrige tun, daß er möglichst bald eiu- tritt, und daß dann auch die Gesundung bald wieder einsetzt. Hören wir also auf, Druckaufträge zu geben, solange unsere Lieferanten zu Preisen liefern, bei denen wir nicht bestehen können. Ich würde au- regen, vom 1. Juli an keine Fachzeitschrift und kein Buch mehr er scheine» zu lassen, bis Tarife vereinbart find, bei denen auch der Verleger bestehen kann. Die Buchdrucker glauben die Macht in der Hand zu haben und uns die Preise willkürlich diktieren zu können. Zeigen wir, daß auch ihre Macht ihre natürliche Grenze hat, und sperren wir einfach auf der ganzen Linie die Aufträge! Hat eS denn den mindesten Zweck, mit großem Verlust zu arbeiten? Der deutsche Verleger hat in den Kriegsjahren Hunderte von Wer ken znrückstellen müssen, die neu gedruckt werden sollten. Dies wissen unsere Lieferanten, und weil wir viel Aufträge haben, schrauben «lls die Preise so in die Höhe, daß wir die Werke nicht mehr -u Preisen Herstellen können, die eine größere Verkaufsmöglichkeit siilMm. Also sollte der Verlegerverein die Losung ausgeben: »Pinstellen aller Druckaufträge bis zur Annahme neuer, angemessener Tarife!« Die Verbilligung der Preise kann dadurch herbeigeflihrt werden, daß mau wieder eine Stunde länger arbeitet oder daß doch zum mindesten 603
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