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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1917
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1917-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1917
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Rcüaltionsllei Le! ^>>182, 1V. August 1917. mit dem Verkaufe und der Verbreitung ihrer Ausgaben als mi! der Herstellung ihrer Bücher selber beschäftigen müssen, während dem die Sortimenter, weil sie ihre Ware von ungezählten Stel len einzeln beziehen, übergrobe Summen an Transportkosten bezahlen müssen. Fügt man noch hinzu, dab wegen der schlechten Verbinduugsmittel sich noch viele Schreibereien herüber und hinüber nötig machen, dann wird man begreifen, woher es kommt, daß die Lieferung eines Buches so sehr viel Zeit ver schlingt und der Gewinn für den Buchhändler am Buche so verschwindend klein ist, ja, datz er es häufig mit Verlust ver kauft. Enderfolg: ,Das flämische Buch leidet'. Weiter ist in Betracht zu ziehen, daß die großen Buchhändler in Flandern Ausländer sind, die ihre Bücher meistens so gut wie fracht frei aus ihrem Lande hereinbekommen, indem sie nämlich ihre Ware, dank den Einrichtungen ihrer Länder, über einen einzigen Platz beziehen und unsere Nachbarn ja bewußt darauf aus sind, ihrem Geist und ihrer Bildung in Belgien Eingang zu ver schaffen. überdies gewähren die ausländischen Verleger sehr hohe Rabattsätze. Da diese Häuser mit großem Kapital ar beiten, fällt es ihnen nicht schwer, in unserem Lande die Ober hand zu behalten«. »Ous üancl« <Nr. 9 vom 30. Juni 1917) empfiehlt darum, daß die flämischen Buchhändler einen Verein, mit dem Sitze in Antwerpen, gründen sollen, durch den dann alles, was auf dem flämischen Büchermarkt erscheint, mit eigenen Mitteln pro pagiert und rasch in den Verkehr gebracht werden müßte. Die Mitglieder einer solchen Genossenschaft würden hiervon geschäft lich nur Vorteile haben. »Was aber vor allem von Wichtigkeit ist: das lesende Publikum wird, wenn man es durch ernst hafte Kataloge sachkundig ausklärt und es seine Bestellungen rasch geliefert bekommt, seine Ankäufe und damit seine Kennt nisse verdoppeln. So wird endlich eine fruchtbringende Wechsel wirkung zwischen Buchverkäusern und Bnchgebrauchern eni- stehen.« Freilich müsse man sich vor der verkehrten Auffassung hüten, warnt Lode Baekelmans, der Antwerpener Romanschriftsteller, in der Wochenschrift »Net Dönsel« (Nr. 42 »Die Schaubühne«), daß ein derartiger Organismus lebensfähig werden und un mittelbare Ergebnisse zeitigen könne, ohne daß jeder einzelne Opfer brächte. Unternehmungsgeist und planmäßige Regelung aber könnten in kurzer Zeit Wunder verrichten. »Ein blühen- der Buchhandel, Büchereien und Lesegesellschaften bis in die kleinsten Dörfer vermögen mehr, als wir heute absehen können. Wer aber wird die Sache in Angriff nehmen, sie ernsthaft prü fen und durchführen?« Nachschrift. Während auf flämischer Seite derart die Vorüberlegungen herüber- und hinübergehen, zeigt sich unter den wallonisch französischen Fachleuten ein viel praktischerer Sinn; hier legt man einfach Hand ans Werk und schafft, was die Stunde fordert. Vor mir liegt der Berich! der Buchgewerbesachschule von Lüttich. Diese Fachschule ist 1910 gegründet Warden und steht -unter dem Schutze Lütticher Topographen- und Buchbindervereinc. Sie erhält Zuschüsse vom Staat, von der Provinz und von der Stadt; sie hat ihren Sitz in einem geräumigen Gebäude, im Stadtinnern, das der Stadtgemeinde Lüttich gehört, und ist aus- aestattet mit allen neuzeitlichen Arbeitsgerätschaften. Die Aus bildungskurse verteilen sich auf fünf Jahre. Der »Bericht« dieser Schule erscheint alle 14 Tage und ist musterhaft gedruckt, gefällig fürs Auge angelegt. Die erste Num mer ist mitten im Kriege am I. Oktober 1918 ausgegeben wor den. Man entnimmt der programmatischen Erklärung auf ihrer ersten Seite, daß man beabsichtigt, aus dem Bulletin eine Art vorbereitender Einsllhrungsschrift für die schwierigeren Fach zeitschriften zu machen, daß man also Notizen und Hinweise allgemein-fachlicher Art für die Zöglinge und die aus der Schule entlassenen Lehrlinge zu bringen gedenkt. In Flämisch-FIandern wird man eine große, auch im Kriege rüstig weiterarbcitende Fortbildungsschule für Buch gewerbe vergeblich suchen. Ein eigenes Organ gar, wie es die Lütticher Fachschule mitten im Kriege zu gründen unternahm, haben auch im Frieden die eine oder zwei ähnlichen Anstalten nicht besessen. Die Besorgnis der Tagesblätter, ob mit der poli tischen Läuterung und Befreiung auch die geistig-wirlschaftlichc rechten Schritt halte, ist füglich nur allzu berechtigt. vr. H. Kleine Mitteilungen. Speien für direkte Sendungen. — In Nr. 32 des Wahlzetteis für den deutschen Musikalien- und Buchhandel vom 7. August erläßt der Borstand des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins unter der Über schrift »Direkte Sendungen« folgende Bekanntmachung: Das Überhandnehmen direkter Bestellungen und die andauernde Steigerung der Preise für Packmaterial belasten den Verleger durch größere Arbeitsleistung, verbunden mit besonderen Unkosten, in so hohem Maße, daß es nur recht und billig ist, diese Sonderkosten zum mindesten zu verteilen und teilweise oder ganz den Verbraucher tragen zu lassen. Diese Behandlung ist schließlich auch dem Teuerungszuschlag vorzuziehen! Da zunächst dem Sortimenter diese Kosten vom Verleger angerech net werden, so muß durch einheitliches Zusammengehen aller Beteilig ten eine Form gefunden werden, um den Veranlasser, das ist letzten Endes der Käufer, der gewöhnlich nicht rechtzeitig bestellt, sondern stets in der letzten Minute mit seinen Wünschen angeeilt kommt, damit zu beschweren. In der Hauptsache betrifft es Verpackungskosten für Kreuzband- sendungen, also Werke, die der Besteller schnellstens haben will oder haben muß, folglich mag er auch die dafür entstehenden Mehrkosten auf sich nehmen. In vielen Fällen wird das schließlich nicht nur einge sehen, sondern auch als selbstverständlich betrachtet und ohne Wider streben gutgeheißen; andernfalls nützt es auch nichts, sich an die Kon kurrenz zu wenden, wenn dort gleichfalls,d.h. überall so verfahren wird. Den Mitgliedern des Deutschen Musikalien-Verleger-Vereins wird deshalb empfohlen, von jetzt ab einen Kostenaufschlag, zunächst ans direkte Sendungen, nach folgender Staffel zu berechnen: Porto Aufschlag Gesamt Kreuzbänder —.03 —.02 -.05 -.05 —.05 -.10 —.10 -.05 -.15 —.20 —.05 —.25 —.30 .10 .40 über —.30 —.10 für jede —.50 Postpakete —.60 —.30 —.90 für jede 5 Kilo —.30 Bahnkisten jedes Kilo —.08 Ballen „ „ —.05 Soweit es sich um direkte Sendungen handelt, wird man einen Spesenaufschlag, besonders in der gegenwärtigen Zeit, nicht ohne wei teres als unberechtigt bezeichnen können. Gleichwohl möchten wir nicht, daß das Vorgehen des Musikalien-Verleger-Vereins Schule mache, und können nur wünsche«, daß diese Aufschläge auch im Musika- lienhanöel auf direkte Seudungeu beschränkt bleiben und als Kriegs maßnahme angesehen werden, also mit dem Eintritt normaler Ver hältnisse wieder verschwinden. Denn es ist be^ aller Vorliebe des Buchhandels für Pfennigkram — auf den er ja leider Gottes in vielen Fällen angewiesen ist — Erfahrungssache, daß gerade der artige detaillierte Ertraberechnungen weit mehr Anlaß zu unliebsamen Auseinandersetzungen geben, als wenn sie in den Preis einkalkulieri werden. Auch liegt die Gefahr nahe, daß der eine Sortimenter sie seinem Kunden belastet, während der andere davon Abstand nimmt. Eine solche Differenzierungs-Möglichkeit liegt aber weder im Futer- esse des Sortiments, noch kann sie den Verleger, wenn ihm an der Aufrechterhaltung seiner Ladenpreise gelegen ist, gleichgültig lassen. Fsr der Zweck der Maßnahme aber ans die Erziehung des Publikums gerichtet, so wird man als Erfolg dieser pädagogischen Bemühungen wohl wenig mehr als Verdruß und Unzufriedenheit ernten, von aller mit ihrer Durchführung verbundenen Schreibarbeit und Nederei ganz abgesehen. Wenn der Verleger außerstande ist, die erhöhten Kosten für Verpackungsmaterial usw. zu tragen, so ist nach unserem Dafürhalten die Erhöhung der Ladenpreise in Anpassung an die gegenwärtigen Verhältnisse das kleinere Übel, da alle Extrabereckmnngen, wenn sie sich nicht auf besondere Leistungen oder Ausgaben gründen, der Natur des Ladenpreises widersprechen. Bernntivortlimor N-dakteur: Emil rbomaS. - Verlag: Der v v r s e n verein der Do. ' s','» a»:,chkändlec ».» r'einpg. Dcut'äied -Nuchbändlerl,.."- ruck: Ramm L »ermann. Sämtlich in t.'eivziv. - «dres'e der Redaktion und Expedition: Lein-tp. MertchtSwen iBuchböndlerbnnS! 956
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