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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.05.1860
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.05.1860
- Sprache
- Deutsch
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974 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. M 63, 14. Mai. Man geht nun, da der 3. Gegenstand hiermit erledigt ist, zum 4. Gegenstände, — dem Anträge des Vcrwaltungsraths der Schillerstiftung auf einen Beitrag, — über. Herr Groos verliest den Antrag sammr Begründung, welcher diesem Protokolle sub 0 angefügt ist, und Herr vr. Ed. Brockhaus fragt an: ob der Vorstand bereits einen bestimmten Vorschlag der Hauptversammlung zu machen beschlossen habe? was Herr Vorsteher vr. Veit verneint. Herr Henmann wünscht, daß der Beschluß der Hauptversammlung an die Prüfung des Statuts der Schillerstiftung sich anrcihen möge, weshalb er vorschlage, dasselbe durch eine Commission prüfen zu lassen. Herr Vieweg tritt dem Vorredner bei, indem er §. 1- des Statuts verliest, wonach die Schriftsteller der strengen Fachwis senschaften ausgeschlossen sind, welchen Paragraph er beseitigt haben will. Herr Springer wünscht, daß die Verhandlung nicht in die Einzelnhcitcn des Statuts sich verliere, sondern hält es gcwis- sermaaßen für eine Verpflichtung des Buchhandels, eine Unterstützung zu gewähren. Herr Heymann verwahrt sich gegen die Ansicht, als sei er nicht für die Schillcrstiftung. Herr Hcinr. Bcockhaus .tritt der Ansicht des Herrn Springer bei, und hält eS für unmöglich, daß der Börsenverein eine Unterstützung des Schillervereins ablehne, und schildert den Charakter der Stiftung als wohlthätig, namentlich keineswegs als beschränkt auf die belletristische Literatur: er habe erwartet, der Vorstand werde dem Vereine eine bestimmte Summe Vorschlägen. Herr View eg rechtfertigt sich und den Vorstand, und es ergreift sodann Herr vr. Veit das Wort und bemerkt, daß der §. 1. des Statuts, welcher die Fachwissenschaft ausschließt, der erste Grund im Vorstande gewesen sei, warum man keine besondere Befürwortung dem Anträge habe angcdeihen lassen; ferner waren es die Vermö- gcnsumstände der Stiftung, welche durch die Nationallotterie sehr erhöht werde, — die Betheiligung des Sortimentsbuchhandels an der Stiftung und die Vcrmögensverhällnisse des Vereins selbst, welche die Majorität des Vorstandes bewog, den Antrag abzulchnen, was auch der Grund sei, daß ein Vorschlag von ihm nicht ausgehe. Der Redner sei für seine Person für einen Beit,ag. Herr Olden bourg meint, es komme viel weniger darauf an, daß die Stiftung einen Beitrag erhalte, als vielmehr darauf, wie der Börsenvecein sich zu derselben stelle. Er ist unter allen Umständen für einen Beitrag, aber auch für eine Bctheiligung an der Verwaltung der Stiftung durch den Börsenverein, welche von einer Commission geprüft und festgcstellt werden müsse. Herc Klasing spricht sich gegen einen Beitrag aus, weil die Uebcrschüsse der Einnahme des Börsenvereins von Jahr zu Jahr abuehmen, und zwar nicht ephemer, sondern weil die Ansprüche an den Verein immer mehr wachsen. Herr Ruthardt will eine einmalige unbedingte Verwilligung und tritt für die Zukunft der Ansicht des Herrn Oldcnbourg bei. Er schlägt eine Summe von 500 Thlr. vor. Herr vr. Ed. Brockhaus unterstützt den Antrag des Herrn Ruthardt und weist auf §. 1. der Statuten der Stiftung hin, wo die Nationalliteratur als Merkmal der Verdienste der Schriftsteller hingestellt sei- Herr Voigt läugnet, daß das Vermögen der Schillcrstiftung 70,000 Thlr. sei ; die Schillerlotlerie will er nicht mit der Schillerstiftung als Eines betrachtet wissen, da cs ein Privatunternehmen sei, dessen Resultat erst abzuwarten sei- Er weist darauf hin, daß es dem Börsenverein jedes Jahr freistchc, seinen Beitrag zu verweigern, wenn die Verwaltung ihm nicht genüge. Herr Franz Duncker erklärt sich gegen Niedersetzung einer Commission und schlägt einen Beitrag von 300 Thlr., welcher den Vermögensverhältnissen des Vereins entspreche, vor- Es wird auf Schluß der allgemeinen Debatte angetragen, und derselbe angenommen. Es stellt nun Herr Vorsteher vr. Veit die Fragstellung auf, wonach er den Antrag auf 500 Thlr. zuerst und den Antrag auf 300 Thlr. nach der Abwerfung zur Abstimmung bringen wird. Es sprechen hierauf Herr Springer, Herr Vieweg und Herr Heinr. Brockhaus über die Fragstellung, nachdem Herr Heymann seinen Antrag auf Prüfung des Statuts zurückgezogen har. Herr Vieweg fordert Herrn Duncker auf, seinen Antrag auf 300 Thlr. ebenfalls zurückzuziehen. Herr Heinr. Brockhaus und Herr O. Wigand halten 300 Thlr. für nicht angemessen für den Börsenverein, wogegen Herr Liesching sich für die Gewährung von 300 Thlr. als angemessen ausspricht, da es die Hälfte des letztjährigen Ueber- schusseS der Casse sei, was in der That dem Vereine als anständig erscheine. Herr Duncker befürwortet nochmals seinen Antrag auf 300 Thlr., worauf Herr Vorsteher vr. Veit den Ansichten der Herren Springer und Duncker beipflichtet. Herr Hcinr. Brockhaus verlangt, daß man von dem gegenwärtigen Resultate der Jahrcsrechnung absehe und darauf Rücksicht nehme, daß bald das Börsengebäude in das freie Eigenthum des Vereins übergehe und dessen Vermögen so vermehre, daß man die 500 Thlr. recht gut bewilligen könne. Es entspinnt sich hierauf eine Debatte über die Fragstellung, indem man den nach dem Schlüsse der Debatte gestellten Rüt- rcn'schen Antrag auf dreijährigen Beitrag nicht zur Abstimmung gebracht wissen will, was zum Beschluß erhoben wird. Nach nunmehr gestellter Anfrage des Herrn Vorstehers, ob die Hauptversammlung einen Beitrag von 500 Thlr. zur Schillerstiftung für das laufende Geschäftsjahr gewähren wolle? verneint man; doch beschließt man mit großer Mehrheit: einen Beitrag von 300 Thlr. an die Schillcrstiftung zu zahlen, und zwar auf ein Jahr. Man geht nun zu dem Anträge des Herrn Liesching, dem 5. Gegenstände der Tagesordnung über, welcher dahin lautet, die Hauptversammlung möge dem Vorstande anheimgeben, vom Jahre 1861 ab das monatliche Neuigkeitenverzeichniß beim Börsenblatt, als schon durch anderweite Hilfsmittel ersetzt, eingehen zu lassen, dafür aber eine monatliche Zusam menstellung der im Börsenblalte gesuchten Bücher, nach noch näher zu bestimmender Einrichtung, an'die Stelle treten zu lassen.
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