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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.03.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.03.1873
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- Deutsch
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1204 Nichtamtlicher Theil. 74, 31. März. sammelt, wird in zwei Bänden erscheinen und umfaßt die Zeit von 1812 — 32, vorzüglich aber die Jahre von 1822—27. Neben den schon früher bekannten Beziehungen, wie zu Blumenbach, Carus, Loder, Sömmcring, Seebeck re., werden hier zuerst die zu d'Alton, Brandes, v. Henning, Martins, Nces v. Escnbeck, Purkinje, Werin- burg, Zschokkc :c. mehr hcrvortrcten. Der „Briefwechsel Gocthc's mit den Brüdern v. Humboldt" wird einen Baud umfassen. Die Briefe, welche von 1795—1832 zwischen Goethe und Wilhelm v. Humboldt gewechselt wurden, können au allgemein menschlichem Interesse nur mit des Letzteren „Briefen an eine Freundin", an lite rarhistorischem nur mit denen zwischen Schiller und Goethe ver glichen werden. Im Hötel Drouot zu Paris wurden am 21. März die von dem Abgeordneten Wilson zum Verkauf gebrachten Kuustschätze versteigert. Die Perle der Sammlung, das große Historienbild von Eugöne Delacroix: „Der Tod Sardanapals", erzielte 96,000 Frcs. Das Bild ward von dem Kunsthändler Durand-Ruel erstanden, der cs jetzt in England, Wien u. s. w. ausstcllcu will. Eine vor zügliche Landschaft von Duprb, die Umgebungen von Southampton, ward mit 42,000, zwei Arbeiten von Troyon aus der ersten Epoche des Meisters wurden mit 33,000 und 22,000 Frcs. bezahlt; eine alte Copie nach Ribera, eine Linker dolorosa darstellend, erzielte 16,000 Frcs; fünf große und wohlerhaltenc vlämische Tapisserien aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts wurden zu 23,500 Frcs. zugeschlagcn. Der „Sardannpal" war von dem Vater des Hrn. Wilson im Jahre 1845 für den Preis von 6000 Frcs. dem Meister abgetanst worden; achtzehn Jahre lang hatte das Bild, infolge des abfälligen Urtheils, aus welches es in dem Salon von 1827 gestoßen war, keinen Käufer gesunden. (Allg. Ztg.) Ein Beitrag zur russischen Ccnsur. — Nachstehende Entscheidung der Dorpater Justiz intcressirt vielleicht die Buch händler im Deutschen Reich. Seit Pfingsten vorigen Jahres schwebte wider mich eine Peinliche Untersuchung wegen Verlag und Ver breitung von „Lütkens' Predigten", welche in Leipzig gedruckt und bei Gustav Brauns erschienen sind. Das Buch war seit ein Paar- Monaten im freien Verkehr; die russischen Censurbehörden verab folgten es 23 Buchhändlern, — mir die für Dorpat bestimmten Exemplare ; für alle zusammen sollte ich bestraft werden. Ich hätte, so führte der Privatankläger aus, wissen müssen, wie gemeingefähr lich das (23mal die Ccnsur pasiirende) Buch sei, weil im Herbst 1871 aus Leipzig Correcturbogen des Werks an meine Adresse abgesandt seien. Dieselben wurden mir aber nicht, wie üblich, mit Ueberschwärznng der censurwidrigcn Stellen ausgelicfert, sondern selbst auf meine Klage wiederrcchtlich vorenthalten. Aus diesem Verfahren hätte ich (vcrmuthlich durch einen gesteigerten Somnam bulismus) ahnen sollen, erstens daß der Inhalt der Correcturbogen, obgleich ich sic also nie gesehen, mit dem gedruckten Buche stimme (als ob die Autoren nie etwas änderten), — und außerdem noch, daß der Inhalt auch gemeingefährlich sei. Ein Edler Rath der Stadt Dorpat hat mir nun soeben die vom livländischen Hofgcricht in Riga bestätigte Entscheidung verlesen lassen, daß ich in dieser Sache freizusprcchen sei und daß die mit Beschlag belegten Exem plare von „Lütkens' Predigten" dem Buchhändler G. Brauns auf dem gesetzlichen Wege zurückzuschicken seien. — Die schmerzliche Thatsache bleibt freilich dennoch bestehen, daß der gesammte lutherische Inhalt dieser in Dorpat gesprochenen und in Leipzig gedruckten Lütkens'schen Predigten von der orthodoxen Oberprcßvcrwaltung in Petersburg für gemeingefährlich erklärt ist, das Buch auf dem Index stchr und dem buchhändlerischen Vertriebe in Rußland entzogen bleibt. Dorpat, den 18. März 1873. W. Gläser. In einer am 26. März abgchaltenen Versammlung der Leip ziger Buchdruckereibesitzer wurde die Einführung des neuen Normaltarifs für den 31. März d. I. beschlossen und der Vor schlag, für Leipzig einen Localzuschlag von l5 Proc. zu gewähren, einstimmig angenommen. Die neueste Nummer der „Gegenwart" bringt einen sehr lcsens- werthen, mit trefflicher Einsicht geschriebenen Artikel über den gegen wärtigen Conflict zwischen den Buchdruckern und ihren Gehilfen aus der Feder von W. H Eras. Der Hr. Verfasser kommt darin zu dem resumireuden Ausspruch, der Gehilseuverband habe sich in einer Weise geberdet, welche das ernsteste Mißtrauen der Prinzipale und des Publicums rechtfertigt; es sei nicht die Absicht des Gesetzgebers gewesen, bei Aufhebung der Coalitionsverbote die heutige Methode des Verbandes zu sauctiouiren, und die Prinzipale wahren nur ihr Hausrecht, wenn sic, so lauge die bisherigen Ver hältnisse fortdaueru, VerbandSmitglieder nicht beschäftigen. — Außer diesen: Artikel verdient auch noch die interessante charakterisirendc Musterung von der heutigen Politischen Presse Frankreichs, welche sich in den zwei letzten Nummern des genannten Blattes findet, der besondern Beachtung unsrer Leser empfohlen zu werden. Der vom Wiener Gchilfenverein „Buchsink" schon län gere Zeit gehegte Plan, eine eigene Krankencasse zu gründen, welche den Wiener Verhältnissen angepaßt wäre, ist nun zur Aus führung gelangt. Nachdem der von Hrn. Schurich ausgearbeitete Entwurf vom Plenum des Vereins bcrathen und angenommen wurde, kann das neue Institut seine Wirksamkeit beginnen, sobald der erfor derliche Fonds zusammengebracht sein wird. Daß dieses Ziel recht bald erreicht werde, haben die Mitglieder des „Buchfink" sich bereits in ancrkenneuswerther Weise bemüht, und so darf man bei der Theil- nahme, welche das gute Unternehmen gewiß auch in weiteren Kreisen finden wird, das Beste für sein Gedeihen hoffen. — Nach den gleich zeitig reformirten Vercinsstatuten wurde nunmehr der gesammte Vorstand auf ein Jahr neu gewählt; derselbe besteht jetzt aus den Herren E. Dahse (C. Hels's Sortim.), Vorsitzender; H. Hei ck (Ge rold L Co.), Stellvertreter; O. Kaemnitz (Carl Gerold's Sohn), Schriftführer; O. Friese (Faesy LFrick), Stellvertreter; F. Schie fer (Gerold L Co.), Schatzmeister; A. Vorbringer (C. Reger), Bibliothekar; G. Neugebaucr (Gerold L Co.) und H. Kerber (C. Hels's Sortim.), Ausschnßmitglicder. Aus dem Reichspvstwesen.— Vom 1. April an ist für den gesammte:: Postverkehr Deutschlands (also auch von Bayern und Württemberg) mit Portugal für Drucksachen der Gewichtssatz von 50 Gramm cingeführt; je 50 Gramm kosten U Groschen be^. 3 Kreuzer; das Maximalgewicht ist auf 1 Kilogramm festgesetzt. — Für diejenigen Drucksachen nach Griechenland, welche auf dem Wege über Oesterreich zur Absendung gelangen,' ist die Gewichtsstufe von 40 auf 50 Gramm erhöht worden. Personalnachrichtcn. Herr Hern:. Hoppe in St. Petersburg hat von dem Deutschen Kaiser zur Anerkennung des in seinem Verlag erschienenen Pracht albums zur 200jährigcn Jubelfeier der Geburt Peter's des Großen einen werthvollcn Brillantring erhalten.
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