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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1873
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18730519
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114, 19. Mai. Amtlicher Theil. 1819 Vereins-Commission über das Gesetz zum Schutze des literarischen Eigcnthums verdanken wir manche Klärung und zweckmäßige Fest stellung wichtiger Prinzipien des Gesetzes. Am 4. Mai vorigen Jahres, wenige Tage nach der letzten Cantate-Versammlung, hat der Vorstand zum hundertjährigen Geburtstage von Friedrich Arnold Brockhans dessen Sohne und Enkeln, den jetzigen Besitzern dieser Firma, die Glückwünsche des deutschen Buchhandels dargebracht. Der 4. Mai, wie der 21. April 1872, an welchem Tage vor 100 Jahren Friedrich Perthes ge boren wurde, sind mit Recht von der buchhändlerischen Welt als Gedenktage an zwei bedeutende und hervorragende Männer unseres Berufes gefeiert worden. Zu unserem Befremden ist an einem andern Orte in unserer Mitte versucht worden, den Einen der beiden gefeierten Männer über den Andern zu stellen. Wir weisen in diesem Saale, zu dessen Herrichtnng Friedrich Perthes mit den Grundstein geschaffen hat, solchen Versuch entschieden von uns. Wir erblicken in beiden Männern zwei geistig bedeutende, wie geschäftlich großartig angelegte Naturen, deren eine jede nach ihrer individuellen Weise, für die Zeit, in welcher sie wirkten, und für den Beruf, dem sie angehörten, Bedeutsames erzielte. Infolge der an den Vorstand ergangenen Einladung habe ich in Vertretung des deutschen Buchhandels der schönen und bedeutungsvollen Feier zur Eröffnung der deutschen Universität Straßburg am 1. Mai vorigen Jahres beigewohnt. Von der dem Vorstande in der letzten Generalversammlung ertheilten Ermächtigung, den Jnsertionspreis für die Zeile im Börscnblatte für die Mitglieder des Vereins von Neugroschen (5 Pfennige) bis auf 8 Pfennige zu erhöhen, waren wir in der angenehmen Lage nur foweit Gebrauch zu machen, daß wir für das Jahr 1873 eine Erhöhung von nur einem Pfennig für die Zeile haben eintreten lassen. Freilich konnte der Vorstand, als er im October vorigen Jahres nach Lage der damaligen Verhältnisse und mit Rücksicht auf den wahrscheinlichen Ertrag des Börsenblattes für 1872 diese geringe Preiserhöhung bestimmte, nicht vorausschen, daß in den Satz- und Druckpreisen so schnell eine weitere so bedeutende Steigerung eintreten würde, wie dieselbe nun abermals mit Sicherheit zu gewärtigen ist. Bis zu welchem Betrage diese abermalige Preissteigerung den im Budget für 1873/74 angenommenen Ertrag des Börsenblattes mindern wird, ist gegenwärtig nur annähernd zu bestimmen; der Vorstand wird zu einer weiteren Erhöhung des Jnser- tionsprcises nur schreiten, wenn die in Aussicht stehende Minderung des Börsenblatt-Ertrages ihn dazu nöthigt. Die Anordnung, daß die Beträge für die Inserate statt wie bisher jährlich — fortan quartaliter eingezogen werden, wird sich Ihrer Zustimmung erfreuen. Die vorjährige Generalversammlung hat den vom Vorstande projectirten Umbau des Börsenhauses, um für die Zwecke unserer Bibliothek Raum zu gewinnen, abgclehnt. Es wurde hierbei dem Vorstande zur Erwägung anheimgegebcn, ob nicht die Bestellanstalt aus der Börse zu verlegen sei, um den dadurch gewonnenen Raum für die Bibliothek zu benutzen. Der Vorstand hat es für geboten erachtet, in Rücksicht auf den engen Zusammenhang der Bestcllanstalt mit dem ganzen, wesentlich in Leipzig sich centralisirenden buchhändlerischen Verkehr seinerseits keine Schritte zur Verlegung der Bestellanstalt zu thun. Da der Verein der Buchhändler zu Leipzig das Local in unserem Börsenhause für die Bestellanstalt zu behalten wünscht, so sehen wir damit diesen Gegenstand für jetzt als erledigt an. Die seither fE die Bibliothek benutzten Räume haben sich aber nach allen Seiten als so unzureichend und unzweckmäßig er wiesen, daß wir zunächst den s. g. Ansstcllnngssaal in der Börse für die Bibliothek bestimmt haben. Hier wird dieselbe in zweckentsprechend eingerichteten Schränken ihrer Bestimmung zu genügen und unser Bibliothekar für ihre Ordnung zu sorgen vermögen. Auch äußerlich wird hier die mit Liebe und Opfern gepflegte Sammlung sich angemessen und würdig präsentircn. Die Benutzung dieses Saales zu allen bisherigen Zwecken wird dadurch in keiner Weise gehindert. Der in Nr. 87 des diesjährigen Börsenblattes abgedrucktc Bericht des Herrn Bibliothekars gibt Ihnen ein ungefähres Bild von dem Bestände und von der Benutzung der Bibliothek im letzten Jahre; er zeigt zugleich das ernste Bestreben des Bibliothekars, das Interesse für die Bibliothek in allen Kreisen des Buchhandels lebhaft zu erhalten. Ich hoffe, daß ihm das besonders durch die in Aussicht gestellten „Mittheilungen aus der Bibliothek des Börsenvereins" gelingen wird. Dieses allgemeine Interesse, wie die fernere Mitwirkung des Einzelnen ist aber durchaus nothwendig, um diejenige Vollständigkeit der in ihrer Art einzig dastehenden Sammlung zu erreichen, durch welche allein die Bibliothek ihren eigentlichen Zweck zu erfüllen im Stande ist. Eine Sammlung je einer Nummer oder eines Heftes aller im Deutschen Reiche erscheinenden Erzeugnisse der perio dischen Presse, welche thcils das Kaiser!. General-Postamt, theils der Vorstand beschaffte, wird auf unsere Anregung hin aus der Wie ner W eltausstellung, systematisch geordnet, aufgestellt. Nach Schluß der Ausstellung soll dieselbe dem Vorstande für unsere Bibliothek übergeben werden. Diese erhält damit einen überaus interessanten und wichtigen Zuwachs, welchen der Vorstand schon seit längerer Zeit beabsichtigt hat. Wie vollständig dicSammlung sein wird, vermögen wir gegenwärtig nicht zu sagen; zu bemerken ist, daßvonden386Ver- lagshandlungcn, welche vom Vorstände in wiederholten Schreiben um ihre betreffenden Zeitschriften ersucht worden sind, uns 50 vollstän dig im Stich gelassen haben. Der Vorstand war in der vorigen Oster-Messe im Verein mit mehreren Collegen darüber in Berathung getreten, ob es sich empfehle, die Beschickung der Wiener Ausstellung zu einer durch den Börscnvercin ins Werk zu setzenden gemeinsamen Angelegenheit des deutschen Buchhandels zu machen; fast einstimmig sprach man sich aber dagegen aus und erachtete es für richtig, die Betheiligung an der Ausstellung lediglich jedem Einzelnen zu überlassen. Wir dürfen wohl annehmen, daß solche Bctheiligung von einer nicht kleinen Zahl deutscher Buch- und Kunsthändler erfolgt ist und daß in dem Bilde der Weltindustrie, welches die Ausstellung geben soll, auch die Erzeug nisse des deutschen Buchhandels in den letzten Jahren zur Anschauung gelangen werden. Ob dieselben freilich ein Bild von den Fortschritten der Literatur zu geben vermögen und nicht vielmehr nur die äußere Ausstattung derselben zum Ausdruck bringen, lasse ich unerörtert. Das Meßhilfsbuch, welches im vorigen Jahre sich keiner günstigen Aufnahme zn erfreuen hatte, liegt Ihnen in diesem Jahre wesentlich verändert und erweitert vor; wir hoffen, daß es in dieser neuen Einrichtung den Zwecken, für welche es bestimmt ist, genügen wird; den specicllen Wünschen Einzelner, dasselbe so einzurichten, daß cs von ihnen während des ganzen Jahres benutzt werden kann, waren wir außer Stande zu entsprechen. Herr Hermann Schulz (Otto August Schulz) hat mit großer Bereitwilligkeit die Heraus gabe übernommen und die Zuverlässigkeit und Correctheit der in dem Meßhilfsbuch gegebenen Firmen-Verzeichnisse herbeigefnhrt; ich habe ihm hier unfern Dank dafür ausznsprechen. Sind die Herstellungskosten für das diesjährige Meßhilfsbuch auch größer, als die für das vorjährige, so bleiben sie doch hinter den bedeutenden Kosten zurück, welche in den früheren Jahren dafür verausgabt wurden. 245*
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