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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.05.1851
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.05.1851
- Sprache
- Deutsch
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546 41 ncnde Wochenschrift, deren Redaktion die wiener Mechitaristcn be sorgen; „Armcnia", eine dritte unter Reduktion des Ohamö Zar- murician in Konstantinopel hcrauskommcndc Wochenschrift; „Das wissenschaftliche Tageblatt", lithographirtc Nachrichten, welche zwei Mal monatlich in Singaporc (!), der Hauptstadt von Britisch-Hin- terindien, veröffentlicht werden; „Der Literator", gleichfalls ein litho- graphirtcs Blatt, das in Britisch-Ostindien, und zwar in der Haupt stadt der Präsidentschaft, Madras, erscheint; „Der byzantinische Ku rier", welcher in Konstantinopel hcrauökommt und vorzugsweise aus den türkischen Zeitungen entlehnte Nachrichten bringt; „Der Ara rat", die jüngste der armenischen Zeitschriften, welche mit Erlaubniß des Statthalters der kaukasischen Provinzen seit dem 1. August v. I. jeden Sonnabend in Tiflis erscheint. Sie steht unter der Re daktion eines armenischen Geistlichen Namens Gabriel Patkonow, und zerfallt in einen politischen und literarischen Thcil. Dies wäre also die geistige Nahrung, welche einem Volke gebo ten wird, das 600,000 Seelen stark, als Handeltreibende über die russischen Provinzen Armenien, Kaukasien, sowie über dicGubcrnicn Astrachan und Jekaterinoslav verbreitet ist, und zu welchem noch die im osmanischen Reiche nebst 100,000 Andern kommen, welche in Europa zerstreut leben. Bedenkt man die bedeutenden Mittel, wel che die Herausgabe der angeführten Blätter erfodcrt, so wird man von Achtung für eine Nation erfüllt, welche so große Opfer bringt, um Wissenschaft und Bildung unter sich allgemein zu machen, und in der Pflege des Geistigen, das Mittel sucht sich enger aneinander anzuschließcn. (Bl. f. l. U.) Euic Erfahrung mehr. Wie weit es im Buchhandel gekommen ist, und welche Erfah rungen man leider macht, mag hier als „Beitrag zu den Verleger- Freuden" mikgetheilt werden. Eine SortimcNtsbuchhandlung verlangte im April 1850 vom Verleger einer sehr zeitgemäßen Brochüre, die allenthalben großen Beifall und Absatz fand, 100 sage hundert Ercmpl. ä Ovncl. mit dem Bemerken „sich für dieses Unternehmen umfassend verwenden zu wollen." Der Verleger freut sich darob, zumal da die Broschüre nur ein erstes Bändchen war und die weitere Zusage gegeben wurde „die Fortsetzung solle fest bestellt werden." Derselbe sendet einst weilen 50 Erpl., legt zum Uebcrfluß l Inserat, natürlich auf seine eigenen Kosten, wie dies im deutschen Buchhandel einmal Brauch, oder besser, Mißbrauch ist, bei und verspricht die weiteren 50 Erpl folgen zu lassen, wenn der Verkauf der ersten 50 nach Wunsch ginge. So weit der natürliche Verlauf dieses tragi-komischcn Geschäftes. Im October bereits remiltirt jedoch unsere Sortimcntshandlung sämmtliche 50 Erpl. dieser Brochüre mit dem Bedauern gar kein Resultat erstell zu haben, während andere Handlungen derselben Residenzstadt die Absatzfähigkcit derselben auf erfreuliche Weise be wiesen haben- Nun nahet dieO-M. 185> und mit ihr die Krebse von nah und fern. Siche da, damit auch ein Baarpacket von der selben Sortimcntshandlung mit allen übrigen im Laufe 1850 em pfangenen Büchern zurück und 12^ S-f Nachnahme für das er wähnte Inserat. Hundert Erpl. hatte sic von der Brochüre verlangt und nicht 1, sage Ein Ex. abgesctzt! und das Inserat nun nachge nommen !! Nachgenommcn einen solchen Betrag, während der Verleger Jahresrechnung gewährte, — nachgenommcn auf die Remittenten, deren Richtigkeit noch nicht constatirt ist und von denen keine Ucber- zcugung voclicgt, ob sie in reinem Zustande und unaufgeschnitten sind!! Warlich Schreiber dieses wußte erst nicht, soll er sich ärgern oder lachen, — entschloß sich aber zuletzt kcins von beiden zu thun, sondern ein solches Eonto in seinen Büchern zu streichen und den Fall als „Euriosum" feinen Eollcgen hier mitzuthcilcn. Traurig bleibt's aber jedenfalls, solche Erfahrungen machen zu müssen und bei der heutigen Einrichtung unsers Geschäftes noch keine Aussicht auf Abhülfe gegen ähnliche Fälle zu sehen. Solche Erfahrung wird weder ein englischer noch ein französischer Verleger zu machen genö- thigt sein. — Namen thun hier nichts zur Sache, doch hat Schreiber dieses die Redaktion der B.-Bl. ermächtiget, den Namen von Verleger und Sortimenter, um die cs sich hier handelt, auf Wunsch zu nennen. Es wäre doch möglich, daß hierdurch aufgcmuntcrt, mancher Ver leger eine Geschäftsverbindung hier anknüpfcn möchte. — Eine Ltnlprobc aus dem deutschen Buchhandel. Auf einer Remittendenfactur befindet sich, abgesehen von der Zumulhung an den Verleger, folgendes Postscriptum; „Bei 1 Erpl. ist der 1. Bogen durch Mäuse zerfressen worden, die sich ohne mein Vorwissen in mein Local, durchgcfrcssen worden; ich bitte dafür einen andern Bogen gef. vorzubinden und dicß zu entschuldigen". Dießauch wieder ein Beitrag zum leichtsinnigen Lchrling-An- nchmcn und der jnothwcndig daraus entstehenden Folge, daß wir im Buchhandel Prinzipale und Commis haben, denen selbst die noth- wcndige Schulbildung abgeht, um wie viel mehr die höheren Kennt nisse, die jeder innc haben sollte! Zum prcnfilschcu Zeituugswesen. Dem Commissionsbericht der Preußischen zweiten Kammer über das Preßgesctz sind einige interessante Notizen bcigegcben. Vor dem Juni 1850 cristirten in Preußen 809 Zeitschriften ; nach Partci- stcllung und Tendenz gruppirt; 150 konservative resp. gouvcrnemen- ale, 120 oppositionelle resp demokratische, l 67 neutralcvon unbestimm ter u. schwankender Haltung, 282 wissenschaftliche, technische oder un terhaltende. Seit dem Juni, namentlich seit der Pceßverocdnung vom 5. Juni bis zum 1. October, gingen 137 Zeitschriften ein und zwar; 15 konservative, 98 oppositionelle und 24 neutrale. Jndeß liegt der Grund, weshalb diese Zeitschriften zu erscheinen aufgchört, nicht lediglich in der bcrcgten Preßverordnung denn es gingen ein: 1) aus Mangel an Eautionen: 9 konservative, 70 oppositionelle, 18 neutrale; 2) wegen Postdebitscntziehung: 12 oppositionelle; 3) aus andern Gründen, namentlich wegen Mangel an Fonds: 6 konser vative, !6 oppositionelle, 6 neutrale. Am 1. October bestanden 627 Journale, d. h. auf 24,302 Personen l Journal. — Wie wenig strenge man in Betreff der Caution verfuhr, geht daraus her vor, daß am 1. October 1850 noch 44 konservative, 54 oppositio nelle, 103 neutrale und 70 wissenschaftliche Zeitschriften ohne Eau- tion cristirten. Es zählten damals 144 zur konservativen, 103 zur oppsitionellcn Presse; von der letztem bestand also mehr als die Hälfte ohne Eaution. Seitdem sind noch mchrcr Blätter cin- gegangcn, über welche zur Zeit des 1. Oktobers Cautionscrötcrungen stattfanden. (N. Leipz. Z.) Neuigkeiten der ausländischen Literatur. (Mitgetheilt von Wfg. Gerhard.) Amerikanische Literatur. dooxvrx, prnkiz, Vals: a m^tkoloßical Isis, wirb num. illustr. 4. k^evv ^l'orlc. 12 s. 6 ä. Invis«, IVtsnmci-o», l)olpl> Ue^Iixen. Illustr. b^ Lliringen. Obionß 4. >-kvv Urlc. 21 s. 6., I'lle >var betvvee» tlie Ilniteä 8tstos an<1 IVIexico illustrs- teci, embraeing lUctorial Ora>vintzS ok »II tbe prinoipal Ovntlicts. b'ol. Vorlr. 8^8». ?nnikms, 1. U., IVlemoir »nä writings. 2 vols. Post 8. Oincinnati. 16s.
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