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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1860
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- Erscheinungsdatum
- 01.10.1860
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- Deutsch
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Orte wieder zusammcnsindcn dürfte. Eine in Havanna 1812 er schienene Zeitschrift kl katiioto Xmeriesno z. B- enthält: „Xotivi-i minersloKics >iel oerro äs üuansllacos, oomiiniesäs sl kxo. 8enor Ksrques äs 8omeruelos por el bsro» äs llumbolät el sno äe 1804" — eine Arbeit, die den meisten Forschern unbekannt geblieben sein dürfte. Gleiches bibliographisches Interesse bieten die hauste verkom menden Hinweisungen Humboldt's auf ihn selber betreffende Stel len, und nicht minderes die vielen Hinzufügungen der Namen von Verfassern anonym erschienener Werke, sowie biographische Notizen über die Autoren. Von den in diese Kategorie gehörenden An merkungen wollen wir hier nur ein Beispiel geben. Wir entnehmen cs dem Umschläge einer kleinen, aber wichtigen Schrift von vr. Karl Zerrenner, „Die nationalökonomische Bedeutung der Krim": „Gedruckt auf Befehl des Herrn Finanz-Ministers v. Bruck, nicht im Buchhandel. Herr vr. Zerrenner, von mir dem »erst. Finanz-Minister empfohlen, ein sehr wissenschaftlich gebildeter Bergmann, war zehn Jahre lang in Diensten des Fürsten Burera zu Alexandrowskoi am nördlichen Ural, wo durch meine Expedition 1829 daselbst Diamanten entdeckt wurden, die ein zigen außerhalb den Tropenlandern." Wir wollen schließlich einige andere handschriftliche, nicht von Humboldt herrührende Reliquien nicht unerwähnt lassen. Unter die sen steht in erster Reihe ein Exemplar der Astronomie (Lsris 1792. 3 Vols. in-4.) des großen Jerüme La lande, das Handexemplar des Verfassers, welches nach seinem Tode durch Geschenk seines Großneffen und Adoptivsohnes an Humboldt kam. Sein Werth kann für die Wissenschaft nicht hock genug angeschlagen werden, denn es ist mit Tausenden von Notizen, astronomischen Berechnungen und Zeichnungen ic. von des Verfassers Hand ungefüllt, ja ganze Abhandlungen auf besonderen Blättern sind an vielen Stellen ein- geheflel. Augenscheinlich sind dies Vorarbeiten des Verfassers für eine neue Ausgabe seines Werkes, welche aber nicht erschienen ist. Auch interessante Originaldocumente hat der berühmte Mann in diesem Exemplar aufbewahrt, z. B- das der Ernennung seines Nef fen, Francois Lalande, zum Slaaksastronomen Frankreichs, eigen händig unterzeichnet von Jerüme Lalande, Laplace, Lagrange und anderen wissenschaftlichen Nocabilitäten der Zeit. Wir erwähnen ferner ein Exemplar von Euvier's Heckerelres sur los ossemonts fossiles, 7 Vols. 4. 1824, dessen erster Band mit Randbemerkungen von Arago's Hand ungefüllt ist. Humboldt hat dazu folgende Bemerkung gemacht: „Die Noten und Ausrufungszeichen, welche mit Bleistift dem freilich sehr oberflächlichen Theile dieses Werkes am Rande zugefügt sind, gehören nicht mir an, sie sind von meinem Freunde Arago aus dem Jahre 1822 " Wir haben hier nur Einzelnes und nur Solches hervorheben können, dessen Werth durch besondere Umstände erhöht wird. Der große Reichthum von an sich werthvollen Werken aus allen Gebieten der exacken Wissenschaften versteht sich von selbst, und wir wüßten nicht, wo beginnen, wenn wir Einzelnes hcrvorheben wollten. Die großen und kostbaren Werke von Agassiz, L. von Buch, Ehrenberg und vieler anderer Größen auf gleichem Gebiete sind in seltener Vollständigkeit vorhanden. Sehr reich ist die Sammlung auch an großen Kupfer- und Prachtwerken, größtentheils Geschenke hoher Personen. Ein completes Exemplar der ,,OIu>leoKrgpI,io ci» kcnivre" in 84 Folio-Halbmaroquinbänden, ein unter Ludwig XIV. begon nenes, bis auf Ludwig Philipp fortgesetztes, nahezu 5000 Kupfer umfassendes Prachtwerk, ein Geschenk Ludwig Philipp's an Hum boldt, in dieser Vollständigkeit vielleicht nicht noch einmal vorhanden. Lepsius' großes Werk über Aegypten, das von Zahn über Pompeji, ein kostbares Werk über die Jsaakskirchc in Petersburg, Geschenk der Kaiserin Mutter von Rußland, Tcxier's große vesoription <is l'Xsie mineurs, Flandin's Voxs^e en ?erse, beide Geschenke des Königs Friedrich Wilhelm's IV. — und eine große Menge an derer ähnlicher Werke bilden eine Zierde der Bibliothek. Als sehr werthvoll erscheint uns eine Sammlung von etwa 4000 wissen schaftlichen Abhandlungen und Broschüren, größtentheils nur in wenigen Exemplaren gedruckt und daher meistens schwer zu beschaf fen. Uebec die Yocyst werthvolle Kartcnsammlung, welche viele wich tige und interessante handschriftliche Notizen Humboldt's umfaßt, berichten wir vielleicht noch besonders. Nach diesen Andeutungen werden unsere Leser den Katalog dieser in ihrer Art einzigen Bibliothek mit Spannung erwarten- Derselbe soll, wie wir hören, auch dann erscheinen, wenn die Samm lung nicht unter den Hammer kommt. Die Besitzer werden sich da durch den Dank aller Freunde Humboldt's erwerben. (Mag. f. d. Lit. d. Ausl.) Miscellen. Berlin, 27. Sept. Die aus der Augsburger Allg. Atg. in die Nr. 120. d. Börsenbl. übergegangene Notiz über den Hum- boldl'schen Nachlaß enthält in fast allen ihrenjTheilen völlig aus der Luft gegriffene Angaben. Die Akademie der Wissenschaften ist niemals in der Lage gewesen, sich über den Werth der Bibliothek zu äußern, da ein Gutachten von ihr überhaupt nicht verlangt worden ist. Ein mit den Verhältnissen nur entfernt vertrauter Eorrespon- dent hätte eine solche Nachricht nicht in die Welt senden können, denn die Akademie der Wissenschaften ist für die Begutachtung von Ankäufen dieser Act in Preußen niemals die zuständige Behörde ge wesen. Wäre die Akademie wirklich befragt worden, so ist zu ver- murhen, daß die kostbare und merkwürdige Bibliothek der Nation erhalten worden wäre. Ebenso unwahr ist die Behauptung, daß der Magistrat von Berlin 2000 Thlr. für die Eolossalbüste Hum- boldl's in Marmor, von David d'Angers, eines der hervorragendsten Kunstwerke der Neuzeit, geboten habe. Weder der Magistrat, noch irgendeine andere Behörde der Residenz hat sich — wederprivatim noch bei der Auction — mit Geboten betheiligt. Als dieAuction bereits be endet war, wurde, in Unkennlniß dieses Umstandes, in der Stadt verordnetenversammlung ein Antrag gestellt, die Büste für den neuen Rathhausbau zu erwerben; der Antrag siel aber durch, weil der Bau erst in etwa sechs Jahren beendet sein wird. Seitdem haben einige Mitglieder jener Versammlung sich privatim dafür verwendet, das Kunstwerk wenigstens durch eine Copie der Stadt erhalten zu sehen — wir wissen nicht, ob mit Erfolg. Hieraus wird der Werth der übrigen, in jener Notiz enthaltenen Angaben zu bemessen sein. Es genüge hier nur die Versicherung, welche aus bester Quelle kommt, daß die Mittheilungen über eine von der französischen Regierung für die Bibliothek gemachtcOfferte und über die Summe, um welche dieselbe schließlich veräußert wurde, durchaus ungenau und zum Theil gänzlich erfunden sind. 3. Aus Hannover. In Eelle hat die König!. Polizeibe hörde in den Buchhandlungen die vorcäthigen Exemplare der Bro schüre :„Graf Borries und seine Partei", Rotterdam, Bae deker, aufgekauft und sich versprechen lassen, in keiner Weise weiter den Verkauf der Parteischrifl zu vermitteln. Es ist dies gewiß die gemülhlichste Handhabung von Preßpolizei. Verbote. Vom Polizeiamt der Stadt Leipzig ist auf Anordnung der König!. Kreis-Direction unterm 26. Sept. die Druckschrift: Wallhaus, Venetien muß jetzt frei und an Italien zurückgcgebcn werden. Ein Mahnruf. Hcrsfeld 1860, Wallhaus, mit Beschlag belegt worden.
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