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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.01.1861
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.01.1861
- Sprache
- Deutsch
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^ 3, 7. Januar. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 33 men der Lehrer und Erzieher erfahren, läßt Hr. Arnim wegen der „lodernden Kricgsfackel" den jungen Prinzen in die Festung Küstrin und später sogar noch weiter zu dem alten Herzog von Pommern nach Stettin bringen (Se. 24 u. 25); ebendahin bringt ihn Hr. Vehse (Se. 99) fast mit denselben Worten: „des Krieges wegen ward er in das feste Küstrin in Sicherheit gc- Bei Arnim Sc. 25 „In seinem fünften Lebensjahre erhielt er einen Obcrhofmcister in der.Person des Geheimen Raths Johann von der Borch. Dieser, der schon bei Georg Wilhelm, dem Vater des Kurprinzen, das Amt eines Oberhofmcistcrs bekleidet hatte, behielt cs nicht lange, sondern über ließ cs einem Manne u.s.w (der sein Amt bester verstano, — wird in vier nicht abgeschriebcnen Zeilen hinzugcfügt). Dieser Mann war der Geheime Rath Rumclian von Kalkhun, genannt Leuchtmar, ein Mann von Scharfsinn, feiner Weltbildung und einer diplomatischen Gewandt heit, die ihm in der Folge die Ungnade Schwarzcnberg's, des branden- burgischen Premierministers, zuzog, durch den er nach Duisburg ver wiesen ward. Unter ihm stand, so lange er Obcrhofmcister des Prin zen war, der Informator desselben, Geheimer Sccretair Jacob Müller." bracht, ja noch weiter hinauf nach Stettin zum alten Herzog von Pommern." Dann folgen die Namen und Eharaktcrisirung der Lehrer. Ich setze die Stelle her, indem ich aus dem Vehse'schen Texte die Worte und Wendungen, welche Hr. Arnim nicht abge- schricben hat, auch nicht abschreibc: Bei Vehse Sc. 98: ,,Dei^erste von denselben war der Geheime Rath Johann von der Borch: Friedrich Wilhelm erhielt ihn, als er fünf Jahr alt war, zum Oberhofmeistcr bestellt. Borch war ein geborener Wcstphalc u. s. w., hatte schon bei des Kurprinzen Vater das Oberhofmeisteramt beklei det, quittirte aber seine Acmter. An seiner Stelle erhielt nun Friedrich Wilhelm den berühmten Georg Rumclian von Kalkhun, genanntLcucht- mar, ebenfalls Geheimer Rath, zum Oberhofmeister, — ein Mann von überlegenem Geiste, großem Weltton und seltener diplomatischer Ge wandtheit: Eigenschaften, die später ihm die Ungnade des Premiers Schwarzenberg zuzogen, der ihn nach Duisburg verwies. — Unter ihm sungirtc als Informator der Geheime Secretair Jacob Müller." Hieraus macht der dreizehnjährige Friedrich Wilhelm einen Besuch in Wolgast, über welchen Hr. Arnim Se. 25 also be richtet: „Als der Kurprinz dreizehn Jahr alt war, machte er in Wolgast, wo er früher schon mehrmals die Schwester seines Va ters, Gustav Adolph's Gemahlin, gesehen, einen letzten Besuch und zwar bei der traurigen Gelegenheit, als die Leiche des im Kampfe für Deutschlands Glaubensfreiheit gefallenen Helden dort hingebracht wurde, um von da weiter nach Schweden geführt zu werden." Fast genau so Hr. Vehse Se. 99: „In Wolgast sah er wiederholt seines Vaters Schwester, die Gemahlin des großen Gustav Adolf von Schweden, und 1633 machte er, 13jährig ei nen letzten traurigen Besuch dort, um die Leiche seines großen Oheims, ehe sic nach Schweden abgeführt ward, zu sehen." Ich habe aus Rücksichten der Unparteilichkeit die ersten aus Vehse genommenen Stellen — zusammen ungefähr 4 Seiten — zum Abdruck gewählt, obwohl, wie wir sehen werden, die Vir tuosität des Hrn.Arnim imAbschreiben sich in den späteren Par tien des Buches in ungleich hellerem Lichte zeigt; denn mit der Zeit und der Arbeit ist auch ihm der Muth gewachsen. Ich kann aber unmöglich sofortfahren, begnüge mich also zu notircn, daß die drei noch übrigen, aus Vehse plagiirten Seiten des 2. Ea- pircls sich folgendermaßen vcrtheilen: Seite 25 (der Schluß), Sc. 26 außer dem zweiten Absätze, der eine Reflexion über „die Geschichte der Völker" enthält (bei Vehse Sc. 99 u. 100), Sc. 27 mit Ausnahme der beiden mittleren Absätze und die erste Hälfte von Se. 28 (bei Vehse Se. 101), ferner Se. 29 von „Banket" bis „großen Thatcn", und die letzten Sätze auf Se. 30 u. 31 (bei Vehse Se. 100 u. 101). Im ganzen 3. Eapitcl, sagten wir, ist nur eine einzige Seite aus Vehse abgeschriebcn, und zwar die ganze Sc. 33 bis auf die beiden letzten Zeilen (bei Vehse Se. 87 u. 88), und au ßerdem drei Zeilen auf Sc. 32: „Als er vom Sterbebette seines Vaters von Königsberg wieder nach Berlin zurückkam, fand er Brandenburg von den feindlichen Kriegerschaaren ausgesogcn und fast vernichtet", was Vehse Se. 102 ebenso ausdrückt: ,,Friedrich Wilhelm fand, als er von dem Todtcnbette seines Vaters aus Königsberg hcimkam, Brandenburg von den feind lichen Schaarcn ausgcsaugl und fast erschöpft." Im 4. Eapitcl ist die erste Hälfte von Se. 43 Plagiat aus Vehse Sc. 157 u. 158, desgleichen Se. 44 von „dieser Theilung" u. s. w. an bis zur dritten Zeile von Se. 46, fast 2'/» Seite (bei Vehsein umgekehrter Reihenfolge (Se. 104—105 und Sc. 103—104,. Das 5. Eapitcl Se. 47 — 59 ist nun schon dergestalt zu sammengetragen, daß es kürzer und bequemer ist, die in demsel ben nicht aus Vehse entlehnten Stellen zu bezeichnen. Diese sind Se. 49—51 (von „Karl Gustav" bis „kommen sollte", zu sammen 1)4 Se.), ferner die mittlere Hälfte von Se. 49 u. 52, wie die erstere von Sc. 56 und einige Zeilen auf Sc. 48 vor dem ersten Absatz. Alles Andere findet man, wenn auch in an derer Stcllrmg, doch so gut wie wörtlich, bei Vehse Se. 105- 107, ferner Sc. 141 —143, dann Se. 119 u. 117, und end lich Se. 114—117. Es würde den Leser ermüden, und ich würde ein Vcrzeich- niß von Zahlen aufstellcn müssen, das fast an die Gewinnliste der Schillerlotteric gemahnte, wenn ich die Plagiate des Hrn. Arnim in gleicher Weise, Seite für Seite, auch nur bis zu Ende der ersten Äbthcilung des 1. Bandes weiter enthüllen wollte. Ich verpflichte mich daher, jedem, der meinen Angaben nicht Glauben schenkt, auf eine etwaige Aufforderung in diesem Blatte, die oben veranschlagte Zahl der aus Vehse abgeschricbenen Seiten für je des beliebige Eapitcl spcciell nachzuweisen. Nur über das 13. Capitel noch ein Wort! Dasselbe soll auf Se. 148—162, d. h. auf höchstens 15 Seiten nicht weniger als 14 Seiten Plagiat enthalten. Das wird Manchem übertrie ben scheinen. Aber es ist wirklich so. Im ganzen Eapitel, das — genau gerechnet — 14)4 Seite faßt, sind nämlich nur die beiden Uebergangssätze Se. 149 („Und" — „ kosteten") und S§. 158 („Aber" — „cintrafen"), zusammen noch nicht 9 Zeilen, nicht aus Vehse entnommen. I/appelit vient en manxesnt! und cs ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Auch Hr. Arnim nicht. Wenn er sich da her in der ersten Hälfte des Bandes bei der Usucapirung des Veh- sc'schen Eigcnthums noch etwas scheu und verlegen gezeigt hat, so bewegt er sich schon in der zweiten Hälfte (der Geschichte Frie drichs I.,Se. 188—312) bei seinem Geschäft mit jener Ungenirl- hcit und Freiheit, die den Meister bezeichnet. Es sind nämlich in diesem ganzen Abschnitte überhaupt nur der Anfang (Se. 188 — 190 (2)4 Seite), ferner der Schluß von „Roxanens Hen- rath" an Se. 311 — 312 (1 Seite), endlich Se. 200, sonst nur einige wenige Bruchtheile von balbcn, Drittel-, Viertelseiten, zu sammen höchstens 10 volle Seiten, nicht aus Vehse abgeschrie- bcn. Bleiben folglich von 124 Seiten 114 Eigcnthum des Letzte ren, und addircn wir diese zu jenen 103 der ersten Hälfte, so er gibt sich, daß Hr. Vehse an 217 Seiten des 1. Bandes der „Ver trauten Geschichte" Rechtsansprüche hat. Wenn ich früher, in dem Aufsatze der National-Zcitung, deren Gcsammtzahl auf 226 schätzte, so liegt der Grund zu der Differenz zwischen meiner da maligen und jetzigen Angabe darin, daß ich dort die lückenhaften Seiten zu Anfang und beim Schluß mehrerer Eapitcl immer als ganze Seiten zählte, da sie im Buche als solche mitzählen, daß ich dagegen hier jene halben Seiten u. s. w., die ein Plagiat bil-
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