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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1859
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1859
- Sprache
- Deutsch
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129, 19. Octobcr. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2061 gcnwärtig 117. Das collegialische Zusammenhalten hat in jüngerer Zeit gute Fortschritte gemacht, und es zeigt sich mehr und mehr ei» erfreulicher Eifer an den Vercinsangelegenheiten. Als ein Zeichen hierfür mag cs gelten, daß für die bevorstehende Wahl fünf Wahl zelle!, zum Tbeil sehr zierlich gedruckt, in Umlauf gesetzt waren. Die neu gegründete Vcreinsbibliothek findet ebenfalls erfreuliche Benutz ung. Bisjctzl sind durchschnittlich immer 70 Bände verliehen. Un ter den Benutzern der Bibliothek zeigen namentlich auch die Lehr linge des Leipziger Platzes Interesse für das gemeinnützige Institut Die Benutzung würde voraussichtlich schon jetzt erheblicher sein, wenn eine den vielen Interessenten gleichmäßig gelegene Stunde in der Woche für die Oeffnung gewählt werden könnte. VorderHand gilt cs, die Bedürfnisse und Wünsche in dieser Beziehung noch bes ser zu sondiren; die Abhilfe wird dann schon von selbst kommen. Der neue Bibliothekar, Hr. H. Ballhorn, hat sich dafür entschieden, die bisherige Eröffnungszeit, Sonnabend von 7—Vo9 Uhr Abends, vorläufig noch beizubehalten. Der Zuwachs der Bibliothek in jüng erer Zeit, gefördert durch dieMunisicenz des deutschen Gesammtbuch- handcls, berechtigt zu immer schöneren Hoffnungen. Das Vermögen der Untcrstühungscasse beläuft sich gegenwärtig auf 1700 Thalcr. Durch die Zinsen dieses entsprechenden Fonds wird es möglich, der Bestimmung des Instituts, den hier verkehrenden, oder auf der Durchreise befindlichen Gehilfen in Nothfällen augenblickliche Ab hilfe zu gewähren, immer mehr gerecht zu werden. Im letzten Jahre sind Unterstützungen, rcsp. Anlehen, fast durchschnittlich nur in Sätzen von 5, 6, 8, 10 und 15 Thalcrn zur Verwendung ge kommen. Die effektiven Unterstützungen beliefen sich im vergang enen Geschäftsjahre auf 72 Tbalec, wovon der bei weitem größte Theil seit Mai d. I. verabfolgt wurde. Hierbei bleibt noch zu be merken, daß durch Vermehrung des Stammcapilals die Sätze erst in jüngster Zeit entsprechend erhöht werden konnten, während die selben früher aus guten Gründen durchgängig etwas knapp gegrif fen werden mußten. Im vorigen Winter hat eine starke Mitglied- zabl des Vereins einen Evklus von Vorlesungen über die Literatur- gcsckickte des 18. Jahrhunderts veranstaltet. Wir haben bisjetzt nickt gehört, dass der an sich schätzbare Versuch erneuert worden sei Offenbar bat ein geschloffener Reihcnvortrag manches Mißliche. Vor lesungen dicserArt können nicht den Zweck haben, ein größcresThema gründlich zu erschöpfen. Sic sollen nur ancegcn und die geistige Bildung und Anschauung erweitern helfe»; demnach dürfen sie sich nicht a» einen Gegenstand binden, sondern muffen sich auf ver schiedene» wissenschaftlichen Gebieten bewegen. Der hiesige kauf männische Verein scheint das Richtige gewählt zu haben, aber eö gehört viel Geld zu der Sache. Vielleicht dürfte der beabsichtigte Versuch, im beginnenden Winter geschäftliche Fragen in den Haupt versammlungen des Gebilfenvereins parlamentarisch verhandeln zu lassen, einigen Ersatz dafür bieten. Es sind, thcilweise von aus wärts, verschiedene Fragen bereits eingegangcn. Zur näheren Be zeichnung des Versuchs Iheilen wir die folgende mit, die wohl in der näcksten Versammlung zur Verhandlung kommen dürfte: „Die prakriscke Bedeutung der Disponenden für de» Verlags- und Sor- timcntshandel. Stehen die in der Form von Disponenden vorkom menden Mißbräuche im Vergleich zu den allgemeinen Vocthcilen, welch diese Usance bei der beutigen Entwicklung und Ausbreitung des Geschäfts gewährt?" Stuttgart, 12. Occbr. Die I. G. Eotta'schc Buchhandlung bereitet zur Schillerfeier iiichrerc Publikationen vor, die aber, weil zum Theil von den Leistungen der dabei beschäftigten Künstler, dann von Sonne und Licht abhängig, vielleicht nicht alle rechtzeitig auf den Tag vollendet werden können. Sicherem Vernehmen nach be stehen dieselben in einer vbokographiscb illustrirten Prachtausgabe der Gedichte; in einer neuen Ausgabe der sämmklichcn Wecke in dem beliebten Mittel-Octavformal; dann i» einer durch die literarische Seckion des Eomite's für die Jubelfeier getroffenen Auswahl der Gedichte für die Schule; weiter in zwei von der Tochter Schiller's, der Freifrau v. Gleichen, hcrvorgcrufcnen Werken, „Schiller's Be ziehungen zu Eltern und Geschwistern" mit den Bildern der ersteren, und „Karoline v Schiller und ihre Freunde", gleichfalls mit Por träts; endlich „Erläuterungen zum Bciefwccksel von Schiller und Goethe" von Düntzer. Schon im Jahre 1856 ist von dieser Buch handlung über die Herausgabe einer kritischen Ausgabe der Werke Schiller's ein Verlagsvcrtrag mit den betreffenden Gelehrten abge schlossen worden, der den Zweck hatte, die ersten zwei Bände dersel ben zum Jubiläum publiciren zu lassen. Wenn letzteres gleichwohl noch nicht zu erwarten steht, so wird wohl das Jubiläum selbst sebr viel seither noch nicht bekanntes Material zu Tage fördern, was je ner kritischen Ausgabe nur zu gut kommen dürfte. l'Allg. Ztg.) Hr. A. Retemeyer in Berlin beabsichtigt unter dcm Namen Athenäum ein Universalleseinstitut für Zeitungen und Zeit schriften aller Länder und Sprachen, verbunden mit Salons für ge sellige Unterhaltung und Eoncertsaal, zu gründen. Der vocgeleglc Plan gibt die Zahl der anzuschaffenden Zeitungen auf 300 an. Ein Zimmer nennt sich „Depeschcnzimmer", und cs sollen darin alle tele graphischen Depeschen schon eine Stunde nach der Ankunft einzu- schen sein. Bibliothek, Buchhandlung, Eonditorei, Tunnel zur Re stauration sollen eingerichtet werden. Auch die permanente Gemäl deausstellung einer Berliner Kunsthandlung ist dem Unternehmer angetragcn. lDtscb. Allg. Ztg.) Brüssel, 2. Octbr. Der für den 25. Sepl. hier.beabsichtigte Eongreß belgischer Buchhändler rc , um gegen die Büchervcrbreir- ungs-Monopolc einiger Provinzialrcgierungen zu peritioniren <Bör- senbl. Nr. 120.1, hat aus Mangel a» Theilnebmern nicht statisinden können; eS hatte sich nämlich in dcm für die Versammlung bezeick- nctcn Locale nur — ein Buchhändler, und zwar der, welcher den Aufruf erlassen hatte, eingefunden. Die Monopole der Provinzial rcgierungen von Antwerpen und den beiden Flandern bestehen übrigens thaksächlich nicht, sondern cs läuft die ganze Geschichte auf eine gcwöhnlickc Eoncurrenz zweier hiesiger Verleger aus, von denen der eine glaubte, durch die beabsichtigte Petition die Dazwi- schenkunst einiger Provinzialsch u l - B e a m t c n, die den Lehrbüchern seines Eoncurrenten den Vorzug geben, abwehren zu können. Personalnachrichten. ' Leipzig, 17. Octbr. Am gestrigen Tage feierte Herr Leo pold Voß im engeren Freundeskreise das fünfzigjährige Jubelfest seiner buchhändlerischen Laufbahn, die er in der mit Buchdruckerci verbundenen Verlagshandlung des trefflichen Fr. Vwweg und in der Schulbuchhandlung des ehrwürdigen Schulrath Eampc begonnen hatte; zwei Männer, für die ihn die dankbarsten Erinnerungen be seelen. Konnte der würdige Jubilar, dessen rastlose Wirksamkeit, der Wissenschaft durch bedeutsame Unternehmungen zu dienen, allbe kannt ist, bei dcm Rückblicke auf die vergangenen Zeiten mancher erfahrenen Prüfungen nur mit Wehmukh gedenken, so erfüllten ihn doch auch viele glückliche Fügungen des Schicksals, die ibm in seiner geschäftlichen Thätigkeit bescheert worden sind, mit hoher Freude. Ganz besonderen Dank jedoch widmete ec der Vorsehung für das häusliche Glück, welches ihm im Schooße seiner Familie zutheil geworden ist. Inmitten dieser und einer Anzahl langbewährter Freunde wurde ihm der Tag zu einem wahren Festtage. Möge der verdienstvolle Mann uns noch lange erbalten bleiben und der Abend seines Lebens heiter dabinfließcn!
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