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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1914
- Strukturtyp
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- 1914-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1914
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- Deutsch
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Nr. 10. ! innerhalb des Deutschen Reiches. (Nicytmitglieder imAeile berechnet. — Zn dem illustrierten Teil: für Mitglieder ^ ^536 Marl? jährlich.^ Nach ^dem Ausland ^erfolgt Lieferung 5L Raum 15Pf..'/«6.13.50M..2SM..'/. S. 50M.: für Nicht-»» u;über L^pzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in Mitglieder 40 Pf.. 32 M.. S0 100 N7. — Beilagen werden »Z Leipzig, Mittwoch den 14. Januar 1914. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil Die internationale Statistik der geistigen Produktion. (Übersetzt aus »Do Droit ä'Lutour«: Nr. 12 v. 15. Dezbr. 1913.) Eine treffende Kennzeichnung der gegenwärtigen Produk tion ist bei deren Würdigung im Titel eines Berichts gegeben, der im Jahre 1912 einer Vereinigung amerikanischer Buchhändler erstattet wurde und wie folgt gefaßt war: »Weniger Bücher und bessere Bücher«. Tatsächlich wehrt man sich überall gegen die Hochflut von neuen Erscheinungen. In den Vereinigten Staa ten, in Frankreich und Großbritannien ist es gelungen, sie zeit weilig einzudämmen; aber sic kehrt langsam zurück. Werden diese Proteste wenigstens irgend einen greifbaren Erfolg haben? Es wird erlaubt sein, daran zu zweifeln. Wel cher Autor wäre nicht überzeugt, daß gerade sein Werk, das andere als überflüssig oder gar schlecht bezeichnen, nützlich und unentbehrlich sei? Welcher Verleger glaubte nicht, eine Lücke auszufüllen, indem er ein Werk, das von Kollegen als unnötige Wiederholung gewertet wird, herausbringt? Und ist bei alle dem die Menge der ungedruckt bleibenden Manuskripte nicht un ermeßlich groß gegenüber dem, was wirklich an die Öffentlich keit kommt? Übrigens findet sich die größte Überproduktion aus dem Gebiete der Belletristik, während im Gegensatz dazu in ande ren Zweigen noch manches Buch, noch manche Abhandlung zu schreiben wäre. Viele Forderungen der verschiedensten Gesell schaftsklassen harren noch ihrer sachkundigen und formgerechten Bearbeitung. Der dem regelrechten Buchhandel so schädliche Wett bewerb der großen Warenhäuser, die jetzt auch Bücher verkaufen, nicht nur zu Weihnachten, sondern völlig in dauerndem Betriebe, erweist das große Maß der Bedürfnisse, die Befriedigung heischen. Der Kampf zwischen Qualität und Quantität wird immer bleiben. Wirklich wertvolle, aber bescheiden auftretende Arbei ten, die nicht zu gelegener Stunde kommen, werden von lärmen den Tageserscheinungen erdrückt. Eine heilsame Reaktion wird erst dann eintreten, wenn man sorgfältiger auf solide Grund sätze achten wird, als da sind: Beschränkung der Auflagenhöhe, gründliche Bekanntmachung mit dem Inhalt eines Buches, sowohl beim Verleger, der es erscheinen läßt, als auch beim Sortimenter, der es verkauft, Verwerfung offenbarer Sensationsschriften, Ver kauf guter Bücher zu billigem Preise, ernste Prüfung der Be wegungen des Büchermarkts und Einschränkung der Produktion im Fall einer Krise oder auch nur vorübergehenden Stockung. In dieser Hinsicht wird die Statistik, obwohl sie nur über vergangene Dinge berichten kann, doch nützliche Betrachtungen für die Zukunst anregen können, sie wird ein ausgleichendes Ele ment in dieser Produktionsbewegung bilden, die, wie es auf den ersten Blick scheinen könnte, ungeordnet, zuweilen unüberlegt ist, gleichwohl allgemein-gültigen Gesetzen folgt. Deutschland.*) Das Jahr 1912 hat die Vermutungen derjenigen als irrig erwiesen, die aus scheinbar unumstößlichen Gründen eine starke Einschränkung oder gar völlige Stockung der literarischen Pro- *> Tie Anreihung der Länder folgt dem Alphabet der französischen Benennung tni »Droit ck'Luteur«. Red. i duktion Vorausgesagt hatten. Ungeachtet der durch den Balkan- ! krieg und dessen Rückwirkung auf den Geschäftsgang im westlichen i Europa verursachten politischen Verwickelungen, ungeachtet der Verteuerung der Lebensmittel, der Knappheit des Geldmarkts und der Erhöhung der Herstellungskosten ist die verlegerische Tätigkeit scharf hcrvorgelreten, und die Zahl ihrer Werke war, und zwar um 5,46 7°, abermals der des Jahres 1911 überlegen, wie schon dieses das Jahr 1919 um 5,49 7» übcrtroffen hatte. Die Zurückhaltung in den Jahren 1909 und 1910 ist also nicht von Be stand gewesen. 1803 Veröffentlichungen mehr als im Jahre 1911 sind aus den Markt gekommen. Da Handel und Industrie unter der herrschenden Unsicherheit allgemein gelitten haben und das Jahr 1912 für Deutschland keine günstige Bilanz gebracht hat, so wird es interessant sein, zu untersuchen, ob die Produktion von 1912 den Markt übersättigt und daher im Jahre 1913 ein geschränkt werden mutzte, oder ob sie in denselben Verhältnissen weitergeschritten und als normale Erscheinung anzusprechen ist. Fast der dritte Teil der Vermehrung (4- 591) muß der Belle tristik als Aktibum gebucht werden; immerhin wird man diesen Umstand der Herausgabe mehrerer großen billigen Kollektionen zuschreiben dürfen, Werken verschiedener Verfasser, zumeist also Neu-Ausgaben. Das zweite Drittel verteilt sich auf juristische und politische Werke, auf Handel, Geschichte und Baukunst. Das letzte Drittel betrifft fast alle übrigen Zweige, denn die Ver minderungen in dreien davon (Philologie, Geographie, Land wirtschaft) sind kaum merklich. Wir bemerken noch, datz die mili tärischen Veröffentlichungen nur wenig über dem Durchschnitt der Jahre 1901—1910 (668) stehen, aber die Ziffern von 1906 (715), 1907 (693), 1908 (703), 1909 (691) nicht erreichen. Das wird den Friedensfreunden ein kleiner Trost sein. >911 - ISI2 Allgemeine Bibliographie, Bibliotheksweien, Enzyklopädien, Gesamtwerte, Sammelwerke, Schriften gelehrter Gesell schaften, Univerfitätswesen 469 608 Theologie L73L L77L Rechts- und S aatswifsenschaft 3191 3422 Heilwissenschaft 2012 2060 Naturwissenschaft, Mathematik 1819 18S2 Philosophie, Theosophie 700 709 Erziehung und Unterricht. Jugendschristen 6252 5316 Sprach- und Literatur-Wissenschaft 2237 2227 Geschichte 1377 1542 Erdbeschreibung, Karten 1447 1418 Kriegswissenschast 575 683 Handel, Gewerbe, Verkehrswesen 2037 2236 Bau- und Jngenieurwissenschast 1089 1248 Haus-, Land- und Forstwirtschaft 1127 1103 Schöne Literatur (Theaterstücke, Vollserzählungen) . . . 4620 5211 Kunst 1056 1159 Adreßbücher, Kalender und Jahrbücher 640 697 Verschiedenes 618 638 Insgesamt . 32998 34801 Zum zweiten Male (vgl. »Droit ck'Lriteur« 1912, S. 162) haben wir erfahren, welches der Anteil anderer Länder oder Konti nente an dieser Gesamtzahl ist, die — wir unterlassen nicht, es zu wiederholen — außer der literarischen Produktion des Reichs in irgendwelcher Sprache, auch die in den deutschsprechendcn Teilen der Nachbarländer erschienenen Werke umfaßt, wie auch die in der ganzen Welt in deutscher Sprache erschienenen, soweit sie bibliographisch erfaßt werden konnten. Herr L. Schönrock 69
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