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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.01.1873
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1873-01-13
- Erscheinungsdatum
- 13.01.1873
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- Deutsch
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132 Nichtamtlicher Theil. ^ 9, 13. Januar. liner Gehilfenversammlung in Nr. 266, in welcher durch statistisches Material (doch wohl wie in Nr. 260?) der Angriff auf die Kranken- casse in Nr. 254 d. Bl. vermeintlich widerlegt worden, waren nun die Veranlassung, daß Hr. vr. Heym, dessen Schrift nach unsrer Ansicht ganz unrichtig angewendet war, lediglich im Interesse der Sache, um seine doch unzweifelhaft höchst beachtenswertheMeinungs äußerung gebeten wurde. Es war zu erwarten, daß diese nicht anders ausfallen könne, als es in Nr. 281 d. Bl. geschehen ist; es geschah dies auch in der bestimmten Voraussetzung, daß es nicht den wünschenswerthen Er folg haben werde, und mit dem Hinzufügen, daß selbst höhere Mächte unter den bestehenden Verhältnissen das Vorhaben nicht würden ausführen können! Daß Hr. vr. Heym, wie Hr. o. schon mehrere Wochen früher, es vor Ausgabe der Statuten gcthan, kann doch wohl nicht Grund zum Befremden sein; cs lag ja noch nicht mehr vor! Gehen wir nun zu dem Artikel in Nr. 260 über, welcher die Lebensfähigkeit des jungen Institutes durch Stellen aus vr. Heym's Schrift darlegen soll, so müssen wir offen gestehen, daß wir nicht be greifen können, wie man dies vermag, wenn das Exempel mit einem bedeutenden Deficit abschließt! Aber die Rechnung ist auch ganz falsch, und wenn es gestattet ist, von Kleinigkeiten auf Großes zu schließen, so lassen sich höchst bedeutsame Schlüsse ziehen! Es heißt dort ganz kategorisch: „Aus derselben ergibt sich, daß von 100 Mitgliedern 19 Personen dem Kranksein unterliegen, und zwar in dem Alter von 20—40 Jahren, bei einer Dauer der Krank heit von 31 Tagen per Person, daß also 484 Thaler nöthig wären, um diese Anzahl zu unterstützen. Nun zahlen allerdings 100 Mit glieder nur 400 Thaler, das Resultat würde also ein Deficit von 84 Thalern sein." Nehmen wir vorläufig an, die betreffenden Stellen wären rich tig herausgenommen, so finden wir sowohl die 19 Personen, wie die 31 Tage, mithin auch die 484 Thaler und das Deficit von 84 Thalern falsch; abgesehen davon, daß hierbei der sämmtlichen Unkosten mit keiner Sylbe gedacht ist! Auch das zweite Beispiel mit den 15 altern Leipziger Kranken kassen, von denen manche inzwischen schlafen gegangen sein mögen, ist, abgesehen von seiner Unanwendbarkeit, nicht richtig. (Wir wollen uns,lediglichderKürzewegen, ausdicse zwei Punkte beschränken.) Das zweite Beispiel wollen wir zuerst beleuchten, da es mit wenigen Worten abgethan ist, während dies mit dem andern nicht so schnell geschehen kann. Diese 15 Kpankencassen zahlten nach vr. Heym's Schrift (Se. 16) im Durchschnitt nicht 27 bis 28 Gr., sondern ca. 99/igg Thlr., also 1 Thlr. weniger 3 Ps., bei 1 Thlr. wöchentlichem Krankengeld, so daß also bei 300 Thlrn. nicht 5fH Thlr. Jahresbeitrag, sondern ca. 5 Thlr. 23^4 Gr., bei 6^4 Thlr. pr. Woche jedoch ca. 6 Thlr. 5U Gr. hcrauskämc. Nun zum ersten Falle, so kurz, als es die nothwendige Deut lichkeit gestattet. Nach dem verdienten englischen Statistiker Finlai- son (dessen sehr eingehende Arbeiten über englische Ortskrankcncassen vor ca. 20 Jahren von vr. Heym vielfach zusymmengestellt, und für die erste deutsche rationelle Krankencasse in Leipzig als Grund lage benutzt wurden) erkranken von 100 Personen (beider Ge schlechter) während eines Jahres bei leichter Arbeit im Alter von: Dauer der Krankheit auf die kranke Person: 20 Jahren 22,83 28,12 Tage 30 - 18,71 31,97 - 40 - 19,48 36,73 - 3: 61,02 3: 96,82 20,34 32,27 also nicht 19! also nicht 31 Tage! Multiplicirt man nun beide Zahlen, so kommen nicht 589 (wie bei 19 -j- 31), sondern 656*/^ Tage, also 67^gTage mehr heraus; 589 Tage L N Thlr. erfordern übrigens auch nicht 484, sondern 490N Thlr; 656^g Tage aber^erfordern ca. 547 Thlr., so daß das Deficit nicht 84, sondern 147 Thlr. betrüge. Die Differenz zwischen 484 und 547 Thlrn. würde bei 1000 Mitgliedern in 10 Jahren das nette Sümmchen von gegen 6300 Thlr. Mehrerforderniß ergeben! Nun hat man aber nur das 20/40. Jahr herbeigezogen; eS müßten aber mindestens auch das 50. Jahr mit 22,65 Personen und 45,si Tagen, sowie das 60. Jahr mit 27,41 Personen und 58,92 Tagen berücksichtigt werden. Welches Resultat dies ergeben würde, mag sich der geehrte Leser selbst ausrechnen — (gegen 900 Tage bei leichter Arbeit!). Aber die betreffenden Positionen sind nicht einmal für unsere Verhältnisse recht passend gewählt, da sie sich auf beide Geschlechter beziehen; es lag viel näher und wäre auch nicht ungünstiger ausge fallen, wenn man Se. 21 die Leipziger Statistik der Männer ange wendet hätte, nach welcher bei ca. 10,500 beobachteten Fällen von 100 Personen (bis zum 59. Jahre!) im Durchschnitt 28,2, bei einer Dauer der Krankheit von 22,9 Tagen, also jede Person 6,45 Tage, (dort 6,56 bis zum 40. Jahre) dem Kranksein unterliegen. (Bei beiden Geschlechtern würde der Durchschnitt 27,7 Personen und 26,7 Krankentage, also jede Person 7,38 Tage krank sein!) Alle diese hier aufgeführten Zahlen werden aber in der Praxis schwerlich jemals eine Bedeutung erlangen, man wird sich wohl niit der Zeit daran gewöhnen müssen, mit ganz andern Zahlen zu rech nen, und dann wohl auch der zutreffenden Vorhersagungen der Hrn. o. und vr. Heym gedenken. (Schluß folgt.) Misccllen. Im Verlag von C. H. Reclam sen., Sep.-Cto. in Leipzig ist ein „Geschäfts-Tagebuch für Buchhändler auf das Jahr 1873" (Schmal-Fol. In Hlblnbd. Preis 15 Ngr.) erschienen, das in der That recht zweckmäßig hergestellt ist und hier besonders zur Beachtung empfohlen zu werden verdient. Dasselbe enthält außer einer Agenda für jeden Tag des Jahres eine Erinnerungs-Tabelle (zum Anmcrken wichtiger Vorkommnisse), einen Auszug aus der neuen Wechsel-Ordnung, der neuen Concurs-Ordnung und aus dem Stempel-Tarif; ferner eine Zinsenberechnungs-, bnchhändlcrische Geldreductions- und Meßagio-Tabelle, die wichtigsten Bestimmun gen aus dem neuen deutsch-französischen Postvertrage, sowie son stige nützliche Notizen für das buchhändlerische Geschäftslebcn und endlich noch eine Eisenbahnkarte von Deutschland. Von den handlichen Büchting'schen Buchhändlerlisten liegen jetzt wieder die allgemeine Liste (in den bekannten 3 Sor ten) und die Sortimenterliste in gewohnten sorgfältigen Bear beitungen vor; wir erlauben uns dieselben im Interesse unseres fleißigen Hrn. Collegen hierdurch aufs neue recht warm zur freund lichen Aufnahme zu empfehlen. — Nach diesen Listen gibt es jetzt im Ganzen 3930 Firmen, worunter 2489 Sortimentshand lungen, gegen 3737, bez. 2342 Firmen im vorigen Jahrgang: also eine Zunahme von 193 Firmen insgesammt, und 147 Sortimentern im Besonder«. Die literarische Production Großbritanniens im Jahre 1872 beläuft sich imGanzen auf 4814 neue Erscheinungen, wovon 1100 neue Auflagen oderAnsgaben und 295 amerikanischen Ursprungs sind. Am stärksten finden sich die Rubriken „Theologie" und „Romane und Erzählungen" vertreten, und zwar die erste mit 782, letztere mit 744 Erzeugnissen.
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