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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1873
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1873
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- Deutsch
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11, 15. Januar. Nichtamtlicher Theil. 163 alle Hochachtung vor collegialischem Sinne, aber in so ernsten Dingen muß das Herz sich dem Verstand unterordnen. Darum halten wir die Gründung eines neuen Unterstützungsvereins, und demzusolge eine Zersplitterung der Kräfte, nicht für heilsam; man erweitere und verbessere, wenn nöthig, den allgemeinen Nnterstützungsverein, der sein Ohr gewiß nicht den berechtigten Anforderungen der Jetztzeit verschließen wird. all 2) Angenommen, der Verband komme auf 1000 Mitglieder, so zahlen diese in 10 Jahren ä 4 Thlr. Beitrag 40,000 Thlr. dazu, gewiß nicht niedrig angeschlagen, Zinsen, Eintrittsgelder, Geschenke und Legate rc., jährlich 5000 Thlr., 50,000 „ so hat man in 10 Jahren die stattliche Summe von 90,000 Thlr. also pro Mitglied jährlich 9 Thlr. Nun hätte nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung, die man durch aus nicht außer Acht lassen darf, man mag wollen oder nicht, ein Mit glied bei 6 Thlr. wöchentlichem Krankengeld im Durchschnitt über 13V» Thlr. normale Beiträge jährlich im voraus zu zahlen*), ohne hierbei einen Pfennig Kosten für Verwaltung der Krankencasse und des Central-Stellenvermittlungsbureaus in Anschlagzu bringen. Man wird nun freilich einhalten, die Ausgaben feien viel zu hoch gegriffen und die Einnahmen lassen sich erhöhen; in elfterer Beziehung verweisen wir auf Hrn. o. in Nr. 254 d. Bl., in letzterer hat man nur Hoffnungen und Wünsche, aber keine völlige Sicherheit. Was z. B. den gehofften Vorthcil von der Einschränkung des zu zah lenden Krankengeldes auf nur 26 Wochen betrifft, so verweisen wir auf Heym's Schrift Se. 20, wonach von 100 kranken Männern 79 nur 1— 4 Wochen 13 „ 4- 8 „ 4 „ 8-13 „ 3 „ 13-25 „ also nur 1 über Vr Jahr krank sind; — die Nutzanwendung kann sich Jeder selbst machen! aä 3) Wir sind gewiß die Letzten, welche thörichten Agitationen Gehör schenken, oder welche die freundlich dargebotene helfende Bruderhand undankbar und kalt zurückweisen würden. Aber wir meinen, cs ist ein alter, unbestreitbarer Erfahrungssatz, daß man durch Unterstützungen einen Stand nicht hebt oder feine Interessen fördert; das müßte wohl auf andere Weise geschehen. Wenn es sich wirklich nur darum handelte, daß jedes Mitglied des Verbandes außer den bewußten 4 Thlrn.infolgeeinesirrthümlichenVoranschlags noch weitere 1 Thlr. 10 Ngr. jährlich aufzubringcn hätte, so dürfte man wohl zur Ehre unseres Standes, ohne auf Widerspruch zu stoßen, behaupten, daß dieser Theil des betreffenden Circulars gegen standlos wäre. Da es sich aber in der That um ganz andere Be träge handeln wird, so möge ein Jeder reichlich geben, der geben kann und gern gibt. Wir hätten noch manches auf dem Herzen, namentlich über *) Für 1 Thlr. wöchentliches Krankengeld (Heym Se. 31): im 20. Jahre 1 Thlr. 8 Ngr. 8 Pf. „ 25. „ I „ 12 „ - „ 30. „ 1 „ 16 „ 2 „ 35. 1 „ 21 ,. 6 „ „ 40. „ 1 „ 28 „ 4 „ „ 45. „ 2 „ 7 „ 4 „ „ 50. „ 2 „ 19 „ 7 „ „ 65. ,, 3 ,, 6 „ 1 ,, „ 60. „ 4 „ — „ 8 „ Sa. 20 Thlr. 1 Ngr. — Pf. x 6 -- 120 Thlr. 6 Ngr : 9 ^ 13 Thlr 10^ Ngr das Verhältniß des Verbandes zu dem allgemeinen Unterstützungs verein; es sind uns in dieser Beziehung zuweilen recht eigen- thümliche Aeußerungen von Collegen zu Ohren gekommen, so daß wir wenigstens den Wunsch nicht unterdrücken wollen, es möge kein einziger College sich von letzterem abwenden; es wäre in seinem eigenen Interesse sehr zu bedauern. Doch nun zum Schluß! Unser Wort, unsere Mahnung gilt der Sache, nicht den Personen. Was wir erwähnen mußten, dürfte doch vielleicht einiges Gehör finden und dann ist der Zweck dieser Zeilen erfüllt. Wir wollen dem Verbände nicht ein einziges Mitglied oder einen Groschen Geschenke entziehen, sondern Jeden nach seinem eigenen besten Ermessen den Weg zu seinem Wohle suchen und finden lassen. Im Gegentheil soll es uns recht freuen, wenn die Gaben reichlich fließen — denn wir glauben nachgewiefen zu haben, daß es nöthig ist. Dies ist unser erstes und letztes Wort in dieser Angelegenheit. Leipzig, im December 1872. Einige Buchhandlungs-Gehilfen. Miscellen. Usanccn - Frage. — Die Anforderungen dcrSortimcntshand- lungen, directe Sendungen per Kreuzband zu machen, nehmen immer mehr zu, unterstützt durch die bequemen und billigen Posteinrich tungen. DerEinscnder dieses hatnun bisher stets dergleichen Ordres, trotz der Mühe, der baarcn Auslagen und der oft über die Gebühr lange währenden Einlösung der betreffenden Facturen, ausgeftihrt. In jüngster Weihnachtszeit hat er aber mehrfach die Erfahrung machen müssen, daß dergleichen Sendungen den Ortihrer Bestimmung gar nicht erreicht, somit schon unterwegs Liebhaber gefunden haben. — Wer hat in diesem Falle den Schaden (Object und baare Porto- auslagcn) zu tragen? Der Besteller oder der Verleger? B., 3. Januar 1873. 6. In der Serbe'schen Verlagsbuchhandlung in Leipzig ist ein „Deutscher Bureau-Kalender auf das Jahr 18 73 für Be hörden, Rcchtspraktikantcn und Geschäftsleute aller kaufmännischen Berufsartcn", redigirt von Hofrath Kleinschmidt (gr. 4. Eleg. cart. l Thlr. 2 V, Ngr. no.), erschienen, der mit seinem reichen und ge meinnützigen Inhalte dazu angethan ist, für den Geschäftsverkehr einen recht nützlichen Rathgeber zu bilden. Derselbe enthält außer allcrleiKalendernachrichtcn und eincrAgendafürjedenTagdesJahres unter anderem eine Wechselstempcl-, eine Maß- und Münz-, und eine Zinscn-Bercchnungs-Tabelle, einen Auszug aus dem Gcbühren-Ge- sctzc, sowie Stempelgebühren-Anzeiger und Stempel-Scalen. Außer diesem selbständigen Inhalt aber hat der Kalender noch die weitere Bestimmung, dem im gleichen Verlag erscheinenden „Deutschen Ju- risten-Kalendcr" als Supplement zu dienen und alle im praktischen Leben noch fühlbaren Lücken desselben auszufüllcn, so namentlich auch, was für unsere Kreise von besonderem Interesse ist, die darin aufgeführten Verzeichnisse der Rechtsanwälte für jedes Jahr von neuem richtigzustellen. Aus dem Reichs-Postwcsen. — Vom 1. Januar 1873 ab ist die Gcwichtsstufe für Drucksachen nach und ans Serbien von 40 auf 50 Gramm, und das Maximalgewicht für Drucksachen von 250 auf 500 Gramm erweitert. Das Porto für Drucksachen über 250 bis 500 Gramm beträgt ohne Unterschied des Gewichts 3 Groschen bez. 11 Kreuzer. Personalnachrichten. Herr He r m. Manz in Wien hat von dem König von Preußen den Kronenorden 4. Classe erhalten. 22*
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