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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.10.1860
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.10.1860
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- Deutsch
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2050 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 126, 10. October. Nichtamtlicher Theil. In Sachen des durch dänische Polizeiwillkür zu Grunde gerichteten Herrn vr. Heiberg in Schleswig. Infolge der Aufforderung von Hrn, Hcrm. Costcnoble in Nr. 117. d- Bl., Hrn. Dr. Heiberg die Zahlung der vorjährigen und diesjährigen Saldi gänzlich zu erlassen, hat die Redact. ferner nachsteh ende Erklärungen empfangen: 19) Hc. Carl Heymann in Berlin streicht den Saldorest. 20) Hrn. I. G Hevse's Sortiment (C. Ed. Müller) in Bre men tritt der Aufforderung bei. 21) Hc. E. L. Kling in Tuttlingen streicht seine Forderung. 22) Die Kuhlmey'sche Buchh. in Liegnitz streicht den Saldo aus Rechnung 1859. 23) Hc. RudolfKuntze in Dresden tritt der Aufforderung bei. 24) Die E. G. Lüderitz'sche Vcrlagsbuchh. in Berlin desgl. 25) Hr. A. Pockwitzin Stade desgl. 26) Hr. Robert Schaefer in Dresden streicht den Saldo. 27) Hrn. Schmorlü: v. Seefeld in Hannover betrachten den Saldo als bezahlt. 28) Hr. E. A. Seemann in Essen hat schon vor der Auffor derung des Hrn. Eostenoble seine Verzichtleistung auf den Saldo Hrn. vr. Heiberg angezeigt. 29) Hrn. Velhagen L Klasing in Bielefeld verzichten auf den Saldo aus 1859. 30) Die Weidmann'sche Buchh. in Berlin streicht den Saldo der Rechnung 1859. 31) Hr. Georg H. Wigand in Göttingen tritt der Auffor derung bei. Ferner haben sich zu dem noch zu bildenden Verein zur Unter stützung des Hrn. Dr. Heiberg Weiler angemeldet: Hr- Gustav Elkan in Harburg mit 1 Hrn. I. G. Heyse's Sortiment (C. Ed. Müller) in Bremen mit 5 jährlich. Hr. Rob. Schaefer in Dresden mit 5 jährlich. Hrn. Schmorl <L v. Scefeld in Hannover mit 2-^ jährlich. Ueber buchhändlerische Buchführung. Die Nothwendigkeit der Buchführung wird sich gewiß jedem denkenden Buchhändler klar erwiesen haben, und dennoch bin ich überzeugt, daß in den meisten Handlungen kein Jahresabschluß ge macht wird. Die Aufsätze und Bücher, welche darüber erschienen, dürften meines Erachtens eher davon abschrecken, als dazu führen, denn wenn das darin Gesagte gewiß auch meistenlhcils richtig sein dürfte, so erscheint es doch mühsam und verwickelt, und man fürch tet sich davor, als vor einer neuen, ungewohnten und sehr schwieri gen Arbeit. Nach meiner Ueberzcugung ist aber nichts einfacher und leichter mit den gewöhnlichen buchhändlerischcn Einrichtungen vereinbar, als ein Jahresabschluß. Man mache sich nur von vorn herein klar, daß es im Sortiments- wie Verlags-Geschäft dabei nur auf sehr wenige Posten ankommt, die man theils schon ganz deutlich in seinen Bü chern vorsindet, theils aber darin haben sollte, oder mit geringer Mühe Herstellen kann. Man gebraucht nämlich nur: 1) eine Zusammenstellung des Besitzes, der nur in drei Dingen zu bestehen pflegt: s) in ausstehenden Forderungen, d) in vorräthigem baaren Gelbe und o) in dem Jnvenrarium an Büchern und Handlungsmo biliar. 2) eine Zusammenstellung der Schulden, zu welcher auch das ge zogen wird, was man sich selbst schuldig ist, d. h., das soge nannte Capital-Conto, bestehend aus dem ursprünglich einge legten Gelbe, oder der Besitzsumme deS vorhergehenden Ab schlusses. Diese beiden Posten von einander abgezogen ergeben das Resultat des Geschäftsjahres, welches man als Gewinn oder Ver lust zum vorjährigen Resultat hinzufügt oder abschreibt. Andere Posten, z. B. Handlungsunkosten können beim Abschluß gar nicht mehr in Betracht kommen, denn diese sind ja bereits im Cossa- buche verausgabt und fehlen daher bereits an dem vorräthigen baaren Gelbe. Man kann sich also immerhin eine Zusammenstel lung davon machen, aber niemals sie noch im Abschluß placiren wollen. Verleger haben mehr Zeit und ihr Abschluß ist leichter und einfacher, weshalb wohl auch alle Verleger für ihre Bedürfnisse ei nen solchen eingerichtet haben. Deshalb will ich hier nur den Jahresabschluß des Sortimenters besprechen. Jeder Sortimenter wird seinen Kunden am Jahresschluß Rechnungen zustellen. Was aber mehrentheils nicht geschieht, jedoch unbedingt geschehen muß, wenn man cinenJähresabschluß ma chen will, ist. die gleichzeitige Anfertigung eines alphabetischen Verzeich nisses dieser Rechnungen und ihrer Summen. Hat man eine solche Zusammenstellung, so braucht man nur alle Zahlungen, welche bis zum Tage des Abschlusses eingehen, davon abzuzichen, und der verbleibende Rest bildet dann die Summe der noch aus stehenden Forderungen, welche Summe man in zweckmäßig schein ender Reduction, wegen der doch stets vorkommenden Verluste, in seinen Abschluß aufnimml. Der Tag des Abschlusses wird am besten nach der Leipziger Ostermesse gewählt, nachdem man schon für die Deckung seiner Saldi gesorgt hat. Ist dies bereits im April geschehen, so schließt man zum 30. April ab, ist es erst im Mai geschehen, zum31.Mai. Bis zu diesem Tage des Abschlusses müssen alle eingegangenen Zahl ungen eingetragen und abgeschrieben, auch das Cassabuch voll ständig geordnet sein. Der Bestand des Cassabuches am Tage des Abschlusses gibt den zweiten Posten des Abschlusses: den Vor rats) an baarem Gelbe. Der jetzt nur noch fehlende dritte Posten, aus dem Jnvcnta- rium vorräthiger fester Bücher bestehend, pflegt in den meisten Handlungen gar nicht vorbereitet zu sein, daher rathe ich zuerst die Sache ganz kurz zu machen und für das Ganze eine Summe in Bausch und Bogen anzusetzen, nur keine zu hohe. Es scheint mir immer besser einen mangelhaften, alS gar keinen Abschluß zu machen. Aber auch, wenn man, wie sich's gehört, gleich nach dem Remilti- ren die zusammengestellten festen Bücher einzeln aufnimmt, wird man finden, daß das gar keine so große Arbeit ist, sondern von ei nem einzigen Menschen in einigen Tagen gemacht werden kann- Zu einer Aufnahme von Büchern für 8 bis 12,000 Thaler netto hat der Commis bei mir nie eine ganze Woche gebraucht. Gang bare Bücher nimmt man zum Nettopreise auf, Ladenhüter noch viel niedriger, wer ein altes rohes Lager hat, inventirt cs am besten nach dem Gewicht zum Maculaturwerth. Man muß von dem Gesichtspunkte ausgehen, lieber zu niedrig, als zu hoch zu inventi- ren, um sich durchaus nicht über den Gewinn);» täuschen. Damit wäre denn der Abschluß fertig, denn über die Zusam menstellung der Schulden brauche ich wohl nichts weiter zu sagen.
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