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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.04.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.04.1873
- Sprache
- Deutsch
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V 95, 26. April. Nichtamtlicher Theil. 1533 Miscrllcn. Aus Berlin. Einem Telegramm der Kölnischen Zeitung zufolge erklärte der Regierungscommissar in der Rcichs-Preß- gesetzcommission, die preußische Regierung glaube unter gewissen Voraussetzungen aus die Vorlage eines Preßgesetzcs cingehen zu können, da seit der früher» Erklärung, wonach erst das Gesetz über den Criminalprozcß vorzulegen sei, die Situation wesentlich geän dert sei. Der Bundesrath nehme die Berathung des Preßgesetzcs wieder aus. Eine feste Zusage wegen der Vorlegung eines Preß- gesetzes in dieser Session könne man jedoch nicht machen. — In der Sitzung des Herrenhauses vom 23. April kam der Bericht der Fiuanzcommission über den Gesetzentwurf betreffend die Aufhebung der Kalender- und Zeitungsstempelstcuer zur Berathung. Die Herren Baumstarck und Tellkampf beantragen, in dem einzigen Paragraphen die Aufhebung der Steuer statt auf den I. Juli d. I. auf den 1. Jan. k. I. festzusetzcn. Referent Lecoq be gnügt sich unter Hinweis aus den gedruckten Bericht, die Ablehnung des Entwurfs zu empfehlen. An der Debatte bethciligten sich außer den Antragstellern: Frhr. v. Manteuffel, Graf Krassow, Oberbürger meister Becker ic. Das Amendement Baumstarck wird in eventueller Abstimmung angenommen, die Vorlage selbst aber dann abgelchnt; dagegen stimmten unter andern sämmtliche durch den letzten Pairs- schub in das Haus gelangte Mitglieder. Ein erfreulicher Fortschritt. — Wie wir vernehmen, haben die Carlsbadcr Buchhandlungen: H. Domiuicus (Hans Feiler) nnd Emil Pohlcuz ihren Kunden die Mittheilung gemacht, daß sie fernerhin keinen Rabatt mehr gewähren. Es wäre dringend zu wünschen, daß man allseitig dem Vorgehen unserer Braunschweigcr und Carlsbadcr College» in Abschaffung des Kundcnrabattes folgte. Wir haben in diesen Blättern schon viele gute, wenn auch freilich meist ideale Rathschläge zur Verbesserung der Lage des Sortimenters gelesen, aber kein Mittel ist uns so wahrhaft nothwendig und radical erschienen, als die Beseitigung des Kundenrabattes. Hier könnte der Sortimcntcrverciu eine wirklich segensreiche Thätigkeit entfalten, wen» er mit Energie die Gründung bezüglicher Vereine in Städten, Bezirken und Provinzen anregen und fördern würde; die glücklichen Folgen könnten nicht ausbleiben, wenn auch der Anfang schwer ist. Die Verschwörungen gegen Verleger und Commissionäre — haben sie etwas genützt, werden sie etwas nützen? Nein und abermal nein! Wir haben allen Grund, aus unsere buchhändlerische Geschäftsorga nisation stolz zu sein und danken solche zumeist den Herren Com missionären in Leipzig, welche wir nie und nimmer entbehren können und welche, namentlich in verwickelten, schwierigen Verhältnissen, in die der solideste Sortimenter ohne sein Verschulden gcrathen kann, rathend und thatend bei der Hand gewesen sind. Also Ihr lieben Herren Collegcn im Sortiment, die Ihr beim Ausschreiben Eurer Neujahrsrcchnungen mit Schmerzen die durch den Rabatt geschmälerten Posten betrachtet habt, geht frisch ans Werk, vereinigt Euch zur Abschaffung des Kundenrabattes! 8. Die Frankfurter Zeitung erhielt folgende Zuschrift: „Es ist eine löbliche Gewohnheit des deutschen Sortiments-Buchhan dels, den Kunden Bücher zur Ansicht in das Haus zu schicken. Es ist ferner auch eine löbliche Gewohnheit, nicht nur durch Anzeigen, sondern auch durch besondere Zuschriften auf einzelne Werke auf merksam zu machen. Was soll man aber dazu sagen, wenn eine Verlagsbuchhandlung in Deutschland (Heidelberg) mir in Genf Wohnendem einen lithographirten Schreibebrief zusendet, worin cs nach Anpreisung eines neucrschienenen Werkes heißt: »Sollten Sie ivider Erwarten nicht gesonnen sein, die Anschaffung dieses Werkes auszusühren, so ersuchen wir Sie um eine gütigst umgehende Rück antwort — andernfalls werden wir uns erlauben, Sie in möglichster Kürze und in beguemcr Weise in den Besitz desselben zu setzen, indem wir Ihnen in zwei monatlichen Raten die beiden Thcile, zugleich in Prachtband gebunden, franco übersenden.« Bin ich verpflichtet, auf solche Zudringlichkeit, die dem früher betriebenen Unwesen der Lot terieloose auf ein Haar ähnlich sieht, zu antworten? Nnd wenn ich mir meine besser anzuwendende Zeit nicht stehlen lasse und nicht antworte, bin ich dann verpflichtet, das angedrohtc Buch, das man mir zuschickt, ohne daß ich es bestellt habe, anzunchmcn und zu be zahlen? Namen und Originalbricf der »Verlagsbuchhandlung in Heidelberg, in deren Verlag das Buch nicht einmal erschienen ist, stehen zu Diensten. Gens, 9. April 1873. C. Bogt." Berichtigung. — Auf die unter den „Miscellen" in Nr. 86 d. Bl. enthaltene Notiz aus Triest finden wir uns zu deren Be richtigung veranlaßt, auf unser an die Gläubiger der jetzt erlosche nen Firmen H. F. Münster und W. Eßmann (vorm. H. F. Münster'sche Buchh.) gerichtetes Circular hinzuweiseu, worin wir den betreffenden Sachverhalt klar auseinander setzten und müssen wir daher in diesem Blatte davon absehen, aus eine weitere Erörterung dieser Angelegenheit ciuzugehcn. E. Perco L Co. in Triest. Gemälde-Versteigerung. — Im Hotel Drouot zu Paris gelangte dieser Tage, wie die Allg. Ztg. berichtet, eine der vorzüg lichsten Sammlungen von Gemälden moderner französischer Meister, die Gallerte Laurent Richard, zur Versteigerung. Das Erträgniß belief sich auf die fabelhafte Summe von 1,398,550 Fr. Hier nur einige Proben: Troyon, die Furt, 62,000 Fr.; derselbe, Schäfer mit Lämmern, 41,700; derselbe, Kühe beim Sonnenuntergang, 27,050; derselbe, Heimkehr der Herde, 25,500; Theodore Rousseau, Landschaft in Reif, 60,100; derselbe, das alte Dormoir, 36,000; derselbe, die Köhlerinnen, 36,000; derselbe, Waldsauin von Clair- bois, 33,500; derselbe, Meierei an der Oase, 38,200; derselbe, Wasserpartic in der Solognc, 40,000; derselbe, Hcrbstlandschaft von Fontainebleau, 37,000; derselbe, Ebene und Sumpf, 30,000; De lacroix, Medea, 59,000; derselbe, Grablegung Christi, 29,000; der selbe, heiliger Sebastian, 31,500; derselbe, Christus am Kreuze, 29,000; derselbe, Hase und Kaninchen, 31,050; Mcissonicr, der Guitarrespicler, 37,000; derselbe, Soldat unter Ludwig XIII., 31,200; Millct, die Lampe, 38,500; Fromentin, die Fantasia, 40,500; Marilhat, der verlorene Sohn, 30,500; Diaz, Waldlich tung, 25,700; Duprö, die Mare aux Chönes, 38,000; derselbe, die Brücke, 28,500; derselbe, die Landes, 30,000; derselbe, der Fluß, 36,000; Corot, Nymphen und Faune, 23,000 Fr. u. s. w. Einführung der Mark-Rechnung. — Das neue Reichs münzgesetz, das von, Reichstag voraussichtlich im Wesentlichen an genommen werden wird, überläßt es bekanntlich den Einzelstaaten, die Mark-Rechnung auch vor ihrer allgemeinen obligatorischen Ein führung schon zur Geltung zu bringen. Wie die „Elbs. Ztg." meldet, ist das Staatsministerium darüber einig, dies für Preußen vom 1. Januar 1874 an zu thun. Am 20. April war hier der Ausschuß des Deutschen Jour nalistentages vereinigt, um wegen der diesjährigen Versammlung des letzter» Bestimmungen zu treffen. Es ward beschlossen, den Journalistentag diesmal nach Hamburg aus die Tage vom 17. bis 19. Aug. zu berusen (Vorversammlung am 16. Aug. Abends); auf die Tagesordnung aber zu setzen: das Tclcgraphcnwesen, das Annonccnwcsen, endlich die von Mitgliedern angemeldcten bc- > ziehentlich noch anzumeldenden Anträge.
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