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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-03-31
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1920
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. Xr 69. 31. Marz 1920. blonde Perücke verschönte nnd sich so wohlgefällig im Spiegel der Schnupftabaksdose beschauende Männchen nannten —, als Berater an der Hand, und diesem sandte er nun das lyrische Manuskript zur Durchsicht. Als der jugendliche Dichter nun nach längerer Zeit be greiflicherweise auf eine Entscheidung drängte, wurde er vom Ver leger an Schlegel verwiesen. Dieser hatte jedoch noch keine Zeit ge funden, die Gedichte zu lesen, und Heine hatte Mühe, es dnrchzusetzen, das; der Diener des berühmten Mannes wenigstens das Manuskript hervorholte und es nach längerem Suchen dem rechtmäßigen Eigentümer zurückgab. Welche Richtung und welche Entwicklung, so fragt man sich, würde der Webersche Verlag einerseits, der von Julius Campe, dem späteren Verleger Heines und des ganzen -jungen Deutschlands«, andererseits möglicherweise genommen haben, wenn »Fräulein Schlegel« zufällig in das Manuskript hineingesehen nnd es dem Verleger aufs wärmste empfohlen hätte! Von solchen Zufälligkeiten hängen in dieser klügsten aller Welten die Geschicke der Menschen, der Völker, der Bücher nnd der Buchhändler ab, und so mancher Verleger würde vermutlich nicht schlecht beraten gewesen sein, wenn er, wie Perthes' Lchrherr, einen solchen wenn auch nicht allwissenden, so doch mit klugem Instinkt be gabten alten Antiqnarins als Berater zur Seite gehabt hätte. Noch jüngst ist hier erzählt worden, wie ein Nostocker Buchhändler F-riy Reuters »Länschen nn Nimels« ablehnte und dies nachmals — nicht ohne Grund — als den »dümmsten Streich seines Lebens« bezeichnet«.'. Dutzende und Hunderte solcher Vorfälle könnte man wahrschein lich anfzählcn. Bei manchen der neueren Zeit verbietet dies die Rück sicht ans noch lebende Personen. Von »Jörn Uhl«, dem in Hundert- tansenden von Exemplaren verbreiteten, freilich auch heute noch recht verschieden beurteilten Roman, der mit einem Schlage seinen Verfasser mitsamt all dessen älteren Kindern aus den Niederungen aus die Höhen des Parnasses erhob, erzählten vor Jahren die Zeitungen ans der Zeit, da das Werk noch Handschrift war, merkwürdige Schicksale. Auch den Theatern, die doch alle mit gelahrten Dramaturgen nnd Lek toren versehen sind, sagt man — ob mit Recht oder Unrecht — nach, daß sie vielen der zugkräftigsten und geradezu unverwüstlichen Stücke — dem »Pfarrer von Kirchfeld«, der »Ehre«, »Alt-Heidelberg«, dem »Zapfenstreich« u. a. — zunächst eine oder gar mehrere Ablehnungen zugefügt haben. Doch nicht hiervon und überhaupt nicht von den Beziehungen der Verleger und Autoren, über die gewiß manches Buch geschrieben wer den könnte und wohl auch noch geschrieben werden würde, wenn nicht in Deutschland, bisher dem büchcrgebärtüchtigsten Lande der Erde, all gemach, wie's scheint, die Büchererzengung überhaupt anfhören müßte, soll hier gesprochen werden, sondern von dem hübsch ansgestatteten, reichhaltigen, schon oben genannten Werke, das der in der Überschrift bezeichnete Verlag zur Feier seines hundertjährigen Bestehens als Privatdrnck veranstaltet und seinen Freunden beschert hat. Von der Geschichte des Verlags erzählen freilich unter den reichlich 8« verschie denen Beiträgen nur recht wenige, unter denen neben dem schon er wähnten Aufsatz Hessels insbesondere der kleine Beitrag von Archiv direktor Ilgen: »Plan zur Herausgabe einer politischen Zeitung durch die Firma« als kulturhistorisch interessant hervorgehoben sei. Im übrigen bietet aber das Werk zahlreiche, zumeist kurze Beiträge ans allen möglichen Gebieten des Wissens: aus Philologie und Theologie, aus Medizin und Jurisprudenz; auch mancherlei Gegenwarts- nnd Knlturfragen sind erörtert, und so darf denn dieses Buch wie wenige mit dem Theatcrdirektor des Faust-Prologs von sich sagen: »Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen«. Ans der Geschichte des Verlags sei nur kurz angcmerkt, daß etwa gleichzeitig mit der rheinischen Universität (1818) zwei Verlagsfirmen, die von Adolph Marcus und Eduard Weber, entstanden, und daß beide ein Dreiviertcljahrhundert hindurch nebeneinander und unabhängig voneinander hergegangcn sind, bis Julius Flittner, der dritte In haber des Webcrschen Verlags - nach Eduard und Rudolf Weber, Vater und Sohn — und durch seine Heirat zugleich der Nesse des un beweibt gebliebenen Gustav Marcus, auch dessen Erbe wurde und so beide Verlagsgeschäfte zu einem vereinte. Wir sehen sic übrigens alle im Bilde vor uns in dem Buche, diese früheren Inhaber der beiden Firmen: das brave Gesicht Eduard Webers, den feinen Kopf von Adolph Marcus, das Porträt von Gustav Marcus, auf dessen Gesicht ein starker Wille mit wohlwollender Gemütlichkeit gepaart zu sein scheint. Daß der Text auch die berühmten Autoren des Verlags, wie Ernst Moritz Arndt, Ä. W. v. Schlegel, Karl Simrock, den Archäologen F. G. Welcker, die großen Philologen Immanuel Bekker, Friedrich Ritfchl nnd Hermann Usener, n. a., an dem Leser vorüberziehen läßt, braucht kaum gesagt zu werden; selbst ein deutscher Reichskanzler, da mals freilich noch ein seit manchem Jahr auf eine Professur wartender Bonner Privatdozent, Georg v. Hcrtling, fehlt in dieser Reihe nicht. WöchenkUüre Üderstcht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. ' n In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. - H. — Handelsgerlchtttche Eintragung (mit Angabe des ErschetnungL- ags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkt« Mitteilung. 15.-27. März 1920. Vorhergehende Liste 1920, Nr. 64. "Aufgang-Verlag, Erfurt, Moltkestr. 76. Gegr. l.sVU. 1919. Postscheckkonto: Leipzig 82 998 (I. F. Nies). Inh.: Josef Fricdr. Ries. Leipziger Komm.: Volckmar. sDir.) "Augsburger B e st e l l a n st a l t e. G. m. b. H.. Augsburg, Phil. Wclserstr. O 18. Gegr. 15./III. 1920. Leipziger Komm.: Thomas Komm. Gesch. sB. 66.) A v e n a r i u 8, M a x i m i l i a n F., B r e s l a u I, Münzstr. 14. Buch st. Kunststnbe, Graphisches Kabinett. Bankkonto: Bank für Handel u. Industrie, Fil. Breslau. Postscheckkonto 28 396. Prokur.: Karl Trante. jDir.) Voll, R., Buchdruckerei u. V e r l a g s b u ch h., Berlin. Der Mitinh. Ernst Boll ist am 10./III. 1920 im 51. Lebcnsj. verstorben. sB. 62.) Boll u. Pickardt, Verlagsbuchhandlung, Berlin. Der Mitinh. Ernst Boll ist am 10./III. 1920 im 51. Lebens), verstorben. sB. 62.) Bo nn eh L Hachfeld, Verlagsbuchhandlung, Pots dam. Ter Mitinh. Robert Hachfeld ist am 10./III. 1920 im Alter von 62 Jahren verstorben. sB. 62.) B r nckma n n , F., A. - G., M ü n ch e n. Schweiz. Postscheckkonto VIH 7633. sB. 64.) "Buchhandlung n. Antiquariat Ewald Bienert, Zit tau, Innere Weberstr. 37. Gegr. 1./IV. 1920. Leipziger Komm.: Volckmar. sDir.) Deutsche Verlags-Anstalt (vorm. Eduard Hallber ger), Leipzig. Fernsprecher jetzt 61 185. sB. 63.) Deutscher Sport, G. m. b. H., Bcrli n. Der Geschäfts). Ernst Boll ist am 10./III. 1920 im 51. Lebensj. verstorben. sB. 62.) Drngnlin, W., G. m. b. H., Lcipzi g. Konsul Niklas von Raut- ter ist nicht mehr Geschäfts). Richard Nühl ist zum Geschäfts), be stellt. s.H. 24./III. 1920.) Edlich L Kleinschmidt, Leipzig-Lt. Fernsprecher 33251. Bankkonto: Allgem. Deutsche Credit-Anstalt. Dep.-Kasse Lindenau, Markt 20. Postscheckkonto 60 774. Max Edlich ist ans der Firma ausgeschieöen. Frl. Doris Kruse wurde Prokura erteilt. sDir.) Eisenschmidt, N., Berlin. Der Inh. Rudolf Eiscnschmidt ist am 22./III. 1920 verstorben. sB. 65.) Eyslcr, vr., L C o. G. m. b. H., Berlin. Stuttgarter Komm.: Südd. Groß-Bnchh. sB. 66.) Fchsen seid, Friedrich Ernst, Freibnrg (Breisgau). Stuttgarter Komm.: Koch, Neff L Oetinger. sB. 63.) *Filser, vr. Benno, Buch- u. K u n st v e r l a g, Stuttgart, Kcinerstr. 2. Gegr. Ang. 1919. Stuttgarter Komm.: Koch, Neff L Oetinger. Leipziger Komm.: Wagner. sDir.) Ger st mayer, Hermann, Verlag der »Neuen Schöp- fnng«, Stuttgart. Fedor Sceger ist nicht mehr Geschäfts führer. sDir.) Grcßner L Schramm, Leipzig. Der Mitinh. vr. Lionel Baumgärtner ist am 19./III. 1920 verstorben. sDir.) Hoffmaun's Verlag, A., Theater-, Buch- n. Mnsika- l i e n - L i t e r a t n r , G. m. b. H., Berlin. Bankkonto jetzt: Dresdner Bank, Wechselstube sDir.) Jahn, Robert, Leipzig-N. Telegrammadresse: Jahnbuch, Leipzig. sDir.) Jeß, Wolfgang, Verlag, Dresden-A., Pillniherstr. 441. Gegr. März 1920. Leipziger Komm.: Volckmar. sB. 64.) International Book Company. New Aork. City. 75—77 Nassau Street. Importbh. Gegr. Okt. 1915. Inh.: Adolf Ni, u. H. Schöttncr. Leipziger Komm.: Koehler. sDir.) Innghanß, Gebr., Leipzig. Der Mitinh. Otto Junghanß ist am 21./II7. 1920 verstorben. sDir.) *Inngvogel L C o., S t n t t g a r t, Nenffenstr. 19. Sort.- n. Ver- sandbh. Gegr. 1./I. 1920. Bankkonto: Wiirttemb. Vereinsbank, Stuttgart, Zweigniederlassung Ostheim. Postscheckkonto 18 490 Inh.: Arno Jnngvogcl Leipziger Komm.: Kittler. sDir.)
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