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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1873
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- Deutsch
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so gab cs ja noch andre Schriftsteller und Buchdrucker in Berlin, die gewiß für die typographische Gesellschaft gern thätig waren. Und so fand sich doch, als die Ostcrmesse kam, einiger Stoff für den Meßkatalog. Denn Bachmann hatte Herrn Professor Grillo „fcst- gemacht" und von ihm ein Manuscript bekommen, eine Ucber- setzung der Idyllen des Bion und Moschos. Die verlegende Firma war die „typographische Gesellschaft in Berlin". Auch der Gcschästs- theilhaber Gleim benutzte die Gelegenheit und veröffentlichte seine „Lieder nach dem Anakreon nütMclodicn"*) und seine „Neuen Lieder, vom Verfasser der Lieder nach dem Anakreon". Von einem andern Schriftchen in deutscher Sprache abgesehen, erschien dann noch, in diesem Fall bei der 8ooists t^x»o§ra,x>Iiigus, „ILnIsvsinsnt äs Lrossrpius, Losins äs Llauäisu". Ucbersetzer war ein Herr v. Me- rian. Von diesem Buch hegte Bachmann große Erwartungen. „Ohne sie (die Ucbersetzung) mit dem Original verglichen zu haben", schreibt der Magdeburger an Gleim, „gefällt sie mir ungemein, und er (Mcrian) hat sic mit Anmerkungen begleitet, die einen Mann von Geschmack und vieler Belesenheit verrathen." So beginnt die neue Firma ihre Thätigkeit und sie gedenkt sie fortzusetzen. Unter den in Vorbereitung befindlichen Werken der Ostcrmesse findet sich „Cyrus' Feldzug aus dem Griechischen des Lenophon" sowie „Onosander's Strategik. Aus dem Griechischen". Auch diese Ucbersetzungen stammten zweifellos aus der Feder Grillo's, der sich gewiß gern von der typographischen Gesellschaft hatte „festmachen" lassen. Doch ist zu bemerken, daß diese Ueber- setzung des Onosander nie erschienen ist, während die Uebersctzung von Lenophon's Anabasis erst 1781 in Frankfurt a/M. herauskam. (Schluß folgt.) Miscellen. Die Vossischc Zeitung vom 18. Mai bringt folgenden Artikel: „Der große Umschwung, der in den verschiedensten Geschäften durch die Arbeiterbewegungen u. s. w. stattgefunden, hat in vieler Bezie hung dicAbschaffung veralteter und lästigerEinrichtungcn zurFolge. So wird unter den Bnchdruckereibesitzcrn jetzt ein Antrag vor bereitet, um das allzu lange Creditgewähren an Buchhändler zu beschränken. Bisher erhielten die Buchdruckereibesitzcr für Ar beiten, welche im Laufe des Kalenderjahres für Buchhändler geliefert wurden, den Betrag erst nach der Ostermesse in Leipzig (im Mai) des nächstfolgenden Jahres bezahlt, und wurde ihnen dann sogar häufig nur eine Abschlagszahlung geleistet, um den Credit noch über die usancemäßige Zeit hinaus auszudehncn. Der Antrag der Buch druckereibesitzer geht dahin, den Buchhändlern von jetzt an nur einen Vierteljahres-Credit zu gewähren. Dies wird zurFolge haben, daß nun auch die Buchhändler unter sich andere Normen in der gegenseitigen Abrechnung werden einführen müssen, was allerdings von vielen mit Freuden begrüßt wird." Eine der bedeutendsten unter den vielen bedeutenden seit einer langen Reihe von Jahren hier stattgehabten Auctionen wird die am 14. Juli und den folgenden Tagen von den Hrn. List L Francke hier abzuhaltende sein. Es ist die kostbare Bibliothek des bekannten Moskauer Bibliophilen Serge Sobolewski, welche in jenen Tagen unter den Hammer kommen und ohne Zweifel — gleich den berühmten Auctionen der Bibliothek des Kaisers Maximilian von Mexico und der T. O. Weigel'schen Privatsammlung von Druck erstlingen — die Spitzen der wählerischen und reichen Bücherlieb haber und großen Bibliotheken auch des fernsten Auslandes an mi ch Goedeke, Grundriß II. 581 erwähnt „Lieder nach dem Anakreon, von dem Verfasser des Versuchs in scherzhaften Liedern, Berlin und Braunschweig 1766. 8. mit Melodien (von Telemann) Hambg. 1767. q. 8." Wie sich zu diesen Heften das unter obigem Titel aufgeführte Quart- Heft des Meßkatalogs verhält, bleibe dahin gestellt. serem Platze versammeln wird. Während einer Reihe von40Jahren von dcni verstorbenen Besitzer ans seinen Reisen durch ganz Europa mit feinem Geschmack und unter Aufwendung großer Summen ge sammelt , enthält die Bibliothek die hervorragendsten und seltensten Werke im Gebiete der Bibliographie, der schönen Literatur und Kunst; wahrhaft einzig aber steht sic da im Fach der alten Reise werke über den Orient und die Neue Welt. Die Perle der Samm lung bildet ein in seiner Vollständigkeit vielleicht einziges Exem plar der de Bry'schcn „Großen nnd Kleinen Reisen" — dieser hoch berühmten Publication der wackeren und unternehmenden Frank furter Kupferstecher und Verleger I. und Th. de Bry, aus dem Ende des 16. und dem Anfang des 17. Jahrhunderts. In 55 Ma roquinbänden von den geschicktesten Pariser Meistern gebunden, ist dieses Exemplar, wie der Katalog sagt, das schönste, welches je zum Verkaufe angeboten wurde. Sein Preis wird nach Tausenden von Thalern zu bemessen sein. Die interessante, „Albert Cohn" (Asher L Co. in Berlin) Unterzeichnete Vorrede gibt eine Ucbcrsicht des reichen Inhalts des Katalogs, ans welche hiermit verwiesen sei. Auch ein Fortschritt! — In einem neulich versandten Cir cular aus Pr. Schlesien steht zu lesen: „Passivis sind nicht vor handen"; dies ist ein so großer grammatikalischer Fortschritt, daß gewiß alle Diejenigen, welche noch von ihren Schuljahren her von der Meinung befangen sind, jenes sei ein arger Schnitzer und cs müßte vielmehr heißen: „Passiva sind nicht vorhanden", denselben gern aä nota-rn nehmen werden. In Magdeburg hat sich am 1. Mai ein Buchhandlungs gehilfen-Verein constituirt, der den Zweck hat, literarische und ge sellige Bestrebungen zu fördern. Die statutengemäß auf ein halbes Jahr gewählten Vorstandsmitglieder sind: Franz Weiter (in der Hofbuchhandlung von Emil Baensch Nachfolger), Vorsitzender, C- Klotz (in der Schaefer'schen Buchhandlung), Schriftführer, und Rich. Lehmann (in der Creutz'schen Buch- und Musikalienhandlung), Cassirer. Die Versammlungen des Vereins sollen allwöchentlich am Donnerstag Abend 9 Uhr im Restaurant Fölsch, Regierungsstraße 19, stattfinden. Am 17. d. Mts. feierte der Verein deutscher Bnchhand- lungsgehilfen in Prag sein erstes Stiftungsfest. Der Präsident, Hr.Liebaldt (bei Bensinger), eröffnete mit einigen herzlichen Worten, die den Gästen und dem Gedeihen unseres Vereins galten, das Fest und daran schloß sich das durch zahlreiche Toaste gewürzte Mahl. In bunter Abwechslung folgten dabei declamatorische und musika lische, ernste und heitere Vorträge, unterbrochen von Chorliedern,, die von einzelnen Mitgliedern nach bekannten Melodien verfaßt waren. Am nächsten Morgen unternahm der Verein zur Nachfeier des Festes einen Ausflug auf der Nordbahn nach dem nahen, reizend gelegenen Rostok — fröhlich und einig, wie es bei uns so Sitte ist; denn das Leben neben einer fremden Nation schuf unter uns einen seltenen brüderlichen und freundschaftlichen Sinn. Wer unserem ersten Stiftungsfeste beigewohnt, wird dasselbe in den Kranz seiner Erinnerungen gewiß als eine der schönsten Blumen einflechten. 8. Treuer Mr 77/bkiOA» axi/ire r«-rck TONttMeLw/ssensc/ia/k. Lsr- ausASAedsQ von Lr. .7. Lstrbolät. >IabrA. 1873. Lobt 5. In kalt: Latts^ati's 8z-8tsrn sinss biblloArapläsolisn Osusral- XataloASS kür Luokbäiiälsr. — dioobmals Liersz? uuä Look, absr äissmal Look contra Lisrs^. — Naokvvort ru äsin ^.rtiksl „^.us äsrn Xroiss äss OolportaAskanäsls". — Li« Littsratur äss Osutsob-LrauMsisobev LirisKes 1870/71. — Littsra-tur anä läisosllsn. — .4IlAsnisins Libliojgrapbis.
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