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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1873
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- Deutsch
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HL 126, 4. Juni. Nichtamtlicher Theil. 2011 in Vielen das Pflichtgefühl. Der Lmxoriokamnur zu Stande, um bald zu sterben, und zwar nicht weil die Wohlthätigkeit der Einrichtung sich schlecht bewährt hätte, sondern weil die Actionäre die gezeichne ten Beträge nicht einzahlten und bei der Zerfahrenheit der so ver schiedenen italienischen Gesetzgebungen an ein gerichtliches Eintreiben gar nicht zu denken war. Tic Unkosten hätten vermmhlich das Capital verschlungen. Nach zweijähriger Thätigkeit wurde am 3. October 1846 ein Rechnungsbericht vorgelegt, der seines Gleichen nicht leicht finden wird, so gering waren die eingczahlten Actien. Zweiunddrei ßig Actionäre hatten keinen Pfennig erlegt, fast alle übrigen ihre Verbindlichkeit nur theilweise erfüllt. Unter solchen Umständen konnte das Unternehmen, so gut und praktisch es an sich selbst war, nicht ge deihen und der italienische Buchhandel kann es wohl nur beklagen, damals so blind gewesen zu sein, nicht alles aufzubieten, um den Um- porio selbst mit Opfern aufrecht zu halten und zu entwickeln. Es sähe sicher mit dem Buchhandel in Italien jetzt anders aus. Eine gute Idee wurde mit der Auflösung des Uiuporio in Livorno 1846 zu Grabe getragen; aber sie starb deshalb doch nicht, die Zeiten änderten sich, die Censoren zerstiebten wie Spreu vor dem Sturm winde der Revolution, die Zollschranken fielen, Eisenbahnen und Telegraphen vernichteten die Entfernungen, die Völker Italiens wurden zum Volk, man fühlte und fühlt die Nothwendigkeit, durch geistigen und materiellen Fortschritt anderen Nationen gleichzu- kommcn. Die zähe Natur und die feste Ucberzcugung des Cav. Pomba konnten von diesem Umschwünge nicht unberührt bleiben. Die geistigen Bedürfnisse der Nation sind gewachsen, mehr als je bedarf der Buch handel einer Gliederung, die rasch und ordentlich functionirt, um sich selbst zu etwas zu machen. Die Erfahrungen von fünfundzwanzig Jahren, welche zwischen dem Lrnxorio von Livorno und dem Uinxorio in Florenz liegen, können und dürfen nicht fruchtlos vorübergehen. Die Energie des unermüdlichen Gründers wird sicher dafür sorgen. Die Herausgabe des oben erwähnten Merkchens Pomba's blieb nicht allein; der Professor Vigano und der jetzt verstorbene Buch händler Gaetano Brigola in Mailand sprachen sich in zwei Rund schreiben in ähnlichem Sinne aus, beide regten die schon mehrfach in dem eingegangencn Journal Oiroolars ckslla Illdrsria, Italiana be handelte Idee periodisch wiederkchrender Buchhändler-Congresse von neuem an. Vigano glaubte durch ein Vsnäitorio gensralo, durch eine cooperative Gesellschaft, Brigola durch die Einführung einer jährlichen Messe, deren Wesen von ihm aber wohl nicht richtig auf- gesaßt war, zu helfen. Erreichte man auch nicht sofort etwas durch diese Publicationen, so brachten sie dennoch ihre Früchte. Das Unterrichtsministerium war daraus aufmerksam gemacht; als 1869 die vom Senator Cibrario präsidirte Commission der allgemeinen Bibliothekenresorm in Florenz tagte, wurde der Cav. Pomba be rufen, um seine Ansichten über den deutschen Buchhandel und eine etwaige Anwendung aus italienische Verhältnisse auszusprechen. Sehr günstig von dem Ausschuß ausgenommen, wurde die Sache dem Unterrichtsminister warm empfohlen.*) Die Ansprüche Pomba's an die Regierung waren sehr bescheiden, er verlangte nur die unent geltliche Gewährung eines Locals für seinen Umxorio, alles Uebrige sollte die zu gründende Gesellschaft selbst liefern. (Schluß folgt.) Misrclle». Durch Circular vom 10. Mai macht Hr. Teubner dem Sorti mentsbuchhandel die Anzeige, daß er wegen Einführung derReichs- währung Ostermesse 1874 keinerlei Disponendeu gestatten könne. Inwieweit diese Nothwendigkeit vorhanden ist, muß füglich dem Ermessen jedes Verlegers anheimgestellt werden, doch dürfte es nicht überflüssig sein, schon jetzt die Bitte auszusprcchcn, es möge der Uebcrgang zur Neichswährung ohne eine allgemeineEin- fordcrung der Disponendcn-Lager sich vollziehen. Im klebrigen würden alle Firmen sich den Sortimentern zu Dank ver pflichten, welche wie Hr. Teubner diesen ihren Entschluß wenigstens frühzeitig bekannt machten; der geplagte Sortimenter kann alsdann nach Möglichkeit darauf sehen, daß die nächsten Remittenden-Ballen nicht zu Waggonladungen anschwellen. N. N. Bibliographisches Curiosum. — Das „Rheinische Mu seum für Philologie" enthält iu seinem neuesten Hefte Se. 352 fol gende ergötzliche Notiz: Neu entdeckte classische Schriftsteller. Unter den Leriptoreo grneci in der Libllotllsoa seriptorum olassiooruin st grnsoorurn st latluorum, herausgegeben von Carl Heinrich Hcrrman», Halle a. S. 1871, Verlag von C. H. Hcrrmann, erscheint zwischen ll^brias und Ilz-psricks» in Reihe und Glied ein sicherer li^psriens. Die bibliographische Notiz zu diesem bis dahin unbekannten Autor lautet: "llrsvirauus, Imckolxll. Obrn., iu H/perivi gsuus siusgus spsoiss auiiuaävsrsioues. gr. 4. (IV u. 15 8.) Lou» 1861, Nareus. Osb. u. 8 dlAr.', so genau also als man es nur wünschen kann. Osuus de? L^psrisus: warum nicht? aber sxoeies? 8xsviss eines griechischen Schriftstellers? Da Hr. H. wohl nicht Gelegenheit hatte, Treviranns' Programm anzusehen, kommt ihm vielleicht eher Lenz' Botanik der Griechen und Römer in die Hand. Dort wird er Se. 639 unter u das gsuus seines ' Ilxpsriouv' finden: 'Johanniskraut-Pflanzen, Hypericcen', und auch die sxsoiss '!) Krauses Johanniskraut, bz-psrieum orisxuiu, Linus, 2) Gemeines Johanniskraut, b^sriouiu psrkvrackuiu, Linus' u. s. w. Aus derselben Fundgrube (Se. 124) stammt der lateinische Autor Untouiuus Nosslla, der ein Tauszeugniß aus dieser Zeitschrift prodncirt. Unter der diesen Namen (^.utouiuus Nosslla, sie, ohne Apostroph) auf- weisendcn Ueberschrift findet sich nämlich die Angabe: Oillolls, ll., ru ^.utouiuus' (sie) Novslln. lVick. Rhein. Mus. f. Philol. N. F. Bd. XVII. Se. 471 u. f.j Wir würden Vorschlägen, lllosellu und Ilz'psrions zusammenzuthun und vereinigt als 'Moselblümchen' aus unseren Weinkellern auf unsere Bücher bretter zu übertragen. Au. W. Bekanntlich hat sich seiner Zeit ein Streit darüber erhoben, wer eigentlich der Verfasser des Herrmann'schen Buches sei, ob Hr. C. H. Herrmann oder Hr. A. Erlecke (Petzholdt's Anzeiger 1871, Se.165). Nach solchen Proben und nach der vernichtenden Kritik, welche das Buch in den „Jahrbüchern für Philologie" durch Hrn. Professor Herz in Breslau erfahren hat, braucht unseres Erachtens keiner der beiden Herren auf die Autorschaft stolz zu sein. — Bei dieser Ge legenheit wollen wir zugleich auf eine Reccnsion der „Libliotllsca. matllsmalioa" von A. Erlecke aufmerksam machen, welche Hr. Gym nasiallehrer Curtzc iu Thorn in der „Zeitschrift für Mathematik" (1873, 1. Heft) veröffentlicht hat. Es geht auch daraus hinlänglich hervor, daß gewöhnliche buchhändlerische Bildung zur Herausgabe solcher bibliographischen Werke keineswegs ausreichend ist und daß die Herren, welche sich mit der Veröffentlichung derartiger Hilfs mittel beschäftigen, sehr wohl daran thun werden, sich der Beihilfe eines tüchtigen Fachgelehrten zu versichern. —* Berichtigung. — In Beziehung auf das in Nr. 102 d. Bl. Se. 1649 erwähnte „Plagiat" erlaubt sich der Unterzeichnete die Mittheilung, daß der als Verfasser genannte Hr. v. Schwarz kopf „Universitätslehrer in Straßburg" weder ist noch war. Als Hilfsarbeiter an der kaiserlichen Bibliothek vorübergehend beschäftigt, stand er zur hiesigen Universität nie in näherer Beziehung. Uebrigens gibt er sich auf dem Titel seines Buches auch nicht für einen Straß burger Universitätslehrer aus, was die Hrn. Reclamanten hätten lesen können und jedenfalls sollen. Straßburg, 30. Mai 1873. Prof, de Vary, z. Z. Rector d. Universität. DieLeipzigerBankhat am 3. ds. den Disconto für Wechsel auf 6lst, den Zinsfuß für Lombardgeschäste aus 7Vr Proc. erhöht. *) 6vL^sttu rckfloials cksl rsAno. 1. Lsttewbrs 1869.
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