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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.02.1862
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 19.02.1862
- Sprache
- Deutsch
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384 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 22, 19. Februar. legirte Recht" vogelfrci und wo der „n icht privilegirte Ver trieb die wahrhaft allgemeine Verbreitung der Werke un serer großen Tobten möglich gemacht hat"! Mit welchem Erfolg dies geschehen, zeigt uns die literarische und buchhändlcri che Ge schichte der vorigen Jahrhunderte. Und was die „Interessen der Volksbildung" betrifft, so fra gen wir den Hrn. Corrcspondcntcn aus Berlin, auf welch.' Weise diese bisher durch den gesetzlichen Schutz des Autor- undVerlags- rcchts beschädigt worden sind? Die ganze Angelegenheit betrifft eben hauptsächlich den Buchhandel, der der Vertreter auch des Autorrechts sein muß und auf dessen Kosten mehr oder weniger das vermeintliche Interesse der Nation gewahrt werden soll. Wenn uns nun auch noch vieles fehlt, wenn wir weder in unserer Organisation noch in unserer Production vollkommen sind und darauf auch keinen Anspruch machen, indem die Vollkommen heit sowohl im Allgemeinen als beim Einzelnen in dieser Welt vergeblich gesucht wird, so streben wir doch danach, und Allen, die Sinn und Verständniß für die Literatur haben, Allen, die bücherkundig sind, ja Allen, die da lesen, werden unser stetiges Vorwärtsstreben und unsere auch recht in die Augen fallenden Fortschritte nicht entgangen sein. Wir dürfen mir aller Beschei denheit darauf bestehen, daß es in unserer deutschen Literatur durchaus nicht in dem Grade weder an billigen noch an schönen Ausgaben unserer Elassikcr fehlt, daß dadurch die „Interessen der Volksbildung auf eine höchst ungerechte Weise beschädigt würden"! Wir stehen in dieser Beziehung nicht so weil hinter den andern Nationen zurück, daß man uns mit Grund solche Vorwürfe machen dürfte! Wir glauben nicht nöthig zu haben, hierin Einzelheiten anzuführcn. — Wenn es uns an etwas fehlt, so ist es vor allem das, daß wir im Allgemeinen für un sere Bücher nicht den Absatz haben, wie z. B. die Engländer und Franzosen, daß wir, so zu sagen, keinen Ankheil haben an dem großen Weltverkehre, der bei den beiden gcnanntcnNarioncn von so bedeutendem Einfluß auf den Aufschwung der Literatur und des Buchhandels gewesen ist, — daß auch unsere literarischen Interessen nicht in der Weise gewahrt werden, wie es der Fall sein könnte, wenn wir wieder ein mächtiges Volk wären, wenn wir wieder das Wort mitzusprechcn hätten in den großen Fragen, die die Welt bewegen, das uns gebührt. Wenn der Hr. Ver fasser besagten Artikels für die „Interessen unserer Nation" ein- treten will, so möge er in dieser, mit dem deutschen Buchhandel das ganze d eu tsch e Vo lk so innig berührenden Angelegenheit seine Stimme erheben. Was er darüber auch sagen mag, die Vorwürfe, die er etwa zu machen hat, werden schwerlich grundlos sein, undwie lautauch seine Stimme für dies „Recht unseres Volkes" erschallen mag, kein Deutscher und am allerwenigsten ein Buchhändler wird ihm Unrecht geben. Wir sind überzeugt, daß durch die freiwillige Initiative des Buchhandels auch ferner, je nachdem der Absatz es nur irgend möglich macht, auf der betretenen Bahn weiter fortgeschritten werden wird, daß die Preise unserer Bücher niedriger und ihre Ausstattung immer zweckmäßiger und schöner werden wird, ohne daß wir einer Androhung von Zwangsmitteln, wie die Aufhebung des Schutzes für unser gutes Recht eins ist, bedürfen. Wir kön nen und wollen nicht aufzählen, was bisher im deutschen Buchhan del von Einzelnen und der Gesammthcit im „Interesse der Volks bildung" geschehen ist; man wird uns gerade hierin ein gewisses Verdienst nicht absprechen können, aber wir verwahren uns gegen solche Ansichten, wie sic der Hr. Eorrespondent aus Berlin auf tischt, daß es im „Interesse der Nation" der Aufhebung des Rechtsschutzes bedürfe, um die „wahrhaft allgemeine Verbreitung der Werke unserer großen Tobten möglich zu machen". Wir ver wahren uns gegen die grundloseAnklage, daß durch diesen gesetz lichen Schutz unseres guten Rechts „die Interessen der Volks bildung aufcine höchstungcrechteWcise beschädigt würden"! Das heißt man die Sache am falschen Ende anpackcn. Nicht an uns liegt cs, wenn die classischcn Werke unserer deutschen Literatur noch nicht so allgemein verbreitet sind, als man cs vielleicht wün schen könnte. Vermehrt im Volk das Bedürfnis nach edler geistiger Nahrung, erweckt in ihm immer mehr den Sinn für das Schöne und Gute in unserer Literatur! An uns hat cs nicht gefehlt und an u n s wird cs nicht fehlen! Wir werden auch ferner unser Theil redlich dazu beitragen und mit dem besten Willen und nach allen Kräften dahin streben, daß solche für uns besonders erfreuliche Bedürfnisse auch befriedigt werden. Das sind die Gedanken, die die beiden erwähnten Artikel in Einem hervorgerufen haben, der weder ein Preuße, noch ein Sach se, am liebsten nichts weiter heißen möchte, als ein deutscher Buchhändler. Möchte der schwache Ausdruck, den er ihnen hier gegeben, dazu dienen, bessere Streiter zum Kampfe zu rufen für unser gutes Recht, für den dauernden gesetzlichen Schutz des Autor- und Verlagsrechts. H. E. W. S. Miscellen. Es ist auch in weitern Kreisen bekannt, welche großartige Ausdehnung das Anzeigen wesen in England gewonnen hat. Fast alle großen Zeitungen daselbst ziehen die oft ungeheuren Gewinne, die sic machen, nicht aus dem Verkaufe des Blattes selbst, sondern einzig aus den Anzeigen, die sie zum Abdruck er halten. Um nun einen Begriff davon zu geben, wie hoch sich einerseits die Kosten für Inserate für die Anzeigenden, namentlich in den politischen Zeitungen, in denen sie täglich zu Hunderten und Tausenden erscheinen, belaufen und welche bedeutende Ein nahmen anderseits den Eigenrhümern dieser Blätter aus den selben zufließen müssen, geben wir im Nachstehenden die Scala der „Times" für Anzeigen von Zeitschriften und Büchern, wobei wir bemerken, daß Anzeigen vermischten Inhalts, wie Gesuche und Offerten von Stellen rc., noch bedeutend höher berechnet werden. Es bezahlen nämlich Annoncen von Zeitschriften: Büchern: 5 Zeilen 1 Thlr. 10 Ngr. 1 Thlr. 10 6 ,, 1 ,, 20 ,, 1 „ 15 7 ,, 2 ,, — ,, 1 „ 20 8 ,, 2 ,, 10 „ 2 — S ,, 2 ,/ 20 ,, 2 „ 10 10 3 — ,, 2 20 15 4 20 ,, 4 „ 10 20 6 ,, 10 ,, 6 „ >— 25 ,, 8 ,, 25 ,, 7 „ 20 30 ,, 11 ,, 10 ,, 9 „ 10 35 ,, 13 ,, 25 ,, 11 „ — 40 ,, 16 „ 10 ,, 12 „ 20 45 ,, 18 ,, 25 ,, 14 „ 10 50 ,, 21 ,, 10 „ 16 „ — Unter 5 Zeilen wird keine Anz eige berechnet, über 50 die Gebühren immer um 20 Ngr. für die Zeile. Wenn man be denkt, wie eng die Spalten in den größern Zeitungen gewöhnlich sind, so begreift man leicht, wie kostspielig alle nur einigermaßen in die Augen fallenden Annoncen in denselben sein müssen, zu mal es bei der Menge der Anzeigen in jeder einzelnen Nummer überdcm auch nöthig ist, die Inserate oft hinter einander zu wiederholen, damit sie Beachtung finden. (Eentr.-Anz. f. Fr. d. Lit.)
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