Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 12.03.1873
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18730312
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-187303123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18730312
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1873
- Monat1873-03
- Tag1873-03-12
- Monat1873-03
- Jahr1873
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I? 59, 12. März. Nichtamtlicher Theil. 943 schon erwähnt, am 5. ds. zu einer Plenarsitzung hier zusammen, uni den ans einer vorigen Herbst zu Eisenach stattgchabten Conferenz (an der sich die dazu eingcladene Gehilfenschaft nicht bctheiligte) bera- thenen, seitdem von den einzelnen Mitgliedern ausgearbeiteten und von einer Subcommission rcvidirten Tarif festzustellc». Nach eingehenden, noch einen vollen zweiten Tag in Anspruch nehmenden Verhand lungen der den verschiedensten Städten (Hamburg, Frankfurt a/M., Berlin, Breslau, Stuttgart, Halle, Ludwigshafen und Leipzig) angehörenden Mitglieder der Commission wurde der Entwurf vollendet und soll binnen kürzester Zeit gedruckt und den Mit gliedern des Deutschen Buchdruckcrvereins zugestellt werden. Die Beschlußfassung über den Tarif und den Termin seiner Einführung steht nur einer Generalversammlung des Vereins zu. Diese findet statutengemäß jährlich einmal während der Buchhändlermcsse in Leipzig statt, dieses Jahr am 10. Mai. In einer gemeinschaft lichen Sitzung der Tarifcommission und des geschäftsführenden Ausschusses des Buchdruckervereins wurde indessen vielseitig der Wunsch laut, zur Beschlußfassung über den Normal tarif eine außerordentliche Generalversammlung des Vereins ein zuberufen, um die durch den neuen Tarif, seine Annahme voraus gesetzt, den Gehilfen gebotene wesentliche Ausbesserung ihres Lohnes so schleunig als möglich ins Leben treten zu lassen. DcrselbcWunsch wurde dem Ausschuß gleichzeitig durch einstimmigen Beschluß der am 6. ds. in Halle abgehaltcncn Generalversammlung des thürin gisch-sächsischen Krcisvereins des Deutschen Buchdruckcrvereins und noch von andern Seiten ausgesprochen. Diesen Wünschen und seiner eigenen Uebcrzeugung folgend, hat der Ausschuß nun beschlossen, im Namen des Gcsammtvorstandcs eine außerordentliche Generalver sammlung des Deutschen Bnchdrnckervcrcins aus Montag den 24. ds. (11 Uhr Vormittags) in Weimar zusammcnzurnfcn. So kommt der Deutsche Buchdruckcrverein in jeder Weise den berechtigten Wün schen der Gehilfen auf eine Verbesserung ihres Verdienstes und auf eine möglichst beschleunigte Einführung des dieselbe sichernden neuen Tarifs entgegen und darf, wie bisher, getrost das Urtheil der öffentlichen Meinung über sein Vorgehen erwarten. Die unterm 8. ds. erfolgte Kündigung der Verbandsgchilfeu in den Drucke reien des Deutschen Buchdruckervereins bleibt trotzdem natürlich in Kraft, da der Strike der Vcrbandsgehilfcn in Leipzig trotz des Wahrspruchs der Vertrauenscommission leider noch immer sort- besteht. Misccllen. lieber Deutsch lands literarische Production v on 1851 bis 18 72 entnehmen wir der Allgemeinen Zeitung folgende Zu sammenstellung: „Die Gcsammtziffcrn der amtlichen Jahreseinträge buchhändlerischer Novitäten, wie sie im Austrage des Börsenvercins der deutschen Buchhändler gebucht und veröffentlicht werden, belaufen sich für den Zeitraum von t 851 bis einschließlich des lctztvergangcnen Jahres auf ungefähr 200,000 Novitäten des Buch- und Karten- handcls. Bon 1851 bis 1859 bewegt sich die Gcsammtzahl zwi schen 8000 und 8900. Bon 1860 au geht die Bewegung von 9000 aufwärts der 10,000 zu; nur im I. 1866 fällt sie auf den Stand von 1857 zurück. Erst 1868 wird die Zahl 10,000 erreicht, das Jahr daraus 11,305, die höchste Zahl in den 22 Jahren. Dieser Maximalzahl steht die Minimalzahl 8326 gegenüber, mit der das sechsteJahrzchcnd unseres Jahrhunderts anhob (1851). Die chrono logische Zahlenliste ist folgende. 1851 8326, 1852 8857, 1853 8750, 1854 8705, 1855 8794, 1856 8540, 1857 8699, 1858 8672, 1859 8666, 1860 9496,1861 9566, 1862 9779, 1863 9889, 1864 9564, 1865 9661, 1866 (wie 1857) 8699, 1867 9855, 1868 10,563, 1869 11,305, 1870 10,108, 1871 10,669, 1872 11,127 (die beiden letzten: ohne die Rubrik für slavischc und ungarische Literatur)." In einer am 6. ds. in Berlin abgchaltencn Versammlung der znm Deutschen Buchdruckcrverein gehörigen Bnchdruckcrci- besitzer wurde beschlossen: Zufolge Beschlusses der Commission in Leipzig, Berlin von der am 8. März in ganz Deutschland statt habenden Kündigung aller Verbandsgehilfen vorläufig zu entbinden, sämmtlichen hiesigen Buchdruckereibesitzern diesen Beschluß zu unter breiten und daran die Aufforderung zu knüpfen, keinen Gehilfen, dem infolge des Leipziger Strikcs in Deutschland gekündigt worden ist, in Arbeit zu stellen, Demnächst soll in einer zu berufenden Generalversammlung, wozu die Prinzipale der Provinz Branden burg «ungeladen werden sollen, der Antrag zur Bildung eines Kreis- Vereins „Brandenburg" zum Beschluß erhoben, und ein Anschluß an den hiesigen Zeitungs-Verlcgervcrein angebahnt werden. — Aus Berlin, 10. März melden die Zeitungen dann weiter: „Die gestrige Generalversammlung der Berliner Buchdruckcreibesitzcr beschloß: Es wird hierdurch ein Krcisvercin Berlin-Brandenburg im Anschlüsse an den Deutschen Buchdruckerverein constituirt. Die Provinzial versammlung findet nächsten Sonnabend statt." Der Deutsche Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag hat soeben seinen vierten Jahresbericht aus- gegeben. Der Verein hat das verdienstliche Bestreben, deutsche Bil dung in Böhmen zu verbreiten und hierdurch das so vielfach gefähr dete deutsche Element in Böhmen zu erhalten und zu kräftigen. Der selbe verlegt Schriften dieser Tendenz, kauft aber auch Partien geeigneter Werke an, um dieselben, namentlich in solchen Kreisen, welche dem Buchhandel minder zugänglich sind, zu verbreiten. Es ist eine Pflicht des deutschen Buchhandels, diese Wacht an der Moldau in ihrem Kampfe zur Vertheidigung eines Gebietes, dessen vielfach beabsichtigte gänzliche Czechisirung allen Deutschen und dem deutschen Buchhandel insbesondere sehr nachtheilig werden würde, zu unterstützen. Der Jahresbeitrag beträgt nur 1 fl. Der Bericht des Vereins ist gratis zu beziehen. Aus dem Reichs-Po st wesen. — Nach einer Verfügung des General-Postamts vom 3. ds. soll für die von Orten außerhalb Preußens unter Band oder im.Wege der Ueberweisung eingehenden, in Preußen steuerpflichtigen Zeitungen u. s. w. vom 1. April d. I. ab keine Stempelsteuer mehr erhoben werden. — Im Anschlüsse an die Notiz über den Verschluß der Briefe mit Werthangabe mit zwei Siegeln (aber nur bei vor schriftsmäßigen Couverts statthaft) machen wir darauf aufmerksam, daß diese Vereinfachung vorerst nur für den Verkehr innerhalb des Reichs-Postgcbiets nachgelassen ist. Nach Orten außerhalb des Rcichs-Postgebiets, also nach Bayern, Württemberg, Oesterreich- Ungarn und dem Auslände gerichtete Briefe mit Werthangabe müssen bis auf Weiteres noch in der bisher vorgeschricbencn Weise mit fünf Siegeln verschlossen werden. — Für Drucksachen nach Constantinopel im Gewichte über 250 bis 500 Gramm beträgt das Porto fortan ohne Unterschied des Gewichts 6 Ngr. bez. 22 kr. Personalnachrichtcn. Die philosophische Facultät der Universität Jena hat Herrn Karl Büchner in Darmstadt auf Grund seiner bisherigen wissen schaftlich-schriftstellerischen Thätigkcit und der Jnaugural-Dissertation „Eine Gesandtschaft Hessen-Darmstadts an Frankreich 1643" zum Doctor promovirt. 126*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder