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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1860
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1860
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- Deutsch
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davon ist zuvörderst die Sicherheit der Rente. Von einer positiven Sicherheit kann hierbei allerdings nicht die Rede sein, sondern nur von dem Vertrauen, daß der vorliegende Ertrag sich wiederholen wird. Je größer der Absatz gewesen ist, desto mehr muß aber auch der Eapitalwerth der dadurch verminderten Vorräthe sinken, und zwar in dem Maaßc, als diese überhaupt noch zu realisiren sind- Die Rente kann also in diesem Falle einen größcrn Eapitalwerth Nachweisen, als wir für die Vorräthe annchmen dürfen. Hierbei hat man aber keineswegs den wirklich daraus zu lösenden Ertrag zu Grunde zu legen, sondern von diesem noch jene Pcoccnle zu kürzen, welche zur Deckung der ferneren Spesen und Verluste erforderlich sind und dann noch einen mäßigen Gewinn übrig lassen, denn wir würden sonst die für die Geschäftsführung jedes Jahres bestimmte Rente vorwegnehmen. Die Reduction des Capitalwerthes wird von den Vorräthen der Auflage bedingt. Sind sämmtlichc Exemplare verkauft, so muß der Ertrag auch den Eapitalwerth amortistrt haben, da eine neue Auflage auch wieder ein neues Anlagecapilal erfordert und bei den fortwährenden Veränderungen, denen jedes Geschäft unterworfen ist, nickt vorher zu bestimmen ist, ob der Erfolg dem der vorhergehenden Auflage entsprechen wird. Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß die Werthbcurtheilung von Unternehmungen, welche Gewinn bringen, weniger schwierig ist, als die jener größeren Anzahl, welche nur einen mäßigen Ertrag liefern. Solange die Herstellungskosten noch nicht gedeckt sind, sollte man nur dann einen Gewinn von dem Unternehmen absetzen, wenn der Werth der Vorräthe das auf dem Conto ruhende Capital wesent lich übersteigt. Weit ungünstiger gestaltet sich dagegen das Verhält nis, sobald keine gegründete Aussicht vorhanden ist, daß ein späterer Ertrag das noch auf dem Unternehmen ruhende Capital decken wird. Der Entschluß, einen Verlust darauf abzuschreiben, kostet immer einige Ucbcrwindung, und wird deshalb auch erst zur Ausführung kommen, nachdem alle Belebungsversuche für Realist,ung der Vor- räthc angewandt wurden. Aber auch dann ist cs angemessen, den Verlust aus mehrere Jahre zu verlheilen, wenn man nicht für der artige Vorkommnisse ein Reserveconto gebildet hat. Es bedarf keiner Hervorhebung, daß dieser Fall häufig genug vorkommt, und daß man bei Bestimmung der Rente darauf besonders Rücksicht zu nehmen hat. Ein Theil der älteren Verlagsartikcl, welcher keine weitere Bewegung erwarten läßt, wird zu dem Maculaturwcrthe angenom men und je nach dem Bcdürfniß als Maculalur verwendet oder verkauft. Uebcrblicken wir nochmals alle Momente, welche bei der Werth- beurtheilung von Verlagsartikeln in Betracht zu ziehen sind, so müs sen wir cingestehcn, daß eine nicht gewöhnliche Vereinigung von Eigenschaften und Geschäftskenntnissen dazu erforderlich ist. Vor Allem gehört dazu ein vorurtheilfrcics Urthcil über den Werth und die mögliche Absatzfähigkcit der Bücher, welches aus einer gewissen haften Prüfung der vorliegenden Resultate hervorgehl. Diese Prüf ung würde aber jeder sichern Grundlage entbehren,' wenn wir uns nicht auf Zahlen stützen und gewissermaßen den Lebenslauf der Ob jecte klar übersehen können. Hierbei kommen nun die Vorthcilc einer wohlgeordneten Buchhaltung zur vollen Geltung. Es ist für jeden Verleger eine unbedingte Nothwendigkcit, ein Verlags-Scontro zu führen, in welchem jeder Artikel ein Conto hat. Dieses Conto wird belastet mit den Herstellungskosten und erkannt für den Betrag der abgcgangcncn Exemplare; cs wird dagegen für die Beträge der Rcmittenden und Disponcudcn wieder dcbitirt und für den Werth der vorräthigcn Exemplare creditirt. Eine Vergleichung des Soll und Haben ergibt als Resultat den Gewinn oder Verlust. Ohne diese Einrichtung ist weder eine klare Einsicht in die Resultate, noch eine sichere Ermittelung der Besitzwerthc möglich. Je mehr Jahres abschlüsse unserer Prüfung vorliegcn, desto leichter und richtiger wird die Wcrthbeurthcilung der Vorräthe auszuführen sein. Nur durch fortgesetzte Vergleichung unserer Werthannahmcn mit den wirklich erfolgten Resultaten werden erstere auf das annähernd richtige Maaß zurückgeführl, so daß man nach einer Reihe von Jahresabschlüssen die Beruhigung erlangen wird, daß die Verzeichnungen der Buch haltung einen klaren und sichern Ausweis über den Werth des Be sitzthums dacbieten- Wenn nun eine derartige Beurtheilung schon bei einem unge störten Geschäftsgänge wesentliche Vortheile darbietet, so gewinnen diese auf nachweisbaren Ziffern gegründeten Belege einen noch weit höheren Werth, sobald Ereignisse, wie Besitzveränderungen, Sepa rationen, Todesfälle w. eintreten, denen jedes Geschäft früher oder später unterworfen ist. Möchte diese Anregung dazu beitragen, Ordnung und Klarheit in allen geschäftlichen Niederschriften immer mehr zu verbreiten, den Sinn für eine geregelte Buchhaltung zu fördern und dadurch eine richtige Beurtheilung der Geschäftslage hcrbciführen. Miscellen. Für eine würdige Herausgabe sowohl des deskriptiven Inhalts der Novaca-Reise, als des eigentlich wissenschaftlichen Werks, hat die oesterreichische Regierung sehr bedeutende Summen ange wiesen. Für die Kosten des erstern, welches, von Wüllcrstorf und Scherzer bearbeitet, in zwei Bänden deutsch — englisch und italie nisch — mit vielen Holzschnitten erscheinen wird, sind 100,000 fl. bestimmt. Das wissenschaftliche Werk soll nahebei 24 Quartbände umfassen, und außer den Karten, ethnographischen und anthropolo gischen Darstellungen auch die Abbildung und Beschreibung der zahlreichen neuen Pflanzen- und Thierarten enthalten. Die Kosten der Herausgabe dieses wissenschaftlichen Werks dürften sich auf etwa 200,000 fl. belaufen. Der Novara-Reise wird damit ein ebenso schönes als dauerndes wissenschaftliches Denkmal errichtet werden. (Allg. Ztg.) Aus Berlin schreibt man der Mgdbrgr. Ztg.: Sie werden sich noch erinnern, wie Anfang der fünfziger Jahre der Direktor der Staatsdruckerei zu Wien, Hofrath Auer, als Erfinder des Natur selbstdrucks auftrat, und wie zahlreiche Stimmen für und gegen die angebliche Erfindung Aucr's laut wurden. In Bezug hierauf kann ich Ihnen folgende Thatsache mitthcilen. Bei einer Aufräum ung in der Pcivatbibliothek des Königs im hiesigen Schlosse fand man vor einiger Zeit unter mehreren Herbarien einen großen Fo lianten mit mehr denn 80 der herrlichsten Naturselbstdrucke, nebst einem Begleitschreiben an den damaligen Kronprinzen, jetzigen Kö nig Friedrich Wilhelm IV., von dem „Erzieher am großen Militäc- waisenhause zu Potsdam", Sommer, <1.6. 17. Jan. 1805, welcher dieselben in einer Potsdamer Druckerei selbst abgedruckt und dann dem Kronprinzen zum Geschenk gemacht hatte. Die Abzüge sind sehr gut erhalten, namentlich die von Ouerous, Lsmduous ni§ea oto. sehr cxact ausgefallen. Zur Beherzigung für die Herren Verleger von Schulbüchern re. — Vor mehreren Jahren machte ich darauf aufmerksam, wie überaus störend und endlose Schwierigkeit er zeugend die Sitte ist: auf den Titeln der Schulbücher den Preis des rohen oder broschirtcn Exemplars, ganz absonderlich aber denParticprcis zu setzen, und komme ich heute, obwohl ich befürchte, daß es mir auch jetzt nichts hel fen wird, nochmals auf dies lästige Verfahren, welches inzwischen noch bedeutendere Ausdehnung gewonnen hat, zurück. Die spe- ciellc Anführung der Preise auf Circularen, Facturen rc. ist für den Collegen nothwendig und stets erwünscht; wozu soll jedoch diePreis- 160'
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