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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1873
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- 02.04.1873
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- Deutsch
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76. 2. April. Nichtamtlicher Theil. 1235 welche das ernsteste Mißtrauen der Prinzipale und des Publicums rechtfertigt. Es war nicht die Absicht des Gesetzgebers, bei Aus hebung der Coalitionsvcrbote die heutige Methode des Verbandes zu sanctionircn. Die Prinzipale wahren nur ihr Hausrecht, wenn sie, so lange die bisherigen Verhältnisse fortdauern, Verbands- Mitglieder nicht beschäftigen. Hinsichtlich der ostensiblen Partei nahme des Hrn. Pros. Brentano für den Verband können wir aus das verweisen, was wir über die Klippen der officiellen Volks- wirthschaft früher gesagt haben, wohl wissend, daß wir wegen unseres „Nachtwächtcrstandpnnktes" hier und da mitleidig belächelt werden würden. W. H. Eras. Aus der Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Leipzig, 30. März. Eine doppelte Feier war es, welche die Buchhändler-Lehranstalt am heutigen Tage beging: nämlich die dcr'Entlassung der abgchendei(Zöglinge, und diejenige des20jährigen Bestehens der Anstalt. In gedankenreicher, schwungvoller Rede ge dachte Hr. Dircctor vr. B räutigam dieses Jubelfestes und beson ders der Männer, welche sich um die Anstalt hervorragend verdient gemacht: eines Friedrich Fleischer, der am 6. März 1852 die Grün dung einer Buchhändler-Lehranstalt beantragte, wie der Herren R. Härtel, Köhler, Volckmar, G. Wigand, Rcisland, Heubel, Avenarius, Rost, O. A. Schulz, Hirzcl, C. Tauchnitz und Schnitze, welche das erste Schul-Comitü für die Anstalt gebildet hatten, und gab ein an schauliches Bild von der Entwickelung der Anstalt. Darnach bot dieselbe anfänglich in einer Classe wöchentlich 10 Lehrstunden, während gegenwärtig in drei Elasten mit einer Unterab theilung je 12 Unterrichtsstunden, also 36 wöchentlich crtheilt werden. Redner dankte ferner den Herren, welche vor ihm und seinen Collegcn an der Anstalt gewirkt und zum Theil noch wirken, den Herren Schul rath vr. Paul Möbius in Gotha, Pros. vr. Hildebrand und CH. Brandon hier, welch' Letzterer vom Tage der Eröffnung an bis heute ein treuer Freund der Anstalt gewesen ist. Der Statistik der Anstalt ist zu entnehmen, daß Ostern 1872 29 Zöglinge die Anstalt verließen, 35 ausgenommen wurden. Der Lehrkörper erfuhr insofern eine Veränderung, als Hr. Jerusalem am Schlüsse dieses Semesters einem Rufe nach Hildesheim folgte. Ihm bewahrt die Anstalt ein dankbares Andenken, da er sich um dieselbe wohlverdient gemacht hat. Infolge schriftlicher und münd licher Prüfung erhielten 7 Zöglinge das Zeugniß der Reise. Hr. Stadtrath Franz Wagner, Deputirter des Schulvor standes, gab seiner Freude über die bedeutungsvolle Wiederkehr des 20. Gründungsjahrcs der Anstalt, der anfangs nur ein kurzes Be stehen prognosticirt worden sei, lebhaften Ausdruck und bestätigte mit besonderer Befriedigung, daß die Anstalt durch die vereinten An strengungen des jetzigen Direktors und Lehrercollegiums ihrem Ziele immer näher geführt worden sei. Mit den herzlichsten Glückwünschen für das serncre Bestehen der Anstalt verkündet der Redner sodann die Namen der Prämiirten und diejenigen der Abgehenden, denen er Friedrich Fleischer „den Energischen" als leuchtendes Vorbild vor die Seele führt. Es erhielten Prämien: Moritz Haage (bei B. Hermann), Otto Wagner (W. Gerhard), Carl Lippert (Dürr'- sche Buchh.), sämmtlich aus El. I., Albin Ploetz (B. Hermann), Emil Poppitz (C. Cnobloch), El. II., Max Schulze (A. Lorentz), El. III. Herzlichen Abschiedswortcn des Directors an die Abgehenden folgte als weihevoller Schluß der Jubelfeier der gemeinsame Gesang eines Verses des „Nun danket alle Gott". Möge die Anstalt auch ferner blühen, wachsen und gedeihen zu Nutz und Frommen der Schüler, zur Freude der Lehrer, zur Ehre des deutschen Buchhandels! Das walte Gott! vr. Emanuel Samostz. Zur Arbeitseinstellung der Setzer in Leipzig. XIII.*) Leipzig, 31. März. Nach Mittheilnng des Präsidiums des Deutschen (Gehilfen-) Buchdruckerverbandes an den Vorstand des Deutschen (Prinzipal-) Buchdrnckcrvereins haben die (nach Ver bandsstatut über besonders wichtige Angelegenheiten allein zur Ent scheidung berechtigten) Ganvorstcher des Verbandes in allenTheilen Deutschlands auf die dem Verbandspräsidenten vom Vorstande des Buchdrnckcrvereins nach den Beschlüssen der Weimarer Generalver sammlung gemachten Vorschläge (Börsenbl. Nr. 70) beschlossen: daß der Leipziger Stricke — trotz der in Leipzig bereits erfolgten Einführung des neuen Tarifs mit einem Localausschlage von 15 Proc. (Börsenbl. Nr. 74) — erst dann seitens des Verbandes für auf gehoben erklärt werden könne, wenn die aus Prinzipalen und Ge hilfen gebildete Delegirtcnversammlnng den Tarif geprüft und fest- gestellt habe. Da die Weimarer Generalversammlung des (Prinzi pal-) Buchdrnckcrvereins das Eingehen ans eine Prüfung des neuen Tarifs durch eine gemeinsame Delegirtenversammlung von der vor herigen Aushebung des Leipziger Strikes nach Einführung des Tarifs in Leipzig (worauf auch sofort die Kündigung der Vcrbandsgehilsen seitens des Buchdrnckcrvereins zurückgenommen werden sollte) ab hängig gemacht hat, so sind die Unterhandlungen zwischen dem Ver eine und dem Verbände für jetzt als gescheitert zu betrachten. Darauf bezügliche Anordnungen des Vorstandes des Deutschen (Prinzipal-) Buchdruckervereins werden baldigst erfolgen. Misccllen. Aus Berlin, 29.MärzberichtetdieSpener'scheZcitnng: „Inder gestrigen Sitzung der Preßgesetzcommission, der alsCommistar Gcheimrath Starcke beiwohnte, wurde zunächst beschlossen, zwei Le sungen über den Entwurf zu veranstalten. Als Einleitung von tz. 1. wurde Folgendes beantragt: »Jeder Deutsche hat das Recht, durch Schrift, Druck und bildliche Darstellung seine Meinung frei zu äu ßern. Die Freiheit der Presse darf unter keinen Umständen und in keiner Weise durch vorbeugende Maßregeln, namentlich Censur, Con- ccssioncn, Sicherheitsbestellungen, Staatsauflagen, Beschränkungen der Druckereien oder des Buchhandels, Postdebitverbot oder andere Hemmungen des freien Verkehrs beschränkt, suspendirt oder aufge hoben werden. BeschränkungendcrPrcßsrciheit finden insoweit statt, als dieselben durch dieses Gesetz vorgeschrieben oder zugelassen wer den.« Von diesem Anträge wurden der erste und dritte Absatz mit neun gegen acht Stimmen angenommen, der zweite Absatz aber ver worfen. Zu den K. 1—3. schlug der Referent eine andere Fassung vor, zog dieselbe aber, da cs vorläufignuraufdieVerständignng über den prinzipiellen Gehalt ankonimc, für die zweite Lesung zurück. Nach längerer Diskussion wurde Z. 1. unverändert nach dem Ent wurf angenommen, bei Z. 2. wurde ein Zusatz gemacht, welcher be zweckt, auch die Entziehung der Befugniß zur »Herausgabe« von Preßerzeugnissen in administrativem oder richterlichem Wege zu untersagen. Bei F. 3. wurden mehrere Zusätze beschlossen. Der eine bezweckte, auch das öffentliche -Sammeln von Bestellungen« auf Schrift- und Bildwerke von Schranken zu befreien; der zweite be schränkte die Verwendung von minderjährigen Personen bei der Colportagc aus solche über 16 Jahre; der dritte ließ bei der Anhef tung vonPlacaten außer den privatrcchtlichenRücksichten auch Rück sichten des öffentlichen Verkehrs« zu. Ein conservativer Antrag, der den bestimmten Inhalt derjenigen Placate aufzähltc, deren Anschla- gung nicht ohne Weiteres gestattet sein sollte, wurde abgelehnt." Pcrsonalnachrichtcn. Am 1. April feierte Herr Gustav Pseisser, Gehilfe bei Hrn. Bernh. Hermann hier, das Jubelfest seines vor 25 Jahren erfolgten Eintritts in das genannte Geschäft. *) XII. S. Nr. 61. 166*
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