203. 31. August 1917. Künftig erscheinende Bücher. <I Soeben erscheint in meinem Berlage: (A Thomas Earlyle Heldenverehrung Überseht und eingeleitet von Egon Friedell Geh. Mark 3 -, in Leinen Mark 4.30, Luxusausgabe Mark 20- ^Ls ist in England ost und mit Nachdruck hervorgehoben worden, daß die machtvollste Persönlichkeit, die die „kritisli üommions" seit Shakespeare und Milton hervorgebracht haben, Thomas Earlyle ist. Männer wie Swist und Byron, Wilde und Shaw wirken neben ihm als Geister zweiten Banges. Es ist daher für die in England herrschende Verblendung sehr bezeichnend, daß gerade Earlyle es war, der sein ganzes Leben lang ^ M zu den begeistertsten Bewunderern des deutschen Wesens ^ gehört hat. Sein Entdecker war niemand anders als der alte Goethe, und umgekehrt war Earlyle ^ unermüdlich bemüht, das Wirken Goethes, Schillers, Jean Pauls und der Romantiker seinen Lands- ^ leuten durch Übersetzungen, Biographien und Essays nahezurücken. Za selbst dem vielverlästerten ^ deutschen „Militarismus" hat er in seinem Hauptwerk, der sechsbändigen „Geschichte Friedrichs des ^ Großen", ein unvergängliches Denkmal gesetzt, und schon im Zahre ^8T0, mitten während des ^ M deutsch-französischen Krieges, prophezeite er, daß ^ „das edle, fromme, geduldige und solide Deutschland W nicht nur durch seine Macht, sondern krast göttlichen Rechts einmal W > die Königin des Kontinents" M sem werde. Zn seinem Werk über „Heldenverehrung" hat Earlyle seine Weltanschauung aufs bündigste M ^ zusammengefaßt. Er zeigt darin an einer Reihe markanter historischer Figuren, worin das Wesen M ^ des echten Helden besteht: im Fußen auf den Tatsachen, im stillen anspruchslosen Wirken für eine Zdee. M ^ Dieselbe sittliche Krast, die heute in zähem, tapferem Ringen alle feindseligen Widerstände -er toten M W Materie und des lebenden Geistes überwindet, geht, in vielerlei Variationen abgewandelt, als ge- M M wattiges Thema durch das Buch Earlyles. ES darf wohl ohne Übertreibung ruhig ausgesprochen werden, daß die Übersetzung von Egon M M Friedell alle bisher erschienenen übertrifft, da in ihr der Versuch gemacht wurde, eine künstlerische M M Übertragung zu geben, die, obgleich vollkommen wortgetreu, sich bemüht, den einzigartigen Rhythmus M ^ der Earlyleschen Prosa nachzubilden. Die fünf Bogen starke Einleitung, die der Übersetzer dem Werke W ^ beigegeben hat, enthält eine kritische Würdigung der gesamten Wirksamkeit Earlyles und eine eingehende M Darstellung seines Lebensganges, die in dieser Ausführlichkeit im Deutschen bisher noch nicht unter- W ^ nommen wurde. Da das Buch vor Ausbruch des Krieges gedruckt wurde, so hat der Herausgeber W M dem Ganzen noch ein nachträgliches Vorwort vorausgeschickt, das auf die jüngsten Ereignisse Bezug W M nimmt und wohl vielen ebenfalls nicht unwillkommen sein wird. W W Trotz ausgezeichneter Ausstattung habe ich den Ladenpreis so niedrig wie nur möglich angeseht. W W Vor Erscheinen mit 4V7„ u. 44/40, 2S Expt. mit SO"/» (Einb. no.) W > Georg Müller Verlag / München I