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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1860
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1860
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- Deutsch
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120, 26. September. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 1927 Nichtamtlicher Theil. In Sachen des durch dänische Pvlizeiwillkür zu Grunde gerichteten Herrn vr Heiberg in Schleswig. Infolge der Aufforderung von Hrn. Herrn. Costenoble in Nr. 117. d. Bl., Hrn. vr. Heiberg die Zahlung der vorjährigen und diesjährigen Saldi gänzlich zu erlassen, sind der Redact. nach stehende Erklärungen zugegangen: 1) Die A. Förstner'sche Buchh. in Leipzig streicht ihre For derung. 2) Die Haube L- Spener'sche Buchh. in Berlin schließt sich der Aufforderung vollständig an und verzichtet auf den Saldo aus Rechnung 1859. 3) Hr. R. Mühlmann in Halle schließt sich der Aufforderung in allen Punkten an. 4) Hrn. G. Schönfcld's Buchh. (C. A. Werner) in Dresden streicht den Saldo. 5) Hr. Wilh. V iolet in Leipzig stimmt den wackern Vorschlä gen aus vollem Herzen bei und wünscht, daß auch die gro ßen Verleger sich doch bald zu solchem Opfer für den verfolg ten Landsmann entschließen mögen. 6) Hr. G. Wigand in Leipzig betrachtet das Conto als saldirt. Ferner erklärt Hr. H. Dominicus in Prag sich bereit, für Hrn. vr. Heiberg einen jährlichen Beitrag von 20 fl. zu leisten, da doch jeden falls auch im Buchhandel ein Verein zur Unterstützung dieses Mannes sich bilden wird; sowie Hr. Ed. Fischhaber in Stuttgart sich als Mitglied mit einem noch zu bestimmenden Beitrage meldet, falls ein Verein für Hrn. vr. Heiberg gegründet wird. Im Interesse der wünschenswerthen Deutlichkeit ersucht die Redact., in den ferneren Beitrittserklärungen zu Hrn. Costenoble's Aufforderung sich genau an den oben erwähnten Wortlaut dersel ben Hallen zu wollen. Ericsson's calorische Maschine. Ueber diese neue Erfindung, die namentlich für die Buchdrucker- kunst von der größten Bedeutung zu werden verspricht, macht ein kürzlich versandtes Circular von Hrn. Albert Haenel in Magdeburg nähere Mittheilung; nächst den Fachgenossen beansprucht dasselbe das besondere Interesse des Buchhandels und wird daher nachstehend zur allgemeinen Kenntniß gebracht: Hierdurch erlaube ich mir, Ihre Aufmerksamkeit auf eine Erfind ung zu lenken, welche in Deutschland zuerst in meinem Institute ihre praktische Verwendung fand und geeignet ist, vorzugsweise Buch druckereien die größten und umfassendsten Vortheile zu bieten. In Ncw- Uork sind bereits seit längerer Zeit 154 Stück calorische Maschi nen, laut mir vorliegendem Verzeichnisse, in Thätigkeit, und bin ich fest überzeugt, daß dieselben auch hier in Deutschland sich vollste Gel tung und Anerkennung verschaffen werden. Alle Zweite der Industrie werden durch das rege Fortschreitcn der Zeit unwillkürlich dahin gedrängt, die Hilfe von Maschinen in Anspruch zu nehmen. Obgleich die Dampfkrafr die verschiedenartigste und ausgebreitctste Verwcrlhung durch ihre hohe Bedeutung für den technischen Betrieb ge funden hat, gibt es doch noch manche Gewerbe, wo die Anwendung der selben, theils durch zu große Anlagekosten, theils durch Mangel an er forderlichen Räumlichkeiten, oder, wo solche selbst vorhanden, durch Ver sagung obrigkeitlicher Concessionen nicht ausführbar wird. Dem Amerikaner Ericsson ist cs jedoch Vorbehalten gewesen, eine Maschine zu construiren, wo heiße Luft als bewegende Kraft (Mo tor) angewandt wird, und deren Anschaffungs- und Unterhaltungskosten kaum ein Drittel der gewöhnlichen Dampfmaschine betragen, wobei diese Maschine weder Wasser noch eines Dampfkessels bei ihrem Gebrauche bedarf, mithin selbst bei der unachtsamsten Behandlung keine Explo sion entstehen kann. Mit wahrem Staunen muß man die Leistungen dieser Maschine be trachten, und wird solche im Gebiete der Buchdruckerkunst eine neue Aera herbeiführen, da ihre Leistungsfähigkeit, den geringen Anlage- und Unter haltungskosten gegenüber, in keinem Vergleiche steht. Die Hauptvortheilc dieser Maschine bestehen im We sentlichen darin: 1) Erfordert die Anschaffung derselben nur ein geringes Anlage- capikal — kaum so viel als die Kosten eines Dampfschornsteins im Rohbau betragen — und sind bei der soliden Construction keine Repa raturen zu befürchten; 2) einen sehr geringen, unten näherbezeichneten Raum, keinen besondern Sch ornstein , da den geringen Rauch jede russische Esse aufnimmt. 3) Ferner hat solche für den Besitzer wie für die Umgebung nicht die geringste Gefahr, welche bei dem Gebrauch von Dampfmaschinen stets vorhanden ist, erfordert demnach auch keine obrigkeitliche Eo ncessi on, 4) keinen geschulten und erfahrenen Maschinisten. Jeder kann sie bedienen, der nur kurze Zeit dabei ist und mit einiger Aufmerksamkeit sich die wenigen, dazu ndthigen Handgriffe zu eigen macht, und wird 5) durch den geringen Verbrauch an Brennmaterial, der noch nicht ein Drittheil einer gewöhnlichen Dampfmaschine beträgt, ein sehr bedeutender Vortheil erzielt, wogegen 6) ihre Leistungen innerhalb der bedingten Grenzen vollkommen be friedigend, sicher und gleichmäßig sind, und 7> die dabei ausströmende heiße Luft zur Heizung der verschie densten Locale, zum Trocknen und dergleichen so ausreichend ist, daß das früher zum Heizen der Räume verbrauchte Material mehr als genügend ist, die Maschine zu treiben. 8) Zur Heizung der Maschine ist nur circa eine halbe Stunde vor Beginn der eigentlichen Arbeitszeit nothwendig. 9) Der tägliche Kohlenverbrauch bei Ilstündiger Arbeitszeit beträgt bei der Maschine all 2. ca. 50 Pfund leichren Gascoaks, von welchem die Tonne, circa l80Pfd., hier 26 Sgr. kostet, wodurch jetzt schon eine täg liche Ersparniß von circa 1>/h Thlr. an Arbeitslohn gegen früher ein- tritt, außerdem noch bedeutend mehr an Abdrücken geliefert werden, wo bei noch die ausströmende heiße Luft augenblicklich keine Verwendung findet. 10) Zur Wartung dies-r calorischen Maschine ist nur ein gewöhn licher Arbeiter erforderlich, der gleichzeitig das Waschen der Walzen und Formen und sonstige kleine Handleistungen zu besorgen hat. Diese Maschinen, die sich außerdem zum Betriebe von Lufzugsma- schinen und Krähnen für Waarenhäuser, Mühlen verschiedener Art, Pum pen für Hausbedarf und Gartenanlagen, Dreschmaschinen u. s. w. eignen und auch die locomobilen Dampfmaschinen ersetzen, werden jetzt in der rühmlichst bekannten Maschinenfabrik der vereinigten Hamburg- Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie in Buckau bei Magdeburg durch den Dirigenten derselben, Hrn. Brami An- dreä, der längere Zeit in Amerika anwesend war, mit noch wesent lichen Verbesserungen in sechs verschiedenen Sorten, als: l) 12" Cvlinder-Diametcr ca. Pfcrdekcaft zudem Preise von 400^, 2) 18' 3) 24" 4) dopp.24" 5) 32" 6) dopp.32" 600 800 - 1500 - - 1400 - - 2600 - zu welchen nur an Raum erforderlich ist: sä 1) circa 4' 6" X 2', sä 4) circa 7' X 8', sä 2) - 6' X 3' 6", sä 5) - 8' 6" X 5' 6", sä 3) - 4' X 7', sä 6) - 8' 6" X 11', erbauet, und ist seit vorigem Monat in meinem Geschäfte eine Maschine sä 2. dieser Fabrik ausgestellt, die eine Congrcvc-Maschine und eine Schnellpresse, zu deren Bewegung früher für jede Maschine zwei Dreher er forderlich waren, zu meiner vollen Zufriedenheit treibt. Die Maschinen haben einen sehr gleichmäßigen Gang und erhalte ich pro Mi nute 20 Abdrücke von der Congrcve-Maschinc, was mir früher selbst bei der größten Anstrengung der Dreher nicht möglich war, indem in 1l Ar beitsstunden durchschnittlich nur 7500 Abdrücke geliefert wurden. 271»
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