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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.03.1873
- Sprache
- Deutsch
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1034 Nichtamtlicher Theil. feindseligen Tendenzen und Maßnahmen; sie ist außerdem geboten! durch die gewöhnlichste strategische Regel: während des Kampfes dein Gegner die Kricgsmittcl zu entziehen. Unter allen Umständen er scheint es als eine Ehrenpflicht, und der Vorstand des Deutschen Buchdruckcrvereins gibt der Erwartung anfl Erfüllung dieser Pflicht Ausdruck, daß die Berlin-Brandenburger Prinzipalität das feindselige Vorgehen des Gehilseuverbandes, wie es in bisher größtem Maßstabe von ihm in Leipzig inscenirt ist, nicht dadurch unterstützen wird, daß sic Leipziger Strikegehilfcn, so lange der Leipziger Strike dauert, in Arbeit, bei sich aus nimmt. Das stete Befragen nur des „eigenen Interesses" hat in dem kurzen Zeitraum von anderthalb Jahren Deutschlands Bnch- drnckerprinzipalität ans den sehr traurigen Standpunkt gebracht, den sie heute einnimmt: in stummer Unterordnung unter die Beschlüsse eines gut disciplinirten, die Kraft der Einheit zu schätzen wissenden Gehilfenverbandes zu stehen, — eine Unterordnung, die bereits bis zu der Unerhörtheit gediehen ist, daß der Prinzipal über Anstellung und Entlassung seiner Geschäftsführer und Gehilfen nicht mehr un abhängig verfügen kann. — Am vorigen Sonnabend fand eine Ver sammlung der hiesigen Zeitungsverleger statt; in derselben wurde beschlossen, einer schon früher gewählten Commission den Auf trag zu ertheilen, alle technischen Vorbereitungen zu treffen, um im Falle eines Strikcs eine Normalzeitung Herstellen zu können. Ueber diese Normalzeitung bestimmt nun der von 16 Verlegern ab geschlossene Vertrag, daß alle einmal täglich erscheinenden Zeitungen bloß in einer gleichlautenden Morgenausgabe versandt werden, welche einen Bogen redactionellcn Inhalts enthält und welcher der Courszettel des vorhergehenden Tages beigelegt wird; die zweimal täglich erscheinenden Zeitungen lassen den erwähnten Courszettel mit kurzem Börsen-Rösumü schon am Abend vorher erscheinen. Um die Rcdaction der Normalzeitnng zu besprechen, hatte der Verleger verein die Chefredacteure der verbundenen Zeitungen eingeladen, die jedoch nicht vollständig erschienen waren. Die Herren Or. Kletke und vr. Zabel übernahmen es, ihre Herren College» zu einer Confcrcnz cinznladen, in welcher über die rcdactionclle Herstellung der Normalzeitung berathcn werden solle, und über die Beschlüsse dieser Conferenz in der nächsten Versammlung der Verleger zu be richten. — In der am Sonntag den 16. ds. abgehaltenen, von 62 Buchdruckereibesitzern aus Berlin und der Provinz Brandenburg besuchten Generalversammlung hat sich der Kreis verein Berlin- Brandenburg definitiv imAnschluß an den Deutschen Buchdrucker verein eonstituirt. Es wurde beschlossen, den Vorstand zu be auftragen, eine Einigung mit den Zeitungsverlegern dahin zu be werkstelligen, daß die Kündigung der Bcrbandsgehilsen in allen Officinen Berlins und der Provinz Brandenburg gemeinsam den 29. März erfolge, falls an diesem Tage der Leipziger Strike noch sortdauere. Eine am 16. März in Mannheim stattgefundcnc Versammlung der Buchdruckereibesitzcr der Pfalz, Rheinhessens und des nördlichen Badens constatirtc die völlige Einigkeit der Prinzipale gegenüber der gegenwärtigen Krisis im Buchdruckcreigcwerbe. Der Verein schweizerischer Buchdruckereibesitzer erließ eine Be kanntmachung, nach welcher kein Verbandsmitglicd in der Schweiz Condition in einer Bereinsbuchdruckerei findet. ,— Die neue Neichsmünze und unser Rabattsystem. Der in Nr. 53 d. Bl. gemachte Vorschlag, mit der Markrechnung am 1. Januar 1874 zu beginnen, veranlaßt uns, eine andere Frage anzuregen, die gleichfalls mit der Einführung der neuen Neichsmünze in Verbindung steht und die wir bald in Erwägung zu ziehen für zweckmäßig erachten, da sie auf die Preisbestimmung jetzt schon von Einfluß ist. ^ 64, 19. März. Es handelt sich um die Frage, ob bei der Markrcchnung der bis jetzt übliche Rabatt von 33Vz °,h und 25 «ch bcibchaltcn werden kann, ohne das Decimalsystcm zu beeinträchtigen und auf die Vor theile, die es bietet, zu verzichten. Wir halten es für schwierig, bei nahe für unmöglich, Verkaufs- und Nettopreise zu finden, welche der Decimcilrechnnng-gcreäst sind, da die meisttü Pbcise, und zwar häufig verkommende, bei einem Rabatt von 33U A> Bruchtheile er geben, wie die von 1. 2, 4,5, 7,8,10Mark. Etwas günstiger stellt sich das Verhältniß bei 25 A>, doch werden auch bei diesem Rabatt viele Ansätze, jedenfalls alle in Verbindung mit einer halben Mark, eine glatte Rechnung hindern. Bei der Rcdncirnng der bisherigen Preise von Thaler und Gulden i» Mark und bei der Preisbestimmung neuer Werke kann zwar durch Erhöhung oder Ermäßigung der Preis dem Decimalsystem angepaßt werden, doch dürfte dies nur in verhältnißmäßig wenigen Fällen gelingen und aus diese Aushilfe wenig Rücksicht zu nehmen sein. Wenn wir uns nun gegen 33zh9h sowohl als gegen 25 gsi aus- sprcchen müssen, so glauben wir dagegen einen Rabatt Vorschlägen und empfehlen zu können, welcher zum Decimalsystcm paßt und der cs möglich macht, daß Ladenpreise, von einer halben Mark an, in Decimalzahlen angcsetzt, mit Leichtigkeit gesunden werden können, die Nettopreise in denselben Zahlen ergeben. Unser Vorschlag geht dahin, 30 o/<> Rabatt für alle Werke einzusührcn. Die Annahme dieser Rabattirung kann umsomehr empfohlen werden, als sie den Interessen weder des Verlegers noch des Sorti- mcntshändlers wesentlich entgegentritt, indem die Differenz gegen den seitherigen Rabattmodus durch das Medium von 30 gh im All gemeinen ausgeglichen werden dürfte. Bei Baarbczug würden, wenn ein höherer Rabatt gewährt wird, 40 A, dem von 30 A> in Rechnung entsprechen. Wir bringen diese Angelegenheit nur in Anregung, um Be sprechungen oder andere Vorschläge hervorzurufen, damit womög lich eine Einigung in der Rabattfrage erzielt wird. Die Zeit der Einführung der Markrechnung kommt hierbei nicht in Betracht, x. Miscellcn. Aus Berlin, 13. März berichtet man der Dtsch. Allg. Ztg.: „Von den Abg. vr. Biedermann, Duncker, vr. Elben, Herz, v. Stanffcnberg, Völk, Windthorst-Berliu, unterstützt durch eine große Anzahl anderer Mitglieder der liberalen Parteien, ist heute der Entwurf eines Rcichs-Prcßgcsetzes mit dem Anträge auf An nahme desselben durch den Reichstag beim Bureau des letzteren ein- gercicht worden. Es ist derselbe Entwurf, der, im Aufträge des Vor standes des Deutschen Journalistentags von einem der Antragsteller, dem Professor Biedermann, in seiner Eigenschaft als Redakteur der Deutschen Allgemeinen Zeitung und Mitglied des Journalistentages verfaßt, i» den beiden Jahresversammlungen dieses lctztern, zu Breslau 1871 und zu München 1872, durchberathen und mit einigen Modificationen angenommen ward. Er besteht aus nur 10 Para graphen und fußt ans dein reinen Repressivsystem mit Ausschluß aller Präventivmaßregeln." — Außerdem schreiben die Blätter aus Berlin, daß trotz der »enlichen Widerlegung der „Germania" die Centrumssraction be absichtige, dem Reichstage einen Antrag aus Erlaß eines Preß- gesetzes vorzulegcn; der Entwurf sei von dem Abgeordneten vr. Wiudthorft -Meppen versaßt und ans durchaus liberaler Grundlage unter Aufhebung der vorläufigen Beschlagnahme rc. gehalten. Zur guten Stunde ist eben jetzt die „Denkschrift übbr die Aufhebung der gesetzlichen Bestimmungen, die vorläufige Beschlag nahme von Preßerzeugnissen betreffend", welche der Vorort München im Aufträge des vorjährigen (Siebenten) Deutschen Jour-
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