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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.03.1860
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 07.03.1860
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- Deutsch
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ler Hahmann nieder. Der Einsender, den er dieserhalb um Ruth frug, mnchte ihm Mulh dazu, unter der Voraussetzung, daß er sich in Italien Bekanntschaften verschaffte, um den Verkehr mir italie nischen Büchern zu erleichtern, über welchen so viele Beschwerden geführt werden. Nach ein paar Jahren versicherte Hahmann dem Einsender, daß er von dem Vertriebe deutscher Bücher leben könne; der Verkehr mit italienischen Büchern sei ihm zu umständlich. Der selbe fand, daß die wissenschaftlichen Werke der deutschen Gelehrten, besonders der Philologen, am meisten gesucht würden. . . . Venedig besitzt eine sehr gute deutsche Buchhandlung: die des Hrn. Münster. Mailand besitzt in der Galerie de Ehristoforis eine deutsche Buchhandlung: die des Hrn. Langn er, und eine am Domplatz, welche beide hinreichend beschäftigt sind. In der letzteren fand der Einsender im Jahre 1856 alle deutschen politischen Novi täten, und erhielt auf die Frage, wer denn hier diese Sachen kaufe, zur Antwort: die oesterrcichischen Ofsicierc; und wer kauft jene Prachtausgaben? die hiesigen Grafen und reichen Leute. Ucbrigens findet man die deutschen Bücher in Italien sehr theuer, und es ist wahr, dort kostet ein recht stattlicher Band italienischen Verlags höchstens zwei bis drei Francs, 16 bis 24 Ngr. Unter den bedeutendsten Verlagshandlungen in Italien zeichnet sich besonders die des Victor Pomba zu Turin aus, welcher die große illustrirte Encyklopädie jetzt bereits in zweiter Ausgabe herausgibl. Im Ganzen ist die Zahl der Sortimentshandlungen gegen die der Verleger unbedeutend, wogegen die ersteren viele Werke in Commis sion erhalten. In Italien nämlich, wo die Wissenschaft die Lieb lingsbeschäftigung der Reichen und Vornehmen ist, lassen sehr viele Schriftsteller ihre Werke auf eigene Kosten drucken. So hat der General della Marmora, aus dem Fürstcnhause Masserano, auf sein Werk über Sardinien über 30,000 Franken verwendet, und Graf Eoppi in Ravenna auf das mit kostbaren Kupferstichen versehene Werk über das Leben des Malers Luca Longhi wenigstens 20,000 Franken. Auch Graf Gozzadini in Bologna ließ die von ihm da selbst entdeckten hctrurischcn Gräber mit den darin gefundenen, ein ganzes Museum füllenden Alterthümern auf seine Kosten zeichnen, und gab sie mit seiner Beschreibung heraus, meist um damit Alter- thumssreunden ein Geschenk zu machen. (Mag. f. d. Lit. d.Ausl.) Miscellcn. Es hat sich in Wien ein Verein talmudistischer Autoritäten und angesehener Israeliten zur Herausgabe eines Talmud mit allen Eommcntarcn gebildet, welcher an Billigkeit, Schönheit und Eorrectheit alle in Oesterreich erschienenen und letzter Zeit angekündig ten Ausgaben weit übcrtreffen wird. Der Verein hat die Ausführ ung dieses israelitischen Nationalwcrkcs der typographischen Anstalt von ZamarskiL'Diltmarsch in Wien übertragen, welche durch mehrere große hebräischeWerke ihren Ruf auch in dieser Richtung gerechtfer tigt hat. Aus Schleswig. — Nachdem der bekannte Adreßentwurf an den König-Herzog schon mehrere Tage in öffentlichen Blättern und sonstwie ungehindert Verbreitung gefunden hatte, verschickte am 16. Febr. dieHciberg'scheBuchh. den in Itzehoe mit Eensur se parat gedruckten Eomite'bericht mit Adreßentwurf in hiesiger Stadt. Am folgenden Tage erschien der Polizeimeister Jürgensen in der Heibcrg'schen Buchh., fragte nach dem erwähnten Aktenstücke, und als ihm die vorräthigen Exemplare ausgclicfect, auch der Vertrieb desselben eingeräumt, erklärte derselbe, sich in Besitz der Buch handlung setzen, dieselbe schließen und versiegeln zu müssen. Es folgte jetzt Verhör auf Verhör, sowohl für den vr. Heiberg als auch für das Geschäftspersonal, in denen der Inquirent sich be mühte, dem vr. Heiberg eine politische Absicht beim Vertrieb der Adresse unlerzuschiebcn, und schließlich erklärte, die Sache dem Eriminalgericht überweisen zu müssen. Eaulion, Vorstellungen und Proteste blieben ohne Erfolg, die durch die Natur der Sache gebo tene sofortige Untersuchung des Geschäftslocals unterblieb, und Post- sowie Zollamt wurden angewiesen, keine für die Buchhandlung be stimmten Briefe und Packele derselben auszuliefern. Bisjetzt, 18 Tage nach dem ersten Erscheinen dieses Aktenstückes im Allonaer Merkur, erfolgte kein Verbot desselben und wird es überall unge hindert verkauft. Die Anklage gegen den vr. Heiberg lautet „auf wissentliche Verbreitung einer Druckschrift aufrührerischen und auf- wicgclndcn Inhalts". Einen schlimmen Ausgang kann diese Unter suchung wohl nicht nehmen, weil es rechtlich gewiß nicht strafbar sein kann, eine im Gesammtstaat mit Ccnsur gedruckte und nicht verbotene Schri ft zu verkaufen, welche so - wohl ausländische als sämmtliche inländische deutsche und dänische Blätter ungehindert bringen durften. Am 27. Febr. nahm die Polizei die Geschäftsbücher aus der Buch handlung mit, um dieselben wegen des etwaigen Verkaufs von ver botenen Büchern zu durchsuchen, und als auch dies nicht das er wartete und gewünschte Resultat ergeben, wurde dem vr. Heiberg mitgetheilt, daß sein aller Proceß, wegen Betheiligung an der Schleswig-Holsteinischen Erhebung, wieder ausgenommen werden würde; begründet wurde dies Verfahren auf eine Bestimmung des nach dem Kriege erlassenen Amnestie-Patents. Ein neuer energi scher Protest des vr. Heiberg bewirkte nur, daß sein Arbeitszimmer wieder entsiegelt wurde. Am Sonnabend den 3. März ist Schluß sitzung des Eriminalgcrichts in Flensburg und werden wir das Er- gcbniß derselben s. Z. mittheilen. Aus Thüringen, 29. Febr. Die gestrige Sitzung desLand- tags in Meiningen war eine sehr belebte. Auf der Tagesordnung stand der Antrag des Gesetzgcbungsausschusses auf Beseitigung der Regierungsvcrfügung, wonach die Entziehung der Eoncessionen der Buchdrucker und Buchhändler im administrativen Wege und ohne daß ein Preßvergchen durch gerichtliches Eckenntniß con- statirt ist, erfolgen kann. Der Regierungscommissar suchte, so gut als möglich, die Verfügung zu vertreten, allein der Landtag erklärte sich im Interesse der Erhaltung einer freien und selbstständigen Presse mit großer Majorität für den Ausschußantrag. (Süddtsch. Ztg.) Euriosum. — Das 91. Vcrzeichniß des antiquarischen Bü cherlagers von I. G- Müller in Gotha enthält unter andern folgen den Titel: „viterot, Lncxclopscdi, en dictionuire raisonac' des soienees des arts et des Meters par une societe de Aens de lettres, mis en ordre par Diderot; et pusnt g la Partie matliemaliqne par d'^lembert. lausanne 778. 36 vol. §r. in 8o. et 3 vol Kupier in 4. vrünnet 160 — 200 kr. In Hlbfrzbd. sehr gut erhalten. 6 20." Uebcrhaupt kann Einsender dieses die Müller'schen Kataloge als eine höchst ergötzliche Lektüre empfehlen, die Niemanden unbefriedigt las sen wird. L. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Englische Literatur. L^irr, 1,., verils ok tke 8ea, and tkeir blkkects on volicies ok Insu rance, practicall)- considered. 8. (Liverpool.) I.ondon, Wil son. Olotk, 12 s. Oninä. — Iwelve Vears in Okina: tke veople, tbe Nebels, and tke Mandarins, v) a üritisk Nesident. Witk illustrations vost 8. (Ldinburgk.) I.ondon, Hamilton. Olotk, 10 ». 6 d. V^VLV, M., Icnusa; vr, kleasant Neminiscences ok s 7'vvo Vears' Nesidense in tke Island ok 8ardinia. Lrovrn 8. 1-ondon, Marl- borougk. 6Iotk, 8s. 6 d.
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