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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-31
- Erscheinungsdatum
- 31.08.1917
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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203, 31. August 1917, Redaktioneller Teil, wiesche, Insel-Verlag u, a. Die Krönerschen Volksausgaben naturwissenschaftlicher und philosophischer Autoren, Velhagen L Klasings Künstlermonographien finden andauernd Liebhaber, Busch und Raabe werden viel gefordert, aber auch unsere bekann testen neuen Autoren wie Stratz, Kellermann, Herzog, Zahn, Frcnssen, Rosegger u, a, stehen neben Freytag, Heyse, Wolfs, Wildenbruch, Fontane, EYIH, Keller am Lager und werden im mer nachbezogen. Naturgemäß erfordern die Verhältnisse eine größere Auswahl leichterer Literatur, Der aus dem Schützen graben in Ruhestellung gehende Mann will sich nicht mit schwe ren Problemen beschäftigen, der Vorrat guter Kriminalromane, humoristischer Lektüre kann nie groß genug sein. Wohl stand in einzelnen Feldbuchhandlungen ein Berliner Verlag mit seinen Ausgaben von Casanova, Boccaccio, Don Juans Aben teuer, Gramonts Liebesgeschichten mit in den Bücherregalen, aber es handelt sich hierbei um vielumstrittene Werke der Literatur, wenn man auch der Ansicht sein kann, daß gerade diese nicht in die Feldbuchhandlungen gehören und wohl den Anlaß gegeben haben, den Vorwurf des Vertriebes der Schundliteratur in den Feldbuchhandlungen immer und immer wieder laut werden zu lassen. Das in einer Armee festgestellte Verhältnis des Unter haltungsstoffes zu ernsteren Werken, 80 Prozent zu 20 Prozent, wird allgemein zutresfen. Dabei handelt es sich aber doch um große Zahlen, Im Gebiet einer Armee wurden innerhalb von 4 Monaten bezogen 4500 Bände Teubners Natur und Geistes- welt, 800 Bände Thomas' Naturbücher, 4500 Bände Thomas' Volksbücher, 1900 Kosmosbücher, 7000 Göschen-Bände, 6000 Meyers Volksbücher, 1800 Delphinbände, 2900 Kröners Taschen» Ausgabe, 63 000 Reclambände, 800 Bände Scholz' Kunstgaben, 1100 Bände Velhagen L Klasings Monographien usw. Alles in allem genommen ist der in den Feldbuchhandlun- gen gebotene Lesestoff ein guter und gewählter, dem deutschen Sortimentsbuchhandel vollständig entsprechend. Zu erwägen wäre, ob nicht mit Rücksicht auf die anderwei tige starke Inanspruchnahme der mit der Aufsicht der Feldbuch handlungen beauftragten Offiziere, mit Ausnahme der flandri schen Armee, wo der betreffende Offizier ausschließlich dazu be stellt ist, sachverständige Personen, Mannschaften oder Unteroffi ziere, als Helfer herangezogen werden könnten, wobei zu berück sichtigen wäre, daß Hilfsdienstpflichlige nach den übereinstim menden Mitteilungen der den Feldbuchhandel beaufsichtigenden Offiziere aus Grund gemachter Erfahrungen nicht in Frage kom- men dürften. Der Börsenverein würde bei der Auswahl ge eigneter Buchhändler behilflich sein. Bei den Armeeoberkommandos, deren Feldbuchhandlungen besichtigt werden konnten, ist die Versorgung der Truppen mit Lesestoff bis in die vorderste Linie gewährleistet. Entweder liegen die vordersten Verkaufsstellen im Ruhegebiet der abge- lösten Truppen, oder es ist ein fliegender Bücherverkauf nach vorn durch Kolportage, Abgabe von Posten kleinerer Unterhal tungsbändchen wie Reclam usw, an Truppen und Marketender reicn eingerichtet. Die eingangs dieses Berichtes erwähnten Klagen über die Feldbuchhandlungen sind gegenstandslos, sie können nur erhoben werden von Stellen, die entweder den Betrieb aus eignem Augenschein nicht kennen oder die Verhältnisse, unter denen die Feldbuchhandlungen betrieben werden müssen, nicht einz»- schätzen vermögen, Berlin, den 14, Juli 1917, sein Lebenswerk geschlossen vor uns, Ter Zeitpunkt dürste also gekom men sein, dem Dichter den ihm gebührenden Platz in der deutschen Lite raturgeschichte, wenn auch zunächst nicht fest einzuräumcn, so doch wenigstens versuchsweise zu bestimmen. Eine solche Absicht hat den Versasser geleitet, und wir müssen ihm für alles, was er zu diesen! Zwecke an Material und Urteil beigebracht hat, dankbar sein. In glücklicher Weise vereinigt er in seiner Arbeit wissenschaftliche Griind- llchkeit mit pietätvollem persönlichen Gedenken, Der Verfasser hat eine besonders straffe Gliederung gewählt, die nach Vorwort und Einleitung die Hauptkapitel »Die reale Betrachtungsweise (Bio graphie)», »Die ideale Betrachtungsweise«, »Kritik», »Die Lösung der Frage nach dem historischen Geltnngswert» umfaßt. Daran schließen sich die Abteilungen »Chronologische Bibliographie über Gustav Falles sämtliche Werke», »Bibliographie der Biographie« und »Quel len», Unser Hauptinteresse wendet sich naturgemäß der Biographie zu. Aus ihr erfahren wir, daß Falke 1870 in Hamburg als Lehrling in eine Buchhandlung eintrat und als Gehilfe in Lübeck, Essen, Hild burghausen und Stuttgart tätig war, bis ihn die von mancherlei Schick salsschlägen betroffene Mutter nach Hamburg zurückries. Sein« musi kalische Begabung, die dem späteren Lyriker manchen Vorteil geboten haben mag, gestattete ihm, das Notwendigste durch Erteilung von Musikunterricht zu verdienen. Aus solchen Verhältnissen wuchs der spätere große Lyriker empor. Die Schrift Brandts dürfte für alle, die dem Leben und Werke Gustav Kalkes tieferes Interesse entgegen bringen, von Wert sein, ? Kleine Mitteilungen. Gustav Falke. Von Oskar Ludwig Brandt, Kl. 8°, 31 S. Hamburg 1917, Gebrüder Enoch. Verlags buchhandlung. Steif brosch. Ladenpreis 1 .//. Die vorliegende literarisch-biographische Würdigung des bekannten aus deni Buchhändlerstande hervorgegangenen Dichters Gustav Falke beruht ans den Ausführungen eines Vortrages, den der dem Dichter persönlich nahestehende Verfasser im Aufträge der »Gesellschaft zur Erhaltung des Lcssingmuscums in Berlin« gehalten hat. Die bio graphischen Einzelheiten sind dabei in den Hanptzügen der autobiogra phischen Skizze Falles »Im Spiegel« und seinem Lebensroman »Die Stadt mit den goldenen Türmen« entnommen worden. Bekanntlich liegt mit dem während des Weltkrieges erfolgten Tode Gustav Falkes Stadtpläne und Reiseführer. — Das stellvertr. Generalkommando des XIX. A.-K. (Leipzig) erläßt nachstehende Bekanntmachung: Es ist bekannt geworden, daß unsere Gegner bemüht sind, auf jede Weise Stadtpläne und Reiseführer aus allen Teilen Deutschlands zu be schaffen. Dies soll in der Weise geschehen, daß Privatpersonen ver anlaßt werden, an deutsche Verkehrsvereine, Kurverwaltungen und ähnliche Einrichtungen Gesuche um Übersendung der Stadtpläne und Reiseführer zu richten. An alle in Frage kommenden Stadtverwaltungen, Verkehrs vereine und Buchhandlungen ergeht das Ersuchen, die über den Ver trieb von Karten ergangenen Verfügungen genau zu beachten und Briefe, die nur den geringsten Spionageverdacht erregen, dem stellv. Generalkommando des XIX. A.-K. baldigst und auf kürzestem Wege zu übersenden. Von der Tätigkeit des Deutschen Ausland-Museums in Stuttgart. — Seit der im Januar d. I. erfolgten Gründung dieses Instituts, über die wir in Nr. 22 ausführlich berichteten, hat seine Tätigkeit in beträchtlichem Umfange eingesetzt. Dem Bericht über die am 30. Juni d. I. unter dem Vorsitz des Königs von Württemberg und der Teil nahme aller maßgebenden Kreise aus dem Reich stattgefundene Ver waltungsratssitzung entnehmen wir folgende Einzelheiten: In Bearbeitung befindet sich eine Kartothek sämtlicher Ausland- deutschen, die, nach Berufen geordnet, alle im Auslande tätigen Deut schen umfassen und somit für die Wiederaufnahme der durch den Krieg zerstörten Auslandbeziehungen ein außerordentlich nützliches Instrument darstellen wird. Die Sammlung der Aufzeichnungen über die Erlebnisse der Auslanddeutschen bei Kriegsausbruch und während ihrer Rückkehr nach der Heimat schreitet rüstig vorwärts und hat schon heute einen sehr staatlichen Umfang. Die Fühlungnahme mit den zurzeit erreichbaren deutschen Vereinen im Auslande ist erfolgt, und das Deutsche Ausland-Museum kaun sich schon heute als die zen trale Stätte für sämtliche deutschen Vereine im Ausland betrachte». Die Sammlungen und die Bibliothek erhalten fortwährend Stif tungen. Unter den wichtigen Aufgaben der nächsten Zukunft steht die Fürsorge flir die Rückwanderer aus dem Auslande nach dem Krieg mit in erster Reihe. Der Vorbereitung der diesbezüglichen Tätigkeit widmet das Ausland-Museum seine volle Aufmerksamkeit. Auch die wissenschaftliche Forschungsarbeit des Deutschen Ausland-Museums hat bereits eingesetzt. I)r. Paul Träger, der bekannte Albanienforscher, einer der hervorragendsten Kenner des Auslanddeutschtums, Heraus geber der Zeitschrift »Süd- und Mittelamerika«, hat mit Unterstützung aller in Betracht kommenden militärischen Stellen eine Forschungs reise nach der Dobrudscha gemacht, um die dortigen deutschen Kolonien gründlich zu erforschen. Es ist I)r. Träger gelungen, aus den Ar chiven und Bibliotheken an Ort und Stelle eine große Anzahl wich tiger Nachrichten über die Entwicklung dieser interessanten deutschen Siedlungen zu sammeln. Weiter hat er ein sehr ansehnliches Material an photographischen Aufnahmen und Ausstellungsgegenständen aller Art, darunter höchst seltene Erzeugnisse der literarischen Produktion der Dobrudscha-Deutschen, zusammengebracht, das dem neuen Museum einverleibt wird. Man kann nicht wissen, wie sich das Schicksal der 1039
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